Coronavirus Streit um die Milliarden der EU-Corona-Hilfen – 17 Impfstoff-Kandidaten

Agenturen/red

2.7.2020

Das Wichtigste in Kürze:

  • In der Schweiz haben sich  innerhalb von 24 Stunden wieder 116 Personen mit dem Coronavirus angesteckt. 
  • Die Schweizer Katonsärzte befürworten eine Maskenpflicht nicht nur im Zug, sondern im gesamten öffentlichen Raum.
  • Bund setzt 29 Länder auf den Corona-Index.
  • Solothurner Bars und Clubs müssen Besuchende kontrollieren.
  • Die USA melden mehr neue Fälle als im April und Mai. Dennoch verharmlost Präsident Donald Trump das Virus weiterhin.
  • Schulen in New York sollen von September an wieder öffnen.

Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang 31’967; davon gelten 29’200 Als genesen. 1’965 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 10’763’604, die Zahl der Toten auf 517’667.

Der Bund setzt mehrere europäische Länder auf den Corona-Index, darunter Serbien und den Schengen-Staat Schweden. Wer aus einem Risikoland in die Schweiz einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne.

Die Stadt Zürich reagiert auf die steigenden Infektionszahlen in der Region: Die Zahl der Badegäste in den Bädern Utoquai und in der Frauenbadi am Stadthausquai wird wieder limitiert. Die Zürcher Clubs Jade, Plaza und Mascotte unterbrechen ihren Betrieb.

Der Wirkstoff Remdesivir darf in der Schweiz ab sofort auch ausserhalb von klinischen Studien zur Behandlung von Covid-19 Patienten breiter eingesetzt werden.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.43 Uhr: Streit um die Milliarden der EU-Corona-Hilfen

Kurz nach Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat sich EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni optimistisch gezeigt, dass ein baldiger Kompromiss im Streit um Milliardenhilfen in der Corona-Krise erzielt werden kann. «Wir können zuversichtlich sein», sagte er in einem Video-Gespräch am Donnerstag. Daran nahm unter anderem Italiens Finanzminister Roberto Gualtieri teil. Die Kommission in Brüssel hat ein 750 Milliarden Euro schweres Programm vorgeschlagen, mit dem die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie bewältigt werden sollen. Einige Länder, darunter die Niederlande und Österreich, sperren sich gegen einen hohen Anteil von Zuschüssen. Sie setzen auf Kredite.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im Ringen um das Wiederaufbauprogramm am selben Tag gesagt, sie werde am 17. Juli mit dem Ziel einer Einigung zum EU-Gipfel nach Brüssel fahren. EU-Kommissar Gentiloni betonte in der Internet-Runde, Merkel sei «eine der besten Verhandlerinnen, die ich in meiner politischen Erfahrung kennengelernt habe». Es gebe Kompromisswege durch einen «Mix von Zuschüssen und Krediten» sowie die Chance zu Kompensationen etwa im Rahmen anderer Hilfsprogramme. «Keiner hat die Tür zugeschlagen vor den Vorschlägen der Kommission», sagte der Italiener in dem Gespräch, zu dem die deutsche Botschaft in Rom eingeladen hatte.

Italiens Finanzminister Gualtieri lobte das Programm der deutschen Ratspräsidentschaft. Die Wiederaufbaupläne nach der Pandemie böten Europa und Italien die Chance einer beschleunigten Innovation und für Reformen, sagte er. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD), die ebenfalls zugeschaltet war, betonte das Mitgefühl Deutschlands mit Italien angesichts der hohen Totenzahl. In Italien starben bisher offiziell fast 35'000 Menschen an oder mit Covid-19. Berlin hatte am Mittwoch für sechs Monate die EU-Präsidentschaft übernommen.

