Ticker zum Krieg in Nahost Die Ereignisse bis zum 17. Dezember

Agenturen/red

18.12.2023

Netanjahu deutet laufende Gespräche über Geisel-Freilassung an

Netanjahu deutet laufende Gespräche über Geisel-Freilassung an

STORY: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat am Samstagabend angedeutet, dass neue Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln laufen. Israels Offensive im Gazastreifen habe dazu beigetragen, dass es bereits im November ein Teilabkommen zur Freilassung von Geiseln gegeben habe, sagt Netanjahu vor Journalisten. Zuvor hatte der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad den Ministerpräsidenten von Katar getroffen. Katar vermittelt in dem Krieg. In Tel Aviv demonstrierten am Samstagabend erneut hunderte Angehörige von Entführten sowie ihre Unterstützer. Sie forderten die Regierung auf, mehr für die Rettung der in den Gazastreifen verschleppten Menschen zu tun. Israelische Soldaten hatten versehentlich drei Geiseln erschossen. Die drei Männer waren getötet worden, obwohl sie ein weisses Tuch schwenkten, wie die Armee mitteilte. Israels Generalstabschef erklärte, es seien Einsatzregeln verletzt worden. Man werde nun jedoch alles tun, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholten.

18.12.2023

Israel hat nach eigener Darstellung den bislang grössten Tunnel der Terrormiliz Hamas entdeckt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat mit seiner mehrtägigen Reise in den Nahen Osten zur militärischen Lage in der Region begonnen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • In der Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas haben laut Angaben einer befreiten deutsch-israelischen Geisel vor allem Frauen besondere Ängste durchzustehen.
  • Die Weltgesundheitsorganisation hat Israel vorgeworfen, ein Spital im Norden des Gazastreifens zerstört zu haben.
  • Nach Vorwürfen über einen angeblich tödlichen Einsatz mit einem Bulldozer durch Israels Armee in Gaza hat die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila Ermittlungen gefordert.
  • Ein Scharfschütze der israelischen Armee hat im Gazastreifen nach Darstellung einer katholischen Kirche zwei Frauen erschossen.
  • Die Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah im Libanon halten an.
  • Die islamistische Hamas hat bekräftigt, keine Verhandlungen im Gaza-Krieg ohne ein Ende der Kampfhandlungen Israels führen zu wollen.
  • Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Entschlossenheit bekräftigt, den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortzusetzen.
  • Die Ereignisse bis zum 10. Dezember finden sich hier zum Nachlesen.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag, 17. Dezember 2023

  • 21.50 Uhr

    Israels Armee: Grösstes Hamas-Tunnelnetz im Gazastreifen freigelegt

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge das grösste Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen freigelegt. Es befinde sich 400 Meter vom Erez-Grenzübergang zwischen Israel und dem Küstengebiet entfernt, teilte das Militär am Sonntag mit. Die Tunnelanlage erstrecke sich rund 50 Meter unter der Erde über mehr als vier Kilometer. Israelischen Medienberichten zufolge endet die rund drei Meter breite Tunnelroute, die laut Armee mehrere Abzweigungen hat, in Dschabalia. Das Flüchtlingsviertel im Norden des Gazastreifens gilt als Hochburg der islamistischen Hamas. Der Gazastreifen ist rund 45 Kilometer lang und etwa sechs bis 14 Kilometer breit.

    Die Tunnelanlage diene der Hamas auch dazu, Israel anzugreifen, hiess es von der Armee weiter. Sie sei gross genug, dass Fahrzeuge sie passieren könnten. Sie soll demnach aus Stahlbeton gebaut und mit Strom, Belüftung, Abwasser und Kommunikationsnetzen ausgestattet sein. Soldaten hätten auch Waffen in den Tunneln gefunden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

    Israelische Soldaten in der Tunnelanlage 400 Meter vom ds Erez-Grenzübergang zwischen Israel und Gaza. 
    Israelische Soldaten in der Tunnelanlage 400 Meter vom ds Erez-Grenzübergang zwischen Israel und Gaza. 
    Bild: Keystone/EPA/Atef Safadi

    Die Islamistenorganisation hat nach Angaben des israelischen Militärs «enorme Mengen an Geld und Ressourcen in terroristische Tunnel investiert». Armeesprecher Daniel Hagari sprach von «Millionen Dollar», die in die «terroristische Stadt im Untergrund» nahe dem Erez-Grenzübergang im Norden von Gaza geflossen seien. Demnach bekämpfte die Armee darin auch Terroristen.

    Es gibt laut Israels Militär keine Hinweise darauf, dass einer der unterirdischen Gänge auf israelisches Gebiet führe. Das Tunnelsystem sei von Mohammed Sinwar, dem Bruder des Chefs der Islamistenorganisation im Gazastreifen, Jihia Sinwar, errichtet worden, hiess es weiter. Die Armee veröffentlichte auch Videos und Fotos ihres Funds sowie Aufnahmen vom Bau des Tunnelnetzwerks der Hamas, ausserdem einen Clip, der zeigen soll, wie Mohammed Sinwar als Beifahrer in einem Auto durch die Anlage fährt. Die Aufnahmen konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.

    Der Grenzübergang Erez in der Nähe des Tunnelsystems diente vor dem 7. Oktober dem Personenverkehr zwischen Israel und dem Gazastreifen. Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas zerstörten den Grenzübergang im Zuge ihres Massakers in israelischen Grenzorten. Auf den brutalen Terrorangriff reagierte Israel mit massiven Luftangriffen auf das Küstengebiet und begann dort Ende Oktober eine Bodenoffensive.

  • 21.44 Uhr

    Besuch von US-Verteidigungsminister im Nahen Osten hat begonnen

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat mit seiner mehrtägigen Reise in den Nahen Osten zur militärischen Lage in der Region begonnen und zunächst Kuwait und Bahrain besucht. Es werde erwartet, dass er am Montag bei einem Besuch in Israel auch mit der dortigen Militärführung über ein Zurückfahren der intensiven Bodenoperationen und der Luftangriffe im Gazastreifen sprechen wird, hiess es zuvor aus dem Ministerium. Die «New York Times» berichtete am Sonntag unter Berufung auf Militärkreise, dass Austin dazu auch Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant führen werde.

    In Kuwait sprach Austin am Sonntag der Familie des verstorbenen Emirs, Scheich Nawaf al-Ahmed Al Sabah, sein Beileid aus. «Seine Hoheit Scheich Nawaf war ein geschätzter Partner und Freund der USA, der einen anhaltenden Einsatz für Diplomatie zeigte und auf eine Entspannung im Nahen Osten zielte», schrieb Austin beim Kurznachrichtendienst Twitter. Kurz danach postete er ein Foto seiner Ankunft in Bahrain und erklärte, auch Zeit mit Mitgliedern des US-Militärs verbringen zu wollen, um ihnen für ihren Einsatz zu danken. In Katar wolle Austin unter anderem dort stationierte US-Streitkräfte besuchen, hatte es am Freitag geheissen.

    In Bahrain im Persischen Golf will der Minister dem Pentagon zufolge das Zentralkommando der US-Marinetruppen besuchen. Dabei solle es um die Bemühungen gehen, multilaterale Koalitionen einzuberufen, um auf «Aggressionen auf See» zu reagieren, die die Schifffahrt und die Weltwirtschaft bedrohten. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe im Roten Meer, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Grosse Reedereien meiden wegen der Angriffe zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal. Die USA fassen eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge und wollen in den kommenden Tagen Details bekanntgeben.

  • 20.45 Uhr

    Deutsche Hamasgeisel spricht im US-Fernsehen über Gefangenschaft

    In der Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas haben laut Angaben einer befreiten deutsch-israelischen Geisel vor allem Frauen besondere Ängste durchzustehen. «Als Frau hast du nie die Angst ganz aus dem Kopf bekommen, vergewaltigt oder Teil einer Reihe von Taten zu werden, niemals», sagte Yarden Romann in einem Interview dem US-Sender CBS.

    «Es ist einfach keine Option, weil du so lange du da bist, hoffnungslos bist. Du hast keinen Schutz, du kannst nie widersprechen, es könnte dich dein Leben kosten», sagte Romann in einem am Sonntag bei der Plattform X vorab veröffentlichten Ausschnitt der Sendung «60 Minutes». Die Angst sei nicht immer extrem gewesen, aber nie verschwunden, sagte sie.

    Romann war Ende November von der Hamas im Rahmen eines Abkommens mit der israelischen Regierung freigelassen worden. Sie war nach Angaben ihrer Familie zu Besuch bei ihren Schwiegereltern im Kibbuz Beeri im Grenzgebiet, als sie, ihr Mann und ihre kleine Tochter dort beim Massaker am 7. Oktober von Terroristen in einen Wagen gezerrt wurden. Den dreien gelang es zunächst, auf dem Weg in den Gazastreifen zu fliehen, sie wurden jedoch auf der Flucht getrennt. Ihr Mann und ihre Tochter versteckten sich im Gebüsch und entkamen.

  • 16.21 Uhr

    Israels Armee soll Menschen mit Bulldozer getötet haben

    Nach Vorwürfen über einen angeblich tödlichen Einsatz mit einem Bulldozer durch Israels Armee in Gaza hat die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila Ermittlungen gefordert. Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Kamal-Adwan-Spitals die Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch Menschen getötet, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira am Sonntag unter Berufung auf Ärzte und Augenzeugen. Dem Bericht zufolge sollen etwa 20 Menschen getötet worden sein, darunter auch Verwundete.

    Israels Armee äusserte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen liessen.

    Gesundheitsministerin Al-Kaila forderte internationale Ermittlungen und rief die Weltgemeinschaft auf, die Berichte über Kriegsverbrechen im Gazastreifen nicht zu ignorieren, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Augenzeugen und medizinischen Teams zufolge sind Palästinenser «lebendig begraben» worden.

    Auf Videos im Internet, die die Gegend zeigen sollen, sind eine komplett zerstörte Fläche und zwischen Trümmern und Dreck auch Leichenteile zu sehen. In einem Video ist eine Katze zu sehen, die laut Beschreibungen an einem Stück menschlicher Gliedmassen kaut. Die Videos liessen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

  • 15.33 Uhr

    Katholiken: Israels Armee tötete zwei Frauen in Kirche in Gaza

    Ein Scharfschütze der israelischen Armee hat im Gazastreifen nach Darstellung einer katholischen Kirche zwei Frauen erschossen. Eine Frau und ihre Tochter, die Schutz in der Kirche gesucht hätten, seien «kaltblütig» getötet worden, teilte das lateinische Patriarchat von Jerusalem am Samstag mit.

    Der Scharfschütze habe sie auf dem Gelände der Kirchengemeinde erschossen, «wo sich keine Kriegsteilnehmer aufhalten» und die meisten christlichen Familien Zuflucht vor den Kämpfen suchten. Die Frau sei getötet worden, während sie versucht habe, die andere in Sicherheit zu bringen. Israels Armee habe vorher keine Warnung ausgesprochen. Sieben weitere Menschen seien durch das Feuer verletzt worden.

    Zusätzlich zu dem Angriff hätten mehrere Geschosse israelischer Panzer auch ein Kloster auf dem Kirchengelände getroffen, in dem mehr als 50 Menschen mit Behinderungen gewohnt hätten. Das Gebäude sei durch die Schäden nach einer Explosion und einem Brand nicht mehr bewohnbar. Die Menschen seien vertrieben worden, darunter auch einige, die Beatmungsgeräte zum Überleben bräuchten.

    Israels Armee äusserte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen liessen.

  • 15.05 Uhr

    Irans Revolutionswächter testen Raketensystem neuer Schiffsklasse

    Irans Revolutionswächter (IRGC) haben kurz vor dem Besuch von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im Nahen Osten erstmals einen Raketentest einer neuen Schiffsklasse öffentlich gemacht. Das Portal Nur News, das dem Sicherheitsrat der Islamischen Republik nahe steht, veröffentlichte am Sonntag auf Telegram ein Video eines Raketentests der Korvette vom Typ «Schahid Soleimani».

    Die Schiffsklasse ist benannt nach dem mächtigen IRGC-General Ghassem Soleimani, den die USA 2020 im Irak durch einen Drohnenangriff getötet hatten. Irans Streitkräfte bestehen aus regulären Truppen und der einflussreichen Revolutionsgarde (IRGC). Beide verfügen über eine Marine. Die IRGC, gegründet um die Ideologie der Islamischen Revolution zu schützen, gilt als deutlich schlagkräftiger.

    In der Vergangenheit gab es immer wieder Spannungen im Persischen Golf. Insbesondere die Strasse von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport.

  • 14.57 Uhr

    Jüdische Verbände unterzeichnen Freundschaftsvertrag

    Die drei jüdischen Dachverbände in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich haben einen Kooperationsvertrag beim vom Zentralrat der Juden veranstalteten Gemeindetag in Berlin unterzeichnet. «Der Vertrag ist ein Bekenntnis zum selbstbewussten und vielfältigen jüdischen Leben im deutschsprachigen Raum und sieht eine verstärkte Zusammenarbeit sowie grenzüberschreitende Koordinierung zur Förderung jüdischen Lebens und im Kampf gegen Antisemitismus vor», hiess es laut Mitteilung am Sonntag.

    Der Vertrag wurde zwischen dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich geschlossen. Deren Präsidenten teilten mit: «Gerade in diesen Zeiten, in denen jüdisches Leben auch in Europa bedroht wird, ist dieses Zeichen des Zusammenhalts und der Zusammenarbeit zwischen unseren Organisationen besonders wichtig.»

    Mit dem Freundschaftsvertrag bekräftigten sie ihr Bekenntnis zum Staat Israel als Heimstätte des jüdischen Volkes. Ausserdem werde das Bestreben, gegen israelbezogenen Antisemitismus, Desinformation sowie Boykottbewegungen vorzugehen, versichert.

  • 13.47 Uhr

    Israel öffnet Grenzübergang für Hilfslieferungen nach Gaza

    Israel hat den Grenzübergang Kerem Schalom für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. «Ab heute werden die UN-Hilfsgütertransporter einer Sicherheitskontrolle unterzogen und über Kerem Shalom direkt nach Gaza gebracht, um unsere Vereinbarung mit den USA einzuhalten», teilte die zuständige israelische Cogat-Behörde am Sonntag mit. Dazu teilte die Behörde ein Bild mit aufgereihten Lastwagen. Unklar war zunächst, ob die Lastwagen den Übergang am Sonntag bereits überquert hatten.

    Grenzübergang Kerem Schalom. 
    Grenzübergang Kerem Schalom. 
    Bild: Keystone/APA Images via ZUMA Wire/Ashraf Amra

    Durch die Öffnung im Südosten des Gazastreifens nahe der Grenze zu Ägypten soll die tägliche Menge an humanitärer Hilfe, die in das Gebiet gelangt, erhöht werden, hiess es von der israelischen Behörde. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet war Israel zuletzt international immer mehr unter Druck geraten – auch aus den USA.

    Das Sicherheitskabinett in Israel hatte die Öffnung des Grenzübergangs vergangene Woche vorläufig genehmigt. Die Belastung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah in Richtung Gaza soll so verringert werden. Kerem Schalom war vor dem Krieg als Warenübergang in den Gazastreifen genutzt worden.

  • 13.43 Uhr

    Weitere Konfrontationen an Grenze zwischen Israel und Libanon

    Die Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah im Libanon halten an. Die Hisbollah erklärte am Sonntag, sie habe mehrere Ziele der israelischen Truppen in der Grenzregion angegriffen. Dabei habe es «bestätigte Opfer» gegeben, hiess es in einer Mitteilung. Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar berichtete, die Miliz habe im Ort Sasa im Norden Israels vier Soldaten angegriffen auf ihrem Weg zu einem Militärposten.

    Israels Armee sprach von Angriffen aus dem Libanon unter anderem auf die israelischen Orte Sasa und Dovev. Die Armee habe mit Artilleriebeschuss reagiert. Sie habe zudem Infrastruktur der Hisbollah angegriffen.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als zwei Monaten kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

  • 10.19 Uhr

    Hamas: Keine Verhandlungen ohne Waffenstillstand

    Die islamistische Hamas hat bekräftigt, keine Verhandlungen im Gaza-Krieg ohne ein Ende der Kampfhandlungen Israels führen zu wollen. Die Haltung der Hamas sei, keine Gespräche zu führen, «solange die zionistische Aggression gegen unser Volk nicht ein für alle Mal aufhört», teilte die Terrororganisation am Sonntag mit. Dies sei allen Vermittlern mitgeteilt worden.

    Das Golfemirat Katar bemüht sich derzeit nach eigenen Angaben um Vermittlungen zwischen den Kriegsparteien «zur Erneuerung der humanitären Pause». Medienberichten zufolge sollen in den vergangenen Tagen hochrangige Beamte Israels und Katars in Norwegen zu Gesprächen über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge zusammengekommen sein. Eine offizielle Bestätigung zu den Gesprächen gab es nicht. Katar unterhält gute Beziehungen zur Hamas.

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Samstagabend gesagt, «nur anhaltender militärischer Druck» werde zur Freilassung aller Geiseln aus dem Gazastreifen führen. «Meine Weisung an das Verhandlungsteam basiert auf diesem Druck, ohne den wir nichts erreichen würden», sagte Netanjahu. Ohne diesen Druck wäre es Israel auch nicht gelungen, «einen Rahmen zu schaffen», der im November zur Freilassung von Geiseln geführt habe, so der Regierungschef.

  • 8.18 Uhr

    Millionengeschäfte der Hamas blieben offenbar jahrelang unangetastet

    Israels Sicherheitsbehörden hatten einem Zeitungsbericht zufolge schon vor Jahren Millionengeschäfte der islamistischen Hamas aufgedeckt, ohne dass die Regierungen Israels oder der USA dagegen gleich vorgingen. Wie die «New York Times» am Sonntag berichtete, konnten die Sicherheitsbehörden 2018 von einem Computer eines ranghohen Hamas-Vertreters detaillierte Auflistungen von Vermögenswerten im Wert von Hunderten Millionen Dollar abgreifen.

    Dennoch sei jahrelang keine der darin aufgelisteten Hamas-Firmen mit Sanktionen belegt worden, weder von Israels Regierung noch von den USA. Auch sei damals kein Druck ausgeübt worden auf die Türkei, der Drehscheibe des Hamas-Finanzierungsnetzwerkes, dieses zu schliessen.

    Die Hamas kontrollierte demnach Bergbau-, Hühnerzucht- und Strassenbaufirmen im Sudan, zwei Wolkenkratzer in den Vereinigten Arabischen Emiraten, einen Immobilienentwickler in Algerien sowie ein an der türkischen Aktienbörse notiertes Immobilienunternehmen. Man habe die entsprechenden Unterlagen eingesehen, schrieb die Zeitung.

  • 8.15 Uhr

    Israels Armee meldet Tod von zwei weiteren Soldaten in Gaza

    Bei den Kämpfen im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Armeeangaben zwei weitere israelische Soldaten getötet worden. Wie die israelische Armee am Sonntagmorgen bekanntgab, wurde einer der beiden Soldaten bei Kämpfen im Norden des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens getötet. Der andere sei im Süden gefallen. Damit wurden seit Beginn der israelischen Bodenoffensive Ende Oktober schon 121 Soldaten getötet.

  • 8.05 Uhr

    Netanjahu bekräftigt: Krieg geht bis zum Sieg weiter

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Entschlossenheit bekräftigt, den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortzusetzen. Der einzige Trost für die Familien der gefallenen Soldaten sei, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen sei, sagte Netanjahu am Samstagabend laut der Zeitung «The Times of Israel».

    Daher werde man «sicherstellen, dass wir weiter kämpfen, bis wir den totalen Sieg erringen». Zu Forderungen der Hamas nach Einstellung der Kämpfe und Abzug der Truppen wurde Netanjahu mit den Worten zitiert: «In dem Moment, in dem wir vor dieser Forderung kapitulieren, hat die Hamas gewonnen. Und wir sind verpflichtet, (die Hamas) zu eliminieren und alle Geiseln zurückzubekommen».

    Israels Ministerpräsident ist entschlossen, den Krieg gegen die Hamas fortzusetzen.
    Israels Ministerpräsident ist entschlossen, den Krieg gegen die Hamas fortzusetzen.
    Bild: Keystone

    Zur versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten sagte Netanjahu: «Es hat mir das Herz gebrochen, es hat das Herz einer ganzen Nation gebrochen». Dennoch werde der Krieg weitergehen. Der Druck auf den Regierungschef, einer neuen Feuerpause für den Austausch von Geiseln gegen in Israel inhaftierte Palästinenser zuzustimmen, dürfte durch den Vorfall steigen.

    Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 aus Israel verschleppte Menschen in Gaza festgehalten. Weiterhin gebe die Hamas die Leichen von 20 am 7. Oktober Entführten nicht heraus, teilte das Büro Netanjahus mit.

  • Sonntag, 17. Dezember, 8.01 Uhr

    TV-Sender zieht wegen Tod von Kameramann in Gaza vor Strafgerichtshof

    Nach dem Tod eines Kameramanns des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen will das Unternehmen den Fall vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen. Wie der in Katar ansässige Sender am Samstag mitteilte, wurde die Rechtsabteilung angewiesen, den Tod von Samer Abu Dakka dringend an das Gericht in Den Haag zu verweisen. Der Sender spricht von Ermordung. Der 45 Jahre alte Vater von vier Kindern wurde am Samstag beerdigt.

    Nach Angaben von Al-Dschasira war der Kameramann bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen. Wegen der Kampfhandlungen konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu ihm vordringen – letztlich konnten sie nach Angaben des Fernsehsenders nur noch seine Leiche bergen.

    Das israelische Militär wies auf Nachfrage Vorwürfe zurück, gezielt gegen Journalisten vorzugehen. «Die israelischen Streitkräfte haben niemals absichtlich Journalisten ins Visier genommen und werden dies auch niemals tun», erklärte ein Sprecher.

  • 21.55 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 21.30 Uhr

    Israels Militärchef: Bei weisser Flagge darf nicht geschossen werden

    Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat die Verantwortung für die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln im Gazastreifen durch israelische Soldaten übernommen. «Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für das, was passiert ist, verantwortlich und wir werden alles tun, um zu verhindern, dass sich solche Fälle in der Zukunft der Kämpfe wiederholen», sagte er in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Zugleich stellte er klar, dass auf Menschen mit weisser Flagge, die sich ergeben wollen, nicht geschossen werden darf. Bei der Tötung der Geiseln seien Einsatzregeln verletzt worden, betonte Halevi.

    «Die drei Geiseln haben alles getan, damit wir sie als solche erkennen — sie hatten ihre Hemden ausgezogen, damit wir sehen, dass sie keine Sprenggürtel tragen, und sie hielten eine weisse Flagge», räumte Halevi ein. Zugleich gab er zu bedenken, dass sich die Soldaten in einer aktiven Kampfzone befanden. Terroristen seien dort in Zivilkleidung aktiv und jede Entscheidung könne im Bruchteil einer Sekunde über Leben oder Tod entscheiden.

  • 19.53 Uhr

    Angehörigen der ermordeten Schweizer Hamas-Opfer äussern sich

    Bei den Terrorangriffen der Hamas am 7. Oktober wurden auch die beiden Schweizer Staatsbürger Adi Baharav (62) und Jonah Fricker (69) ermordet. Gegenüber den Zeitungen der Tamedia-Gruppe berichten deren Angehörige nun, wie die Beiden in eine Falle gerieten.

    Demnach wurde Fricker im Kibbuz Beeri ermordet. Bewaffnete Hamas-Kämpfer warteten dem Bericht zufolge vor dem Eingangstor, bis ein Auto herausfuhr. Dessen drei Insassen wurden sofort erschossen. Dutzende, möglicherweise Hunderte von Terroristen seien anschliessend durch das offene Tor in den Kibbuz eingedrungen und ermordeten, folterten und vergewaltigten die Bewohner*innen.

    Jonah Fricker, die sich während des Angriffs im Schutzbunker ihres Hauses verschanzte, wurde getötet, als die Terroristen mit einer Granate das ganze Gebäude in die Luft sprengten. Ihr Lebenspartner, der von einem Nachbarhaus zu Hilfe eilen wollte, wurde auf dem Weg erschossen. Fricker hat drei Töchter und sieben Enkelkinder.

    Auch Adi Baharav wurde am 7. Oktober ermordet, rund 15 Kilometer in Netiv HaAsara entfernt. Er war als Mitglied eines freiwilligen Sicherheitsdiensts im Einsatz, als die Hamas-Terroristen das Gebiet überfielen. Hamas-Kämpfer flogen demnach mit motorisierten Gleitschirmen von Gaza her auf Netiv HaAsara zu, ausserdem drangen Pick-Ups mit bewaffneten Kämpfern durch den aufgebrochenen Sicherheitszaun ein.

    Adi Baharav und seine Kollegen konnte demnach selbst einige Terroristen töten. Aus dem Hinterhalt traf ihn schliesslich eine Granate. Baharav hinterlässt einen Sohn und eine Tochter, die in Wettingen AG zur Welt kamen.

  • 19.29 Uhr

    Mehrere Tausend Menschen demonstrieren in Genf für Waffenruhe

    Rund 3000 Menschen haben in Genf trotz eisiger Kälte an einer Demonstration gegen den Krieg im Gazastreifen teilgenommen. Sie forderten in dem Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas einen Waffenstillstand.

    «Sofortige Feuerpause im Gazastreifen!», skandierten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer am späten Nachmittag, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Die Demonstrierenden kritisierten die Haltung mehrerer westlicher Länder in dem Konflikt.

    Menschen demonstrieren in Genf.
    Menschen demonstrieren in Genf.
    Bild: Keystone/Salvatore Di Nolfi

    Auch die Schweiz wurde «der Komplizenschaft» beschuldigt. «Schweizer Waffen töten in Gaza! Schande über uns», stand auf einem Transparent. «Bern muss jegliche militärische Zusammenarbeit mit Israel einstellen», war auf einem anderen Banner zu lesen. Mehrere Demonstranten verlangten zudem den Rücktritt des Schweizer Aussenministers Ignazio Cassis. «Cassis Rücktritt!», riefen sie.

    Der Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und der Krieg im Gazastreifen haben weltweit Proteste ausgelöst. Zunächst waren es vor allem Solidaritätskundgebungen mit Israel, inzwischen gibt es aber auch immer wieder propalästinensische Proteste.

  • 19.24 Uhr

    Armee: Israelischer Soldat durch «feindliches Fluggerät» im Norden des Landes getötet

    Im Norden Israels ist nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat durch ein «feindliches Fluggerät» getötet worden. Zwei weitere Soldaten wurden im Gebiet Margaliot an der Grenze zum Libanon verletzt, wie die israelische Armee erklärte. Bei dem Toten handele es sich um einen 53-jährigen Reservisten aus Petah Tikva in der Nähe Tel Avivs, hiess es weiter.

  • 19.01 Uhr

    Angehörige verbliebener Geiseln fordern Stopp der Kampfhandlungen

    Die Angehörigen der weiter im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln der Hamas haben Israel aufgefordert, mit den Kampfhandlungen aufzuhören. «Wir nehmen nur Leichen in Empfang», sagte Noam Perry, deren Vater Haim Perry sich noch in der Händen der radikalislamischen Hamas befindet. «Wir wollen, dass Sie den Kampf beenden und Verhandlungen beginnen», sagte sie bei einer Veranstaltung des Forums für Geiseln und vermisste Familien in Tel Aviv.

    In Israel hat die versehentliche Tötung dreier Geiseln durch israelische Soldaten Trauer und Proteste ausgelöst. Die Männer waren während Kämpfen in Schudschaija im Norden des Gazastreifens erschossen worden. Erste Untersuchungen ergaben, dass die Männer mit einer behelfsmässigen weissen Fahne auf die Soldaten zugegangen waren, was von letzteren aber als Bedrohung wahrgenommen wurde.

    Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls versammelten sich vor dem Verteidigungsministerium in Tel Aviv hunderte Menschen, die ein rasches neues Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der verbliebenen Geiseln forderten. Nach jüngsten israelischen Angaben befinden sich noch immer 129 Geiseln in der Gewalt der radikalislamischen Palästinenserorganisation.

    «Wir fühlen uns wie beim russischen Roulette», sagte Ruby Chen, Vater einer 19-jährigen Geisel. «Sie haben uns erklärt, dass die Bodenoffensive die Entführten zurückbringen würde», sagte Chen. Seitdem seien zwar Geiseln zurückgekehrt, «aber nicht lebendig», kritisierte er.

  • 18.09 Uhr

    Telefon und Internet im Gazastreifen ausgefallen

    Ein anhaltender Ausfall von Telefon- und Internetverbindungen verschärft das Leiden im Gazastreifen. Die Kommunikationsverbinden fielen am Donnerstagabend aus und waren am Samstagmorgen noch nicht wiederhergestellt, wie die Organisation NetBlocks.org mitteilte.

    «Der Internet-Blackout dauert an», sagte Alp Toker, der Direktor der Gruppe. Der Ausfall sei der längste dieser Art seit Beginn des Krieges. Die Abteilung für humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen teilte mit, die Kommunikation mit dem Gazastreifen sei aufgrund von Schäden an den Telekommunikationsleitungen im Süden stark gestört.

    Die israelische Offensive, die durch den beispiellosen Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde, hat einen Grossteil des nördlichen Gazastreifens dem Erdboden gleichgemacht. 85 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens wurden aus ihren Häusern vertrieben und drängen sich nun vor allem im Süden des Landes in Notunterkünften. Bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober töteten Hamas-Mitglieder und andere Extremisten rund 1200 Menschen in Israel. Sie nahmen mehr als 240 weitere als Geiseln.

  • 17.26 Uhr

    Möglicherweise neuer Gaza-Resolutionsversuch im UN-Sicherheitsrat

    Nach mehreren gescheiterten Versuchen könnte der UN-Sicherheitsrat in der kommenden Woche möglicherweise eine neue Gaza-Resolution angehen. Die Vereinigten Arabischen Emirate hätten einen Resolutionsentwurf vorgelegt, der nun hinter den Kulissen zirkuliere und diskutiert werde, hiess es aus Diplomatenkreisen. Der Entwurf fordert vor allem die logistische Ermöglichung von mehr humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Bereits am Montag könnte darüber abgestimmt werden.

    Zuvor war der Weltsicherheitsrat bereits mehrfach an Resolutionen zu einem Waffenstillstand gescheitert, hauptsächlich weil die USA sich stets hinter Israel gestellt hatten. Bislang hat das Gremium nur eine Resolution mit humanitärem Fokus zu dem Konflikt verabschiedet.

  • 17.01 Uhr

    Schweizer Reederei MSC stoppt Fahrten durch Suezkanal

    Nach Angriffen von jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer hat die Container-Reederei MSC mit Sitz in Genf ihre Fahrten durch den Suezkanal vorerst gestoppt. Die weltweit grösste Container-Reederei will damit das Leben ihrer Seeleute schützen.

    Ein Frachter des Unternehmens war am Freitag auf der Durchfahrt durch das Rote Meer von einer Drohne angegriffen worden, wie MSC mitteilte. Alle Besatzungsmitglieder der «MSC Palatium III» seien wohlauf. Am Schiff entstand Brandschaden. Es wurde aus dem Verkehr gezogen.

    Ein Containerschiff der MSC, hier zu sehen in der Ostsee.
    Ein Containerschiff der MSC, hier zu sehen in der Ostsee.
    Bild: IMAGO/imagebroke

    Aufgrund des Vorfalls würden die MSC-Schiffe den Suezkanal in Richtung Osten und Westen nicht mehr befahren, bis die Passage durch das Rote Meer sicher sei, teilte MSC mit. Die Schiffe fahren stattdessen um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Die Fahrten dauern so mehrere Tage länger.

    Auch die Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd verkehren vorerst nicht mehr durch den Suezkanal. Dieser verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa.

  • 16.36 Uhr

    US-Militär schiesst über Rotem Meer 14 Drohnen ab

    Ein Zerstörer der US-Marine hat im Roten Meer mehrere Drohnen angegriffen, die nach amerikanischen Angaben aus einem von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein sollen. Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs teilte auf X (ehemals Twitter) mit, am Morgen 14 Drohnen über dem Roten Meer abgeschossen zu haben. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.

    Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen hatten zuvor erklärt, Gebiete in Israel angegriffen zu haben. Eine grosse Anzahl von Drohnen sei auf das Gebiet um Eilat im Süden Israels abgefeuert worden, teilten die vom Iran unterstützten Rebellenauf ihrem Telegram-Kanal mit.

    Die Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt haben sie auch Schiffe im Roten Meer attackiert. Sie erklärten Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel so lange zu einem «legitimen Ziel» ihrer Streitkräfte, bis der Gazastreifen die benötigten Lebensmittel und Medikamente erhalte.

  • 15.03 Uhr

    Katar vermittelt offenbar erneut zwischen Israel und Hamas

    Das Golfemirat Katar vermittelt Berichten zufolge erneut zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Dabei gehe es um Bemühungen zur weiteren Freilassungen von Geiseln, die während des Massakers am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen verschleppt worden waren, wie die US-Zeitung «The Wall Street Journal» und das Nachrichtenportal «Axios» berichteten.

    Demnach sollen hochrangige Beamte Israels und Katars in Norwegen zusammengekommen sein, um Gespräche über mögliche Überstellungen von Geiseln und Gefangenen zu führen. Auch eine Feuerpause für die weitere Freilassung israelischer Geiseln steht demnach im Raum. Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, soll sich laut Axios mit dem katarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Oslo getroffen haben.

    Eine offizielle Bestätigung des Treffens gibt es bisher nicht. Gespräche über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg werden nach katarischen Angaben aber fortgesetzt. Das Golfemirat bekräftige seine laufenden diplomatischen Bemühungen zur Erneuerung der humanitären Pause, hiess es in einer Erklärung des Aussenministeriums vom Samstag. Katar unterhält gute Beziehungen zur Hamas.

    Ende November hatten Israel und die Hamas unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA erstmals eine Feuerpause vereinbart, die zwei Mal kurz verlängert wurde. In der Zeit liess die Hamas 105 Geiseln frei, darunter 14 deutsche Staatsbürger, und Israel im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge. Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 Geiseln im Gazastreifen festgehalten.

  • 14.13 Uhr

    Versehentlich getötete Geiseln waren ohne Hemd und mit weisser Flagge

    Das israelische Militär hat neue Details zur versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten bekannt gegeben. Die getöteten Männer seien mehrere Dutzend Meter entfernt von den Truppen aus einem Gebäude gekommen, sagte ein Vertreter des israelischen Militärs am Samstag. Dabei seien sie ohne Hemd gewesen, einer habe einen Stock mit einem weissen Stück Stoff in der Hand gehalten. Ein Soldat habe sich den Angaben nach bedroht gefühlt und das Feuer eröffnet.

    Zwei der Männer seien direkt getötet worden. Ein dritter Mann sei zurück in das Haus geflüchtet. Ein Kommandeur habe zwar angeordnet, das Feuer zu stoppen, doch als der dritte Mann zurück ins Freie getreten sei, sei erneut geschossen worden. Dabei sei auch dieser getötet worden. «Ich möchte sehr deutlich sagen, dass dieses Vorgehen gegen unsere Einsatzregeln war», sagte der Militärvertreter. Den Angaben nach war auch ein Hilferuf auf Hebräisch zu hören.

    Gleichwohl machte der Militärvertreter deutlich, dass es sich bei dem Gebiet um eine aktive Kampfzone handelte. Truppen seien dort bereits in Hinterhalte gelockt worden. Zudem seien Angreifer oft in «Jeans und Sneakers» unterwegs.

    Untersucht werde derzeit auch, ob es einen Zusammenhang mit einem Haus in der Nähe gebe, auf dem die Buchstaben SOS angebracht waren. Die Truppen im Gazastreifen seien an die Einsatzregeln erinnert worden, um solche tragischen Vorfälle zu vermeiden, hiess es. Die Untersuchung des Vorfalls dauere an. Unklar sei weiter, ob die Männer ihren Entführern entkommen konnten oder bewusst zurückgelassen wurden.

    Der tragische Vorfall hatte in Israel spontane Proteste ausgelöst. Die Organisatoren werfen der Regierung vor, nicht genug zu tun, um die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln freizubekommen.

  • 12.47 Uhr

    Britisches Kriegsschiff schiesst Drohne über Rotem Meer ab

    Ein britisches Kriegsschiff hat nach Angaben von Verteidigungsminister Grant Shapps im Roten Meer eine mutmassliche Angriffsdrohne abgeschossen. Das Fluggerät habe die Handelsschifffahrt im Visier gehabt, schrieb Shapps am Samstag auf X.

    Der Zerstörer «HMS Diamond» habe eine Rakete vom Typ Sea Viper abgefeuert und das Ziel zerstört. Grossbritannien werde weiterhin die Attacken abwehren und den freien Welthandel schützen. Weitere Angaben etwa zur Herkunft der Drohne machte Shapps zunächst nicht.

    Das britische Kriegsschiff «HMS Diamond» hat gemäss britischem Verteidigungsminister Grant Shapps im Roten Meer eine mutmassliche Angriffsdrohne abgeschossen.
    Das britische Kriegsschiff «HMS Diamond» hat gemäss britischem Verteidigungsminister Grant Shapps im Roten Meer eine mutmassliche Angriffsdrohne abgeschossen.
    Bild: X/Grant Shapps

    Zuletzt wurden mehrere Handelsschiffe im Roten Meer von schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen attackiert. Sie drohen, Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern.

    Die britische Marine hat in der Region ausser der «HMS Diamond» noch die Fregatte «HMS Lancaster» sowie drei Minenjäger und ein Hilfsschiff im Einsatz. Sie sollen die zivile Schifffahrt schützen und eine Eskalation des Gazakriegs verhindern.

  • 11.53 Uhr

    Neue Gefechte an israelisch-libanesischer Grenze

    An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gehen die Gefechte weiter. Israels Luftabwehr habe am Samstagmorgen ein feindliches Flugobjekt aus dem Libanon abgefangen, teilte das Militär mit. Ein weiteres Fluggerät sei in einem Gebiet im Norden des Landes niedergegangen. Als Reaktion seien Ziele im Libanon angegriffen worden.

    Zuvor heulten in mehreren israelischen Orten die Warnsirenen. Israelischen Medienberichten zufolge soll es sich bei den Flugobjekten um zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen gehandelt haben. Von wem die Drohnen stammten, war zunächst unklar. Die libanesische Hisbollah-Miliz gab lediglich an, israelische Soldaten am Morgen angegriffen zu haben.

  • 11.19 Uhr

    Iranische Militärmaschine bei Übung abgestürzt

    Im Iran ist ein Militärflugzeug bei einem Übungsflug abgestürzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna konnte sich der Pilot der Maschine vom Typ Suchoi Su-22 bei dem Vorfall am Samstag mit einem Fallschirm retten. Der Absturzort war in der Nähe der Stadt Kamerun in der südlichen Fars Provinz. Laut örtlichen Behörden soll ein technischer Defekt der Grund des Absturzes gewesen sein.

  • 9.38 Uhr

    Hinrichtung von angeblichem Mossad-Agent im Iran wegen Spionage

    Ein angeblicher Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad ist am Samstag im Südosten des Irans hingerichtet worden. Der Mann soll Kontakt zu ausländischen Geheimdiensten, darunter auch der Mossad, gehabt und ihnen geheim eingestufte Dokumente weitergeleitet haben, hiess es in dem Tasnim-Bericht. Die Hinrichtung fanden in Sahedan, der Hauptstadt der Provinz Sistan und Belutschistan, statt.

    In der Provinz gab es in der Nacht zum Freitag einen Anschlag auf ein Polizeipräsidium, bei dem elf Polizisten ums Leben kamen und sieben weitere verletzt wurden. Auch einige der Angreifer seien getötet worden, wurde berichtet. Ob die Hinrichtung im Zusammenhang mit den Anschlägen stand, ist bislang unklar.

  • 9.21 Uhr

    Israels Armee: Mehr Vorsicht nach versehentlicher Geiseltötung

    Israels Streitkräfte sind nach der versehentlichen Tötung von drei Geiseln im Gazastreifen zu erhöhter Vorsicht angewiesen worden. «Wir haben unseren Soldaten gesagt, dass sie zusätzliche Vorsicht walten lassen sollen, wenn sie mit Personen in Zivilkleidung konfrontiert werden», sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Fernsehsender CNN.

    Noch sei ungeklärt, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Der Sprecher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Kämpfer der islamistischen Hamas in Zivilkleidung gegen Israels Armee kämpften.

