Die Vancouver Art Gallery hat sich entschieden, die Zusammenarbeit mit dem renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron zu beenden. Der Grund für diesen drastischen Schritt sind die erheblichen Kostenüberschreitungen beim geplanten Neubau des Kunstmuseums.
Ursprünglich waren die Baukosten auf 250 Millionen Franken geschätzt worden, doch diese sind mittlerweile auf 375 Millionen Franken angestiegen. Trotz der bereits investierten 40 Millionen Franken hat das Museum beschlossen, nach einem neuen Partner zu suchen, um das Projekt fortzuführen.
Der geplante Neubau sollte ein beeindruckendes neunstöckiges Gebäude mit einer Kupferfassade werden, die an indigene Webtechniken erinnert. Diese Vision wird nun nicht mehr von Herzog & de Meuron umgesetzt.
Immer wieder Mehrkosten bei Projekten
John Stovell, der Vorsitzende der Museumskommission, erklärte gegenüber der «Vancouver Sun», dass die Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden, zwar schwierig, aber notwendig gewesen sei. Die Kommission sei sich einig, dass ein realistischeres und dennoch visionäres Konzept entwickelt werden müsse.
Herzog & de Meuron sind bekannt für ihre spektakulären Bauprojekte, doch auch für die damit verbundenen Kostenüberschreitungen. Ein bekanntes Beispiel ist die Elbphilharmonie in Hamburg, deren Kosten von ursprünglich 77 Millionen auf 789 Millionen Euro stiegen. Auch beim Zürcher Kinderspital kam es zu Mehrkosten.
In einer Stellungnahme bedauerten die Architekten das Ende der Zusammenarbeit mit der Vancouver Art Gallery und wünschten dem Museum alles Gute für die Zukunft.
Das Projekt dauert mittlerweile bereits 10 Jahre an. Im März 2024 wurde mit dem Bau begonnen. Die ursprünglich für 2028 geplante Eröffnung dürfte sich nun nach hinten verschieben. Wer das Projekt übernimmt, ist noch offen.