19.58 Uhr: Geldstrafen nach Pokalspiel in Bulgarien

Wegen Verstössen gegen die Corona-Regeln im Stadion beim Endspiel um Bulgariens Fussballpokal sind Geldstrafen verhängt worden. Der Veranstalter – die Profiliga sowie die Firma, die für die Ordnung im Stadion verantwortlich war – müssen jeweils 3'000 Lewa (umgerechnet rund 1'500 Euro) bezahlen, unter anderem, weil viele der 12'000 Zuschauer im Stadion am Mittwochabend keine Schutzmasken getragen haben. Das sagte der Oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Corona-Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew, am Donnerstag nach einem Bericht des Staatsfernsehens in Sofia.

Lokomotiw Plowdiw hatte am Mittwochabend ZSKA Sofia seinen Titel erfolgreich verteidigt. Im grossen Wassil-Lewski-Stadion wurden gemäss der Corona-Einschränkungen lediglich 12'000 Zuschauer zugelassen, obwohl es 44'000 Sitzplätze gibt. Doch viele Fans setzten den für ähnliche Veranstaltungen obligatorischen Mund-Nasen-Schutz nicht auf. Kuntschew warnte vor Zuschauerausschlüssen bei erneuten Vorfällen.

In Bulgarien steigen die Corona-Fallzahlen seit Mitte Juni kontinuierlich schneller als je zuvor an. In dem Balkanland wurden bis Donnerstag insgesamt 5'154 Infektionen nachgewiesen – und damit die Marke von 5'000 Menschen überschritten.

19.33 Uhr: Steinkohlebergwerke in Tschechien pausieren

Alle Steinkohlebergwerke in Tschechien stellen ihren Betrieb wegen der Coronavirus-Pandemie vorübergehend ein. Das teilte das staatliche Förderunternehmen OKD am Donnerstag mit. Ab Freitag werde nur noch ein Notbetrieb laufen, um die Sicherheit der vier aktiven Gruben im Osten des Landes sicherzustellen.

Der Konzern reagiert damit auf den hohen Anteil infizierter Personen bei Reihenuntersuchungen unter den Bergleuten. Nach Angaben des Gesundheitsamts wurde das Virus bei jedem Fünften der mehr als 3'400 Getesteten nachgewiesen. Die meisten von ihnen zeigten indes nur leichte oder keine Symptome.

Die Industrieregion um die Stadt Karvina (Karwin) entwickelt sich immer mehr zum grössten Hotspot der Erkrankung in Tschechien. Derzeit wird von einer sechswöchigen Förderpause bei OKD ausgegangen. Der seit 2018 nach einer früheren Privatisierung wieder staatliche Betrieb beschäftigt mehr als 9'000 Mitarbeiter.

19.15 Uhr: Tests an Menschen mit 17 Impfstoff-Kandidaten

Im weltweiten Kampf gegen das Coronavirus werden inzwischen 17 Impfstoffkandidaten an Menschen getestet. Am weitesten fortgeschritten ist ein Impfstoff, den die Universität Oxford entwickelt hat, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag nach einer zweitägigen Corona-Forschungskonferenz berichtete. Selbst, wenn diese Kandidaten nicht erfolgreich sind, ist die WHO optimistisch: «Wir haben eine breite Pipeline mit vier verschiedenen Impfstofftypen», sagte Ana Maria Henao Restrepo, bei der WHO für Forschung und Entwicklung zuständig. Es werde an mehr als 150 Wirkstoffen geforscht.

Der Impfstoff AZD1222 aus Oxford gehe als erster in die Phase III einer klinischen Studie. Damit sind grosse Tests an vielen Menschen zu Wirksamkeit und Sicherheit gemeint. Fünf weitere Kandidaten seien in Phase II. Dabei wird eine kleinere Zahl von Patienten behandelt, bei denen aufgrund ihrer Gesundheit eine Wirkung angenommen wird. In Phase I werden Wirkstoffe in der Regel an gesunden Menschen getestet, um die Verträglichkeit zu prüfen.