    «Ein trauriges Ereignis wie dieses wird unsere Entschlossenheit nicht erschüttern und uns nicht von unserem klaren Ziel ablenken, die Hamas zu zerschlagen», betonte Conricus. Die Armee hatte am Freitagabend bekanntgegeben, dass die eigenen Streitkräfte während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens die drei männlichen Geiseln fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen hätten.

  • 8.15 Uhr

    US-Verteidigungsminister Austin reist in den Nahen Osten

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beginnt an diesem Wochenende eine mehrtägige Reise im Nahen Osten. Die Stationen seien Israel, Katar und Bahrain, teilte das Pentagon am Freitag mit.

    Austin werden auch den Flugzeugträger USS Gerald R. Ford besuchen, der derzeit im östlichen Mittelmeer unterwegs sei. In Israel wolle er mit der Militärführung auch über ein eventuelles Ende der intensiven Bodenoperationen und der Luftangriffe sprechen, hiess es. Letztlich sei dies aber eine Entscheidung Israels. In Katar will Austin unter anderem dort stationierte US-Streitkräfte besuchen.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin reist an diesem Wochenende in den Nahen Osten.
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin reist an diesem Wochenende in den Nahen Osten.
    Bild: Keystone

    In Bahrain im Persischen Golf will der Minister dem Pentagon zufolge das Zentralkommando der US-Marinetruppen besuchen. Dabei solle es um die Bemühungen gehen, multilaterale Koalitionen einzuberufen, um auf «Aggressionen auf See» zu reagieren, die die Schifffahrt und die Weltwirtschaft bedrohten.

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zudem drohen sie, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Die USA fassen eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge und wollen in den kommenden Tagen Details bekanntgeben.

  • 8.07 Uhr

    Hunderte bei Protest in Tel Aviv nach Tod von drei Geiseln in Gaza

    Nach dem Tod von drei Geiseln, die im Gazastreifen versehentlich von israelischen Soldaten getötet wurden, sind Medienberichten zufolge Hunderte Menschen in Tel Aviv zum Protestieren auf die Strasse gegangen. Auf Bildern im israelischen Fernsehen war zu sehen, wie sich grosse Menschenmengen am Freitagabend im Zentrum der Küstenmetropole versammelten und eine Hauptstrasse blockierten. Sie forderten von der Regierung, sich für die sofortige Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen einzusetzen.

    Mit Plakaten, Spruchbändern und Postern mit den Namen und Bildern vieler anderer Geiseln marschierten die Demonstranten in die Richtung des Hauptquartiers der israelischen Armee. Wie die Nachrichtenseite ynet berichtete, schütteten sie rote Farbe auf die Strasse. «Ihre Zeit wird knapp. Bringt sie jetzt nach Hause», riefen die Menschen.

    Sie kritisieren, dass die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht genug tut, um die von der Hamas verschleppten Geiseln aus dem Gazastreifen freizubekommen. Mit einem neuen Geisel-Deal, wie es ihn bereits Ende November gab, würden solche Vorfälle wie der am Freitag in Gaza nach ihren Worten verhindert werden können.

    Israels Armeesprecher Daniel Hagari hatte am Freitag mitgeteilt, bei Kämpfen im Gazastreifen seien drei israelische Geiseln versehentlich von Soldaten getötet worden. Die Streitkräfte hätten sie während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen, hiess es.

  • Samstag, 16. Dezember 2023

  • 22.05 Uhr

    Washington nennt Tod dreier Geiseln durch Israels Militär «tragisch»

    Die US-Regierung hat den Tod von drei Geiseln durch israelische Soldaten als «herzzerreissend» und «tragisch» bezeichnet. «Natürlich ist dies kein Ergebnis, das sich irgendjemand gewünscht hat», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag. Er gehe davon aus, dass die Israelis sich den Vorfall genau ansehen würden, um herauszufinden, wie es dazu kommen konnte. Der Fall eigne sich aber nicht, um ein allgemeines Urteil darüber zu fällen, ob das israelische Militär in der Lage sei, im Gazastreifen präzise vorzugehen, sagte Kirby weiter.

    Die US-Regierung hatte zuletzt nach Gesprächen mit der israelischen Führung die Erwartung geäussert, dass Israel von einem militärischen Vorgehen mit «hoher Intensität» im Gazastreifen zu «gezielteren» Militäroperationen übergehen werde. Einen Zeitraum dafür nannte Washington allerdings nicht.

    Das israelische Militär hatte am Freitag mitgeteilt, bei Kämpfen im Gazastreifen drei Geiseln versehentlich getötet zu haben. Die Streitkräfte hätten sie während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen, hiess es.

  • 21.15 Uhr

    Al-Dschasira-Journalist bei israelischem Angriff in Gaza getötet

    Bei einem israelischen Drohnenangriff in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ist nach Angaben von Al-Dschasira ein Kameramann des Fernsehsenders getötet worden. Der Kameramann Samer Abudaqa sei während der Arbeit mit dem in der arabischen Welt bekannten Al-Dschasira-Korrespondenten Wael al-Dahdu bei dem Angriff schwer verletzt worden und starb wenig später, teilte der Fernsehsender mit. Wegen des anhaltenden Bombardements konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu Abudaqa vordringen – letztlich konnten sie nur noch seine Leiche bergen, hiess es weiter.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs sind nach Angaben des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) 63 Journalisten getötet worden. Unter ihnen seien 56 Palästinenser und vier Israelis sowie drei Libanesen, teilte die Nichtregierungsorganisation am Freitag mit. Journalisten sind im Gazastreifen wegen der verheerenden Luftangriffe, unterbrochenen Kommunikationswege, Versorgungsengpässe sowie Stromausfälle besonders gefährdet.

    In Ostjerusalem kam es unterdessen zu einem Vorfall, bei dem israelische Sicherheitskräfte einen Journalisten verletzt haben sollen. In den sozialen Medien verbreitete sich am Freitag ein Video, in dem zu sehen ist, wie der Fotograf von den Sicherheitskräften angegriffen wird. Von den Behörden gab es dazu zunächst keine offiziellen Informationen. «Wir sind schockiert von der gewalttätigen Attacke auf das Mitglied unserer Organisation», teilte die Union israelischer Journalisten auf X (ehemals Twitter) mit.

  • 19.49 Uhr

    USA und Israel beraten über Gefahr durch Hisbollah

    Der nationale Sicherheitsberater der USA hat mit Vertretern Israels die volatile Lage an der libanesisch-israelischen Grenze besprochen. Das gab Jake Sullivan am Freitag bekannt. Sullivan sagte in Jerusalem zu Journalisten, sein Land werde Drohungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah nicht tolerieren, die seit dem 8. Oktober, dem Tag nach dem terroristischen Grossangriff der Hamas auf Israel, der den Gaza-Krieg auslöste, wiederholt israelische Militärposten attackiert hat.

    Über die vergangenen zwei Monate hat Israel mehr als 20 000 seiner Bürger aus Städten und Dörfern in der Nähe der Grenze mit dem Libanon evakuiert. Einige von ihnen haben zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht zurückkehren wollen, solange Hisbollah-Kämpfer auf der libanesischen Seite der Grenze im Einsatz sind.

    «Wir müssen eine klare Botschaft aussenden, dass wir die Art von Drohungen und terroristischen Aktivitäten, die wir von der Hisbollah und vom libanesischen Territorium aus gesehen haben, nicht tolerieren werden», sagte Sullivan. «Der beste Weg, das zu erreichen, ist ein Verhandlungsergebnis.» So könnten israelische Bürger in grenznahen Gemeinden in dem Wissen zurückkehren, dass sie keinen Angriffen ausgesetzt würden, die sie das Leben kosteten. «Dieser Bedrohung kann durch Diplomatie begegnet werden», der Beginn eines neuen Krieges sei nicht erforderlich. Neben Diplomatie sei aber auch Abschreckung vonnöten.

    Israel und die Hisbollah sind erbitterte Feinde, die sich im Sommer 2006 einen kriegerischen Konflikt lieferten. Israel schätzt, dass die Hisbollah rund 150 000 Raketen auf das Land ausgerichtet hat.

  • 19.43 Uhr

    Drei Geiseln bei Kämpfen in Gaza versehentlich von Soldaten getötet

    Israelische Soldaten haben bei Kämpfen im Gazastreifen drei Geiseln versehentlich getötet. Die Streitkräfte hätten sie während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen, teilte der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, am Freitagabend mit.

    Zu dem schweren Vorfall kam es am Freitagmorgen. Hagari sagt, es sei bisher unklar, wie die drei Geiseln in das Gebiet des Kampfgeschehens geraten konnten. Das Militär geht allerdings nach einer ersten Rekonstruktion der Ereignisse davon aus, dass sie entweder ihren Entführern entkommen oder absichtlich zurückgelassen worden seien.

    Kurz nach dem Zwischenfall sei bereits der Verdacht aufgekommen, es könne sich bei den Toten um Geiseln handeln, sagte Hagari. Die Leichen seien daraufhin zur genaueren Untersuchung auf israelisches Territorium gebracht worden. Dabei wurde bestätigt, dass es sich um drei israelische Geiseln handelte.

    «Dies ist für uns alle ein trauriger und schmerzhafter Vorfall, und die Armee trägt die Verantwortung für alles, was passiert ist», sagte Hagari weiter. Das Militär begann demnach sofort mit der Untersuchung des Vorfalls. Hagari betonte, dass es sich bei Schedschaija um ein «aktives Kampfgebiet» handele, in dem es in den vergangenen Tagen immer wieder zu anhaltenden Kämpfen gekommen sei. Er sprach den Familien der Geiseln sein Beileid aus.

  • 19.27 Uhr

    Treffen mit Sullivan: Abbas fordert Waffenstillstand im Gazastreifen

    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat in einem Gespräch mit dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, einen sofortigen Waffenstillstand im Krieg zwischen Israel und der Hamas gefordert. Bei dem Treffen im Westjordanland habe der 88-Jährige sich zudem für verstärkte Hilfslieferungen in das Küstengebiet stark gemacht und erklärt, dass der Gazastreifen ein integraler Bestandteil eines palästinensischen Staats sei, teilte das Büro von Abbas am Freitag mit. Auf mögliche Szenarien nach dem Krieg wurde in der Mitteilung nicht eingegangen.

    Die von Abbas geführte Palästinensische Autonomiebehörde war im Jahr 2007 von der Hamas aus dem Gazastreifen vertrieben worden, ein Jahr nachdem Abbas' Fattah-Partei und die mit ihr rivalisierende Hamas sich nach Parlamentswahlen nicht auf eine Einheitsregierung hatten verständigen können.

    Abbas ist zutiefst unpopulär. In einer Umfrage des palästinensischen Meinungsforschungsinstituts PSR, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, forderten fast 90 Prozent der Befragten seinen Rücktritt. In der Umfrage wurde auch eine breite Unterstützung für die militant-islamistische Hamas deutlich, die mit ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. 44 Prozent der Befragten im Westjordanland unterstützen die Hamas, im September waren es nur zwölf Prozent gewesen. Im Gazastreifen wird die Hamas demnach von 42 Prozent der Befragten unterstützt, im Vergleich zu 38 Prozent im September.

  • 18.38 Uhr

    Swiss fliegt ab 8. Januar wieder nach Tel Aviv

    Die Fluggesellschaft Swiss fliegt ab dem 8. Januar wieder nach Tel Aviv. Die Verbindungen waren nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober eingestellt worden.

    Rund drei Monate nach dem Ausbruch des Krieges will die Swiss wieder fünf Direktflüge pro Woche von Zürich nach Tel Aviv anbieten, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Nach eingehender Analyse sei man zum Schluss gekommen, dass ein sicherer Flugbetrieb gewährleistet werden könne.

    Eventuelle Anpassungen der Flugpläne könnten wegen der sich verändernden Sicherheitslage aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden, hiess es. Gebucht werden können die Flüge ab kommendem Montag.

    Ab dem (morgigen) Samstag fliegt die Swiss ausserdem bis zum 13. Januar auch wieder zwei mal pro Woche in die libanesische Hauptstadt Beirut. Danach ist bis 22. März eine Winterpause geplant. Die von den Streichungen betroffenen Passagiere können ihre Flüge in die beiden Destinationen kostenlos umbuchen oder sich das Ticket erstatten lassen.

  • 18.23 Uhr

    Abbas: Gazastreifen ist integraler Bestandteil Palästinas

    Der Gazastreifen ist nach den Worten des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, ein «integraler Bestandteil des Staates Palästina». Eine Trennung oder jeder Versuch, einen Teil davon zu isolieren, sei inakzeptabel, sagte der 88-Jährige bei einem Treffen mit dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, laut einer von seinem Amtssitz in Ramallah verbreiteten Mitteilung. Abbas forderte, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen vor Leid und Verwüstung zu bewahren.

    Der als gemässigt geltende Abbas ist seit mehr als 18 Jahren Präsident der PA. Die letzte Präsidentenwahl fand 2005 statt, die letzte Parlamentswahl 2006. Er gilt beim eigenen Volk schon lange als wenig beliebt. Eine Umfrage zeigte kürzlich, dass eine grosse Mehrheit sich für seinen Rücktritt ausspricht.

    Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, bezeichnete den Gazastreifen als integralen Bestandteil Palästinas.
    Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, bezeichnete den Gazastreifen als integralen Bestandteil Palästinas.
    Bild: Alex Brandon/Pool AP/dpa

    Abbas bemängelte bei dem Treffen mit Sullivan die humanitäre Lage in dem abgeriegelten Küstenstreifen infolge des Gaza-Kriegs. Alle Grenzübergänge in den Gazastreifen sollen nach seinen Worten für Hilfstransporte geöffnet werden. Auch die rasche Bereitstellung von Wasser und Treibstoff solle vorangetrieben werden.

    Mit Blick auf das Westjordanland sagte Abbas, es sei eine ernsthafte Intervention der USA sei nötig, um die «stille Annexion palästinensischen Landes» durch radikale israelische Siedler zu verhindern. Immer wieder kommt es dort zu Zusammenstössen.

    Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland, den Gazastreifen und Ost-Jerusalem erobert. 18 Prozent des Westjordanlandes, darunter die grösseren Städte, stehen nach einem Abkommen von 1995 unter alleiniger Kontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde. 2005 zog Israel aus dem Gazastreifen ab, 2007 übernahm die islamistische Hamas dort mit Waffengewalt die Kontrolle. Die Palästinenser beanspruchen das Westjordanland und den Gazastreifen für einen unabhängigen Staat mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

  • 17.53 Uhr

    Israel erlaubt Gaza-Hilfstransporte über Grenzübergang Kerem Schalom

    Israel öffnet den Grenzübergang Kerem Schalom für den Transport von Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Das Sicherheitskabinett habe dies vorläufig genehmigt, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu auf X (ehemals Twitter) mit. So soll die Belastung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah in Richtung Gaza verringert werden. Über den Übergang Kerem Schalom, an dem Lkws zuvor nur inspiziert wurden, aber nicht die Grenze passierten, soll ausschliesslich humanitäre Hilfe geliefert werden.

    Seit Kriegsbeginn wurden Hilfslieferungen für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen nur über Rafah in das Küstengebiet gebracht. Mit den Inspektionen am Übergang Kerem Schalom will Israel verhindern, dass Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt werden. Nach den Kontrollen steuerten sie bislang über Ägypten den Übergang Rafah an.

    Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, der sich für Gespräche in Israel aufgehalten hatte, teilte mit, er sei noch vor seiner Abreise über die Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts informiert worden. Die US-Regierung begrüsse «diesen wichtigen Schritt». Biden habe die Öffnung in seinen vergangenen Gesprächen mit Netanjahu thematisiert. Es sei auch ein wichtiges Gesprächsthema Sullivans in Israel gewesen.

    Hilfsorganisationen sprechen von einer «humanitären Katastrophe» im Gazastreifen. Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober verhängte Israel eine Blockade des Gazastreifens. Ende Oktober wurde der Übergang Rafah wieder für Hilfstransporte mit Essen, Wasser und Arzneimitteln geöffnet. Seitdem sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds etwa 3500 Lkws mit Hilfsgütern in Gaza eingetroffen.

  • 17.48 Uhr

    Israel wirft zum ersten Mal Flugblätter im Südlibanon ab

    Israelische Flugzeuge haben zum ersten Mal seit Ausbruch des Gaza-Kriegs auch Flugblätter mit Warnhinweisen für Zivilisten im Südlibanon abgeworfen. In den Flugblättern werden Zivilisten unter anderem davor gewarnt, Mitglieder der Hisbollah zu beherbergen. Weiter heisst es: «Die Hisbollah-Mitglieder in den zivilen Gebieten sind die eigentliche Gefahr und werden Ihnen Schaden zufügen.» Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, die Blätter seien auf verschiedene Orte im Grenzgebiet zu Israel abgeworfen worden.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach den Massakern der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

  • 17.45 Uhr

    Israel: Fähigkeiten der Hamas im Gazastreifen stark geschwächt

    Israel hat eigenen Angaben zufolge die Fähigkeiten der Hamas im Gazastreifen erheblich geschwächt. «Israel gewinnt ganz klar den Krieg», sagte Regierungssprecher Eylon Levy.

    Die Schwächung der Hamas zeige sich in vielerlei Hinsicht. «Wir sehen das an einem dramatischen Rückgang des Raketenbeschusses auf Israel», sagte Regierungssprecher Eylon Levy. Zudem hätten sich erst am Donnerstag wieder 70 Mitglieder der Islamistenorganisation im Norden des Gazastreifens ergeben.

    Eine mobile israelische Artillerieeinheit feuert aus dem Süden Israels in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen eine Granate auf den Gazastreifen ab.
    Eine mobile israelische Artillerieeinheit feuert aus dem Süden Israels in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen eine Granate auf den Gazastreifen ab.
    Leo Correa/AP/dpa

    Angesichts der wachsenden internationalen Kritik wegen der vielen Opfer und des grossen Leids im Gazastreifen, betonte Levy, die Armee versuche, Schaden für Zivilisten zu vermeiden. Die Hamas bemühe sich aber, die Zahl der zivilen Opfer zu maximieren, um Sympathien zu gewinnen und so diplomatischen Druck auf Israel aufzubauen. «Wir haben diesen Krieg nicht begonnen. Wir wollten diesen Krieg nicht.»

    Die UN-Vollversammlung hatte erst am Dienstag einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen verlangt. 153 Länder stimmten für das von Ägypten eingebrachte Papier, 10 dagegen. 23 Länder enthielten sich. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind nicht rechtlich bindend.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.

  • 14.38 Uhr

    Mutmassliche Hamas-Terroristen in Berlin und Rotterdam festgenommen

    Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin und im niederländischen Rotterdam vier mutmassliche Mitglieder der islamistischen Hamas festnehmen lassen. Wie die oberste deutsche Anklagebehörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte, sollen sie nach Waffen gesucht haben, die für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa bereitgehalten werden sollten. Die Festnahmen seien in Zusammenarbeit mit niederländischen Ermittlungsbehörden erfolgt, hiess es.

    Laut einer Mitteilung wurden in Berlin drei Männer festgenommen: der ägyptische Staatsangehörige Mohamed B., der im Libanon geborene Ibrahim El-R. sowie der im Libanon geborene Abdelhamid Al A.. Der Älteste der mutmasslichen Verschwörer, der 1967 geborene niederländische Staatsangehörige Nazih R., wurde von der Polizei in Rotterdam festgenommen.

    Den Beschuldigten wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen «über eine enge Anbindung an Führungskräfte» des militärischen Flügels der Hamas verfügt haben.

    Die mutmasslichen Hamas-Mitglieder sind am 15. Dezember 2023 zum Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof nach Karlsruhe geflogen worden.
    Die mutmasslichen Hamas-Mitglieder sind am 15. Dezember 2023 zum Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof nach Karlsruhe geflogen worden.
    IMAGO/Einsatz-Report24
  • 10.51 Uhr

    Geschoss aus Rebellengebiet im Jemen trifft deutschen Frachter

    Ein Frachtschiff ist am Freitag im Roten Meer von einem Projektil aus dem Rebellengebiet im Jemen getroffen worden und in Brand geraten. Das verlautete aus US-Militärkreisen. Die «Al Jasrah» fuhr unter liberianischer Flagge und wird vom deutschen Transportunternehmen Hapag Lloyd betrieben. Dieses erklärte, bei dem Angriff sei kein Besatzungsmitglied verletzt worden. Hapag-Lloyd werde zusätzliche Massnahmen ergreifen, um die Sicherheit von Crews zu gewährleisten, hiess es weiter.

