Übersicht zum Krieg in Nahost Tausende Menschen an Palästina-Kundgebung in Bern +++ Schule im Gazastreifen getroffen

Red./Agenturen

4.11.2023

Nahost: Wirbel Angriff auf Krankenwagen

Nahost: Wirbel Angriff auf Krankenwagen

Israels Militär hat nach eigener Darstellung einen Krankenwagen im Gazastreifen angegriffen, der von Hamas-Kämpfern verwendet worden sei. Bei dem Luftangriff seien radikale Islamisten getötet worden, hiess es am Freitag. Es lägen Informationen vor, dass die Hamas Krankenwagen für den Transport von Kämpfern und Waffen benutze.

04.11.2023

Die israelische Armee will im Gazastreifen  «Dutzende Terroristen» getötet haben. Die Streitkräfte teilen weiter mit, sie hätten Einsatzpläne, Karten und Kommunikationsausrüstung der Hamas entdeckt. Alle News im Überblick.

P. Dahm

Demonstration in der US-Hauptstadt Washington

Bei einer Demonstration in der US-Hauptstadt Washington haben Tausende Teilnehmer «Freiheit für Palästina» gefordert. Sie verlangten am Samstag unter anderem einen Waffenstillstand in den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas und dass die USA Hilfszahlungen an Israel einstellt. Den Protest hatte ein Bündnis von Antikriegs- und Bürgerrechtsorganisationen initiiert. In sozialen Netzwerken waren Fotos von Bussen mit Demonstranten aus Städten wie New York, Atlanta und Philadelphia zu sehen.

Hamas hat erneut eine Rakete in den Süden Israels gefeuert

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat erneut eine Rakete mit grösserer Reichweite in den Süden Israels gefeuert. Die Kassam-Brigaden teilten mit, sie hätten eine Rakete des Typs Ajasch 250 auf die israelische Hafenstadt Eilat am südlichsten Punkt Israels geschossen. Dabei handelt es sich um eine Rakete aus Eigenproduktion, die nach Hamas-Angaben eine Reichweite von 250 Kilometern haben soll.

Israel greift Krankenwagen an

Israels Armee hatte bei ihrem Vormarsch im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben einen von der islamistischen Hamas benutzten Krankenwagen angegriffen. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden, teilte das Militär am Freitag mit.

Laut Palästinensischem Roten Halbmond und dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium sollten Verwundete zum Grenzübergang Rafah gebracht werden, damit sie in Ägypten behandelt werden können. Der Rote Halbmond verurteilte den Angriff auf den Konvoi von Krankenwagen. 15 Menschen sollen demnach bei dem Raketenangriff vor den Toren des Krankenhauses getötet und weitere 60 verletzt worden sein. Alle Angaben sind derzeit nicht unabhängig überprüfbar.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Tausende nehmen in Bern an einer Palästina-Kundgebung teil.
  • Israels Armee will bei der Bodenoffensive Einsatzpläne, Karten und Kommunikationsausrüstung der Hamas sowie persönliche Daten von Hamas-Kommandeuren und Terroristen entdeckt haben.
  • UN-Generalsekretär António Guterres hat seine Forderung nach einer humanitären Feuerpause bekräftigt.
  • Hamas meldet 9488 Tote im Gazastreifen.
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  • 21.12 Uhr

    Tausende bei propalästinensischer Demonstration in Washington

    Bei einer Demonstration in der US-Hauptstadt Washington haben Tausende Teilnehmer «Freiheit für Palästina» gefordert. Sie verlangten am Samstag unter anderem einen Waffenstillstand in den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas und dass die USA Hilfszahlungen an Israel einstellt. Den Protest hatte ein Bündnis von Antikriegs- und Bürgerrechtsorganisationen initiiert. In sozialen Netzwerken waren Fotos von Bussen mit Demonstranten aus Städten wie New York, Atlanta und Philadelphia zu sehen.

    Unter den weitestgehend friedlich demonstrierenden Teilnehmern waren auch einige mit aggressiveren Aussagen. Unter anderem wurde auf manchen Plakaten US-Präsident Joe Biden wegen seiner Unterstützung Israels als «Genozid-Joe» bezeichnet. Ein Redner auf der Bühne brachte die Teilnehmer zu Rufen wie: «It is right to rebel! Israel can go to hell!» ("Es ist richtig, zu rebellieren. Israel kann zur Hölle gehen.")

