Japan Mens-Anstecker – Kaufhaus- Angestellte gehen auf die Barrikade

tafu

29.11.2019

Das Kaufhaus Daimaru Umeda in Osaka hatte eine ungewöhnliche Idee, um für mehr Verständnis bei den Mitarbeitern untereinander zu werben: Menstruations-Anstecker.
Das Kaufhaus Daimaru Umeda in Osaka hatte eine ungewöhnliche Idee, um für mehr Verständnis bei den Mitarbeitern untereinander zu werben: Menstruations-Anstecker.
Bild: AFP

Ein japanisches Kaufhaus wollte seine Mitarbeiterinnen an den Tagen ihrer Periode mit einem besonderen Anstecker kennzeichnen. Nach Protesten gehen die Verantwortlichen nochmal über die Bücher. 

Gut gemeint ist nicht gut gemacht: Ein Kaufhaus im japanischen Osaka wollte ihre Mitarbeiterinnen dazu verpflichten, für die Tage, an denen sie ihre Menstruation haben, einen Anstecker zu tragen. Damit sollte mehr Verständnis füreinander bei den anderen Mitarbeitern hervorgerufen werden.  Das berichtet unter anderem «Japan Today».

Idee stammt aus einem Manga

Das Kaufhaus namens Daimaru Umeda hatte sich damit zum Ziel genommen, dass sich so ein grösserer Zusammenhalt zwischen den Angestellten entwickeln würde. Auf dem Anstecker ist ein Manga-Charakter namens «Seiri-Chan» zu sehen, was übersetzt so viel wie «Miss Periode» heisst.

Der japanische Comic über eine rosafarbene, herzförmige Kreatur mit roter Hose, dicken roten Lippen und einem weissen Kreuz als Nase kam 2018 auf den Markt und wurde schnell zum Hit. In dem Manga sucht diese Kreatur namens Seiri-Chan einmal im Monat Frauen heim und saugt ihnen schmerzhaft Blut ab. Was natürlich dazu führt, dass die Frauen müde und schwach werden.

Box-Hiebe für Mitgefühl

Seiri-Chan schlägt ausserdem gerne zu – die Frauen in den Magen, aber auch Männer bekommen manchmal seine Faust in den Unterleib. Aufgrund des grossen Erfolges wurde nun sogar ein Film über die merkwürdige Verkörperung der Menstruation produziert. «Little Miss Period» startete Anfang November in den japanischen Kinos.

Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen bei Daimaru dachten, es wäre eine gute Idee, ihre Mitarbeiterinnen mit diesen Ansteckern auszustatten, schliesslich ist der Comic ja ein Erfolg. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatten, war der Aufschrei, der durch die Gesellschaft ging. Schnell verbreiteten sich die Bilder von den Ansteckern in den sozialen Netzwerken und riefen empörte Reaktionen hervor.

«Wir haben viele Beschwerden erhalten», gibt eine männliche Führungskraft, die anonym bleiben will, zu. «Manche befürchteten Schikanierungen, und das war definitiv nicht unsere Absicht. Wir überdenken unsere Pläne noch einmal.» Ausserdem sei es ebenfalls nie die Absicht gewesen, die Anstecker verpflichtend für die Frauen zu machen.

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