    Bei dem Projektil könnte es sich um eine Drohne oder eine Rakete gehandelt haben. Das private Geheimdienstunternehmen Ambrey erklärte, das Projektil habe Berichten zufolge die Backbordseite des Schiffs getroffen, ein Container sei durch den Aufprall über Bord gegangen. Das Projektil habe ein Feuer auf Deck entfacht, was über Funk mitgeteilt worden sei. Die britische Militärbehörde United Kingdom Maritime Trade Operations, die die Schifffahrtswege im Nahen Osten überwacht, bestätigte den Angriff ebenfalls und rief Schiffe in der Region zur Wachsamkeit auf.

    Der Zwischenfall war der jüngste in einer Reihe von Angriffen im Roten Meer und der strategisch wichtigen Strasse von Bab el-Mandeb, die den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen zugeschrieben werden. Sie sind Teil der Versuche der Rebellen, im Gaza-Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas Druck aufzubauen. Die Huthis bekannten sich zunächst nicht zu dem Angriff vom Freitag.

    Die Meerenge Bab el-Mandeb ist an ihrer schmalsten Stelle nur 29 Kilometer breit. Fast zehn Prozent des auf dem Seeweg transportierten Öls passiert die Strasse, ebenso Handelsgüter im Wert von jährlich schätzungsweise einer Billion Dollar.

  • 9.51 Uhr

    Armee findet Leichname von zwei entführten Soldaten

    Die Israelische Armee meldet, sie habe die Leichname zweier am 7. Oktober von der Hamas entführter Soldaten geborgen. Es handle sich um den 19-jährigen Korporal Nik Beizer und den ebenfalls 19-jährigen Leutnant Ron Sherman. Die Armee habe die Körper auf israelisches Territorium gebracht.

    Die Entführten zurückzuholen sei eine nationale Aufgabe, meldet die israelische Armee weiter.

  • 6.51 Uhr

    Israel: Gaza-Krieg wird noch lange dauern

    Bei einem Treffen mit dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, in Tel Aviv machte Israels Verteidigungsminister Joav Galant klar, der Krieg werde noch «mehr als ein paar Monate» dauern – bis die islamistische Hamas komplett zerstört sei.

    Die Terrororganisation habe eine «unter- und oberirdische Infrastruktur errichtet, die nicht einfach zu zerstören» sei, sagte Galant zu Sullivan. Im Anschluss an das Treffen kam Sullivan mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie den restlichen Mitgliedern des Kriegskabinetts zusammen. Netanjahu bekräftigte dabei nach Angaben seines Büros, dass Israel den Krieg gegen die Hamas «bis zum absoluten Sieg» fortsetzen werde. Nach Sullivans Gesprächen erwartet die US-Regierung nun einen Übergang der israelischen Bodenoffensive mit «hoher Intensität» zu «gezielteren» Operationen.

    Dies sei ein Thema für «irgendwann in der nahen Zukunft», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag in Washington. «Ich möchte mich nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt festlegen.» Man wolle der islamistischen Hamas auch nicht mitteilen, was in den kommenden Wochen oder Monaten auf sie zukommen werde. Wie eine solche militärische Operation aussehen könnte, sagte Kirby nicht und verwies auf die israelische Regierung.

  • 5.42 Uhr

    Israels Armee: Weitere Leiche einer Geisel geborgen

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer weiteren aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geisel geborgen. Der tote Körper sei nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden, teilte die Armee am Freitagmorgen mit. Demnach handelt es sich um einen 28 Jahre alten Mann, der beim Massaker der islamistischen Hamas und anderer Gruppen in Israel von der Hamas entführt und nach Gaza verschleppt worden war. Seine Familie sei informiert worden, hiess es. Zur Todesursache machte die Armee zunächst keine Angaben.

    Die Armee hatte die Zahl der noch in Gaza festgehaltenen Menschen zuletzt mit 135 angegeben. Unklar ist, ob die seitdem für tot erklärten Geiseln dazu zählen. Israelische Soldaten haben seit Beginn des Gaza-Kriegs bereits mehrere Leichen im Gazastreifen geborgen.

    Bei dem beispiellosen Angriff der Terrororganisation Hamas und anderer Extremisten auf Grenzorte in Israel wurden nach israelischen Angaben insgesamt rund 240 Menschen entführt. Im Rahmen eines Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden kürzlich insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

  • 1.19 Uhr

    Israels Armee setzt in Tunneln Sprengstoff ein gegen Hamas-Terroristen

    Israels Armee tötet nach Angaben eines Sprechers Hamas-Terroristen in den Tunneln unter dem Gazastreifen nun gezielt mit Sprengstoff. «Wir haben neue Kampfmethoden, die wir einsetzen werden, um Terroristen zu töten», erklärte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend. Hamas-Terroristen und insbesondere ihre Anführer versteckten sich in ihren Tunneln im Untergrund. «Wir werden eindringen, Sprengstoff an Orten anbringen, von denen wir wissen, dass die Terroristen sie häufig aufsuchen, und auf den richtigen Moment warten, um sie unterirdisch zu töten», sagte Hagari. «Die Terroristen werden im Untergrund nicht sicher sein.»

    Unterhalb des Gazastreifens erstreckt sich über viele Kilometer ein ganzes Netzwerk aus Tunneln, in denen sich laut Israel etliche Terroristen der islamistischen Hamas verstecken und dort auch Geiseln aus Israel festhalten. Um israelischen Bomben aus der Luft widerstehen zu können, reichen manche Tunnel Dutzende Meter unter die Erde. Die Terroristen nutzen sie zugleich, um aus dem Nichts aufzutauchen und hinterrücks anzugreifen. Viele Tunnel sind mit Sprengfallen versehen, um israelische Soldaten, die dort eindringen, zu töten.

  • 23.33 Uhr

    USA setzen auf Abschwächung der Bodenoffensive

    Die US-Regierung erwartet nach Gesprächen mit der israelischen Führung einen Übergang der Bodenoffensive mit «hoher Intensität» im Gazastreifen zu «gezielteren» militärischen Operationen. Es habe nie die Erwartung gegeben, dass es auf unbestimmte Zeit einen grossen zerstörerischen Einsatz am Boden geben würde, sagte ein ranghoher Vertreter der US-Regierung am Donnerstag in Tel Aviv. Ziel sei es, dass Israel sich in der Zukunft genauer auf bestimmte Ziele und militärische Infrastruktur konzentriere. Er sprach dabei über die Treffen des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, in Israel – unter anderem mit Regierungschef Benjamin Netanjahu. In denen sei dieser Übergang Thema gewesen.

    Der US-Regierungsvertreter nannte allerdings keinen Zeitrahmen für den Übergang. «Es geht nicht wirklich um Zeitrahmen, sondern um die Bedingungen, die festgelegt werden, und die Israelis haben uns sehr detailliert über die Phasen ihrer gesamten Kampagne informiert», sagte er. Die «New York Times» hatte zuvor berichtet, dass Washington Israel aufgefordert habe, die Bodenoffensive in Gaza bis Jahresende zu beenden. Der Regierungsvertreter ging nicht explizit auf diesen Bericht ein, sagte aber: «Es gab einige Berichte über den Zeitrahmen und ich muss sagen, dass diese nicht ganz korrekt sind.»

    «Ich denke, dass die Israelis schon sehr früh Ideen für den militärische Einsatz hatten, den wir für problematisch hielten», fügte er hinzu. Darüber habe man mit der israelischen Regierung gesprochen und die militärische Operation sei «auf der Grundlage einiger unserer Ratschläge, einiger unserer Empfehlungen angepasst» worden. Die US-Regierung betonte erneut, dass Israel alles in seiner Macht stehende tun müsse, um die Zivilbevölkerung zu schützen.

    Der US-Regierungsvertreter kündigte ausserdem an, dass Sicherheitsberater Sullivan am Freitag Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas in Ramallah treffen werde. Mit Blick auf das Ende des Krieges und die Zukunft des Gazastreifens sprach der US-Regierungsvertreter von einer «Reihe von Sicherheitskräften, die mit der Palästinensischen Autonomiebehörde verbunden» seien. Diese könnten in den Monaten nach dem Krieg «eine Art Kern bilden». «Aber das ist etwas, was wir mit den Palästinensern und den Israelis und mit regionalen Partnern diskutieren», sagte er.

  • 22.28 Uhr

    Biden: Israel soll sich auf Schutz von Zivilisten konzentrieren

    US-Präsident Joe Biden hat Israel aufgefordert, beim militärischen Vorgehen im Gazastreifen «vorsichtiger» zu sein. «Ich möchte, dass sie sich darauf konzentrieren, wie sie das Leben von Zivilisten retten können. Sie sollen nicht aufhören, die Hamas zu verfolgen, sondern vorsichtiger sein», sagte Biden am Donnerstag. Der US-Präsident äusserte sich am Rande einer Veranstaltung zu Kosten von verschreibungspflichtiger Medizin. Er reagierte auf die Frage einer Journalistin, ob er wolle, dass Israel seine Angriffe im Gazastreifen zurückfahre.

    Aktuell ist der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, in Israel und hat unter anderem Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant getroffen. Nach Angaben des Weissen Hauses hat er dabei über einen möglichen Übergang zu militärischen «Operationen geringerer Intensität» in Gaza gesprochen. Galant hatte die USA auf einen noch «mehr als ein paar Monate» dauernden Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eingeschworen. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem Küstengebiet aufgrund des Kriegs war Israel zuletzt international immer mehr unter Druck geraten – auch aus den USA.

  • 21.14 Uhr

    Druck auf Israel zu Zurückhaltung im Gaza-Krieg wächst

    Knapp zehn Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs wächst der Druck auf Israel, bei seinem Vorgehen gegen die islamistische Hamas mehr Rücksicht auf die Zivilbevölkerung zu nehmen. Auch aus den USA, einem engen Verbündeten Israels, wird der Ton schärfer. Von einem Besuch des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, in Israel erwarte man sich «äusserst ernste Gespräche», hiess es aus Washington.

  • 19.21 Uhr

    Verteidigungsminister: Gaza-Krieg noch «mehr als einige Monate»

    Israels Verteidigungsminister hat die USA auf einen noch «mehr als ein paar Monate» dauernden Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eingeschworen. Die Terrororganisation habe eine «unter- und oberirdische Infrastruktur errichtet, die nicht einfach zu zerstören» sei, sagte Joav Galant dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Donnerstag in Tel Aviv. «Es wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen – es wird mehr als ein paar Monate dauern, aber wir werden gewinnen und wir werden sie (die Hamas) zerstören», sagte Galant und bedankte sich für die «anhaltende Unterstützung» der USA, um das Ziel «der Zerschlagung der Hamas» zu erreichen sowie die von der Hamas entführten Geiseln zurückzuholen.

    Im Anschluss an das Treffen kam Sullivan mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie den restlichen Mitgliedern des Kriegskabinetts zusammen. Netanjahu bekräftigte dabei nach Angaben seines Büros, dass Israel den Krieg gegen die Hamas «bis zum absoluten Sieg» fortsetzen werde. Die bislang getöteten israelischen Soldaten seien «nicht umsonst gefallen».

  • 18.07 Uhr

    Anbieter: Telekommunikationsdienste im Gazastreifen ausgefallen

    Im Gazastreifen sind die Telekommunikationsdienste nach Angaben des Anbieters Paltel erneut ausgefallen. Alle Kommunikations- und Internetdienste seien wegen der «anhaltenden Aggression» vollständig eingestellt worden, schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen am Donnerstag auf Facebook. Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und begann Ende Oktober mit einer Bodenoffensive.

  • 16.41 Uhr

    Mutmassliche Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

    Wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung hat die Bundesanwaltschaft in Berlin und im niederländischen Rotterdam insgesamt vier mutmassliche Mitglieder der islamistischen Hamas festnehmen lassen. Wie die oberste deutsche Anklagebehörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte, geht es um Waffen, die für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa bereitgehalten werden sollten.

    Laut einer Mitteilung wurden in Berlin drei Männer festgenommen: ein ägyptischer Staatsangehöriger, ein Niederländer sowie ein im Libanon geborener Mann. Der Älteste der mutmasslichen Verschwörer, ein 1967 im Libanon geborener Mann, wurde von der Polizei in Rotterdam vorläufig festgenommen.

    Den Beschuldigten wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen «über eine enge Anbindung an Führungskräfte des militärischen Flügels der Hamas verfügt haben. Spätestens ab dem Frühjahr 2023 sei einer der in Berlin ansässigen Beschuldigten damit befasst gewesen, im Auftrag der Hamas ein Erddepot mit Waffen in Europa ausfindig zu machen, das die Organisation dort in der Vergangenheit angelegt habe. Seine Weisungen habe er dafür von Hamas-Führungskadern im Libanon erhalten.

    In Berlin wurden drei Männer wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung festgenommen.
    In Berlin wurden drei Männer wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung festgenommen.
    Symbolbild: dpa
  • 16.37 Uhr

    Mossad: Terrorverdächtige in Dänemark mit Hamas-Verbindungen

    n Dänemark festgenommene Terrorverdächtige haben nach Angaben des israelischen Auslandsgeheimdienstes Verbindungen zur Hamas. Sie hätten im Auftrag der Terrororganisation gehandelt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag unter Berufung auf den Auslandsgeheimdienst Mossad mit.

    Die Behörden hätten damit «einen Anschlag vereitelt, dessen Ziel es war, unschuldige Zivilisten auf europäischem Boden zu töten».

    Den Angaben nach wurden insgesamt sieben Personen festgenommen. Der dänische Geheimdienst PET hatte am Donnerstag von drei Festnahmen im Land sowie einer weiteren in den Niederlanden gesprochen. Zu Hintergründen und einem möglichen Ziel des geplanten Anschlags äusserten sich die dänischen Behörden bislang nicht.

    Die Hamas habe «unermüdlich und intensiv daran gearbeitet, ihre tödlichen Operationen auf Europa auszudehnen», hiess es von israelischer Seite weiter. Ziel sei, «israelische, jüdische und westliche Ziele um jeden Preis anzugreifen». Die Hamas stelle damit «eine Bedrohung für die innere Sicherheit dieser Länder dar».

  • 14.34 Uhr

    Verhandlungen für nächste Feuerpause sollen laufen

    Seit Ende der bisher einzigen Feuerpause greift Israel den Gazastreifen wieder mit voller Wucht an, um die Hamas zu vernichten. Diese beschiesst Israel weiterhin mit Raketen. Nun sollen an verschiedenen Orten Verhandlungen laufen, um eine neue Gefechtspause zu realisieren. Dabei soll die Hamas erneut Geiseln freilassen, im Tausch gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen.

    Die katarische Zeitung «Al Arabi Al Dschadid» hat laut dem israelischen Titel «Haaretz» berichtet, dass Ägypten und Katar mit der Hamas und der israelischen Regierung Verhandlungen führten. Die Hamas bestreite aber, verhandelt zu haben. Sie verhandle erst wieder, wenn ein Waffenstillstand in Kraft sei.

    CNN meldet, Israel habe die geplante Reise ihres Geheimdienst-Chefs David Barnea nach Katar abgesagt. Dieser hätte dort an Verhandlungen über weitere Geiselfreilassungen teilnehmen sollen. Regierungschef Netanjahu soll die Reise persönlich untersagt haben. Angehörige von Geiseln der Hamas haben diesen Schritt scharf kritisiert.  

    Wann kommen die nächsten Geiseln frei? Nahost-Medien berichten über laufende Geheim-Verhandlungen. Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa
    Wann kommen die nächsten Geiseln frei? Nahost-Medien berichten über laufende Geheim-Verhandlungen. Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa
    Bild: sda
  • 11.42 Uhr

    Israelische Armee macht «taktische» Kampfpause in Viertel von Rafah

    Israels Armee hat eine vierstündige «taktische» Kampfpause in einem Viertel in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Diese Pause aus humanitären Gründen solle dazu dienen, der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Vorräte wie Nahrungsmittel und Wasser aufzufüllen, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstag auf X (ehemals Twitter) mit.

    Die Kampfpause beschränkt sich demnach auf das Al-Salam-Viertel in der Stadt mit einem Grenzübergang zu Ägypten, über die die Transporte von Hilfsgütern für die notleidende Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen transportiert werden. Sie soll von 10 bis 14 Uhr (9 bis 13 Uhr MEZ) anhalten.

    Palästinenser suchen nach israelischer Bombardierung in Rafah am 12. Dezember nach ihren Habseligkeiten. (AP Photo/Hatem Ali)
    Palästinenser suchen nach israelischer Bombardierung in Rafah am 12. Dezember nach ihren Habseligkeiten. (AP Photo/Hatem Ali)
    Bild: KEYSTONE
  • 7.47 Uhr

    Schweizer Leiter des UNO-Hilfswerks für Palästinenser*innen kritisiert Nationalrat scharf

    Philippe Lazzarini leitet seit 2020 das Hilfswerk der UNO für palästinensische Flüchtlinge UNRWA. Der Nationalrat hat entschieden, den jährlichen Beitrag der Schweiz von 20 Millionen im kommenden Jahr zu streichen. Der Ständerat muss noch darüber entscheiden.

    Ein halbes Jahr vor dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist das UNRWA in die Kritik geraten. An den von ihr aufgebauten Schulen würden Anti-Semiten lehren. Lazzarini weist die Kritik als nicht fundiert zurück. Vor allem aber verweist er auf die katastrophale Lage der Flüchtlinge im Gaza-Streifen hin.

    «Das Land, das die Genfer Konvention und das Völkerrecht vertritt, sagt den palästinensischen Flüchtlingen im Grunde: Hört zu, wir werden die wichtigste Organisation, die euch Hilfe und Schutz bietet, nicht mehr unterstützen», sagt Lazzarini im Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger».

    Generalkommissar des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge UNRWA, Philippe Lazzarini (Archivbild).
    Generalkommissar des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge UNRWA, Philippe Lazzarini (Archivbild).
    Bild: KEYSTONE
  • 4 Uhr

    Trotz Kritik: Israel will Krieg gegen Hamas bis zum Sieg fortführen

    Trotz internationaler Forderungen nach einer Waffenruhe im Gazastreifen will der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu den Krieg gegen die islamistische Hamas fortsetzen. «Wir machen weiter bis zum Ende, bis zum Sieg, bis zur Zerstörung der Hamas, auch angesichts internationalen Drucks», sagte er am Mittwoch vor Soldaten nach einer Mitteilung des Regierungspresseamtes. «Nichts wird uns aufhalten.»

    Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen verliert Israel allerdings immer mehr an Rückhalt für seinen Krieg gegen die Terrororganisation Hamas. In der UN-Vollversammlung hatten mehr als 150 Länder einen sofortigen humanitären Waffenstillstand verlangt, was Israel empört zurückwies.

    Selbst aus den verbündeten USA wächst der Druck. Das Weisse Haus erwartet vom Besuch des Nationalen Sicherheitsberaters in Israel ab diesem Donnerstag «äusserst ernste Gespräche». Jake Sullivan will mit Netanjahu und dem Kriegskabinett über die nächste Phase der militärischen Operationen im Gazastreifen und die israelischen Bemühungen sprechen, präziser vorzugehen und den Schaden für die Zivilbevölkerung zu verringern.

  • 1.37 Uhr

    Israels Militär: Hamas nutzt Zivilisten als menschliche Schutzschilde

    Angesichts der wachsenden Kritik an den zahlreichen zivilen Opfern der Militäroffensive im Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte der islamistischen Hamas erneut vorgeworfen, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. «Unsere Truppen haben grosse Waffendepots und Tunnel in mehreren Schulen gefunden. Sie haben sogar versteckt in einem Teddybären ein Scharfschützengewehr entdeckt», sagte Militärsprecherin Keren Hajioff am Mittwoch. «In einer Moschee haben wir ein Gelände für das Trainieren mit Panzerbüchsen ausfindig gemacht.»

    Dennoch bemühten sich die israelischen Streitkräfte, bei ihrem Einsatz gegen die Hamas im Gazastreifen zivile Opfer zu vermeiden. So würde das Militär die Zivilbevölkerung vor Kampfeinsätzen dazu auffordern, die betroffenen Gebiete zu verlassen, sagte Hajioff. «Dieses Vorgehen ist in der militärischen Kriegsführung sehr ungewöhnlich.» Zudem plane das israelische Militär seine Einsätze sehr genau und setze spezielle Munition ein, um zivile Opfer möglichst zu vermeiden.

