DeutschlandMerkel und Macron wollen Aufnahme von 400 Minderjährigen aus Moria
SDA
10.9.2020 - 16:45
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron wollen nach dem Grossfeuer im griechischen Flüchtlingslager Moria zusammen mit anderen EU-Ländern 400 unbegleitete Minderjährige aufnehmen.
Die Zahl gilt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin für alle teilnehmenden Länder.
Die griechische Regierung hat unterdessen eine schnelle Verlegung weiterer Flüchtlinge nach dem Grossfeuer im Lager Moria abgelehnt und gezielte Brandstiftung als Auslöser der Katastrophe festgestellt. Zugleich wurden bis Donnerstag schon 400 Minderjährige, die ohne Begleitung ihrer Eltern unterwegs sind, von der Insel Lesbos in die Hafenstadt Thessaloniki geflogen.
Der stellvertretende Migrationsminister Giorgos Koumoutsakos schloss aber aus, dass auch erwachsene Migranten die Insel verlassen dürfen. Im Nachrichtensender Skai sagte er: «Wer denkt, er könne zum Festland und dann nach Deutschland reisen, der soll es vergessen.»
Das Lager Moria war in der Nacht zum Mittwoch bei mehreren zeitgleichen Bränden fast vollständig zerstört worden. Statt der vorgesehenen 3000 Migranten waren dort mehr als 12 000 Menschen untergebracht. Nach Angaben der griechischen Regierung haben Migranten den Grossbrand gelegt.
«Das Feuer wurde von Menschen gelegt, die Asyl beantragt haben – als Reaktion auf die wegen des Coronavirus verhängte Quarantäne (in Moria)«, sagte Regierungssprecher Stelios Petsas am Donnerstag. Es handele sich um Menschen, die «ihr Gastland nicht respektieren». Mit solchen Aktionen jedoch torpedierten diese Menschen jede Lösung. «Wir sagen es ihnen klipp und klar: Sie werden nicht wegen des Feuers die Insel verlassen. Das können sie vergessen.»
Gelungen sei den Brandstiftern lediglich, Tausende Menschen – darunter Familien- obdachlos zu machen, kritisierte Petsas. Das griechische Fernsehen (ERT) zeigte am Donnerstag erneut Bilder von Menschen, die am Strassenrand lagen und auf Hilfe warteten. Einige Menschen übernachteten auf einem Friedhof.
In Deutschland forderten 16 CDU/CSU-Bundestagsabgeordnete in einem Brief an Innenminister Horst Seehofer die Aufnahme von 5000 anerkannten Flüchtlingen vom griechischen Festland. Einer der Unterzeichner des Briefes, der menschenrechtspolitische Sprecher der Fraktion, Michael Brand (CDU), betonte im SWR, dass es sich um Flüchtlinge handeln müsse, die bereits ein Asylverfahren in Griechenland durchlaufen haben.
Führende Grünen-Politiker aus Bund, Ländern und dem EU-Parlament forderten Seehofer auf, Flüchtlinge aus dem griechischen Lager Moria nach Deutschland zu lassen und auch vor Ort schnell zu helfen. «Deutschland muss jetzt handeln und Schutzsuchende aufnehmen», heisst es in einem Brief, den unter anderem die Parteichefs Robert Habeck und Annalena Baerbock sowie die Fraktionschefs Anton Hofreiter und Katrin Göring-Eckardt unterschrieben haben.
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