  • 19.53 Uhr

    Journalistin bei propalästinensischer Demo in Berlin angegangen

    Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin soll eine Journalistin bei ihrer Arbeit behindert und körperlich angegangen worden sein. Die Einsatzkräfte hätten die Personalien der Tatverdächtigen aufgenommen und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. 

    Teilnehmer einer Pro-Palästina-Kundgebung auf der Strasse Unter den Linden in Berlin zünden Pyrotechnik.
    Teilnehmer einer Pro-Palästina-Kundgebung auf der Strasse Unter den Linden in Berlin zünden Pyrotechnik.
    Bild: Jörg Carstensen/dpa
  • 18.23 Uhr

    Hamas feuert erneut Rakete in Richtung südlicher Hafenstadt Eilat

    Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat erneut eine Rakete mit grösserer Reichweite in den Süden Israels gefeuert. Die Kassam-Brigaden teilten mit, sie hätten eine Rakete des Typs Ajasch 250 auf die israelische Hafenstadt Eilat am südlichsten Punkt Israels geschossen. Dabei handelt es sich um eine Rakete aus Eigenproduktion, die nach Hamas-Angaben eine Reichweite von 250 Kilometern haben soll.

    Die israelische Armee teilte mit, nach Raketenalarm in der Arava-Region nördlich von Eilat sei ein Angriff aus dem Gazastreifen identifiziert worden. Das Geschoss sei von der Raketenabwehr Arrow (Pfeil) abgefangen worden. Nach Angaben von Sanitätern gab es nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten.

  • 17.04 Uhr

    UN-Palästinenserhilfswerk: Schule im Gazastreifen getroffen

    Bei den Kämpfen im Gazastreifen ist nach UN-Angaben eine Schule getroffen worden. Die Schule in dem Flüchtlingsviertel Dschabalia diene als Unterkunft für Familien auf der Flucht, teilte das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge UNRWA mit. Es gebe Berichte über 20 Tote durch Angriffe. Der genaue Hintergrund war unklar. Das israelische Militär teilte mit, man prüfe die Berichte. Von palästinensischer Seite war die Rede von einem israelischen Angriff.

    Nach UN-Angaben wurde der Schulhof getroffen, wo Familien sich in Zelten aufhielten. Ausserdem sei der innere Teil der Schule getroffen worden. Dschabalia liegt im Norden des Gazastreifens.

  • 15.47 Uhr

    Ausreisen aus dem Gazastreifen offensichtlich gestoppt

    Die Ausreise von verletzten Palästinensern sowie von Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen ist offensichtlich gestoppt worden.

    Eine dem Ägyptischen Roten Halbmond nahe stehende Quelle bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds seien von den Behörden angewiesen worden, den Transport verwundeter Palästinenser vorerst einzustellen.

    Es müssten zunächst erst sichere Wege für die Durchfahrten von Krankenwagen aus dem Gazastreifen zum Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschaffen werden. Auch aus Sicherheitskreisen in Gaza hiess es, dass Ausländer den Gazastreifen nicht verlassen werden, ehe nicht die Verwundeten nach Ägypten gebracht werden können.

    Der US-Sender CNN hatte unter Berufung auf ägyptische Behörden berichtet, dass am Samstag rund 730 Menschen aus dem Gazastreifen ausreisen sollten, unter ihnen 386 US-Bürger und 151 Deutsche. Dem Ägyptischen Roten Halbmond zufolge sind seit Ausbruch des Gaza-Kriegs bisher 1102 Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass über den Grenzübergang Rafah ausgereist.

  • 14.37 Uhr

    Tausende Menschen an Palästina-Kundgebung in Bern

    Mehrere tausend Personen haben sich heute auf dem Bundesplatz in Bern zu einer pro-palästinensischen Kundgebung zusammengefunden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fordern ein Ende der Gewalt im Gazastreifen. Der Anlass wurde von den Behörden bewilligt.

    In einem Aufruf zur Kundgebung sprechen die Veranstalter von einem «rücksichtslosen Angriff Israels» und einem «Genozid an der palästinensischen Bevölkerung». Die israelische Regierung habe die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Benzin und Strom unterbrochen und verhindere den Zugang zu medizinischer Versorgung. Auch Kommunikationswege etwa via Internet seien gekappt.