    «Unser Krieg gilt der Hamas, nicht den Menschen in Gaza», sagte Militärsprecherin Hajioff. «Aber während die Hamas jeden unschuldigen Toten als Teil ihrer Strategie betrachtet, ist für uns jeder Tod eines Unschuldigen eine Tragödie.» Wegen der katastrophalen Lage im Gazastreifen verlor Israel zuletzt international an Rückhalt für seinen Krieg gegen die Terrororganisation Hamas. In der UN-Vollversammlung verlangten mehr als 150 Länder einen sofortigen humanitären Waffenstillstand, was Israel empört zurückwies.

  • 14. Dezember 1.18 Uhr

    Israels Militär: Hamas feuert Raketen aus humanitärer Zone ab

    Die islamistische Hamas feuert nach Angaben der israelischen Streitkräfte weiterhin Raketen aus der von Angriffen ausgenommenen «humanitären Zone» im Gazastreifen ab. Seit der Einrichtung der Schutzzone für Zivilisten am 18. Oktober seien aus dem Gebiet rund um die Ortschaft Al-Mawasi an der Mittelmeerküste 116 Raketen auf Israel abgeschossen worden, teilte das Militär am Mittwoch mit. 38 Geschosse seien innerhalb des Gazastreifens eingeschlagen. «Die Hamas nutzt die humanitäre Zone weiterhin, um terroristische Aktivitäten auszuüben und bringt damit das Leben von Zivilisten im Gazastreifen und in Israel in Gefahr», hiess es in der Mitteilung der Streitkräfte weiter.

  • 22.20 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am 13. Dezember

    Wir danken für das Interesse.

  • 22.15 Uhr

    Trümmer von Gaza-Rakete fallen in israelischen Supermarkt

    Ein grosses Trümmerteil einer von Israels Luftabwehr abgefangenen Rakete aus dem Gazastreifen ist mitten in einen Supermarkt der Küstenstadt Aschdod gekracht. Auf den Bildern einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie das etwa zwei Meter lange, schwere Metallrohr die Decke des Gebäudes durchschlägt und zusammen mit Dachtrümmern in die Auslagen stürzt. Zum Glück sei niemand verletzt worden, weil Kunden und Angestellte des Geschäfts in die Schutzräume gegangen seien, schrieb der Leiter des Supermarktes auf der Plattform X. Aschdod liegt rund 30 Kilometer nordöstlich des Gazastreifens.

    Die israelische Regierung gibt die Zahl der seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober auf Israel abgeschossenen Raketen mit mehr als 12 000 an. Die meisten wurden von der Raketenabwehr Iron Dome (Eisenkuppel) noch in der Luft zerstört.

  • 22.12 Uhr

    Weisses Haus erwartet «äusserst ernste Gespräche» in Israel

    Das Weiße Haus erwartet bei einem anstehenden Besuch eines ranghohen US-Regierungsvertreters in Israel «äusserst ernste Gespräche» mit der Führung des Landes. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, will am Donnerstag und Freitag unter anderem mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem Kriegskabinett zusammenkommen. In den Gesprächen werde es auch um die nächste Phase der militärischen Operationen im Gazastreifen gehen und um die israelischen Bemühungen, präziser vorzugehen und den Schaden für die Zivilbevölkerung zu verringern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch in Washington.

  • 21.59 Uhr

    Netanjahu weist Forderungen nach Waffenruhe zurück

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat internationale Forderungen nach einer Waffenruhe im Gaza-Krieg gegen die Terrorgruppe Hamas zurückgewiesen. Netanjahu kündigte am Mittwoch vor israelischen Militärkommandeuren an, die Offensive im Gazastreifen werde «bis zum Ende» fortgesetzt.

    «Wir werden bis zum Ende weitermachen, das steht ausser Frage», sagte der Regierungschef. «Das sage ich auch angesichts des grossen Schmerzes und des internationalen Drucks. Nichts wird uns aufhalten, wir werden bis zum Ende weitermachen, bis zum Sieg, nichts weniger.» Netanjahu äusserte sich auch zum Tod von neun israelischen Soldaten bei einem Einsatz im Gazastreifen am Vortag. Dienstag sei ein sehr schwieriger Tag gewesen, erklärte er. Der Krieg werde aber fortgesetzt.

  • 20.09 Uhr

    Umfrage unter Palästinensern: Hamas im Aufwind und Abbas im Aus

    Das Ansehen der islamistischen Hamas ist nach deren blutigen Überfall auf Israel mit 1200 Toten und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg einer Umfrage zufolge im Westjordanland stark angestiegen. Das ging aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des als seriös geltenden palästinensischen Umfrageinstituts PSR hervor. 44 Prozent der Menschen im Westjordanland unterstützten die Hamas, während es dort im September nur 12 Prozent waren.

    Auch im Gazastreifen, wo bei der israelischen Militäroffensive zur Zerstörung der Hamas schon mehr als 18'600 Menschen starben, fast 50'600 verletzt und grosse Zerstörungen angerichtet wurden, stieg das Ansehen der Hamas, wenn auch weniger stark von 38 Prozent auf 42 Prozent. Die Popularität des gemässigteren Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas sank indes weiter. 88 Prozent der Befragten sprachen sich der Umfrage zufolge für seinen Rücktritt aus.

    In der Frage, ob der Hamas-Überfall auf Israel vor mehr als zwei Monaten richtig war, gehen die Meinungen zwischen den Palästinensern im Westjordanland und dem Gazastreifen allerdings auseinander. Während im Westjordanland 82 Prozent den Angriff befürworteten, waren es im direkt betroffenen Küstenstreifen nur 57 Prozent. Dass Israel sein Kriegsziel der Zerstörung der Hamas erreichen könnte, glauben indes nur 1 Prozent der Befragten im Westjordanland und 17 Prozent im Gazastreifen. Fast zwei Drittel erwarten, dass die Hamas auch künftig im Gazastreifen herrschen werde.

    90 Prozent der Befragten gaben an, die Hamas habe in Israel keine Gräueltaten verübt, wie sie in Videos und durch Aussagen Überlebender belegt sind. Eine grosse Mehrheit wirft den westlichen Unterstützern Israels, allen voran den USA, moralisches Versagen angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen vor. Auch das Eintreten der westlichen Länder für eine Zweistaatenlösung sei nicht wirklich ernst gemeint, glaubt eine Mehrheit.

  • 19.07 Uhr

    Regenfälle verschlimmern Lage für Vertriebene im Gazastreifen

    Die Lage der Vertriebenen im Gazastreifen hat sich angesichts heftiger Regenfälle weiter verschärft. «Wir haben Angst um unsere Kinder wegen der Kälte und dem Regen, die mit dem Wintereinbruch immer schlimmer werden», sagt Chadija al-Scharafi, der im Gazastreifen wohnt. Er und seine Familie hätten auf der Flucht aus dem nördlichen Teil des abgeriegelten Gebiets alles zurückgelassen. Jetzt seien sie ohne ausreichend Kleidung dem Wetter ausgesetzt. «Was können diese Kinder dafür, dass sie im Regen auf der Strasse schlafen müssen?» Die wenigen Decken, die er seiner Familie mühsam beschafft habe, seien durch den Regen unbrauchbar geworden.

    Nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA sind mittlerweile fast 1,9 Millionen Menschen wegen des Kriegs im Gazastreifen Binnenvertriebene – bei mehr als 2,2 Millionen Bewohnern insgesamt. Viele Menschen schlafen unter freiem Himmel. Augenzeugen vor Ort berichten, wie Kinder in Schlammpfützen spielen, während ihre Eltern versuchen, die durch den Regen und Wind beschädigten Zelte notdürftig zu reparieren. Videoaufnahmen zeigen ganze Strassenzüge unter Wasser. Es wird erwartet, dass die Regenfälle in den kommenden Wintermonaten weiter zunehmen werden.

  • 18.13 Uhr

    Hamas: Impfstoffvorräte für Kinder im Gazastreifen «komplett erschöpft»

    Die Impfstoffvorräte für Kinder im Gazastreifen sind nach Angaben der islamistischen Hamas «komplett erschöpft». Dies werde «katastrophale gesundheitliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und die Ausbreitung von Krankheiten haben», erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Seit dem Krieg zwischen der Hamas und Israel, der durch den Grossangriff der Palästinenserorganisation auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde, wächst die Sorge um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

    Welche Arten von Impfstoffen nicht mehr verfügbar sein sollen, gab die Hamas nicht an. Die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten, Lynn Hastings, bezeichnete Impfstoffe als eines der «vorrangigen Produkte, die wir versuchen (in den Gazastreifen) zu bringen». Damit solle die Impfkampagne fortgesetzt werden. Nähere Angaben machte sie nicht.

    Das Hamas-Gesundheitsministerium warf der israelischen Armee ausserdem vor, auf die Patientenzimmer des Kamal-Adwan-Spitals im Norden des Gazastreifens geschossen zu haben. Die israelischen Truppen würden zudem die Lieferung von Wasser und Nahrung verweigern.

    Es werde der Tod von zwölf Kindern «befürchtet», denen Milch und lebenserhaltende Ausrüstung fehle, hiess es weiter. Kranke und Verletzte würden daran gehindert, die Klinik aufzusuchen. Die Nachrichtenagentur AFP konnte diese Angaben nicht überprüfen, die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht.

  • 16.58 Uhr

    UNRWA-Chef: Verzweifelte Familien ohne Essen im Gazastreifen

    Weil es im Gazastreifen so wenig Nahrungsmittel gibt, ist bei der Ankunft einer der wenigen Lastwagen mit Hilfsgütern Chaos ausgebrochen. Das berichtete der Chef des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), Philippe Lazzarini, in Genf. «Die Palästinenser stehen vor dem dunkelsten Kapitel ihrer Geschichte seit 1948», sagte Lazzarini. 1948 wurde der Staat Israel gegründet.

    Er habe mit eigenen Augen verzweifelte Menschen gesehen, die direkt auf der Strasse Tüten aufrissen, um das wenige Essen zu verschlingen, das sie ergattern konnten, schilderte Lazzarini die Lage. Auf die Frage eines Vaters mit fünf Kindern, wie seine Familie mit einer einzigen Dose Bohnen fünf Tage überleben könne, habe er keine Antwort gehabt, so Lazzarini. Auch in den UNRWA-Einrichtungen, die fast eine Million durch die jüngsten israelischen Angriffe vertriebene Palästinenser beherbergen, gebe es manchmal für die Menschen nur eine kleine Flasche Wasser und eine Dose Thunfisch am Tag.

    Die Menschenrechte der Palästinenser würden seit 75 Jahren nicht respektiert, sagte Lazzarini. Sie fühlten sich von der internationalen Gemeinschaft im Stich gelassen. «Die palästinensischen Flüchtlinge wollen eine Lösung, nicht nur Hilfe», sagte er. Lazzarini verlangte eine humanitäre Feuerpause für die Versorgung der Menschen und dringende Verhandlungen über eine dauerhafte politische Lösung.

  • 16.37 Uhr

    Umfrage unter Palästinensern: Grosse Unterstützung für Hamas

    Trotz des Gaza-Kriegs nimmt einer Umfrage zufolge die Unterstützung für die militant-islamistische Hamas unter Palästinensern zu. 44 Prozent der Befragten im Westjordanland unterstützen die Hamas, im September waren es nur zwölf Prozent, wie aus der Umfrage hervorgeht, deren Ergebnisse nun vom palästinensischen Meinungsforschungsinstitut PSR veröffentlicht wurden. Unter Palästinensern im Gazastreifen wird die Hamas demnach von 42 Prozent der Befragten unterstützt, im Vergleich zu 38 Prozent im September.

    57 Prozent der Befragten im Gazastreifen und 82 Prozent der Befragten im Westjordanland halten den Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober demnach für richtig. Eine grosse Mehrheit schenkt den Behauptungen der Hamas Glauben, dass diese Israel angegriffen habe, um einen islamischen Schrein in Jerusalem vor jüdischen Extremisten zu schützen und die Freilassung inhaftierter Palästinenser zu erwirken.

    Nur zehn Prozent der Befragten sagen, dass die Hamas Kriegsverbrechen begangen habe. Die meisten sagen, sie hätten keine Videos gesehen, auf denen Extremisten Gräueltaten verübten. Auf Aufnahmen ist zu sehen, dass Hunderte Zivilisten entführt oder in ihrem eigenen Zuhause erschossen wurden. Es hat auch Berichte über sexuelle Gewalt gegeben.

    Die Umfrage soll zwischen dem 22. November und dem 2. Dezember unter 1231 Personen im Westjordanland und Gazastreifen vorgenommen worden sein. Die Fehlermarge wurde mit vier Prozentpunkten angegeben. Die Umfrage im Gazastreifen soll während der einwöchigen Feuerpause vorgenommen worden sein, die am 1. Dezember zu Ende ging.

    Die Umfrage lasse die Schlussfolgerung zu, dass es im Gazastreifen nach Kriegsende eine israelische Besetzung von unbestimmter Dauer geben werde, sagte Schikaki der Nachrichtenagentur AP. «Israel steckt im Gazastreifen fest.» Schikaki hob hervor, dass Bewohner im Gazastreifen die Hamas kritischer sähen als Menschen im Westjordanland. Während eines bewaffneten Konflikts nehme die Unterstützung für die Hamas für gewöhnlich zu, ehe sie nachlasse. Auch jetzt stünden die meisten Palästinenser nicht hinter der Hamas, sagte er.

  • 16.16 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 18'600

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 18'608 gestiegen. Fast 50'600 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra. Die Zahl der Toten lag zuletzt bei 18'412.

    Die Zahlen der Behörde lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sie sich in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • 15.55 Uhr

    USA und Grossbritannien verhängen weitere Sanktionen gegen Mitglieder der Hamas

    Vor dem Hintergrund der andauernden Kämpfe in Nahost haben die USA und Grossbritannien neue Sanktionen gegen Mitglieder der radikalislamischen Hamas und ihre Verbündeten angekündigt. Diese richteten sich gegen «Schlüsselfiguren, welche die gewalttätige Agenda der Hamas umsetzen, indem sie die Interessen der Gruppe im Ausland vertreten und ihre Finanzen verwalten», erklärte das US-Finanzministerium in Washington. Sowohl die USA als auch Grossbritannien stufen die im Gazastreifen herrschende Hamas als Terrororganisation ein.

    Die USA seien entschlossen, gemeinsam mit Verbündeten und Partnern die Möglichkeiten der Hamas einzuschränken «neue Anschläge zu finanzieren und die Region weiter zu destabilisieren», sagte der im US-Finanzministerium für den Kampf gegen Terrorfinanzierung zuständige Staatssekretär Brian Nelson.

    Londons Sanktionen zielen laut dem britischen Aussenminister David Cameron darauf ab, der Hamas und dem mit ihr verbündeten Islamischen Dschihad den Zugang zu Finanzmitteln zu verweigern und die beiden militanten Organisationen weiter zu isolieren. Namentlich richten sich die Sanktionen gegen sieben Islamisten, darunter Mahmud Sahar, der als ein Führer der Hamas im Gazastreifen und als Mitgründer der Organisation gilt.

  • 14.34 Uhr

    Unicef: Dutzende Schulen im Libanon wegen Gaza-Krieg geschlossen

    Der Gaza-Krieg beeinträchtigt nach Untersuchungen des UN-Kinderhilfswerks Unicef auch das Leben von Kindern im Libanon. Dutzende Schulen im Süden des Landes seien seit Ausbruch des Krieges und den darauf folgenden Feuergefechten an der Grenze zu Israel geschlossen worden, hiess es in einem Bericht. Betroffen seien rund 6000 Schülerinnen und Schüler. Die Anwesenheit in den Schulen im Grenzgebiet, die noch geöffnet seien, sei gering.

    Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise im Libanon warnte das Kinderhilfswerk generell vor den «verheerenden» Folgen für die Jüngsten im Land. Kinder würden zunehmend ihrer Bildung beraubt und seien gezwungen schon früh arbeiten zu gehen, hiess es. Viele der Kinder im Libanon müssten wegen der wirtschaftlichen Lage hungern oder litten unter Angstzuständen und Depressionen.

    Seit Ende 2019 steckt der Mittelmeerstaat in der schlimmsten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Die Krise wird auch auf jahrzehntelange Korruption in Politik und Wirtschaft zurückgeführt. Drei Viertel der mehr als sechs Millionen Menschen im Land leben nach Angaben der Vereinten Nationen in Armut.

  • 14.27 Uhr

    Neue Attacke auf Chanukka-Leuchter in Berlin

    In Berlin hat es erneut eine Attacke auf einen zum jüdischen Lichterfest aufgestellten Chanukka-Leuchter gegeben. Polizisten seien am späten Dienstagabend das Fehlen des im Bezirk Tiergarten aufgestellten Leuchters aufgefallen, teilte die Polizei mit. Zwei Stunden später sei er nach einem Zeugenhinweis am Ufer des Neuen Sees gefunden worden. Abgesehen von mehreren herabgerutschten Lampenkörpern sei er unbeschädigt geblieben und an seinen angestammten Aufstellort zurückgebracht worden.

    Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts übernahm die Ermittlungen. In zwei anderen Fällen war in Berlin in den vergangenen Tagen ein Chanukka-Leuchter mutwillig umgestossen und einer gewaltsam entfernt und auf den Boden geworfen worden.

    Am vergangenen Donnerstag hatten die Feiern zum jüdischen Chanukka-Fest begonnen, das auch als Lichterfest bezeichnet wird. Dieses dauert acht Tage, Juden erinnern damit an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem.

  • 13.28 Uhr

    Papst Franziskus erneuert Friedensaufruf für Gazastreifen

    Papst Franziskus hat seinen Aufruf zu einem humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen erneuert. Zugleich forderte er die Freilassung aller Geiseln, die beim Angriff der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober verschleppt wurden.

    Papst Franziskus: «Möge dieses grosse Leid für die Israelis und die Palästinenser ein Ende finden.»
    Papst Franziskus: «Möge dieses grosse Leid für die Israelis und die Palästinenser ein Ende finden.»
    Bild: Andrew Medichini/AP/dpa (Archivbild)

    «Mögen beide Seiten den Mut haben, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, und ich bitte alle, sich der dringenden Aufgabe zu stellen, der Bevölkerung des Gazastreifens humanitäre Hilfe zukommen zu lassen. Sie sind am Ende ihrer Kräfte und brauchen dies wirklich», sagte er. Der Pontifex äusserte erneut den Wunsch, dass alle Geiseln unverzüglich freigelassen werden. Den Betroffenen habe sich etwas Hoffnung geboten, als es in dem Konflikt zu einer Feuerpause gekommen sei. «Möge dieses grosse Leid für die Israelis und die Palästinenser ein Ende finden. Bitte Nein zu Waffen und Ja zum Frieden.»

    Franziskus hat sich bemüht, an der traditionellen Neutralität des Vatikans in Konflikten festzuhalten. Er hat jedoch insbesondere Israelis mit seiner allgemeinen Referenz zum Krieg, der in «Terrorismus» ausarte, verärgert, als er nicht zugleich die Hamas explizit für ihren ursprünglichen Angriff auf Israel verurteilte.

  • 13.07 Uhr

    Mindestens neun israelische Soldaten sterben bei Angriff aus dem Hinterhalt

    Wie israelische Medien berichten, sind bei einem Angriff aus dem Hinterhalt im Gazastreifen mindestens neun Soldaten gestorben. 

    Unter den Toten bei dem Angriff aus dem Hinterhalt waren den Berichten zufolge auch der 44-jährige Oberst Izhak Ben Bassat, der bislang ranghöchste israelische Militärvertreter, der seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen getötet wurde, sowie Oberstleutnant Tomer Grimberg, Kommandeur des 13. Bataillons der Golani-Brigade.

    Das Armeeradio berichtete, Soldaten, die eine Reihe von Gebäuden durchsuchten, hätten den Kontakt zu vier Soldaten verloren, die unter Beschuss geraten seien, was Ängste vor einer möglichen Verschleppung durch Hamas-Kämpfer befeuerte. Als die übrigen Soldaten einen Sucheinsatz gestartet hätten, seien sie in einen Hinterhalt geraten. Andere Medien lieferten eine ähnliche Darstellung der Ereignisse. Das Militär bestätigte den Tod von insgesamt zehn Soldaten am Dienstag. Es ging nicht auf die Umstände ein. Die Hamas erklärte, der Hinterhalt zeige, dass die israelische Offensive ein Fehler sei.

