Abrechnung mit dem US-Präsidenten Michelle Obama: «Das werde ich Donald Trump nie verzeihen» 

hst

9.11.2018

Michelle Obama attackiert in ihren Memoiren «Becoming» Donald Trump.
Michelle Obama attackiert in ihren Memoiren «Becoming» Donald Trump.
Bild: Keystone/Archiv

Michelle Obama veröffentlicht nächste Woche ihre Memoiren «Becoming». Sie nutzt diese zur Abrechnung mit US-Präsident Donald Trump.

Am 13. November erscheinen die Memoiren von Michelle Obama. Der «Washington Post» liegt ein Exemplar vor. Dies sind die wichtigsten Inhalte:

–  Obama wirft Donald Trump vor, die Sicherheit ihrer Familie gefährdet zu haben. Als Präsidentschaftskandidat hatte Trump mehrfach öffentlich bezweifelt, dass Barack Obama US-Bürger ist. Diese Birther-Kampagne sei gefährlich und scheinheilig gewesen. «Was, wenn ein Unzurechnungsfähiger eine Waffe geladen und sich auf den Weg nach Washington gemacht hätte?», fragt sie in dem Buch. «Was, wenn diese Person nach unseren Mädchen gesucht hätte. Donald Trump hat mit seinen lauten und rücksichtslosen Anspielungen die Sicherheit meiner Familie gefährdet. Das werde ich ihm nie verzeihen.»

– Hart ins Gericht geht Michelle Obama auch mit Trumps Aussagen auf dem sogenannten Access-Hollywood-Tape, laut dem man sich als Prominenter bei Frauen alles erlauben könne. Als sie das erstmals gehört habe, habe sie vor Wut gezittert, wie Michelle Obama schreibt. 

– Als sich in der Wahlnacht 2016 abzeichnete, dass Trump Präsident werden würde, stand Michelle Obama nach eigenen Angaben unter Schock. Sie hätte alles ausgeblendet. 

– Nicht zuletzt wirft Obama Trump vor, Hillary Clinton, Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, gestalkt zu haben. Trump hatte Clinton bei einem Auftritt auf der Bühne regelrecht verfolgt und hatte sich mehrmals direkt hinter sie gestellt. 

Natürlich wird auch die Beziehung zu Barack Obama ausführlich gewürdigt. Michelle Obama beschreibt etwa, wie sich sich in ihn verliebt hat. Der spätere US-Präsident habe sie mit seiner «mitreissenden Kombination von Gelassenheit und Kraft» und seinem «vollen, sexy Bariton» beeindruckt, so die 54-Jährige.

Auch die Schattenseiten einer Ehe in der Öffentlichkeit kommen im Buch vor. Als Barack Obamas Karriere Fahrt aufnahm, sei er häufig unterwegs gewesen. Das Paar habe daraufhin die Dienste eines Eheberaters in Anspruch genommen. 

Schwierigkeiten bereitet Michelle Obama nach wie vor der Alltagsrassismus, den sie als bereits als Kind, aber auch als erste schwarze First Lady erlebt habe, wie sie schreibt.

Lesereise in neuer Dimension

Die Lesereise, die die frühere First Lady bei Facebook unlängst angekündigt und beworben hat, wird jede bisher dagewesene Dimension sprengen. Las Hillary Clinton im vorigen Jahr ihr Erinnerungsbuch in Theatern und Opernhäusern vor 1’500 bis 3’000 Zuhörern vor, so wird Michelle Obama dies vor 15'000 Menschen und mehr tun, in grossen Hallen von zehn US-amerikanischen Städten.

Es beginnt in der Heimatstadt der Obamas, Chicago. Wegen des extremen Andrangs hat der Buch-Promoter kürzlich jeweils zweite Shows in Washington und Brooklyn hinzugefügt. Tickets für den Tourauftakt kosten zwischen 30 und mehren Tausend Dollar. Moderiert wird die Veranstaltung von Oprah Winfrey. Bei weiteren Lesungen werden unter anderem Sarah Jessica Parker und Reese Witherspoon zu Gast sein. 

Für die Memoiren von Michelle und die demnächst erscheinenden Erinnerungen von Barack Obama soll das Ehepaar vom Crown-Verlag zusammen rund 65 Millionen Dollar kassieren.

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