    Ein Meer von Schirmen: Tausende demostrierten heute auf dem Bundesplatz.
    Ein Meer von Schirmen: Tausende demostrierten heute auf dem Bundesplatz.
    Keystone

    Die Veranstalter verurteilen nach eigenen Angaben die Gewalt, die in den vergangenen Wochen auf allen Seiten Menschenleben gekostet hat. Sie ordnen die Gewalt allerdings in den Kontext einer aus ihrer Sicht «seit 75 Jahren bestehenden militärischen Besatzung, ethnischer Säuberung und einem System der Apartheid» ein. Ein System, das notabene nur durch finanzielle und militärische Unterstützung durch die USA und europäische Staaten erhalten werden könne.

    Auch die Schweizer Regierung wird kritisiert, weil sie angekündigt hatte, die finanzielle Unterstützung an palästinensische und israelische NGO auszusetzen. Diese Organisationen leisteten wichtige humanitäre Arbeit, die gerade jetzt unverzichtbar sei.

    Es war bereits die dritte derartige Veranstaltung in Bern deit dem 7. Oktober.
    Es war bereits die dritte derartige Veranstaltung in Bern deit dem 7. Oktober.
    Keystone

    Zur Demonstration aufgerufen haben insgesamt mehrere Dutzend vorwiegend kleinere Organisationen und Gruppen wie Bern for Palestine, die bereits zuvor Kundgebungen in Bern organisiert hatte. Zu den Unterstützenden der Kundgebung zählen aber auch die Kommunistische Partei, die Partei der Arbeit oder das Migrant Solidarity Network.

    Die propalästinensische Seite hat in Bern zuvor bereits zwei Kundgebungen abgehalten. Die Stadt Bern hat die Anlässe bewilligt. Die Frage der Bewilligung werde jeweils im Einzelfall entschieden, sagte der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause. Die Stadt prüfe dabei unter anderem den Absender und die Routenwünsche, aber auch die Tonalität, mit der zur Kundgebung aufgerufen werde.

  • 14.09 Uhr

    Israel kritisiert Honduras nach Abzug von Botschafter

    Das israelische Aussenministerium hat Honduras dafür kritisiert, den Botschafter des Landes aus Israel zurückbeordert zu haben. Das mittelamerikanische Land hatte den Schritt mit der schlechten humanitären Situation im Gazastreifen begründet.

    Lior Haiat, Sprecher des israelischen Aussenministeriums, schrieb im Netzwerk X, ehemals Twitter: «Wir erwarten von der honduranischen Regierung, die Hamas zu verurteilen, Israels Recht auf Selbstverteidigung zu unterstützen und keine Entscheidungen zu treffen, die den Terrorismus der Hamas unterstützen.»

    Mit der Führung in Honduras hat eine weitere linke Regierung in Lateinamerika mit diplomatischen Schritten auf die Folgen der Ausweitung von Israels Militäroffensive gegen die Hamas reagiert, die am 7. Oktober im Süden Israels ein Massaker mit mehr als 1400 Toten anrichtete und rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppte.

    Israel hatte jüngst bereits Bolivien, Chile und Kolumbien dafür kritisiert, mit diplomatischen Schritten gegen die israelischen Militäroperationen im Gazastreifen zu protestieren.

  • 13.36 Uhr

    Treffen arabischer Aussenminister vor Blinken-Visite

    Aussenminister mehrerer arabischer Staaten und ein Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation beraten sich seit heute Mittag in der jordanischen Hauptstadt Amman zur Lage im Gaza-Krieg. Ziel sei es, «den israelischen Krieg im Gazastreifen und die dadurch verursachte humanitäre Katastrophe zu stoppen», teilte die jordanische Nachrichtenagentur Petra mit.

    An dem Treffen nehmen laut Petra die Aussenminister Jordaniens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabiens, Katars und Ägyptens sowie ein Repräsentant der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) teil. Die säkulare Fatah-Fraktion innerhalb der PLO ist ein erbitterter Rivale der islamistischen Hamas.

    Im Anschluss ist ein Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken geplant. Dabei soll die arabische Position bekräftigt werden, «die einen sofortigen Waffenstillstand und die sofortige und dringende Bereitstellung humanitärer Hilfe» für den Gazastreifen fordere.

  • 13.17 Uhr

    Armee nennt erneut Zeitfenster für Flucht von Zivilisten

    Die israelische Armee hat den Zivilisten im Gazastreifen am heutigen Samstag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt.

    Einwohner hätten von 12 bis 15 Uhr MEZ Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen, schrieb ein israelischer Armeesprecher auf X in arabischer Sprache rund eine Stunde vor Beginn des Zeitfensters. Die Armee veröffentlichte auch eine Karte mit der ausgewiesenen Strasse.