  • 12.56 Uhr

    Ein Toter nach israelischen Angriff an der Grenze zum Libanon

    Im Libanon ist ein Mensch einem Bericht zufolge bei einem israelischen Angriff getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass die Person bei einem israelischen Luftangriff in der Nacht zu Mittwoch getötet worden sei. Es soll weitere Verletzte gegeben haben. Auch das Gebäude, in dem sich die Menschen aufgehalten hatten, sei zerstört worden. Am Morgen wurde demnach ausserdem der Ort Blida nahe der Grenze vom israelischen Militär beschossen.

    Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht. Die proiranische Hisbollah meldete am Mittwoch den Tod eines Kämpfers, ohne auszuführen, wo und wann er gestorben ist.

  • 10.59 Uhr

    Sieben israelische Soldaten bei Hinterhalt in Gaza getötet

    Mindestens sieben israelische Soldaten sind in der Stadt Gaza in einen Hinterhalt gelockt und getötet worden. Das berichteten israelische Medien, während das israelische Militär bei seiner Offensive gegen die extremistische Hamas im Gazastreifen weiter auf erbitterten Widerstand traf.

    Schwere Gefechte gab es in und um Gaza. In mehreren Gebieten kam es über Nacht und am Mittwochmorgen zu Zusammenstössen. Besonders heftig fielen diese nach Berichten von Anwohnern im Stadtteil Schidschaija aus, wo sich den Medienberichten zufolge auch am Vortag der Hinterhalt ereignete. Es seien Schüsse gefallen und es habe mehrere Explosionen gegeben.

    Das Militär teilte mit, insgesamt seien am gestrigen Dienstag acht Soldaten getötet worden. «Es ist furchterregend. Wir konnten nicht schlafen», sagte Mustafa Abu Taha, ein Landwirtschaftsarbeiter, der in dem Viertel lebt, der Nachrichtenagentur AP per Telefon. «Die Situation verschlimmert sich und wir haben keinen sicheren Ort, an den wir gehen können.»

  • 9.55 Uhr

    Israel greift innert 24 Stunden 250 Ziele an

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb eines Tages mehr als 250 Stellungen im Gazastreifen angegriffen. Soldaten hätten am gestrigen Dienstag «präzise Angriffe auf Terrorziele» aus der Luft, am Boden und vom Meer aus durchgeführt, teilte das Militär heute mit.

    Auch Terroristen, die aus dem Viertel Schedschaija Raketen Richtung Israel abfeuern wollten, seien beschossen worden. Die Armee gab zugleich den Tod von zehn Soldaten bekannt, die am Vortag im Gazastreifen ums Leben gekommen waren. Insgesamt wurden seit Beginn der Bodenoffensive 115 israelische Militärangehörige getötet.

    Extremistische Palästinenser feuerten heute erneut Raketen Richtung Israel. In Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.

  • 8.51 Uhr

    Israel kritisiert UN-Votum für Waffenstillstand

    Israel hat die Forderung der UN-Vollversammlung nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen kritisiert. «Die Hamas hat schreckliche Verbrechen begangen und diejenigen, die einen Waffenstillstand unterstützen, ermöglichen es der Hamas, weiter zu überleben und mehr Gräueltaten zu begehen», sagte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan während der Sitzung der UN-Vollversammlung.

    Er forderte die Anwesenden auch dazu auf, den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, anzurufen und von ihm zu verlangen, die Waffen niederzulegen, sich zu stellen und alle Geiseln freizulassen. «Dann wird es einen echten Waffenstillstand geben, der für immer gelten wird.» Erdan hielt dabei auch ein Schild mit der Telefonnummer des Hamas-Büros in der Hand.

    Die UN-Vollversammlung stimmte am gestrigen Dienstagabend per Resolution für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen. Das von Ägypten eingebrachte Papier erreichte in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit. 153 Länder stimmten dafür – darunter auch die Schweiz.

    So stimmten die verschiedenen Nationen ab.
    So stimmten die verschiedenen Nationen ab.
    UN

    Zehn votierten dagegen: Israel, USA, Österreich und Tschechien auch Mikronesien, Nauru, Papua-Neuguinea, Paraguay, Guatemala und Liberia. 23 Länder enthielten sich, darunter auch Deutschland, Grossbritannien und Italien. Die Resolution erwähnt das Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober nicht explizit. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind nicht rechtlich bindend, gelten aber als symbolisch. Zugleich spiegeln sie die Stimmungslage in der Welt wider.

    Der Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Nabil Abu Rudeineh, dankte den Ländern, die für die Resolution votiert haben. Das Ergebnis zeige, dass die überwiegende Mehrheit der Länder an der Seite des palästinensischen Volks stehe und die «israelische Aggression» sowie die «Vertreibung» der Palästinenser aus ihrem Land ablehne. Israel müsse das Ergebnis akzeptieren und zur Umsetzung des Waffenstillstands verpflichtet werden.

    Auch die islamistische Hamas begrüsste den «Aufruf der Vereinten Nationen zu einem sofortigen Waffenstillstand» im Gazastreifen, wie Issat al-Rischk, Mitglied des Hamas-Politbüros, sagte. Die Hamas fordert demnach die internationale Gemeinschaft dazu auf, Druck auf Israel auszuüben, damit sich das Land an die Resolution hält und «die ethnische Säuberung» beendet.

  • 8 Uhr

    Katar errichtet Spital im Gazastreifen

    Nach Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten lässt auch Katar ein Feldkrankenhaus zur Behandlung Verwundeter im Gazastreifen errichten. In dem Lazarett mit 50 Betten solle es unter anderem einen Operationssaal, eine Intensivstation, ein Labor und eine Apotheke geben, teilten der Palästinensische und der Katarische Rote Halbmond am gestrigen Abend mit. Wann das Feldkrankenhaus in Rafah im Süden Gazas in Betrieb gehen soll, stand zunächst nicht fest.

    Katar ist einer der wichtigsten Unterstützter der islamistischen Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Das reiche Golfemirat hat sich dank seiner Kontakte zur Hamas als wichtiger Vermittler im Gaza-Krieg hervorgetan. Katar hatte gemeinsam mit Ägypten eine Feuerpause und einen Austausch von Geiseln aus der Gewalt der Hamas für palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen vermittelt.

  • Mittwoch, 13. Dezember 2023, 3.43 Uhr

    US-Medien: Israel testet Flutung von Hamas-Tunneln im Gazastreifen

    Die israelischen Streitkräfte testen laut Berichten von US-Medien die Flutung der Tunnel der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Es werde Meerwasser in einige Tunnel gepumpt, um herauszufinden, ob sich die Methode zur grossflächigen Zerstörung des unterirdischen Systems eigne, berichtete der US-Fernsehsender CNN am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf einen mit der Angelegenheit betrauten US-Beamten.

    Israelische Soldaten in einem Tunnel unter dem Shifa-Spital in Gaza-Stadt. (22. November 2023)
    Israelische Soldaten in einem Tunnel unter dem Shifa-Spital in Gaza-Stadt. (22. November 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Victor R. Caivano

    Auch die US-Zeitung «The Wall Street Journal» berichtete über den Testlauf. Israel habe den USA mitgeteilt, dass nur Tunnel geflutet würden, in denen keine Geiseln vermutet würden. Der Nationale Sicherheitsrat der USA und die israelischen Streitkräfte äusserten sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht zu den Berichten.

    Bei einer Pressekonferenz wurde US-Präsident Joe Biden am Dienstag zu den Flutungen befragt. Er antwortete: «Es ist sehr schwierig, was die Flutung der Tunnel angeht: Es wird behauptet, dass es ganz sicher keine Geiseln in diesen Tunneln gibt. Aber das weiss ich nicht mit Sicherheit.» Dann fügte er hinzu: «Was ich sicher weiss: Jeder Tod von Zivilisten ist eine absolute Tragödie.»

    Zuletzt hatte Israels Generalstabschef Herzi Halevi die Überlegung, das ausgedehnte Tunnelsystem mit Meerwasser zu fluten, als gute Idee bezeichnet. Die Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs unter dem Gazastreifen ein weit verzweigtes Tunnelsystem angelegt. Es wird auf rund 500 Kilometer Länge geschätzt. Die israelische Armee geht allerdings davon aus, dass auch viele der noch 135 aus Israel entführten Geiseln in den Tunneln festgehalten werden.

  • 3.39 Uhr

    Kanadischer Premier für dauerhaften Waffenstillstand im Gaza-Krieg

    Der kanadische Premierminister Justin Trudeau setzt sich im Gazakrieg für einen dauerhaften Waffenstillstand ein. Das habe er dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Dienstag (Ortszeit) in einem Telefonat gesagt, teilte Trudeaus Büro mit. Trudeau habe seine Unterstützung für dringende internationale Bemühungen um einen dauerhaften Waffenstillstand zum Ausdruck gebracht. Er habe zudem betont, wie wichtig es sei, den sicheren und ungehinderten Zugang zu lebensrettender humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung zu gewährleisten und habe zu weiteren humanitären Feuerpausen aufgerufen.

    Darüber hinaus habe Trudeau das Recht Israels unterstrichen, sich im Einklang mit dem Völkerrecht zu verteidigen. Er habe die islamistische Terrororganisation Hamas, ihre brutalen Angriffe auf Israel und ihre inakzeptable Behandlung der Geiseln verurteilt. Trudeau habe zudem die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln verlangt.

    Trudeau betonte, dass ein Waffenstillstand nicht einseitig sein könne und die Hamas aufhören müsse, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Vielmehr müssten die Hamas-Terroristen ihre Waffen niederlegen und dürften keine Rolle bei der künftigen Kontrolle des Gazastreifens spielen. Trudeau bekräftigte, dass es wichtig sei, die Bemühungen um eine Zweistaatenlösung zu erneuern, um einen dauerhaften Frieden in der Region zu sichern.

  • 1.23 Uhr

    Nach Beschuss: Israel greift Ziele im Libanon und in Syrien an

    Die israelische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge Stellungen der Schiiten-Miliz Hisbollah im Nachbarland Libanon angegriffen. Ein Kampfflugzeug habe eine Abschussbasis und militärische Infrastruktur bombardiert, nachdem von dort Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert worden seien, teilte das Militär in der Nacht auf Mittwoch mit. Als Reaktion auf Beschuss aus Syrien feuerten israelische Flugzeuge und Panzer zudem auf Stellungen der syrischen Streitkräfte, wie es weiter hiess.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

    Israels Luftwaffe bombardiert zudem regelmässig Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran seinen militärischen Einfluss in Syrien mit Hilfe verbündeter Milizen ausbaut. Der Iran ist neben Russland der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung.

  • 23.45 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 12. Dezember 2023

  • 23.28 Uhr

    UN-Vollversammlung verlangt per Resolution Waffenstillstand in Gaza

    Die UN-Vollversammlung hat per Resolution einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen verlangt. Das von Ägypten eingebrachte Papier erreichte am Dienstag in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit. 153 Länder stimmten dafür, 10 dagegen. 23 Länder enthielten sich, darunter auch Deutschland.

    Die Resolution habe Deutschland «vor eine schwere Entscheidung» gestellt, hiess es vom Auswärtigen Amt via Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. «Wir wollen das unerträgliche Leid der Menschen beenden – in Israel und in Gaza». Die Resolution fordere einen «pauschalen Waffenstillstand, sagt aber nicht, warum Israel gezwungen ist, sich zu verteidigen: Weil die Hamas Israel am 7.10. barbarisch angegriffen hat. Und weil die Hamas Israel weiterhin vernichten will.» Deswegen habe Deutschland nicht zustimmen können – aber weil man sich dafür einsetzen wolle, das Leid der Palästinenser zu beenden, habe man auch nicht dagegen stimmen können.

    Resolutionen der UN-Vollversammlung sind nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch. Zudem gewähren sie einen Blick auf die Stimmungslage der Welt: Neben der arabischen Welt stimmte ein Grossteil der Länder des globalen Südens dafür. Die Länder der Europäischen Union boten ein unterschiedliches Bild: Während neben Deutschland sich beispielsweise auch Grossbritannien enthielt, stimmten unter anderem Frankreich und Griechenland dafür. Unter den Nein-Stimmen waren neben Israel beispielsweise die USA, Paraguay, Österreich und Guatemala.

    Insgesamt stimmten mit 153 deutlich mehr Länder für die Resolution als Ende Oktober, als 120 Länder der UN-Vollversammlung für eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Situation und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen gestimmt hatten. 14 stimmten damals dagegen, 45 enthielten sich, darunter Deutschland. Die UN-Vollversammlung hat 193 Mitglieder, aus verschiedenen Gründen stimmen aber nicht immer alle ab.

    Die Resolution, die nun verabschiedet wurde, geht mit der Forderung nach einem anhaltenden Waffenstillstand noch deutlich über die damalige Forderung nach einer zumindest zeitweisen Waffenruhe hinaus. Zudem drückt das Papier grosse Sorge über die «katastrophale humanitäre Situation» im Gazastreifen aus und fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln.

    Zuvor waren noch Zusätze zu der Resolution eingebracht worden, die unter anderem die islamistische Hamas deutlich erwähnen und das Massaker vom 7. Oktober deutlich verurteilen wollten. Diese verfehlten aber die notwendigen Zweidrittelmehrheiten.

    Der mächtigere UN-Sicherheitsrat, dessen Resolutionen bindend sind, war in der vergangenen Woche erneut an der Verabschiedung einer Waffenstillstands-Resolution gescheitert. Das Gremium hatte bislang nur eine Resolution mit humanitärem Fokus zu dem Konflikt verabschiedet, hauptsächlich weil die USA sich stets hinter Israel gestellt hatten. Die Verabschiedung der Resolution der UN-Vollversammlung ist auch eine Reaktion auf die Vorgänge im Sicherheitsrat.

  • 21.50 Uhr

    Israels Armee: Noch 135 Geiseln im Gazastreifen

    Nach Angaben der israelischen Armee sind derzeit noch 135 aus Israel entführte Menschen in der Gewalt der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Gazastreifen. Neben diesen während des Hamas-Massakers am 7. Oktober Verschleppten, würden zudem noch zwei weitere Geiseln sowie die Leichen zweier Soldaten seit etlichen Jahren in dem Küstengebiet festgehalten, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstag.

    Bei dem beispiellosen Überfall auf Grenzorte in Israel wurden am 7. Oktober nach israelischen Angaben insgesamt rund 240 Menschen entführt. Im Rahmen eines Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden kürzlich insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Zuletzt hatte die Armee die Zahl der noch im Gazastreifen verbleibenden Geiseln mit 138 angegeben.

    Israelischen Medien zufolge sind 18 der nun noch 135 im Gazastreifen verbleibenden Geiseln nicht mehr am Leben. Die Armee hatte in den vergangenen Wochen auch die Leichen mehrerer Verschleppter geborgen und nach Israel zurückgebracht.

    Zusätzlich zu den am 7. Oktober Entführten werden auch zwei Israelis seit ihren Grenzübertritten vor vielen Jahren im Gazastreifen festgehalten. Ein israelischer Araber, der geistig behindert sein soll, ist seit 2015 in der Gewalt der Hamas. Ein anderer israelischer Staatsbürger, dem psychische Probleme nachgesagt werden, wird seit 2014 im Gazastreifen gefangen gehalten.

  • 21.03 Uhr

    UN-Behörde: 18 Prozent der Infrastruktur im Gazastreifens seit Kriegsbeginn zerstört

    Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ist im Gazastreifen UN-Angaben zufolge knapp ein Fünftel der Infrastruktur zerstört worden. Auf einem am 26. November aufgenommenen hochaufgelösten Satellitenbild seien 37'379 beschädigte Gebäude identifiziert worden, erklärte das UN-Satellitenprogramm Unosat mit Sitz in Genf. Dies entspreche etwa 18 Prozent der Infrastruktur in dem Küstengebiet. Besonders betroffen sind demnach Gebiete im Norden des Gazastreifens, darunter die Stadt Gaza.

    Diese Zahlen unterstrichen «die dringende Notwendigkeit eines sofortigen Waffenstillstands und der Unterstützung bei der Bewältigung der wachsenden humanitären Krise im Gazastreifen», betonte die Behörde. Die Auswirkungen auf die zivile Infrastruktur seien offensichtlich.

  • 20.12 Uhr

    Ägypten schickt 80 Lastwagen zu wieder eröffnetem Grenzposten Kerem Schalom

    Ägypten hat einen Hilfskonvoi aus 80 Lastwagen zum wiedereröffneten Grenzposten Kerem Schalom zwischen Israel und dem Gazastreifen geschickt. Das verlautete aus Kreisen ägyptischer Hilfsorganisationen.

    Zusätzliche hundert Lastwagen wurden zum ägyptisch-israelischen Grenzposten Nitzana geschickt, wo die gesamte internationale Hilfe abwickelt wird, die über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gelangt.

    Israel hatte sich zuvor zur Wiedereröffnung von Kerem Schalom bereit erklärt. Vor dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vor mehr als zwei Monaten wurden 60 Prozent der Waren für das Palästinensergebiet über den Kontrollpunkt abgewickelt, der im Dreieck zwischen den Grenzen zum Gazastreifen und Ägypten liegt.

    Israel stellte klar, dass keine neuen direkten Grenzübergänge geöffnet würden. Kerem Schalom werde genutzt, um Lastwagen zu kontrollieren, bevor sie nach Rafah weitergeschickt werden, hiess es. Rafah ist derzeit der einzige Übergang, über den Hilfsgüter in das Palästinensergebiet gelangen.

  • 20.05 Uhr

    Weltbank gibt weitere Hilfe für den Gazastreifen frei

    Die Weltbank stellt weitere 20 Millionen Dollar Nothilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen bereit. Darin enthalten seien zehn Millionen Dollar für Lebensmittelgutscheine und -pakete, mit denen schätzungsweise 377'000 Menschen erreicht werden sollen, wie die Weltbank mitteilte. Die Hilfe wird über das Welternährungsprogramm bereitgestellt.

    Die zweite Hälfte der 20 Millionen Dollar stammt nach Angaben der Weltbank aus dem HEPR-Programm für gesundheitliche Notfälle und wird von Deutschland und Japan zur Verfügung gestellt. Das Geld soll in die medizinische Versorgung und Hilfsgüter fliessen, die mit Hilfe des Kinderhilfswerks Unicef und der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgeliefert werden.

  • 19.36 Uhr

    Biden und Netanjahu uneins in der Frage einer Zweistaatenlösung

    US-Präsident Joe Biden hat der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bereitschaft zu einer Zweistaatenlösung abgesprochen. «Dies ist die konservativste Regierung in der Geschichte Israels», sagte Biden. Diese Regierung «will die Zweistaatenlösung nicht». Biden rief Netanjahu zugleich auf, seine Regierung zu «ändern».

    Die USA und zahlreiche westliche Regierungen mahnen seit jeher eine Zweistaatenlösung an, um den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern beizulegen. Mit diesem Lösungsmodell ist die friedliche Koexistenz des von den Palästinensern angestrebten eigenen Staates und des Staates Israel gemeint.

    US-Präsident Joe Biden.
    US-Präsident Joe Biden.
    Jacquelyn Martin/AP Pool/dpa

    Es ist das erste Mal seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vor mehr als zwei Monaten, dass der US-Präsident Meinungsverschiedenheiten mit Netanjahu öffentlich macht.

    Bevor sich Biden äusserte, hatte er ein Gespräch mit Netanjahu geführt. Der israelische Regierungschef sagte danach, es gebe zwischen den Verbündeten eine «Meinungsverschiedenheit» darüber, wie es nach dem Ende des Gaza-Krieges weitergehen solle.

    Er hoffe, dass «wir hier zu einer Übereinkunft kommen», sagte Netanjahu. Aber er werde nicht «den Fehler von Oslo wiederholen». Damit spielte er auf die in den USA 1993 unterzeichneten Oslo-Abkommen an, die den Palästinensern eine autonome Verwaltung im Westjordanland und im Gazastreifen übertrugen.

  • 18.33 Uhr

    Israels Armee: Weitere Geisel-Leichen im Gazastreifen geborgen

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben die Leichen zwei weiterer aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Menschen geborgen. Ihre toten Körper seien nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden, teilte die Armee mit. Demnach handelt es sich um eine 27 Jahre alte Frau, die beim Hamas-Massaker auf dem Supernova-Festival entführt wurde sowie einen 36 Jahre alten Offizier der israelischen Armee. Auch er wurde demnach am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt. Die Familien der beiden seien informiert worden. Zur Todesursache machte die Armee in beiden Fällen zunächst keine Angaben.

