Ukraine-Überblick Stromausfälle in Rostow am Don +++ Riesiges Feuer erfasst Wildberries-Warenlager in St. Petersburg 

Agenturen/red.

13.1.2024

Ukrainische Zivilisten werden in Militärtrainings für einen Einsatz im Krieg geschult. (Bild vom 12. Januar)
Ukrainische Zivilisten werden in Militärtrainings für einen Einsatz im Krieg geschult. (Bild vom 12. Januar)
Keystone

In der Nacht auf Samstag meldete die Ukraine erneut Drohnenangriffe auf eigene Städte. Derweil hat ein ungewöhnlicher Flüchtling aus der Ukraine in Schottland ein neues Zuhause gefunden: Jampil, ein Asiatischer Schwarzbär. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Besuch des britschen Premierministers Rishi Sunak Londons Hilfszusagen für Kiew mit den US-Sicherheitsgarantien für Israel verglichen. «Dieser Tag ist bereits in die Geschichte unseres Landes eingegangen: Heute haben wir ein Abkommen, ein Sicherheitsabkommen mit Grossbritannien, an dem wir lange gearbeitet haben», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Viele hätten von den Sicherheitsvereinbarungen zwischen den USA und Israel gehört. «Jetzt haben wir ein solches Modell für unsere Zeit geschaffen.» Das gebe Zuversicht für den Abwehrkampf gegen Russland, sagte der 45-Jährige.

Das Ziel bleibe weiterhin der Nato-Beitritt zur eigenen Sicherheit. Doch als Zwischenschritt arbeite die Ukraine an Sicherheitsgarantien der grossen westlichen Wirtschaftsmächte (G7) auf bilateraler Ebene. Das Abkommen mit Grossbritannien sei der erste Schritt dazu, lobte Selenskyj. London habe nicht nur für das laufende Jahr Militärhilfen zugesagt, sondern für die gesamte Dauer des Abkommens – laut dem Staatschef zehn Jahre – dauerhafte Unterstützung bei Waffen und der Entwicklung der ukrainischen Rüstungsproduktion versprochen.

Selenskyj hofft auf Bewegung in Verhandlungen mit USA

Angesichts der Vereinbarung mit London gab sich der ukrainische Präsident optimistisch, dass nun auch Bewegung in die Verhandlungen über Militärhilfe für die Ukraine in Washington kommt. «Ich sehe das nun positiver als im Dezember», sagte er bei einer Pressekonferenz. Man werde Druck machen, bis es ein Ergebnis gebe. Die USA sind der wichtigste Waffenlieferant der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Zuletzt hatte der US-Kongress allerdings die Waffenhilfen des Weissen Hauses wegen innenpolitischer Querelen lahmgelegt.

Neue russische Angriffe mit Raketen und Drohnen

Russland hat die Ukraine erneut mit Dutzenden Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen. Von insgesamt 40 Geschossen hätten in der Nacht und am Samstagmorgen acht abgeschossen werden können, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Weitere 20 Geschosse hätten aufgrund erfolgreicher elektronischer Kampfführung der Ukrainer ihre Ziele gar nicht erst erreicht.

In der Region Sumy wurden nach Behördenangaben mehr als 20 Häuser beschädigt und eine Frau verletzt. In Poltawa fiel amtlichen Quellen zufolge eine Rakete in den Hof eines Wohnhauses, explodierte aber nicht.

Grossbrand in St. Petersburger Lagerhaus

In einem Lagerhaus in der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg ist ein Grossbrand ausgebrochen. Am Samstagmittag erstreckte sich das Feuer auf einer Fläche von rund 70’000 Quadratmetern, wie der russische Zivilschutz auf Telegram mitteilte.

Auf Videos im Internet waren dichte graue Rauchsäulen zu sehen, die in den Himmel empor stiegen. Tote und Verletzte soll es den offiziellen Angaben zufolge keine geben. An den Löscharbeiten waren mehr als 280 Feuerwehrleute beteiligt.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der neue französische Aussenminister Stéphane Séjourné hat der Ukraine die fortlaufende Unterstützung Frankreichs zugesichert.
  • In der Nacht auf Samstag meldete die Ukraine erneut Drohnenangriffe auf eigene Städte.
  • Ein ungewöhnlicher Flüchtling aus der Ukraine hat in Schottland ein neues Zuhause gefunden: ein Asiatischer Schwarzbär, auch bekannt als Kragenbär.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Besuch des britschen Premierministers Rishi Sunak Londons Hilfszusagen für Kiew mit den US-Sicherheitsgarantien für Israel verglichen.
  • Die Ereignisse des Vortags können hier nachgelesen werden.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Samstag

  • 21.28 Uhr

    Stromausfälle in Rostow am Don

    In der russischen Grossstadt Rostow am Don ist in Teilen der Stadt der Strom ausgefallen. gibt es einen Stromausfall in mehreren Bezirken. Das berichtet der ukrainische Sender RBC unter Berufung auf russische Telegram-Kanäle. Nach Angaben lokaler Medien sind Dutzende Gebäude ohne Strom, Wasser und Heizung.