    Am vergangenen Wochenende hatte das Militär eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet und seine Einsätze am Boden ausgeweitet. Israels Armee hatte die Menschen im Norden bereits mehrfach aufgefordert, in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen.

    Dies haben nach Militärangaben bereits mindestens rund 700'000 Menschen getan. Die Vereinten Nationen sprechen sogar von 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen. Insgesamt leben in dem dicht besiedelten Gebiet mehr als 2,2 Millionen Menschen.

    Das Militär bekämpft derzeit vor allem im Norden die Einrichtungen der islamistischen Hamas. Doch auch im Süden kam es bereits zu israelischen Luftangriffen. Nach Darstellung der Armee gibt es dort in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschliesslich gezielte Attacken auf Führer der Hamas. Der Bereich sei keine «sichere Zone», aber sichererer «als jeder andere Ort in Gaza.»

  • 13.09 Uhr

    Erdogan will nicht mehr mit Netanjahu reden

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen.

    «Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr. Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen», sagte Erdogan laut einer Mitteilung seines Pressebüros auf dem Rückflug von der kasachischen Hauptstadt Astana. Ankara beabsichtige allerdings nicht, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen.

    Recep Tayyip Erdogan spricht am 28. Oktober in Israel bei einer pro-palästinensischen Demonstration in Istanbul.
    Recep Tayyip Erdogan spricht am 28. Oktober in Israel bei einer pro-palästinensischen Demonstration in Istanbul.
    AP

    Netanjahu habe «die Unterstützung seiner Bürger» verloren und wolle nun Unterstützung für die «Massaker» gewinnen, indem er «religiöse Terminologie» verwende, sagte Erdogan weiter.

    Die Türkei nutze alle diplomatischen Optionen, um «das Blutvergiessen zu stoppen», sagte Erdogan. Dazu zählte er Gespräche mit israelischen Geheimdienstvertretern, dem Aussenministerium sowie mit der Hamas und den palästinensischen Behörden.

    Vor Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober hatten sich Erdogan und Netanjahu am Rande der UN-Vollversammlung im September persönlich getroffen und vereinbart, einander zu besuchen. Im Zuge eines Normalisierungsprozesses war der israelischen Regierungschef ursprünglich für Anfang November zu einem Türkeibesuch erwartet worden.

  • 12.49 Uhr

    Hamas meldet 9488 Tote im Gazastreifen

    Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 9488 gestiegen. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen

  • 12.40 Uhr

    UN-Hochkommissar beklagt «Flut» von Hass gegen Juden und Muslime

    Hass gegen Juden und Muslime hat laut dem UN-Menschenrechtsbüro seit dem Ausbruch des Konflikts im Nahen Osten in aller Welt drastisch zugenommen. «Die Flut an hasserfüllter Sprache, auch in den sozialen Medien, ist abscheulich», sagte Volker Türk, der Hochkommissar für Menschenrechte, heute in Genf.

    Türk berichtete unter anderem über beschmierte Wohngebäude und religiöse Einrichtungen sowie aufhetzende Botschaften von Politikern. «Ich höre sowohl von Juden als auch Muslimen, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen, und das macht mich traurig», sagte Türk.

    Der Hochkommissar beklagte ausserdem Antisemitismus und Antiislamismus auf Demonstrationen im Zusammenhang mit der Terrorattacke der Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und Israels Gegenangriff im Gazastreifen.

    Gleichzeitig kritisierte Türk, dass manche Staaten Demonstrationen pauschal verboten haben. Solidaritätsbekundungen mit Israelis oder Palästinensern dürften nicht übermässig eingeschränkt werden, betonte er.

  • 11.50 Uhr

    Hamas wollte verletzte Kämpfer herausschmuggeln

    Die islamistische Hamas hat laut einem US-Medienbericht im Gaza-Krieg versucht, verletzte Mitglieder ihres militärischen Arms über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten herauszuschmuggeln. Damit habe sie die Evakuierung von Ausländern aus dem Gaza-Streifen verzögert, schreibt die «New York Times» unter Berufung auf einen hohen amerikanischen Regierungsbeamten.

    Rafah ist der einzige Grenzübergang Gazas, der nicht von Israel kontrolliert wird. Erst am 1. November – mehr als drei Wochen nach Kriegsbeginn am 7. Oktober – konnten erstmals Hunderte Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den Küstenstreifen Richtung Ägypten verlassen.

    Der Grenzübergang Rafah am 3. November.
    Der Grenzübergang Rafah am 3. November.
    EPA

    Der US-Offizielle sagte laut «New York Times», dass die Hamas zuvor Israel, den Vereinigten Staaten und Ägypten wiederholt Listen verwundeter Palästinenser vorgelegt habe, die zusammen mit US-Bürgern und anderen Ausländern ausreisen sollten. Nachprüfungen hätten aber ergeben, dass es sich bei vielen dieser Personen um Hamas-Kämpfer handelte.

    Dies sei für die Vertreter Ägyptens, der USA und Israels inakzeptabel gewesen. Hamas sei aber zunächst dabei geblieben, Listen vorzulegen, auf denen auch eigene Kämpfer standen. Die Verhandlungen mit der Hamas seien laut US-Regierungsangaben indirekt geführt worden, nämlich mit Hilfe von Regierungsvertretern Katars, hieß es. Schließlich habe die Hamas nachgegeben.

    Die Aussicht, Hamas-Kämpfer aus Gaza herauszulassen, habe insbesondere Ägypten beunruhigt, das befürchtet, Terroristen könnten ins Land einsickern. Am Ende hätten sich alle Seiten auf eine Liste verwundeter Palästinenser geeinigt, bei denen es sich definitiv nicht um Kämpfer handelte.

  • 11.07 Uhr

    Luftangriffe auch im Süden des Gazastreifens

    Israelische Luftangriffe haben in der Nacht zum heutigen Samstag nach Angaben dort lebender Palästinenser erneut den Gazastreifen erschüttert. Auch der südliche Teil des abgeriegelten Küstengebiets sei beschossen worden. Israel hatte Zivilisten dazu aufgerufen, dort Schutz zu suchen, während die Bodenoperationen im nördlichen Gazastreifen ausgeweitet werden.

    Raed Mattar, der zum Beginn des Krieges aus dem nördlichen Gazastreifen geflüchtet war und in einer Schule in der südlichen Stadt Chan Junis Schutz vor den Angriffen suchte, berichtete, er habe offenbar auf Luftangriffe zurückgehende Explosionen gehört. «Die Menschen schlafen nie», sagte er. «Der Klang der Explosionen hört nie auf.»

    Luftangriffe wurden auch aus der Stadt Gaza gemeldet, die im Zentrum der israelischen Bemühungen steht, die militant-islamistische Hamas nach den Massakern vom 7. Oktober zu zerschlagen. Getroffen wurden etwa Ziele am Stadtrand und in der Nähe des Al-Kuds-Krankenhauses.

    Das israelische Militär beschoss in den vergangenen Tagen wiederholt Ziele in der Nähe des Krankenhauses, wie der Anwohner Adly Abu Taha berichtete, der in den vergangenen drei Tagen auf dem Gelände des Krankenhauses Schutz vor Angriffen suchte. «Das Bombardement rückt Tag für Tag näher», sagte er am Telefon. «Wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen.»

  • 10.51 Uhr

    Wieder Gefechte an der israelisch-libanesischen Grenze

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es heute erneut Gefechte gegeben. Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Terrorzellen im Libanon attackiert, die versucht hätten, Ziele in Israel anzugreifen.

    Das Militär habe zudem mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland registriert und die Orte des Beschusses angegriffen, wie die Armee auf Telegram mitteilte. Berichte über Verletzte gab es den Angaben nach zunächst nicht.

    Ein israelischer AH-64-Kampfhelikoper im Einsatz.
    Ein israelischer AH-64-Kampfhelikoper im Einsatz.
    EPA

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote.

    Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, gilt aber als deutlich einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.

    Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte Israel am Freitag mit einer militärischen Eskalation gedroht. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte die Miliz wiederum vor einem «unvorstellbaren Preis», den ein «solcher Fehler» sie kosten würde.

  • 10.24 Uhr

    Bisher 421 Lastwagen in Gaza eingetroffen

    Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges 421 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfslieferungen eingetroffen. Wie der Palästinensische Rote Halbmond am heutigen Samstagmorgen mitteilte, seien am Freitagabend 47 Lastwagen mit humanitärer Hilfe auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen.

    Sie enthielten Lebensmittel, Wasser, Hilfsgüter, Medikamente und medizinische Ausrüstung. Treibstoff sei bisher nicht eingetroffen. UN-Angaben zufolge sind täglich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.