Auch in Deutschland laufen erste klinische Studien zu Impfstoffen, unter anderem beim Mainzer Unternehmen Biontech und beim Tübinger Unternehmen CureVac.

Ob ein Impfstoff bereits Ende des Jahres vorliegt, könne nicht vorhergesagt werden. Diese Hoffnung hatte die Chefwissenschaftlerin der WHO, Soumya Swaminathan, im Juni geäussert. Normalerweise dauert die Entwicklung eines Impfstoffs 10 bis 15 Jahre. Die weltweite Verbreitung des neuen Coronavirus Sars-CoV-2 hat aber unzählige Forscher, Pharmafirmen und Regulierungsbehörden zu beispiellosen Anstrengungen gebracht, um die Entwicklung zu beschleunigen.

19.03 Uhr: New York plant Schul-Unterricht ab September

Die Schulen in der besonders schlimm von der Corona-Krise getroffenen Metropole New York sollen nach dem Willen von Bürgermeister Bill de Blasio nach den US-Sommerferien wieder öffnen. Derzeit plane die Stadt, dass der Unterricht im September wieder startet, sagte de Blasio am Donnerstag. Schüler sollten dabei Masken tragen und auf Abstandsregeln achten, zusätzliche Möglichkeiten zum Händewaschen und zur antibakteriellen Tiefenreinigung der Schulen würden geschaffen. Rund 450'000 Familien hätten an einer Umfrage teilgenommen und 75 Prozent hätten sich darin für eine Wiederaufnahme des Unterrichts ab September ausgesprochen, sagte de Blasio weiter.

New York war lange das Zentrum der Pandemie in den USA und weltweit gewesen, hatte zuletzt aber seine Fallzahlen nach strengen Beschränkungen und Hygieneregeln in den vergangenen Wochen deutlich gesenkt. In New York City mit etwa 8,4 Millionen Einwohnern kommt es derzeit zu rund 300 Neuinfektionen täglich. Das entspricht etwa 25 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern wöchentlich.

18.45 Uhr: Solothurner Bars und Clubs müssen Besuchende kontrollieren

Im Kanton Solothurn müssen Clubs und Bars vom Freitag an die Kontaktdaten der Besucherinnen und Besucher überprüfen. Der Kanton begründet die Kontrollpflicht mit den steigenden Coronavirus-Infektionszahlen und mit den Erfahrungen aus anderen Kantonen.

Die Betreibenden von Clubs und Bars sind neu verpflichtet, die Kontaktdaten der Besucher vor Einlass in das jeweilige Lokal zu erheben und die betreffenden Angaben auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Das verfügte der kantonsärztliche Dienst, wie die Staatskanzlei Solothurn am Donnerstagabend mitteilte.

Die Besuchenden müssen sich künftig mit ihrer Identitätskarte, ihrem Fahrausweis oder mit einem anderweitigen amtlichen Ausweis identifizieren. Sie haben auch ihre Handynummer anzugeben. Die Mitarbeitenden der Clubs und Bars oder das Security-Personal müssen die Handynummer mit einem Kontrollanruf überprüfen.

Eine gleiche Kontrollpflicht besteht bereits in den Kantonen Aargau und Zürich. Im Aargau gilt die Regelung ab Freitagabend, 18.00 Uhr.

18.37 Uhr: Bund setzt 29 Länder auf den Corona-Index

Der Bund setzt mehrere europäische Länder auf den Corona-Index, darunter Serbien und den Schengen-Staat Schweden. Wer aus einem Risikoland in die Schweiz einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne.

Insgesamt stehen 29 Länder auf der am Donnerstag publizierten Liste. Dass Schweden zu den Risikoländern gehören könnte, hatte Gesundheitsminister Alain Berset schon am Vortag angekündigt.

Schweden gehört zum Schengen-Raum. Mit diesen Ländern besteht seit Mitte Juni wieder vollständige Reisefreiheit. Schweden hatte jedoch einen Sonderweg bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gewählt und weitgehend auf Einschränkungen verzichtet. Nun sieht sich das Land mit hohen Fallzahlen konfrontiert.

Eine Quarantäne gilt auch bei der Einreise aus Serbien, Kosovo und Nordmazedonien, den USA, Russland, Brasilien, Argentinien und zahlreichen Golfstaaten. Auf der Liste der Risikoländer stehen ausserdem Tourismus-Hotspots wie Israel, Südafrika und die Kapverden.

Die Einreise muss nicht direkt erfolgen: In Quarantäne muss sich begeben, wer sich in den letzten 14 Tagen vor der Einreise in einem der betroffenen Länder aufgehalten hat.

Der Bundesrat hatte das neue Grenzregime am Mittwoch beschlossen. In der Verordnung präzisiert er nun auch die Kriterien für Risikoländer: Als solche gelten Länder, in welchen die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den letzten 14 Tagen mehr als 60 betrug.

Auf den Index kommen auch Länder, in welchen Informationen für eine verlässliche Risikoeinschätzung fehlen oder aus welchen in den letzten Wochen wiederholt infizierte Personen in die Schweiz eingereist sind. Die Liste wird je nach Entwicklung nachgeführt.

Ausgenommen von der Quarantäne-Pflicht sind zum Beispiel Camionneure, Zugpersonal, Flugzeugcrews, Gesundheitspersonal oder Personen im Transit. Die betroffenen Personen müssen sich nach der Einreise bei den kantonalen Behörden melden und deren Anweisungen befolgen.

Der Bundesrat hatte am Mittwoch auch eine Maskenpflicht für den öffentlichen Verkehr beschlossen. Diese gilt nicht für Kinder unter zwölf Jahren. Ausnahmen sind auch möglich für Personen, die zum Beispiel aus medizinischen Gründen keine Gesichtsmasken tragen können. Bussen bei Missachtung der Maskentragpflicht sind in der Verordnung nicht vorgesehen.

18.23 Uhr. Präsident von Honduras verlässt Klinik nach zwei Wochen

Der an Covid-19 erkrankte Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, ist gut zwei Wochen nach seiner Aufnahme in einem Krankenhaus entlassen worden. Er twitterte am Donnerstag ein Foto von sich, wie er das Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Tegucigalpa verliess. «Meine Hingabe für Honduras ist stärker denn je», schrieb der 51-jährige Konservative dazu. «An die Arbeit! Wer hat etwas von Angst gesagt?»

Dem Staats- und Regierungschef des mittelamerikanischen Landes gehe es gut, er werde aber weiter behandelt und werde sich zu Hause isolieren, teilte das Präsidialamt mit. Hernández war am 16. Juni im Krankenhaus aufgenommen worden. An dem Abend gab er bekannt, dass er – ebenso wie seine Ehefrau Ana García de Hernández und zwei seiner Mitarbeiter – positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Die First Lady hatte nach offiziellen zufolge keine Symptome. Ihrem Mann wurde zwischenzeitlich Sauerstoff zugeführt, nachdem eine bei ihm festgestellte Lungenentzündung nach Informationen des Präsidialamtes sich verschlimmert hatte.

In Honduras, das rund zehn Millionen Einwohner hat, wurden bislang mehr als 20'000 Infektionen mit dem Coronavirus und 542 Todesfälle in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 offiziell registriert. Wegen einer Zunahme neuer Fälle wurden zuletzt in Tegucigalpa Ausgangsbeschränkungen wieder verstärkt, die bereits gelockert worden waren.

17.50 Uhr: Weiterer Fall in Zürcher Club

In einem weiteren Zürcher Club soll es einen Corna-Fall geben. Wie «20 Minuten» berichtet, sei im Club Jade eine Covid-19-Infektion bestätigt worden.

Der Club erklärte demnach: «Wir sind in Kontakt mit dem Tracing Team des Kantons und die angeforderten Daten wurden übermittelt. Der Club bleibt dieses Wochenende geschlossen.»

