Knallhartes Regime Nordkoreas Sportler: Bei Versagen droht das Arbeitslager

tsch

8.2.2018

Die Olympischen Spiele sorgen für Annäherung zwischen Nord- und Südkorea. Doch bei aller Liebe von Kim Jong Un zum Sport: Den Athleten droht bei Versagen das Arbeitslager.

Der nordkoreanische Diktator ist überaus sportbegeistert. Er liebt die US-Basketballliga NBA, traf sich bereits mehrfach mit Ex-Superstar Dennis Rodman. Schon im Kleinkindalter, so die Propaganda, soll Kim Jong Un Schiessexperte gewesen sein; mit acht Jahren soll er den Segelmeister bei einer Regatta geschlagen haben. Die Förderung des Sports, etwa durch verpflichtende Gymnastikübungen, ist für Kim eines der grössten Anliegen. 

Für die diplomatischen Beziehungen und das Konfliktpotenzial mit Nordkorea ist die Sportbegeisterung des Diktators tatsächlich ein Glücksfall: So fand vor den Olympischen Spielen im südkoreanischen Pyeongchang eine Annäherung zwischen Nord und Süd statt. Beide Länder werden unter einer gemeinsamen Flagge einlaufen und bilden während der Wettkämpfe ein Team.

Grosser Erfolgsdruck

Eine schöne und hoffnungsvolle Geste, die für die norkoreanischen Sportler jedoch nur symbolisches Beiwerk bietet. Denn sie stehen unter enormem Erfolgsdruck. Bleiben die Medaillen aus, droht Strafe: «Wenn die Sportler schlechter abschneiden als erwartet, dann drohen zumindest dem Trainer hohe Strafen, beispielsweise mehrere Monate Arbeitslager», enthüllte der ehemalige nordkoreanische Regierungsangestellte Kim Hyeong Soo, der 2009 aus Nordkorea floh.

Die Androhung von drakonischen Strafen macht verständlich, warum sich so mancher Sportler selbst nach Erfolgen in Demut übt. So entschuldigte sich Gewichtheber Om Yun Chol nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro bei Kim Jong Un, dass er nur die Silbermedaille geholt hatte. Vorgegeben war Gold, fünf Siege hatte das Regime erwartet. Erreich wurden aber nur zwei. Kim mag für den Sport brennen - bleibt dabei aber gewohnt diktatorisch.

Kims Schwester kommt zu den Winterspielen

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite