Pekings unaufhaltsamer AufstiegFluch oder Segen? Was bedeutet Chinas Neue Seidenstrasse für uns?
tsha
25.3.2019
Die Neue Seidenstrasse soll eines der grössten Wirtschaftprojekte der Menschheit werden. Doch die Geister scheiden sich. Auch für die Schweiz hat das gigantische Projekt Konsequenzen.
Mehrere Verbindungen zu Land und zu Wasser sollen China mit dem Rest der Welt zusammenführen und zu weltweitem Wirtschaftsaufschwung führen – so zumindest lautet das Versprechen der chinesischen Regierung. Bis zu 60 Prozent der Weltbevölkerung und ein Drittel der Weltwirtschaft könnten eines Tages Teil der gigantischen Initivative werden, schätzen Experten. Neue Schienenwege und Strassen sollen entstehen, neue Häfen und neue Flugplätze; geplant sind Investitionen in Höhe von bis zu 1000 Milliarden US-Dollar.
Doch das Projekt ist umstritten: in Chinas Nachbarländern, in den USA – und vor allem in Europa. Aber die vereinte europäische Front gegen das Mammutprojekt bröckelt immer weiter. Am vergangenen Wochenende war Chinas Präsident und Parteichef und Xi Jinping auf Staatsbesuch in Italien. In Rom konnte Xi einen seiner bislang grössten Erfolge feiern: In einer Rahmenvereinbarung erklärten beide Regierungen, gemeinsam an dem Projekt Neue Seidenstrasse arbeiten zu wollen. Erstmals ist somit eine wichtige westliche Wirtschaftsnation und ein grosser EU-Staat Teil von Chinas Plan, die Welt zu verändern.
Schon zuvor hatten sich EU-Mitglieder wie Griechenland, Ungarn und Polen zu einer Zusammenarbeit mit China bereiterklärt – trotz scharfer Kritik anderer EU-Staaten. So sehen etwa Deutschland und Frankreich die Neue Seidenstrasse äusserst skeptisch. Sie fürchten, dass am Ende nur China von dem Projekt profitieren könnte. «Sollten einige Länder glauben, man kann mit den Chinesen clevere Geschäfte machen, werden sie sich wundern und irgendwann in Abhängigkeiten aufwachen», sagte etwa der deutsche Aussenminister Heiko Maas am vergangenen Wochenende.
«Potenzial von zwanzig Milliarden»
Die Sorgen kommen nicht von ungefähr. Erst kürzlich erklärte Malaysia, nicht mehr Teil der maritimen Seidenstrasse zu sein. In dem Land war der Unmut gross, da vor allem chinesische Firmen und Arbeiter von dem Projekt profitiert hätten, nicht aber die einheimische Bevölkerung. Ähnliche Bedenken gibt es längst auch in Chinas Nachbarland Pakistan oder in Sri Lanka, wo China nun den wichtigsten Hafen des Landes kontrolliert.
Der italienische Industrieminister Luigi Di Maio, der die Partnerschaft mit China vorangetrieben hatte, sieht hingegen nur Vorteile für sein Land. Die unterzeichneten Abkommen hätten «einen Wert von 2,5 Milliarden und ein Potenzial von zwanzig Milliarden», sagte er. Sein Land werde zunächst unter anderem Rindersamen, tiefgefrorenes Schweinefleisch und Orangen nach China exportieren.
Die Schweiz liegt war nicht an der Neuen Seidenstrassen. Aber schon heute ist sie Teil des Projekts. So profitiert etwa das Schaffhauser Unternehmen Savvy Telematic Systems vom stark anwachsenden Gütertransport auf der Schiene zwischen China und Europa. Die Firma hat ein Gerät entwickelt, das an Eisenbahnwaggons oder Containern Daten wie Temperatur und Erschütterungen misst und diese auswertet. Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hingegen rechnet mit Einnahmen in Milliardenhöhe, da er Konstuktionsrisiken an Bauten der Neuen Seidenstrasse versichert – etwa bei der Errichtung von Häfen oder Flughäfen.
Was will die Schweiz?
Ex-Bundesrätin Doris Leuthard sieht Chinas Engagement dennoch kritisch: «Es kann etwas Positives sein, etwas Verbindendes – auch im Sinne von Entwicklung. Es kann aber auch neue Abhängigkeiten schaffen, es gibt neue Risiken.» Schon 2016 hatten die Schweiz und China eine «strategisch-innovative Partnerschaft» vereinbart, ein Jahr später fanden Gespräche über eine Zusammenarbeit im Rahmen der neuen Seidenstrasse statt. Damals nahm Leuthard auch an einem «Seidenstrassen-Forum für internationale Zusammenarbeit» in Peking teil, zusammen mit 28 weiteren Staats- und Regierungschefs
Derzeit arbeitet der Bundesrat an einer einheitlichen China-Strategie, um der Herausforderung durch die Neue Seidenstrasse zu begegnen. Die SP fordert unterdessen, sich nicht an dem Projekt zu beteiligen, da es den aussenpolitischen Zielen der Schweiz widerspreche. Und die SVP fürchtet, China könnte sich strategisch wichtige Schweizer Unternehmen einverleiben und spricht von einem «Ausverkauf der Heimat», so die «NZZ».
In der Schweiz lebt ausserdem eine der grösste Gemeinschaften von Exiltibetern ausserhalb Asiens. Auch sie könnten indirekt von einer Schweizer Beteiligung an der Neuen Seidenstrasse betroffen sein. In Rom, wo sich am Wochende Italien zu dem Projekt bekannte, konnte man beobachten, was die neue Macht des Reichs der Mitte bedeutet: Die Tibeter durften nur am Rande von Rom demonstrieren, während Xi Jinping, so schrieben italienische Zeitungen, wie ein «neuer Kaiser der Welt» in den Quirinalspalast eskortiert wurde.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.