Als erster EU-Staat haben die Niederlande am Donnerstag die Europawahl eingeläutet. Am Flughafen Amsterdam Schiphol öffnete bereits um 05.00 Uhr morgens ein Wahllokal. Auch am Hauptbahnhof der Stadt ist bereits ab 06.30 Uhr die Stimmabgabe möglich.
Knapp 13 Millionen Menschen sind in den Niederlanden zur Abstimmung aufgerufen. Auch in Grossbritannien, das trotz Brexit-Entscheidung noch einmal mit abstimmen muss, wird schon am Donnerstag gewählt.
Mit Spannung wird in den Niederlanden das Abschneiden der neuen Zentralfigur der rechten Szene, Thierry Baudet, und seines Forums für Demokratie (FvD) erwartet. Die Partei hat überraschend die jüngste Provinzwahl gewonnen und will ein Referendum über die niederländische EU-Mitgliedschaft erzwingen. Bei der Europawahl 2014 existierte sie noch nicht.
Letzte Umfragen sahen die Rechtspartei FvD und die konservativ-liberale VVD von Ministerpräsident Mark Rutte gleichauf an der Spitze mit jeweils 15 Prozent. Die sozialdemokratische PvdA rangierte mit 13 Prozent an dritter Stelle in den Umfragen. Im europaweiten Fokus steht der PvdA-Frontmann Frans Timmermans, der Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokraten.
Die Wahllokale schliessen um 21.00 Uhr. Die Ergebnisse werden erst am Sonntag veröffentlicht, wenn auch in allen anderen EU-Ländern die Abstimmung beendet ist. Die Wahlbeteiligung lag in den Niederlanden bei der Europawahl 2014 bei mässigen 37 Prozent.
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