Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hat ein «Führungsvakuum» in Europa beklagt. «Die deutsch-französische Führung ist geschwächt», sagte der frühere italienische Ministerpräsident bei einer Preisverleihung in Mailand.
Keystone-SDA
10.12.2024, 01:06
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«Aber ich sehe keine andere Führung, die in der Lage wäre, Europa in eine gemeinsame Zukunft zu führen. Es gibt ein Führungsvakuum, aber wir müssen geduldig sein und das Ergebnis der Wahlen in Deutschland abwarten.»
Draghi bezog sich damit auf das Aus der Ampel-Koalition in Berlin, weshalb in Deutschland aller Voraussicht nach im Februar neu gewählt wird. Zudem scheiterte vergangene Woche in Paris der von Präsident Emmanuel Macron ernannte Regierungschef Michel Barnier. Bis zur Bildung einer neuen Regierung ist der ehemalige EU-Kommissar nur noch geschäftsführend im Amt. Unklar ist, wie lange das dauern wird.
Draghi war von 2011 bis 2019 Chef der Europäischen Zentralbank. Später stand er 2021/22 in seinem Heimatland an der Spitze der Regierung. Vor einigen Wochen veröffentlichte er im Auftrag der damaligen EU-Kommission einen Bericht zur Zukunft der Europäischen Union. In seiner Rede sprach er von «schwierigen Momenten» für Europa. Zugleich rief Draghi auf, optimistisch zu sein, um etwas zu erreichen. «Denn wenn man pessimistisch ist, bleibt man zu Hause.»
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