Brexit May spricht zur Nation – Aufruf zur Geschlossenheit in Brexit-Frage

dpa/sda/sob

17.1.2019 - 02:20

Premierministerin Theresa May ruft nach überstandenem Misstrauensvotum das Parlament in einer nächtlichen Rede zur Geschlossenheit in der Brexit-Frage auf. Die Opposition verweigert das Gespräch.

Mit einer kurzfristig anberaumten nächtlichen Ansprache sorgt die britische Premierministerin Theresa May für Aufregung. Doch sie will ihren Landsleuten nur mitteilen, dass sie weiter am Brexit arbeitet. Sie halte es für ihre Pflicht, Grossbritannien aus der Europäischen Union zu führen.



Die Abgeordneten hätten nun klargemacht, was sie nicht wollten. «Wir müssen konstruktiv zusammenarbeiten, um abzustecken, was das Parlament will.» Sie habe deshalb Politiker aller Parteien zu Beratungen eingeladen, um einen Weg für eine Lösung.

Opposition verweigert sich

Auch die grösste Oppositionspartei Labour sollte mit ihr einen neuen Brexit-Ansatz diskutieren. Ihre Türen stünden dafür offen. Zudem sollten die Abgeordneten Eigeninteressen hinten anstellen, um die Hängepartie zu überwinden.

Sie zeigte sich enttäuscht, dass Labour-Chef Jeremy Corbyn sich einem Treffen zunächst verweigert. Die Premierministerin betonte: «Unsere Tür bleibt geöffnet.» Corbyn will nach eigenen Worten erst Gespräche mit May führen, wenn die Premierministerin die «katastrophale Perspektive eines Brexit ohne Abkommen mit der EU ein für alle Mal» ausschliesst.

Beunruhigende Situation

Sie verstehe, dass die Ereignisse der vergangenen 24 Stunden für die Menschen beunruhigend gewesen seien, sagte May weiter. «Ich glaube, dass es meine Pflicht ist, die Anweisung des britischen Volkes auszuführen, die EU zu verlassen, und ich habe vor, das zu tun.»

Das britische Parlament hatte sich zuvor hinter May gestellt. Bei dem Misstrauensvotum auf Antrag der Labour-Partei stimmten am Mittwochabend 325 Abgeordnete für May, 306 votierten gegen sie. Labourchef Jeremy Corbyn sagte, die Regierung müsse nun klarstellen, dass es nicht zu einem ungeregelten Austritt aus der Europäischen Union komme.

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