    Bei den Einsätzen, die zur Bergung der Leichen geführt hätten, sei auch der Sohn von Ex-Generalstabschef Gadi Eisenkot getötet worden. Eisenkot gehört Israels Kriegskabinett an. Israels Armee hatte den Tod seines 25-Jährigen Sohns in der vergangenen Woche publik gemacht.

    Die Armee gab die Zahl der noch im Gazastreifen festgehaltenen Menschen zuletzt mit 138 an. Unklar ist, ob die seitdem für tot erklärten Geiseln dazu zählen. Israelische Soldaten haben seit Beginn des Gaza-Kriegs bereits mehrere Leichen im Gazastreifen geborgen.

  • 17.46 Uhr

    Netanjahu: Israel und USA uneins über Zukunft des Gazastreifens

    Israel und die USA sind sich nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nicht einig darüber, wie die Zukunft des Gazastreifens nach Ende des Kriegs aussehen soll. «Gaza wird weder Hamastan noch Fatahstan sein», sagte Netanjahu am Dienstag nach Angaben seines Büros. Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende und von der Palästinenserorganisation Fatah dominierte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) wieder die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Israel ist dagegen. Die Hamas hatte die PA 2007 gewaltsam aus dem Küstenstreifen vertrieben.

    Netanjahu hoffe auf eine Einigung zwischen Israel und den USA für den «Tag nach der Hamas». Israels Regierungschef will demnach aber nicht zulassen, dass im Gazastreifen künftig Kräfte herrschen, die den Terrorismus unterstützen. Einige Vertreter der Fatah-Partei hatten Verständnis für das Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel geäussert. Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje sagte zudem kürzlich in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg, in dem von ihm bevorzugten Szenario werde die Hamas nach Ende des Kriegs Juniorpartner der PA im Gazastreifen.

  • 17.14 Uhr

    Militante Palästinenser im Westjordanland getötet

    Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind mehrere militante Palästinenser getötet worden. Sie seien bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod von insgesamt fünf Menschen.

    Israels Armee teilte mit, Terroristen hätten bei einer Razzia in Dschnenin Sprengsätze auf israelische Einsatzkräfte geschleudert. Mehrere von ihnen seien daraufhin bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Dutzende Palästinenser wurden den Angaben zufolge zudem festgenommen. Die Einsatzkräfte hätten Sprengsätze und andere Waffen sichergestellt. Sie demontierten demnach auch eine Produktionsstätte für Sprengstoff und fanden Tunnelschächte in der Gegend.

  • 16.35 Uhr

    Irans Aussenminister warnt: «Konflikt ist auf andere Länder übergetreten»

    Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian hat erneut vor einer Ausweitung des Konfliktes zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf die ganze Region gewarnt. «Es besteht zu jedem Moment die Möglichkeit, dass es eine Explosion in der Region gibt», sagte der Aussenminister am Montag in Doha. Bereits jetzt sei der Konflikt auf andere Länder übergetreten. «Mindestens einmal wöchentlich erhalten wir eine Botschaft von den USA, dass eine US-Basis in Syrien oder Irak durch irgendwelche Gruppen angegriffen wurde», sagte Amirabdollahian.

    Aufgrund des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums gab es seit Mitte Oktober mindestens 78 Angriffe proiranischer Milizen auf US-Stützpunkte im Irak und in Syrien. Den Vorwurf, der Iran sei in die Angriffe verwickelt, wies Amirabdollahian jedoch zurück.

  • 14.52 Uhr

    Israel besteht offenbar auf Pufferzone im Südlibanon

    Israel will laut einem Medienbericht nach Ende des Gaza-Krieges auf die Einhaltung einer Pufferzone im Süden des Libanons bestehen. «Israel wird nach dem Krieg auf der Existenz einer echten Pufferzone an der Nordgrenze beharren», sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einem Bericht der Zeitung «Israel Hayom» dem Verteidigungsausschuss des Parlaments.

    Israel präferiere eine diplomatische Lösung, aber würde – wenn notwendig – auch militärische Mittel nutzen. Bereits mit dem Ende des zweiten Libanon-Krieges 2006 wurde eine Pufferzone im Südlibanon eingerichtet. Die UN-Resolution 1701 des Sicherheitsrates verbot den Einsatz libanesischer Hisbollah-Truppen südlich des Litani-Flusses, dem Grenzgebiet zu Israel.

    Das libanesische Militär sollte im Südlibanon stationiert werden. Die israelischen Truppen wiederum mussten sich hinter die Blaue Linie – die Grenze – zurückziehen. Unifil, die sogenannte Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon, gibt es seit 1978. Sie gilt als eine der ältesten aktiven UN-Beobachtermissionen.

    Vor allem seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Schiiten-Miliz Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Die Hisbollah wird wie die islamistische Hamas im Gazastreifen vom Iran unterstützt, gilt jedoch als wesentlich schlagkräftiger.

    Sowohl auf israelischer als auch auf libanesischer Seite gab es schon Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Einen Friedensvertrag zwischen beiden Ländern gibt es nicht.

  • 12.38 Uhr

    Ständerat für Verbot der Hamas

    Ständerat stimmt für Verbot der Hamas

    Ständerat stimmt für Verbot der Hamas

    Der Ständerat befürwortet ein Verbot der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in der Schweiz. Er hat am Dienstag eine entsprechende Motion seiner Sicherheitspolitischen Kommission (SIK-S) oppositionslos angenommen.

    12.12.2023

  • 12.17 Uhr

    WHO hält Opferzahlen der Hamas für verlässlich

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die von den palästinensischen Behörden genannten Toten- und Verletztenzahlen für verlässlich. Das sagte Richard Peeperkorn, der WHO-Vertreter in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten.

    Die WHO verlasse sich in Konfliktsituationen immer auf die Zahlen der Gesundheitsbehörden, sagte er. Die palästinensischen Behörden hätten sich früher immer als zuverlässig herausgestellt. Nach früheren Konfliktsituationen seien ihre Angaben über Opfer im Nachhinein geprüft worden und hätten sich als weitgehend akkurat erwiesen.

    Die Opferzahlen seien von den Behörden eher unter- als überschätzt worden. Peeperkorn verwies auf eine Studie der Fachzeitschrift «The Lancet». Sie berichtete am 6. Dezember, dass es keine Anzeichen gebe, dass die Toten- oder Verletztenzahlen von den palästinensischen Behörden aufgebläht werden.

    Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden seit dem 7. Oktober bis einschliesslich Montag mehr als 18'200 Menschen im Gazastreifen getötet und weitere rund 50'000 verletzt.

  • 12.09 Uhr

    Hamas: Israel hat Spital gestürmt

    Israelische Streitkräfte haben nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums ein Spital im nördlichen Gazastreifen gestürmt. Ministeriumssprecher Aschraf al-Kidra sagte, die Soldaten hätten nach der Erstürmung heute alle Männer, darunter auch Mediziner, gezwungen, sich im Hof der Einrichtung zu versammeln.

    Er forderte die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) auf, zu intervenieren. Von der israelischen Armee lag zunächst keine Stellungnahme vor. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben zunächst nicht. Die Armee hat erklärt, dass sie auf der Suche nach Hamas-Kämpfern im nördlichen Gazastreifen Männer festnimmt.

    Fotos und Videos, die in den vergangenen Tagen in sozialen Netzwerken kursierten, zeigten bis auf die Unterwäsche entkleidete Männer, teils gefesselt und mit verbundenen Augen. Einige, die wieder frei gelassen wurden, berichteten, sie seien geschlagen worden und es sei ihnen Essen und Trinkwasser verwehrt worden.

    Das UN-Nothilfebüro Ocha teilte mit, in dem Spital befänden sich 65 Patienten, darunter zwölf Kinder unter intensivmedizinischer Betreuung und sechs Neugeborene in Inkubatoren. Etwa 3000 Geflüchtete seien vor Ort und warteten angesichts eines schweren Mangels an Lebensmitteln, Wasser und Strom auf die Evakuierung.

    Der Grossteil der Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen ist bereits vor Wochen geflohen, als Israel die vollständige Evakuierung anordnete. Bodentruppen waren nach einer dreiwöchigen Kampagne von Luftangriffen eingerückt, zu denen sich Israel nach dem terroristischen Grossangriff der Hamas auf das Land am 7. Oktober entschieden hatte, um die Terrorgruppe zu zerschlagen, die im Jahr 2007 in dem Küstengebiet an die Macht kam. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

    Zehntausende Menschen befinden sich weiterhin im Norden des Gazastreifens, wo sie seit Wochen fast gänzlich von humanitären Hilfslieferungen abgeschnitten sind. Das Gesundheitssystem im Norden ist fast vollständig zusammengebrochen.

  • 10.12 Uhr

    Chirurg im Gazastreifen offenbar angeschossen

    Ein Chirurg ist durch Schüsse von ausserhalb eines Spitals im nördlichen Gazastreifen verletzt worden. Das teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit. Das Al-Auda-Spital sei von israelischen Streitkräften umzingelt.

    Die Schüsse seien am gestrigen Montag gefallen. Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs seien fünf Mitarbeiter des Spitals getötet worden, während sie sich um Patienten gekümmert hätten, darunter auch zwei Mediziner von Ärzte ohne Grenzen. Das israelische Militär reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

    Trotz israelischer Evakuierungsaufrufe und schwerer Luftangriffe befinden sich noch immer Zehntausende Palästinenser im nördlichen Teil des Gazastreifens. Nur wenige humanitäre Hilfslieferungen werden in das Gebiet vorgelassen. Das Gesundheitssystem ist fast vollständig zusammengebrochen.

  • 9.23 Uhr

    Angeblich vier Tote bei Militäreinsatz im Westjordanland

    Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens vier Menschen getötet worden. Sie seien bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, berichtete heute die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

    Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod. Ob die vier einer extremistischen Gruppierung angehörten, war zunächst unklar. Medienberichten zufolge soll mindestens ein Mitglied der Dschenin-Brigaden, die der Terrororganisation Islamischer Dschihad nahestehen, unter den Toten sein. Die israelische Armee äusserte sich auf Nachfrage zunächst nicht.

    Palästinenser: Tote bei israelischer Razzia im Westjordanland

    Palästinenser: Tote bei israelischer Razzia im Westjordanland

    Im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge vier Palästinenser bei einer israelischen Razzia sowie einem Angriff auf die Stadt Dschenin und das dortige Flüchtlingslager getötet worden. Eine weitere Person sei verletzt worden, berichtete zudem die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Israelische Soldaten sollen drei Krankenhäuser in dem Gebiet umzingelt haben.

    12.12.2023

    Die Stadt Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Berichten zufolge dauerte der Militäreinsatz am Vormittag weiter an. Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober noch mal deutlich verschärft.

    267 Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums seither getötet. Seit Jahresbeginn kamen dem Ministerium zufolge 464 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben.

  • 8.09 Uhr

    Marschflugkörper trifft Tanker vor der Küste Jemens

    Vor der Küste des Jemens ist nach Angaben Grossbritanniens und der USA ein Tanker angegriffen worden. Wie das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am frühen Morgen mitteilte, wurde das Schiff «Strinda» am gestrigen Montag in der Meerenge Bab al-Mandab von einem Marschflugkörper getroffen.

    Auch die britische Warnzentrale für die Seefahrt (UKMTO) meldete einen Vorfall 15 Seemeilen westlich der jemenitischen Küstenstadt Mokka. Die Rakete sei vermutlich aus von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen abgefeuert worden, hiess es nach US-Angaben.

    An Bord habe es einen Brand und Schäden, aber keine Verletzten gegeben. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich keine Schiffe der USA in der Nähe befunden. Die «Strinda» habe einen Notruf abgegeben, woraufhin der Zerstörer «USS Mason» Hilfe geleistet habe.

    Ob der Tanker, der unter norwegischer Flagge fährt, eine Verbindung zu Israel habe oder auf dem Weg dorthin war, war zunächst nicht bekannt. Die Huthi-Rebellen im Jemen hatten am Wochenende gedroht, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt.

    Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt hatten sie auch mehrfach Schiffe im Roten Meer attackiert. Die Huthis haben ihr Waffenarsenal in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut.

  • 5.42 Uhr

    Minister: Letzte Hamas-Hochburgen im nördlichen Gazastreifen vor Fall

    Die letzten beiden Hochburgen der islamistischen Hamas im nördlichen Teil des Gazastreifens sind nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers von israelischen Einheiten umzingelt. Die Hamas-Kommandozentralen in den Stadtvierteln Dschabalia und Schedschaija seien eingekreist und stünden kurz vor dem Zusammenbruch, sagte Joav Gallant israelischen Medien zufolge am Montagabend. «Die Bataillone, die als unbesiegbar galten und sich jahrelang auf den Kampf gegen uns vorbereitet haben, stehen kurz vor der Zerschlagung», fügte er hinzu.

    Hunderte von Hamas-Aktivisten hätten sich in den letzten Tagen den israelischen Truppen ergeben, was «zeigt, was mit der Terrorgruppe geschieht», sagte Gallant. Augenzeugen berichteten Medienberichten zufolge von schweren Kämpfen und Dutzenden von Opfern in der Umgebung des Flüchtlingslagers Dschabalia.

    Das bei israelischen Luftangriffen stark beschädigte Flüchtlingslager Dschabalia in Nordgaza. (1. November 2023)
    Das bei israelischen Luftangriffen stark beschädigte Flüchtlingslager Dschabalia in Nordgaza. (1. November 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Abed Khaled
  • 4.55 Uhr

    Biden sagt Israel weitere Unterstützung zu

    US-Präsident Joe Biden hat Israel weitere Unterstützung im Kampf gegen die Hamas-Terroristen zugesagt. «Wie ich nach dem Anschlag (am 7. Oktober) sagte, ist mein Engagement für die Sicherheit des jüdischen Volkes (...) unerschütterlich», sagte Biden am Montagabend bei einem Empfang zum jüdischen Chanukka-Fest im Weissen Haus in Washington vor rund 800 Gästen. Die USA würden Israel unterstützen, bis das Land die Hamas losgeworden sei. Biden betonte nach Angaben des Weissen Hauses, die USA setzten sich unermüdlich für die sichere Rückkehr der Geiseln ein. «Und ich werde nicht aufhören, bis wir jeden von ihnen nach Hause gebracht haben.» Er arbeite auch daran, mehr «humanitäre Hilfe für unschuldige palästinensische Zivilisten» zu bekommen.

    Biden kritisierte den weltweiten Antisemitismus: «Es gibt eine Welle von Antisemitismus in Amerika und auf der ganzen Welt. Widerwärtig.» Er fügte hinzu: «Es gibt keinen Platz für Hass in Amerika.» Zu seinem Verhältnis mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sagte der US-Präsident, dieser habe ein altes Foto von Biden auf seinem Schreibtisch stehen – damals sei er ein 32-jähriger Senator gewesen. Auf die Rückseite des Fotos habe er geschrieben: «Bibi, ich liebe dich, aber ich bin mit nichts einverstanden, was du sagst.» Und so sei es auch heute.

    Das Chanukka-Fest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem nach einem Aufstand gegen die Griechen 164 vor Christus und an das «Lichtwunder» eines acht Tage brennenden Leuchters. Es dauert dieses Jahr bis zum 15. Dezember.

  • 4.10 Uhr

    UN-Vollversammlung stimmt über Resolution zu Waffenstillstand ab

    Nach dem Scheitern einer Waffenstillstands-Resolution für den Gaza-Krieg im Weltsicherheitsrat will sich am Dienstag die UN-Vollversammlung mit einem ähnlichen Entwurf beschäftigen. Der von Ägypten eingebrachte Resolutionstext fordert unter anderem einen humanitären Waffenstillstand. Eine Verabschiedung gilt als sehr wahrscheinlich. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht bindend, sondern lediglich symbolisch.

  • 4 Uhr

    Israel: Kampfgeist von Hamas ist gebrochen

    Immer mehr Hamas-Terroristen im Gazastreifen strecken die Waffen – für die israelischen Sicherheitskräfte ein deutliches Zeichen, dass der Kampfgeist der islamistischen Organisation bricht. «Wir üben grossen Druck aus. Ich denke, dass sie sich ergeben und mit erhobenen Händen heraus kommen, zeigt, dass ihr Kampfgeist gebrochen ist. Das beschleunigt unsere Erfolge, schliesslich wollen wir schnell vorankommen», sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Montag bei einem Treffen mit dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, in der Hamas-Hochburg Chan Junis. «Wir sichern unsere Geländegewinne im Norden und im Süden des Gazastreifens.»

    Israelische Soldaten gehen nahe der Grenze zum Gazastreifen in Position. (11. Dezember 2023)
    Israelische Soldaten gehen nahe der Grenze zum Gazastreifen in Position. (11. Dezember 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Ohad Zwigenberg

    Die israelischen Streitkräfte liefern sich in der zweitgrössten Stadt des Gazastreifens einen erbitterten Häuserkampf mit Einheiten der Hamas. Sie vermuten in Chan Junis die Führungsriege der islamistischen Organisation und die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln. In der vergangenen Tagen ergaben sich nach israelischen Angaben immer mehr Hamas-Kämpfer. Zudem wurden bislang laut dem Nationalen Sicherheitsberater Zachi Hanegbi etwa 7000 Hamas-Terroristen getötet.

    Auslöser des Gaza-Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden bei den beispiellosen Angriffen getötet. Israel begann daraufhin mit massiven Luftangriffen und seit Ende Oktober mit einer Bodenoffensive in dem Gebiet. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde inzwischen rund 18’000 Menschen getötet und mehr als 49’200 verletzt.

  • Dienstag, 12. Dezember 2023, 0.01 Uhr

    Amnesty International appelliert für Demonstrationsfreiheit

    Amnesty International hat am Dienstag den «Appell für die Demonstrationsfreiheit» veröffentlicht. Das Demonstrationsrecht sei in der Schweiz durch politische Vorstösse und unangemessene Praktiken der Behörden zuletzt in Frage gestellt worden.

    30 Persönlichkeiten aus Politik, Zivilgesellschaft und Recht haben dazu aufgerufen die Ausübung des Demonstrationsrechtes in der Schweiz besser zu gewährleisten. Der Appell soll an die Bedeutung und Notwendigkeit der Meinungs- und Versammlungsfreiheit in einer Demokratie erinnern, wie Amnesty International mitteilte.

    Die Demonstrationsfreiheit werde in der Schweiz immer wieder unverhältnismässig eingeschränkt, hiess es in einer Medienmitteilung. So haben die Städte Basel, Bern und Zürich im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt generelle Demonstrationsverbote ausgesprochen. In Zürich stehe auch eine Initiative der Schweizerischen Volkspartei (SVP) zur Diskussion, welche die Überwälzung der Kosten für Polizeieinsätze auf die Organisierenden von Demonstrationen vorsieht.

    Weitere Probleme seien die Auflösung friedlicher Demonstrationen und der unangemessene Waffeneinsatz, schrieb Amnesty International. «Demokratien sind für einen lebendigen, demokratischen Rechtsstaat elementar», sagte Markus Müller, Professor für öffentliches Recht an der Universität Bern.

  • 21.52 Uhr

    Israel: Heftige Kämpfe können noch mehrere Wochen andauern

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat internationale Forderungen nach einem Ende des Militäreinsatzes im Gazastreifen zurückgewiesen. Die derzeitige Phase des Einsatzes gegen die militant-islamistische Hamas werde dauern, sagte Galant am Montag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP.

    Galant wollte sich nicht auf eine Frist für die militärische Offensive festlegen. Die aktuelle Phase mit heftigen Kämpfen am Boden und Luftangriffen könnte sich aber über mehrere Wochen hinziehen, gab er zu verstehen. Zudem könnte das israelische Militär demnach seinen Einsatz noch über Monate fortsetzen. «Wir werden uns verteidigen», sagte Galant. «Ich kämpfe für die Zukunft Israels.»

    Israel hat angekündigt, den Gaza-Krieg so lange fortsetzen zu wollen, bis die Hamas von der Macht im Gazastreifen vertrieben sei, sie keine militärischen Fähigkeiten mehr habe und die von Extremisten entführten Geiseln wieder frei seien. Nach israelischen Angaben hält die Hamas noch 117 Geiseln fest.

  • 21.24 Uhr

    Israel öffnet weiteren Grenzübergang für Hilfstransporte

    Israel öffnet einen weiteren Grenzübergang für Transporte von Hilfsgütern, die die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen erreichen sollen. Lastwagen mit Waren für Gaza werden künftig auch den Grenzübergang Kerem Schalom nutzen können, teilten die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde und das Militär am Montagabend mit.