  • 19.44 Uhr

    Russland streitet wegen Olympia-Teilnahme

    Die einst so stolze Sportnation Russland steckt mit Blick auf Olympia in Paris im tiefen Zwiespalt. Wegen der Auflagen des Internationalen Olympischen Komitees für eine Teilnahme russischer Athleten an den Sommerspielen schwelt auch die Debatte um einen Boykott.

    Unzumutbar seien die Bedingungen des IOC, schimpfte in Moskaus Staatsmedien gerade Irina Winer, die Präsidentin des Verbandes für Rhythmische Sportgymnastik. Wenn die russischen Sportgymnastinnen «ohne Flagge, ohne Hymne, ohne Fans» anträten, dann sei das «erniedrigend».  

    Alle Sportverbände des Landes sollten den Spielen in Paris vom 26. Juli bis 11. August fernbleiben, fordert die 75-Jährige, eine glühende Unterstützerin des von Kremlchef Wladimir Putin begonnenen Angriffskriegs gegen die Ukraine. «Nein, wir werden nicht auf die Knie fallen, uns nicht im weissen Kostüm und mit einer weissen Flagge «ergeben"», sagte Winer auch dem russischen Militärfernsehsender Swesda.

    Nach dem Willen des IOC dürfen bei Olympia nur Einzelsportler aus Russland antreten, Mannschaften sind ausgeschlossen. Die Athleten dürfen nicht – wie oft üblich – einem Armeesportverein angehören noch dürfen sie Russlands Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Voraussetzung ist auch, dass sie – wie schon bei den Sanktionen wegen Staatsdopings – nur unter neutraler Flagge teilnehmen dürfen.

    Nach dem Willen des IOC dürfen bei Olympia nur Einzelsportler aus Russland antreten, Mannschaften sind ausgeschlossen.
    Nach dem Willen des IOC dürfen bei Olympia nur Einzelsportler aus Russland antreten, Mannschaften sind ausgeschlossen.
    Symbolbild: dpa
  • 17.07 Uhr

    Ukraine meldet über 369’000 tote oder verletzte russische Soldaten

    Seit Beginn der russischen Invasion auf die Ukraine sind gemäss Angaben des ukrainischen Generalstabs 369’160 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Die Zahl der eliminierten Soldaten sei in den letzten 24 Stunden um etwa 700 gestiegen.

    Ausserdem seien weitere fünf Panzer, 15 gepanzerte Fahrzeuge, 18 Artilleriesysteme, vier Luftverteidigungssystem und 12 Drohnen zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 14.55 Uhr

    Frankreichs Aussenminister: Ukraine ist und bleibt Priorität

    Der neue französische Aussenminister Stéphane Séjourné hat der Ukraine die fortlaufende Unterstützung Frankreichs zugesichert. «Trotz vermehrter Krisen ist und bleibt die Ukraine die Priorität Frankreichs», sagte Séjourné bei einem Besuch in Kiew nur einen Tag nach seinem Amtsantritt.

    «In der Ukraine geht es heute um die Verteidigung der Grundprinzipien des Internationalen Rechts, der Werte Europas und auch der Sicherheit der Franzosen», betonte der Aussenminister nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba.

    Dmytro Kuleba (r) und Stéphane Séjourné besuchen in Kiew die Gedenkmauer der gefallenen Soldaten der Ukraine.
    Dmytro Kuleba (r) und Stéphane Séjourné besuchen in Kiew die Gedenkmauer der gefallenen Soldaten der Ukraine.
    Bild: dpa
  • 12.57 Uhr

    Grossbrand in St. Petersburger Lagerhaus

    In einem Lagerhaus in der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg ist ein Grossbrand ausgebrochen. Am Samstagmittag erstreckte sich das Feuer auf einer Fläche von rund 70’000 Quadratmetern, wie der russische Zivilschutz auf Telegram mitteilte.

    Auf Videos im Internet waren dichte graue Rauchsäulen zu sehen, die in den Himmel empor stiegen. Tote und Verletzte soll es den offiziellen Angaben zufolge keine geben. An den Löscharbeiten waren mehr als 280 Feuerwehrleute beteiligt.

    Ersten Schätzungen von Experten zufolge könnte der Schaden für das bekannte russische Onlineversandhaus Wildberries, dem das Lager im Süden von St. Petersburg gehört, bis zu 20 Milliarden Rubel (etwa 196 Millionen Franken) betragen. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt.