Der Club Jade bleib nach einer Covid-19-Infektion dieses Wochenende geschlossen. (Archiv)
Der Club Jade bleib nach einer Covid-19-Infektion dieses Wochenende geschlossen. (Archiv)
Bild: Keystone

17.40 Uhr: Zürcher Badis reduzieren Zahl der Gäste

Die Stadt Zürich reagiert auf die steigenden Infektionszahlen in der Region: Die Zahl der Badegäste in den Bädern Utoquai und in der Frauenbadi am Stadthausquai wird wieder limitiert.

Im Utoquai gelte ab sofort wieder eine maximale Besucherzahl von 400 Personen, in der Frauenbadi werden maximal 180 Personen eingelassen. So soll es möglich sein, den Abstand von 1,5 Metern wieder einzuhalten. 

Wie der Stadtrat mitteilte, prüfe das Sportamt die Situation laufend. Falls es nötig sein sollte, würden auch in anderen Bädern wieder Personenbeschränkungen eingeführt.

Absperrung am Utoquai. (Symbolbild)
Absperrung am Utoquai. (Symbolbild)
Bild: Keystone

16.58 Uhr: Fallzahlen in Serbien gehen hoch

Das Balkanland Serbien verzeichnet einen starken Anstieg von Infektionen mit dem Coronavirus. In den letzten 24 Stunden seien 359 neue Fälle von Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag in der Hauptstadt Belgrad mit. Schon an den fünf Tagen zuvor waren täglich jeweils zwischen 193 und 276 neue Infektionen registriert worden.

Mit zweistelligen täglichen Zuwachszahlen Ende Mai und Anfang Juni schien Serbien die schlimmste Phase der Corona-Pandemie überstanden zu haben. Die jüngste Entwicklung markiere jedoch einen gegenteiligen Trend, sagen Gesundheitsexperten. Möglicherweise haben ihn abrupte Lockerungen nach Aufhebung des Ausnahmezustands am 6. Mai begünstigt.

So war Serbien eines der ersten Länder in Europa, die wieder Fussballspiele vor Publikum zuliessen. Bei manchen Matches erschienen bis zu 20'000 Zuschauer. Auch wurden die bisherigen Abstandsregeln und Maskenpflichten weitgehend auf Empfehlungen reduziert. Darüber hinaus hielt das Land am 21. Juni Parlamentswahlen ab, die wegen der Pandemie verschoben worden waren und ursprünglich im April hätten stattfinden sollen.

Ein Mann, der Schutzkleidung trägt, desinfiziert in Belgrad einen Krankenwagen. (Archiv)
Ein Mann, der Schutzkleidung trägt, desinfiziert in Belgrad einen Krankenwagen. (Archiv)
Bild: dpa

16.45 Uhr: Remdesivir für Schweizer Covid-19-Patienten

Der Wirkstoff Remdesivir darf in der Schweiz ab sofort auch ausserhalb von klinischen Studien zur Behandlung von Covid-19 Patienten breiter eingesetzt werden. Dies teilte das Schweizerisches Heilmittelinstitut Swissmedic am Donnerstag mit.

Damit könnten ab sofort mehr Covid-19 Patientinnen und -Patienten behandelt werden, während die Zulassungsunterlagen begutachtet werden, schrieb das Heilmittelinstitut.

Swissmedic hatte am 29. Juni 2020 ein Gesuch für die befristete Zulassung von Remdesivir erhalten und ein entsprechendes Schnellverfahren gestartet.

Daraufhin habe man gestützt auf die Notverordnung des Bundesrates zur Bekämpfung des Coronavirus nach einer Nutzen-Risiko-Analyse am nächsten Tag verfügt, «dass Remdesivir vorübergehend in Verkehr gebracht werden darf».