    Die Lkws werden allerdings, wie schon beim bisher genutzten Übergang Nitzana, nicht direkt in den Gazastreifen fahren. Stattdessen steuern sie über Ägypten den Übergang Rafah an. Israel inspiziert an seinen Grenzübergängen die Lkws, um zu verhindern, dass Waffen geschmuggelt werden. Nach Gaza können Wasser, Lebensmittel, Zelte und Medizinbedarf gebracht werden.

    «Wir möchten betonen, dass keine Lieferungen von Israel in den Gazastreifen gelangen», hiess es in der Mitteilung von Cogat und Armee. «Die humanitäre Hilfe für Gaza wird weiterhin ausschliesslich über den Grenzübergang Rafah in Ägypten abgewickelt.»

    Hilfsorganisationen sprechen indes von einer «humanitären Katastrophe». Wegen der anhaltenden Kämpfe sei die Auslieferung von Hilfsgütern an die Notleidenden fast nicht möglich, betonen sie. Nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes UNRWA sind fast 1,9 Millionen Menschen innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht – mehr als 80 Prozent der Bevölkerung.

  • 20.36 Uhr

    Israel nimmt in einem Monat über 500 islamistische Kämpfer gefangen

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im vergangenen Monat über 500 Mitglieder islamistischer Terrororganisationen gefangen genommen. 350 von ihnen gehörten der vor dem Krieg im Gazastreifen herrschenden Hamas an, 120 dem mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad, teilte die Armeeführung am Montagabend mit. Die Militärabwehr und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet würden die Gefangenen weiteren Verhören unterziehen.

    140 Hamas- und Islamischer-Dschihad-Terrroristen sollen nach dem Ende der Feuerpause Anfang des Monats gefangen genommen worden sein. Einige von ihnen stellten sich von selbst den israelischen Streitkräften. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 20.05 Uhr

    UN-Nothilfebüro berichtet von schwierigem Einsatz in Nord-Gaza

    Das UN-Nothilfebüro Ocha hat die grossen Schwierigkeiten bei Einsätzen im Kampfgebiet im Norden des Gazastreifens geschildert. Ein Konvoi mit Fahrzeugen der Vereinten Nationen und des Palästinensischen Roten Halbmonds habe am Wochenende zum ersten Mal seit mehr als einer Woche medizinische Güter in die Region gebracht, teilte Ocha am Montag mit. Ein Rettungswagen und ein UN-Lastwagen seien auf dem Weg zum Al-Ahli-Spital unter Beschuss geraten.

    In den Fahrzeugen seien 19 Patienten aus dem Spital weggebracht worden, Inspektionen des israelischen Militärs auf dem Weg nach Süden hätten die Fahrt aber verzögert und einer der Patienten sei verstorben, teilte Ocha mit. Ein Sanitäter sei stundenlang festgehalten, verhört und offenbar auch geschlagen worden, hiess es in der Mitteilung.

    Durch die Kämpfe in der Gegend um Dschabalia im Norden des Gazastreifens sitzen Hunderte Angestellte, Patienten und Vertriebene in Spitälern fest. Ocha teilte mit, dass am Wochenende auch zwei Klinikangestellte bei Kämpfen ausserhalb des Al-Auda-Spitals getötet worden seien. Ausserdem sei die Klinik Al-Jemen Al-Said unter Beschuss geraten. Eine unbekannte Zahl an Menschen, die dort Schutz gesucht habe, sei getötet worden. Ocha machte keine Angaben darüber, wer für den Beschuss verantwortlich gewesen sein könnte.

  • 19 Uhr

    EU-Vertreter nennt Lage in Gaza apokalyptisch

    Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat die Situation im Gazastreifen als apokalyptisch bezeichnet. Die Zerstörung von Gebäuden durch die israelischen Angriffe entspreche der in deutschen Städten im Zweiten Weltkrieg oder sei sogar noch grösser, sagte der Spanier am Montagabend nach einem EU-Aussenministertreffen in Brüssel. 60 bis 70 Prozent der getöteten Menschen seien Zivilisten. Die Zahl ziviler Opfer sei unglaublich, kritisierte er.

    Mit dem Angriff auf Ziele im Gazastreifen reagiert Israel derzeit auf das schlimmste Massaker in seiner Geschichte, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet. Zudem wurden 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, von denen ein Teil während einer vorübergehenden Feuerpause freigekommen ist.

    Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell griff im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg zu einem drastischen Vergleich.
    Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell griff im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg zu einem drastischen Vergleich.
    Bild: Keystone/dpa/Philipp von Ditfurth

    Bei dem Gegenschlag Israels im Gazastreifen wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde inzwischen rund 18 000 Menschen getötet und mehr als 49'200 verletzt. Borrell sprach am Abend zudem von 1,9 Millionen Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser verlassen mussten. Dies entspreche 85 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen.

    Bereits zu Beginn des Aussenministertreffens hatte Borrell Israels Vorgehen im Gazastreifen kritisiert und dem Land vorgeworfen, Aufrufe von Partnern wie der Europäischen Union zu ignorieren. «Wir haben unter anderem bei den G7-Treffen gesagt, dass Israel im Süden von Gaza nicht die gleiche Taktik anwenden sollte, die es im Norden angewendet hat», sagte er mit Blick auf Gespräche in der G7-Gruppe führender demokratischer Industriestaaten. Die Bombardierung gehe nun aber mit ausserordentlicher Intensität weiter. «Es ist das Gleiche, wenn nicht sogar noch schlimmer», sagte er.

  • 18.31 Uhr

    Umstrittene US-Munition: Israel soll weissen Phosphor eingesetzt haben

    Die US-Regierung hat sich besorgt über einen Bericht gezeigt, wonach Israel im Libanon von den USA gelieferte weisse Phosphormunition eingesetzt haben soll. «Wir haben die Berichte gesehen und sind darüber sehr besorgt. Wir werden Fragen stellen und versuchen, etwas mehr zu erfahren», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrat, John Kirby, am Montag.

    Die «Washington Post» hatte zuvor berichtet, dass Israel bei einem Angriff im Oktober im Süden Libanons diese Munition eingesetzt habe. Kirby bestätigte den Bericht nicht und sagte unter anderem, dass es dafür derzeit noch zu früh sei.

    Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, zeigte sich besorgt.
    Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, zeigte sich besorgt.
    Bild: Keystone/AP/Evan Vucci

    Die auf den Granaten gefundenen Produktionscodes stimmen der «Washington Post» zufolge mit der Benennung überein, die vom US-Militär verwendet wird, um im Inland hergestellte Munition zu kategorisieren. Ausserdem würden weitere Markierungen und Aufschriften auf weissen Phosphor hinweisen, hiess es weiter.

    Weisser Phosphor ist hochentzündlich. Die giftige Substanz wird militärisch in Brandbomben, Signalmitteln, Leuchtspurmunition und Rauchbomben eingesetzt und kann schlimme Verbrennungen verursachen. Der Einsatz Weissen Phosphors gegen militärische Ziele ist umstritten, aber nicht verboten. Das Übereinkommen über bestimmte konventionelle Waffen (CCW) von 1980 schliesst nur den Einsatz entsprechender Brandbomben gegen Zivilisten aus.

  • 18.25 Uhr

    UN: Probleme bei Annahme von Hilfsgütern im Gazastreifen

    Die Vereinten Nationen haben Schwierigkeiten bei der Annahme von Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. «Die Fähigkeit der UN, eintreffende Hilfe anzunehmen, ist im Lauf der vergangenen Tage deutlich beeinträchtigt worden», teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Montag mit. Grund seien ein «Mangel an Lastwagen in Gaza, Telekommunikations-Ausfälle und die wachsende Zahl an Mitarbeitern, die wegen der Stärke von Kampfhandlungen nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können».

    Rafah im Süden sei die einzige grössere Gegend, wo noch Hilfsgüter verteilt würden, teilte OCHA mit. «Die Verteilung von Hilfen im Rest des Gazastreifens wurde über die vergangenen Tage weitgehend gestoppt.» Dies liege an den schweren Gefechten sowie Beschränkungen bei Fahrten entlang der Hauptstrassen in dem Küstengebiete.

    Die israelische Cogat-Behörde, die zuständig ist für Kontakte mit den Palästinensern, kritisierte hingegen die Vereinten Nationen. «Wir haben unsere Fähigkeiten erweitert, um Inspektionen der nach Gaza zu liefernden Hilfen durchzuführen.» Die Lkw warteten aber weiter am Grenzübergang Rafah, teilte Cogat auf der Plattform X mit, und stellte dazu ein Foto der vielen Lastwagen am Strassenrand vor der Grenze auf ägyptischer Seite. «Die UN muss besser werden – die Hilfe ist da, und die Menschen brauchen sie.»

  • 16.03 Uhr

    Mehr als 100 israelische Soldaten bei Bodenoffensive in Gaza getötet

    Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte 104 Soldaten ums Leben gekommen. Allein bei einem Gefecht in der südlichen Ortschaft Chan Junis starben am Sonntag fünf Militärangehörige, bestätigte die Armee am Montag.

    Sie fielen einer Sprengfalle zum Opfer, als sie gegen eine Terrorzelle der Hamas vorrückten. Die Einheit rief Luftunterstützung zur Hilfe. Die Hamas-Kämpfer konnten in der Folge getötet werden, hiess es in der Mitteilung der Armee.

    Insgesamt kamen im Gaza-Krieg, der am 7. Oktober begann, 432 israelische Soldaten ums Leben. Die Zahl schliesst die militärischen Opfer ein, die das Massaker der islamistischen Hamas zu Kriegsbeginn verursacht hatte.

    Israel kontrolliert zusammen mit Ägypten, wie viele Lastwagen mit Hilfsgütern täglich in den Gazastreifen fahren. Derzeit sind es im Durchschnitt 70 Lkw pro Tag und damit deutlich weniger als die 500 Lastwagen, die vor Kriegsbeginn durchschnittlich pro Tag nach Gaza einfuhren.

    Nach Worten der Ocha-Vertreterin für die Palästinensergebiete, Lynn Hastings, sind die Lieferungen seit Ende der Feuerpause unmöglich geworden. Die Lieferungen nur über den Übergang Rafah, der «für Fussgänger bestimmt» sei, funktionierten nicht. «Der Raum für die humanitäre Hilfe, die in Gaza erlaubt wird, schrumpft laufend.»

  • 15.49 Uhr

    Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 18'200

    Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 18'205 gestiegen. Fast 50'000 weitere Menschen seien verletzt worden.

    Das sagte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, am Montag. Die Zahl der Toten lag zuletzt bei 17'700.

    Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UNO und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

  • 12.25 Uhr

    Israels Armee wirft Ausrüstung für Soldaten über Gazastreifen ab

    Israels Armee hat in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben mehrere Tonnen Ausrüstung für Soldaten über dem Gazastreifen abgeworfen. Darunter seien etwa sieben Tonnen Wasser für die Einsatzkräfte im südlichen Teil des Küstengebiets gewesen.

    Das teilte das Militär am Montag mit. Es sei der erste Abwurf aus der Luft für israelische Truppen seit dem zweiten Libanonkrieg 2006. Die Ausrüstung ist den Angaben nach per Fallschirm an die Bodentruppen gelangt. Die Technik werde verwendet, wenn ein Zugang zu den Soldaten über den Landweg nicht möglich sei, hiess es weiter.

  • 13.06 Uhr

    Klima-Organisationen: Israel will Palästinenser «eliminieren»

    Auf der UNO-Klimakonferenz in Dubai hat ein Netzwerk von Umweltorganisationen den Negativpreis «Fossil des Tages» an Israel vergeben – mit drastischen Formulierungen zum laufenden Militäreinsatz im Gaza-Krieg.

    «Das Handeln Israels zielt darauf ab, das palästinensische Volk durch den sich entfaltenden Völkermord und ethnische Säuberung zu eliminieren», erklärte das Climate Action Network. Ihm gehören nach eigenen Angaben mehr als 1900 zivilgesellschaftliche Organisationen in mehr als 130 Staaten und auf internationaler Ebene an – darunter Greenpeace, Oxfam und Germanwatch.

    In einer Pressemitteilung vom Sonntagabend heisst es, der «Konflikt» habe bereits das Leben von 7000 palästinensischen Kindern gekostet. Israel habe in den vergangenen zwei Tagen Kliniken bombardiert und dabei umliegende Zelte von Flüchtlingen verbrannt, inklusive deren Bewohnern. Die islamistische Hamas wird in der Mitteilung nicht erwähnt.

  • 9.56 Uhr

    Neuer Beschuss an der Grenze zwischen Libanon und Israel

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Nach dem Abschuss mehrerer Raketen auf Israel seien Ziele im Libanon angegriffen worden, teilte die israelische Armee am Montagmorgen mit.

    Den Angaben nach fing Israels Raketenabwehrsystem sechs Geschosse aus dem Libanon ab. Der von der proiranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete, dass Dörfer im Grenzgebiet von israelischem Beschuss getroffen wurden. Der Fernsehsender Al-Majadin berichtete von Artilleriebeschuss durch Israels Armee in Nähe der libanesischen Küstenstadt Nakura. Die Hisbollah äusserte sich zunächst nicht zu den Angriffen.

  • 9.54 Uhr

    Generalstreik im Westjordanland – Forderung nach Waffenstillstand

    Aus Protest gegen den Gaza-Krieg sind im besetzten Westjordanland am Montag Geschäfte und öffentliche Einrichtungen geschlossen geblieben. Schulen, Universitäten, Banken beteiligten sich Berichten zufolge an dem Generalstreik in dem palästinensischen Gebiet.

    Er ist Teil eines weltweiten Streikaufrufs, um einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen.

  • 9.11 Uhr

    Bericht: Israel will Verbreitung von Bildern halbnackter Männer in Gaza stoppen

    Nach Empörung über Aufnahmen von nur mit Unterhosen bekleideten palästinensischen Gefangenen im Gazastreifen will Israel eine weitere Verbreitung dieser Bilder unterbinden. Der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi sagte laut der Zeitung «The Times of Israel» am Sonntagabend, Verdächtige müssten durchsucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Sprengstoff bei sich tragen. Die Bilder von ihnen in Unterhosen würden jedoch «niemandem dienen».

    Er erwarte, dass die Verbreitung eingestellt werde. Die Bilder hätten Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren im Gazastreifen ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen.

    Die Zeitung «Haaretz» hatte unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Sicherheitskräfte berichtet, dass unter den bislang mehreren hundert festgenommenen Palästinensern nur rund 10 bis 15 Prozent waren, die der Hamas oder mit ihr verbundenen Organisationen angehörten. Die israelische Armee verwies darauf, dass die Festnahmen im Einklang mit internationalem Recht erfolgten. Es würden nur jene festgenommen, gegen die ein konkreter Terrorverdacht bestehe.

    Die Entkleidung sei nötig, um sicherzustellen, dass niemand Waffen oder Sprengstoff versteckt, berichtete die «Times of Israel». Wer nicht an Terror beteiligt sei, werde wieder freigelassen.

  • 7.52 Uhr

    Israel: Mehr als 100 Soldaten seit Beginn der Bodenoffensive getötet

    Seit dem Beginn der Bodenoffensive gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach israelischen Armeeangaben mehr als hundert israelische Soldaten getötet worden. Nach dem Tod von drei weiteren Soldaten habe sich die Zahl der Todesopfer in den Reihen der Streitkräfte auf 101 erhöht, teilte die Armee am Montag mit.

  • 5.40 Uhr

    Bericht: Von Massenkapitulation kann keine Rede sein

    In den vergangenen Tagen veröffentlichte die Armee Videos aus dem Norden Gazas, in denen festgenommene palästinensische Männer in Unterhosen zu sehen sind. Die Zeitung «Haaretz» schrieb allerdings am Sonntag unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Sicherheitskräfte, dass unter den bislang mehreren hundert festgenommenen Palästinensern nur rund 10 bis 15 Prozent waren, die der Hamas oder mit ihr verbundenen Organisationen angehörten. Von einer Massenkapitulation könne derzeit keine Rede sein, hiess es.

    Auslöser des Gaza-Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden bei den beispiellosen Angriffen getötet. Israel begann daraufhin mit massiven Luftangriffen und seit Ende Oktober mit einer Bodenoffensive in dem Gebiet. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde inzwischen rund 18'000 Menschen getötet und mehr als 49’200 verletzt.

    «Natürlich möchte jeder, dass dieser Feldzug so schnell wie möglich zu Ende geht», sagte Blinken dem Sender CNN. Aber jedes Land, das von einer Terrororganisation auf brutalste Weise angegriffen worden sei und die wiederholt gesagt habe, dass sie das immer wieder tun würde, «muss an den Punkt gelangen, an dem es zuversichtlich ist, dass sich das nicht wiederholen kann», erklärte Blinken weiter. Sein Land hatte zuvor im Weltsicherheitsrat einen Resolutionsentwurf für einen humanitären Waffenstillstand per Veto zum Scheitern gebracht.

    Wie die israelische Nachrichtenseite Ynet in der Nacht zum Montag berichtete, will der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, Ende dieser Woche Israel besuchen. Sullivan werde in Jerusalem mit ranghohen Beamten zusammentreffen, um unter anderem über die Aufstockung der humanitären Hilfe für Gaza zu sprechen.

  • 5.30 Uhr

    Blinken: Hamas könnte Waffen einfach niederlegen

    Laut den Vereinten Nationen hungert inzwischen die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen. Weltweit wird gewarnt, dass das unerträgliche Leid nur noch mehr Palästinenser in die Arme der Hamas treibe. Darauf angesprochen antwortete US-Aussenminister Antony Blinken im Interview des US-Fernsehsenders CNN auf die Frage, wann Israel gedenke, diese intensive Phase der Kämpfe zu beenden: «Das sind Entscheidungen, die Israel treffen muss». Aber es liege auch an der Hamas. Statt sich hinter Zivilisten zu verstecken, könne sie sich einfach ergeben. «Sie könnte morgen ihre Waffen niederlegen, sie könnte sich morgen ergeben, und dann wäre alles vorbei», sagte Blinken.

    Palästinenser suchen nach israelischen Angriffen auf Rafah im Gazastreifen nach Überlebenden. (22. November 2023)
    Palästinenser suchen nach israelischen Angriffen auf Rafah im Gazastreifen nach Überlebenden. (22. November 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Hatem Ali
  • 5 Uhr

    EU-Aussenminister beraten über Einreisebeschränkungen für israelische Siedler

    Die EU-Aussenminister befassen sich am Montag in Brüssel erneut mit dem Nahost-Krieg. Ein Gesprächsthema sollen mögliche Sanktionen gegen gewaltbereite israelische Siedler sein. Im Gespräch sind Einreisebeschränkungen in die EU. Vorbild sind die USA: Sie hatten diese Woche Visa-Sanktionen gegen extremistische jüdische Siedler verhängt, die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im besetzten Westjordanland ausüben.

  • Montag, 11. Dezember 2023, 4.13 Uhr

    Israel: Mehr als 22'000 Ziele in Gaza seit Kriegsbeginn angegriffen

    Das israelische Militär hat seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor gut zwei Monaten nach eigenen Angaben schon mehr als 22'000 Ziele angegriffen. Das von Israel abgeriegelte Küstengebiet am Mittelmeer ist flächenmässig nur etwas grösser als die Stadt München. Wie die israelische Armee am Sonntagabend weiter mitteilte, seien mehrere Kommandanten von zwei nördlichen Hamas-Brigaden, denen rund 14’500 Mann unterstünden, getötet worden. Die Armee veröffentlichte dazu die Namen der «eliminierten» Männer.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte die Kämpfer der Hamas auf, ihre Waffen niederzulegen. «In den letzten Tagen haben sich Dutzende Hamas-Terroristen unseren Streitkräften ergeben», sagte der Politiker in einer Video-Botschaft, die am Sonntagabend verbreitet wurde. Der Krieg werde noch andauern, «aber das ist der Anfang vom Ende der Hamas», fügte er hinzu. «Zu den Terroristen der Hamas sage ich: Es ist aus. Sterbt nicht für (den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia) Sinwar. Ergebt euch – jetzt», sagte Netanjahu.

    Auslöser des Gaza-Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden bei den beispiellosen Angriffen getötet. Israel begann daraufhin mit massiven Luftangriffen und seit Ende Oktober mit einer Bodenoffensive in dem Gebiet. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde inzwischen rund 18'000 Menschen getötet und mehr als 49’200 verletzt.

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