  • 11.42 Uhr

    Russland beschiesst Ukraine mit 40 Raketen und Drohnen

    Russland hat die Ukraine erneut mit Dutzenden Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen. Von insgesamt 40 Geschossen hätten in der Nacht und am Samstagmorgen acht abgeschossen werden können, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Weitere 20 Geschosse hätten aufgrund erfolgreicher elektronischer Kampfführung der Ukrainer ihre Ziele gar nicht erst erreicht.

    In der Region Sumy wurden nach Behördenangaben mehr als 20 Häuser beschädigt und eine Frau verletzt. In Poltawa fiel amtlichen Quellen zufolge eine Rakete in den Hof eines Wohnhauses, explodierte aber nicht.

    Nach fast zwei Jahren Angriffskrieg überzieht Russland die Ukraine derzeit wiederholt mit besonders schweren Luftschlägen. Wie viele Geschosse abgewehrt werden können, hängt dabei sehr von der angegriffenen Region ab: Die Hauptstadt Kiew etwa ist dank westlicher Militärhilfe recht gut mit Luftverteidigungssystemen ausgestattet, andere Gebiete bislang deutlich schlechter. Auch deshalb appelliert die Ukraine immer wieder eindrücklich an ihre internationalen Partner, die Unterstützung nicht abreissen zu lassen.

  • 9.55 Uhr

    Neue Drohnenangriffe auf die Ukraine

    In der Nacht auf Samstag meldete die Ukraine erneut Drohnenangriffe auf eigene Städte. So gab es nach Angaben von Kiews Bürgermeister Witali Klitschko Explosionen nahe der ukrainischen Hauptstadt. Die Flugabwehr sei im Einsatz, schrieb er auf seinem Telegram-Kanal. Über Schäden wurde zunächst nichts bekannt.

  • 9.11 Uhr

    Ukrainischer Flüchtlingsbär findet neue Heimat

    Ein ungewöhnlicher Flüchtling aus der Ukraine hat in Schottland ein neues Zuhause gefunden: ein Asiatischer Schwarzbär, auch bekannt als Kragenbär. Im Five Sisters Zoo in West Calder nahe Edinburgh machte sich der zwölf Jahre alte Jampil nach seiner Ankunft am Freitag gleich über eine Mahlzeit aus Gurken und Wassermelonen her. Benannt wurde der Kragenbär nach einem Dorf in der Region Donezk.

    Jampil, ein Asiatischer Schwarzbär aus der Ukraine, hat in Schottland ein neues Zuhause gefunden.
    Jampil, ein Asiatischer Schwarzbär aus der Ukraine, hat in Schottland ein neues Zuhause gefunden.
    Keystone

    Entdeckt worden sei Jampil von ukrainischen Soldaten, die im Herbst 2022 bei der Gegenoffensive in der Ostukraine die verwüstete Stadt Lyman zurückerobert hätten, sagte Jegor Jakowlew von der Gruppe Save Wild. Der Bär befand sich demnach damals in einem Gehege, das seit langem von seinen Besitzern sich selbst überlassen worden war. Fast sämtliche Tiere seien verhungert, verdurstet oder von Kugeln oder Schrapnell getroffen worden. Andere seien von russischen Soldaten gegessen worden. Auch Jampil sei dem Tod nur knapp entronnen, sagte Jakowlew. Er habe durch ein in der Nähe niedergegangenes Geschoss eine Gehirnerschütterung erlitten.

    «Der Bär überlebte wie durch ein Wunder», erklärte Jakowlew. «Unsere Kämpfer wussten nicht, (...)was sie mit ihm anstellen sollten, also fingen sie an, nach Rettung zu suchen.»

  • Samstag, 13. Januar, 8.21 Uhr

    Selenskyj spricht von historischem Pakt

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Besuch des britschen Premierministers Rishi Sunak Londons Hilfszusagen für Kiew mit den US-Sicherheitsgarantien für Israel verglichen. «Dieser Tag ist bereits in die Geschichte unseres Landes eingegangen: Heute haben wir ein Abkommen, ein Sicherheitsabkommen mit Grossbritannien, an dem wir lange gearbeitet haben», sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videoansprache. Viele hätten von den Sicherheitsvereinbarungen zwischen den USA und Israel gehört. «Jetzt haben wir ein solches Modell für unsere Zeit geschaffen.» Das gebe Zuversicht für den Abwehrkampf gegen Russland, sagte der 45-Jährige.

    Das Ziel bleibe weiterhin der Nato-Beitritt zur eigenen Sicherheit. Doch als Zwischenschritt arbeite die Ukraine an Sicherheitsgarantien der grossen westlichen Wirtschaftsmächte (G7) auf bilateraler Ebene. Das Abkommen mit Grossbritannien sei der erste Schritt dazu, lobte Selenskyj. London habe nicht nur für das laufende Jahr Militärhilfen zugesagt, sondern für die gesamte Dauer des Abkommens – laut dem Staatschef zehn Jahre – dauerhafte Unterstützung bei Waffen und der Entwicklung der ukrainischen Rüstungsproduktion versprochen.