Damit können nun Präparate mit dem Wirkstoff Remdesivir, die unter dem Handelsnamen «Veklury» vertrieben werden, bis zum Zulassungsentscheid oder bis zur Aufhebung der entsprechenden notrechtlichen Grundlage in Schweizer Spitälern ohne Zulassung eingesetzt werden.

Die Schweizerische Heilmittelbehörde Swissmedic hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass der Wirkstoff Remdesivir in der Schweiz ab sofort zur Behandlung von Covid-19 Patienten eingesetzt werden darf.
Die Schweizerische Heilmittelbehörde Swissmedic hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass der Wirkstoff Remdesivir in der Schweiz ab sofort zur Behandlung von Covid-19 Patienten eingesetzt werden darf.
Biild: Keystone

16.01 Uhr: Plaza und Mascotte unterbrechen ihren Betrieb

Noch ein Zürcher Club meldet einen Coronavirus-Fall: Das Mascotte teilt mit, dass ein Gast nach seinem Besuch positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Erst am Mittwoch hatte der Plaza-Club einen ähnlichen Fall bekanntgegeben. 

«Um mögliche Weiterverbreitungsketten einzudämmen, haben sich beide Lokale entschieden, den Klubbetrieb per sofort zu unterbrechen», heisst es in einem gemeinsamen Communiqué von heute Donnerstag.

Bereits in der kommenden Woche wollen sowohl Mascotte wie auch Plaza ihren Betrieb wiederaufnehmen – dies «unter Berücksichtigung des Schutzkonzepts sowie des Contact Tracings und unter Wahrnehmung ihrer Sorgfaltspflicht», wie es in der Mitteilung heisst.



15.44 Uhr: Lehrbetriebe wieder optimistischer

Die Lehrbetriebe schätzen die Situation und Zukunft für Lernende optimistischer ein als noch zu Beginn der Corona-Krise. So ist etwa die Sorge gesunken, dass Lehrstellen verloren gehen.

Dies zeigt eine am Donnerstag publizierte Erhebung des LehrstellenPuls-Teams der ETH Zürich und der Lehrstellenplattform Yousty. Während im April noch 5,2 Prozent und im Mai 2,1 Prozent der befragten Lehrbetriebe diese Sorge hatte, waren es in der Befragung im Juni noch 1,7 Prozent.

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Arbeitgeber schätzt aber, dass es für die Lernenden nach dem Abschluss dieses Jahr schwieriger ist als sonst, eine Stelle zu finden. 27 Prozent beurteilen die Situation als vergleichbar mit dem Vorjahr und ein Prozent erachtet es gar als einfacher. 16 Prozent konnten dazu nicht Stellung nehmen. Diese Frage wurde den Lehrbetrieben in den ersten zwei Umfragen nicht gestellt.

15.20 Uhr: Iran sträubt sich gegen Lockdown

Trotz eines dramatischen Anstiegs der täglichen Corona-Neuinfektionen im Iran ist Präsident Hassan Rohani weiterhin gegen einen Lockdown im Land. «Ein Lockdown steht wie eine komplette Aufhebung der Lockerungen bis auf weiteres nicht auf der Agenda», sagte Rohani.

Vielmehr sollten die Bürger ihren Lebensstil dem Coronavirus anpassen, betonte der Präsident.

Binnen 24 Stunden starben fast 150 Corona-Patienten. Damit liegt die Zahl der Toten aktuell bei 11'106 und die der Infizierten bei 232'863. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stirbt alle 13 Minuten ein Corona-Patient im Iran, alle 33 Sekunden kommt es zu einer Neuinfektion.

14.50 Uhr: Swiss hat noch keine Bundesgelder erhalten

Eine Woche nach dem Zustandekommen des Rettungspakets für die Swiss-Konzernmutter Lufthansa ist noch keine Staatshilfe für die Schweizer Airline geflossen. «Die Details der Ausarbeitung dieses Pakets stehen noch aus, ebenso die Unterschrift des Vertrages», sagte Swiss Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour in einem Interview mit dem Branchenportal «Travelnews». Dennoch gebe das Rettungspaket der Swiss Sicherheit, die Liquidität sei gesichert.

12.25 Uhr: 116 neue Covid-19-Fälle

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 116 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'967 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.

Am Mittwoch wurden 137 neue Fälle gemeldet, am Dienstag waren es 62 und am Montag waren dem BAG noch 35 neue Ansteckungen gemeldet worden.

Bisher starben gemäss Angaben von Mittwoch 1'686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Donnerstagmorgen übermittelt hatten. In Spitalpflege befinden sich 4'051 Personen, neun mehr als am Vortag.

11.40 Uhr: Neuinfektionen in Israel klettern auf Rekordwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 966 neue Fälle registriert.

Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Der bisherige Höchstwert stammt mit 819 vom 3. April. 

9.45 Uhr: Rasche Ausbreitung in Südafrika

In Südafrika steigt die Zahl der Corona-Infektionen rasant an. Innerhalb eines Tages meldeten die Behörden nach den letzten verfügbaren Zahlen 8'124 neue Fälle sowie 92 Todesfälle. Insgesamt hat Südafrika nach den letzten verfügbaren Zahlen 159'333 Covid-19-Fälle verzeichnet.

Das Coronavirus hatte sich im Vergleich zu anderen Weltregionen in Afrika bisher relativ langsam verbreitet, und die meisten Regierungen haben rasch strenge Massnahmen verhängt. Die meisten Todesfälle in Afrika gibt es laut einer Übersicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den Ländern Algerien, Ägypten, Nigeria, Südafrika und Sudan. Südafrika gilt bei der Zahl der Fälle als am stärksten betroffen.

9.01 Uhr: Neuer Rekord bei Ansteckungen in den USA

In den USA sind erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 50'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem Tag verzeichnet worden.

Damit haben die Infektionszahlen einen neuen Höchststand erreicht, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Den Zahlen zufolge sind am Mittwoch rund 50'700 Neuinfektionen gemeldet worden. Die «Washington Post» zählt sogar rund 52 800 Fälle.

8.20 Uhr: Kantonsärzte wollen umfassende Maskenpflicht

Den Kantonsärztinnen und -ärzten geht die Schutzmaskenpflicht im öffentlichen Verkehr zu wenig weit. Rudolf Hauri, der Präsident ihrer Vereinigung, erklärte, er würde eine Pflicht zum Tragen der Schutzmaske im ganzen öffentlichen Raum begrüssen.

Aus epidemiologischer Sicht würde sich eine Schutzmaske in allen Geschäften und allen anderen Orten mit Menschenansammlungen empfehlen, sagt Hauri in der Sendung «Heute Morgen» von Radio SRF.

Die Kantonsärzte halten eine Maskenpflicht für den ÖV für dringend angebracht. (Archiv)
Die Kantonsärzte halten eine Maskenpflicht für den ÖV für dringend angebracht. (Archiv)
Bild: Keystone

7.40 Uhr: Neuer Rekord auch in Israel

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am späten Mittwochabend mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 868 neue Fälle registriert. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Der bisherige Höchstwert stammt mit 819 vom 3. April.

In der Nacht wurden daher neue Beschränkungen verkündet. Verschiedene Viertel in Lod bei Tel Aviv sowie in der Hafenstadt Aschdod sollten für mindestens eine Woche abgeriegelt werden. Auch in den Palästinensergebieten soll von Freitag an ein fünftägiger Lockdown in Kraft treten.

In Israel und den Palästinensergebieten war die Pandemie zunächst glimpflich verlaufen. Nach Lockerungen sind die Zahlen der Infizierten jedoch seit gut einem Monat stark angestiegen.

5 Uhr: USA bewegen sich «in die falsche Richtung»

Mehrere US-Bundesstaaten setzen angesichts des rapiden Anstiegs der täglichen Neuinfektionen ihre Anstrengungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus fort. US-Präsident Donald Trump glaubt indes weiter an das Verschwinden des Virus.

