Gesundheit Meeresfrüchte können zu giftigen Arsenverbindungen führen

miho, sda

9.12.2024 - 13:05

Meeresfrüchte enthalten Arsenobetain, welches durch Darmbakterien in giftige Arsenverbindungen umgewandelt werden kann. (Archivbild)
Meeresfrüchte enthalten Arsenobetain, welches durch Darmbakterien in giftige Arsenverbindungen umgewandelt werden kann. (Archivbild)
Keystone

Im Körper des Menschen können sich beim Konsum von Meeresfrüchten potenziell giftige Arsenverbindungen bilden. Ursache ist das in Meeresfrüchten oft vorkommende Arsenobetain. Es kann durch Darmbakterien zu teilweise giftigen Stoffen umgewandelt werden.

Keystone-SDA, miho, sda

Arsenobetain ist eine der am häufigsten vorkommenden Arsenverbindungen in Meeresfrüchten, einschliesslich Algen, Fisch und Schalentieren, wie die Universität Bern (Unibe) am Montag mitteilte. Für Menschen galt Arsenobetain aufgrund seiner geringen Toxizität und schnellen Ausscheidung bisher als risikoarm. Die im «Journal of Hazardous Materials» veröffentlichten Ergebnisse einer interdisziplinären Studie stellen gemäss den Forschenden die Sicherheit von arsenobetainreichen Meeresfrüchten infrage.

Das Forschungsteam der Unibe untersuchte den Arsenobetain-Stoffwechsel von Mäusen mit unterschiedlichem Besiedlungsstatus von Darmmikroben. Drei Gruppen von Mäusen wurden mit einer arsenobetainreichen Diät gefüttert, um den Arsenstoffwechsel, die Verteilung im Körper und die Ausscheidung zu vergleichen.

Mäuse mit Darmmikroben haben eine höhere Arsenkonzentration in ihrem Darmtrakt angereichert als keimfreie Mäuse. Die Forschenden haben bei mikrobiell besiedelten Mäusen die Bildung spezifischer hochtoxischer Arsenverbindungen im Dickdarm beobachtet, hiess es weiter.

Bei herkömmlichen Mäusen, die auf eine arsenarme Diät umgestellt wurden, verlief die Ausscheidung von Arsen aus dem Körper deutlich langsamer als bei keimfreien Mäusen. «Darmmikroben spielen also eine entscheidende Rolle bei der Verstoffwechselung von Arsenobetain im Körper. In diesem Fall scheint das Mikrobiom jedoch eine schädliche Wirkung zu haben», liess sich Darmmikrobiom-Experte Siegfried Hapfelmeier im Communiqué zitieren.