PolitikParlamentswahl in Finnland – Grösste Parteien zunächst Kopf an Kopf
SDA
2.4.2023 - 19:27
Bei der Parlamentswahl in Finnland bahnt sich das erwartet knappe Rennen zwischen den grössten Parteien an. Die konservative Nationale Sammlungspartei von Ex-Finanzminister Petteri Orpo lag in einem ersten Wahltrend auf Basis der vorzeitig abgegebenen Stimmen am Sonntagabend zunächst bei 20,8 Prozent. Die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Sanna Marin folgten mit minimalem Abstand mit 20,7 Prozent. Auch die rechtspopulistische Partei Die Finnen war mit 18,6 Prozent in Schlagdistanz.
Keystone-SDA
02.04.2023, 19:27
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Rund 4,5 Millionen Finninnen und Finnen waren wahlberechtigt. Knapp 40 Prozent davon hatten bereits vorzeitig abgestimmt, darunter auch Marin. Auf diesen vorzeitig abgegebenen Stimmen basierten die ersten Zahlen, die am Abend unmittelbar nach Schliessung der Wahllokale veröffentlicht wurden. Beobachter rechneten damit, dass sich an diesen Werten im Laufe des Abends noch einiges ändern könnte. Ein vorläufiges Endergebnis dürfte gegen Mitternacht in der Nacht zum Montag feststehen.
Bereits die letzten Umfragen vor dem Wahlsonntag hatten auf ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen der drei Parteien hingedeutet. Welche Partei stärkste Kraft wird, ist deshalb wichtig, weil deren Chef oder Chefin in Finnland traditionell als Erstes die Chance erhält, eine neue Regierung unter seiner oder ihrer Führung zu bilden.
Für eine Mehrheit im 200 Sitze fassenden Parlament in Helsinki dürfte der Wahlsieger auf eine weitere der grossen Parteien sowie mindestens eine der mittelgrossen und kleineren Parteien angewiesen sein. Es wird diesmal mit längerem Koalitionsverhandlungen gerechnet. Marin hat eine Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen, nationalkonservativen Finnen-Partei ausgeschlossen, Orpo nicht.
Marin ist seit Ende 2019 finnische Regierungschefin. Die 37 Jahre alte Sozialdemokratin führt eine aus gleich fünf Parteien bestehende Mitte-links-Koalition an und wird von vielen Finninnen und Finnen als junge und schlagkräftige Anführerin geschätzt. Ihre Regierung führte das nördlichste Land der EU erst durch die Corona-Pandemie und dann gemeinsam mit Präsident Sauli Niinistö durch den in Kürze abgeschlossenen Nato-Beitrittsprozess: Alle 30 Bündnismitglieder haben der Aufnahme der Finnen zugestimmt, in wenigen Tagen wird Finnland offiziell 31. Mitglied der Verteidigungsallianz.
Im Wahlkampf hatte der Nato-Beitritt allerdings keine Rolle gespielt. Stattdessen ging es vor allem um inländische Themen wie den Staatshaushalt. Marins Gegner werfen ihr vor, die Staatsschulden in die Höhe getrieben zu haben.
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«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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