Die Wirtschaft werde sich bald wieder erholen und «das Virus wird irgendwann gewissermassen einfach verschwinden», sagte der Republikaner Trump am Mittwoch dem Fernsehsender Fox Business. Die Demokraten werfen Trump angesichts solcher Äusserungen vor, im Kampf gegen das Coronavirus kapituliert zu haben – und das, obwohl die Pandemie in den USA zunehmend eskaliert.

US-Präsident gibt sich immer noch überzeugt, dass das Virus «irgendwann gewissermassen einfach verschwinden» wird. (Archivbild)
US-Präsident gibt sich immer noch überzeugt, dass das Virus «irgendwann gewissermassen einfach verschwinden» wird. (Archivbild)
Keystone

Daten der Universität Johns Hopkins zufolge meldeten die US-Behörden zuletzt jeden Tag gut 40'000 Neuinfektionen, vor allem aus den südlichen Bundesstaaten Florida, Texas, Arizona, Georgia und Kalifornien. Die aktuellen Zahlen der Neuinfektionen sind damit höher als jene im April und im Mai, dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie.

Einer der führenden Corona-Experten des Landes, der Immunologe Anthony Fauci, hatte am Dienstag gesagt, die USA bewegten sich in die falsche Richtung. Wenn die Situation nicht unter Kontrolle gebracht werde, könnte es bald täglich bis zu 100'000 Neuinfektionen geben.

Trump machte deutlich, dass er nichts von einer landesweiten Maskenpflicht hält. Er ist noch nie mit Maske gesehen worden. Aber er habe keine Probleme damit, eine Maske zu tragen. «Ich hatte sogar eine Maske auf (und) ich mochte irgendwie, wie ich ausgesehen habe», sagte er. «Es war eine dunkle, schwarze Maske und ich fand, es sah in Ordnung aus.» Er habe ausgesehen wie der «Lone Ranger», eine fiktive Figur, die unter anderem aus Westernfilmen bekannt ist – und eine Augenmaske trägt.

4.40 Uhr: Djokovic spendet 40'000 Euro an Novi Pazar

An einer Hochhauswand in Serbiens Hauptstadt Belgrad prangt das Konterfei des Tennis-Stars Novak Djokovic. (Symbolbild)
An einer Hochhauswand in Serbiens Hauptstadt Belgrad prangt das Konterfei des Tennis-Stars Novak Djokovic. (Symbolbild)
Keystone

Novak Djokovic spendet mehr als 40'000 Euro an die schwer von der Corona-Pandemie getroffene Stadt Novi Pazar in Serbien. Der 33-jährige Tennis-Star hatte es bei einer von ihm organisierten Tennistour an Vorsicht fehlen lassen und bedauerte später, dass die Tour «Schaden» verursacht habe. Auch er selbst hatte sich dort angesteckt und war Ende Juni positiv getestet worden.

Serbien hatte die Corona-Pandemie zunächst mit strengen Massnahmen unter Kontrolle gebracht. Inzwischen sieht sich das Land jedoch mit einer neuen Ansteckungswelle konfrontiert.

1.08 Uhr: FC St.Gallen-Stürmer nach Serbienreise positiv

Boris Babic vom FC St. Gallen ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Stürmer war aus familiären Gründen nach Serbien gereist. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wurde er positiv getestet. Er befindet sich nun für vierzehn Tage in häuslicher Quarantäne.

Einer Mitteilung seines Vereins zufolge zeigt Babic keine Symptome. Der Spieler habe seit seiner Heimkehr keine Kontakte mit anderen Spielern, Trainern oder Staff gehabt. Er werde von den Mannschaftsärzten betreut. Boris Babic befindet sich nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining und gehört damit zurzeit nicht zum Trainings- und Spielkader.

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