  • 9.16 Uhr

    Islamistische Banner in Essen in Deutschland

    Rund 3000 Menschen haben in Essen in Deurtschland an einer Demonstration zum Gaza-Krieg teilgenommen, bei der zahlreiche islamistische Banner gezeigt wurden. Zu sehen waren bei dem Protestzug am gestrigen Freitagabend etwa offene Forderungen nach der Errichtung eines Kalifats.

    Eine Fahne mit arabischer Schrift bei der Kundgebung «Gaza unter Beschuss – gemeinsam gegen das Unrecht» in Essen.
    Eine Fahne mit arabischer Schrift bei der Kundgebung «Gaza unter Beschuss – gemeinsam gegen das Unrecht» in Essen.
    KEYSTONE

    Die Polizei teilte amheute Morgen auf Anfrage mit, ihr seien keine Straftaten bekannt geworden. Eingegangene Hinweise wie Bildmaterial würden nun auf ihre strafrechtliche Relevanz geprüft, sagte eine Sprecherin. Angemeldet worden war die Demonstration laut Polizei von einer Privatperson.

    Medienberichte, wonach eine islamistische Organisation hinter der Kundgebung stand, konnte die Sprecherin zunächst nicht bestätigen. Die Demonstration sei «sehr laut und sehr emotional, aber friedlich» verlaufen, hatte ein Polizeisprecher am Abend gesagt. Die Polizei hatte eine Reihe von Auflagen erlassen und angekündigt, bei einem unfriedlichen Verlauf konsequent einzuschreiten. Die Demonstration wurde von einem starken Polizeiaufgebot begleitet.

  • 8.56 Uhr

    Guterres fordert erneut humanitäre Feuerpause in Nahost

    UN-Generalsekretär António Guterres hat seine Forderung nach einer humanitären Feuerpause im Gazastreifen bekräftigt.

    Seit Beginn der israelischen Vergeltungsangriffe für die Überraschungsattacken der Hamas vom 7. Oktober würden Zivilisten in dem Küstengebiet «belagert, Hilfen verwehrt, getötet und aus ihren Häusern gebombt», hiess es in einer Stellungnahme von Guterres.

    Er zeigte sich zudem «entsetzt über den angeblichen Angriff in Gaza auf einen Krankenwagenkonvoi vor dem Al-Schifa-Hospital». Die Bilder von auf der Strasse liegenden Leichen seien «erschütternd», erklärte Guterres.

    Eine Palästinenserin telefoniert am 3. November im Spital Nasser, nachdem das Flüchtlingslager Chan Yunis bombardiert worden ist.
    Eine Palästinenserin telefoniert am 3. November im Spital Nasser, nachdem das Flüchtlingslager Chan Yunis bombardiert worden ist.
    EPA

    Der UN-Generalsekretär mahnte eine Achtung des humanitären Völkerrechts an. Dazu gehöre der Schutz von Zivilisten und ziviler Infrastruktur. Zivilisten dürften nicht als menschliche Schutzschilde missbraucht werden. Guterres forderte auch eine Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen in einem Umfang, der «dieser dramatischen Situation Rechnung trägt».

  • 8.40 Uhr

    Iraner demonstrieren gegen US-Politik

    Im Iran sind Tausende Regierungsanhänger gegen die US-Politik auf die Straßen gezogen. In mehr als 1200 Städten hätten Proteste begonnen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Samstag. Anlass war der Jahrestag der Erstürmung der US-Botschaft vor 44 Jahren. Bilder in Staatsmedien zeigten Menschenmassen, die iranische und palästinensische Flaggen schwenkten.

    Die Besetzung der US-Botschaft am 4. November 1979 markierte den Bruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der Islamischen Republik und den USA. Studenten hatten damals die Vertretung gestürmt und 53 Amerikaner 444 Tage lang als Geiseln gehalten. Die religiöse Staatsführung bezeichnete die Botschaft als «Spionagenest». Die USA gelten bis heute als Erzfeind Teherans.

  • 8.15 Uhr

    Israel meldet Tötung Dutzender Terroristen in Gaza

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem weiteren Bodeneinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen «Dutzende Terroristen» getötet.

    Es habe am Vortag zahlreiche Versuche gegeben, die israelischen Truppen aus Tunnelschächten und militärischen Einrichtungen im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, teilte die Armee am heutigen Samstagmorgen mit.

    Ein undatiertes Foto der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen.
    Ein undatiertes Foto der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen.
    AP

    Die Soldaten hätten Terroristen getötet, Waffen der Hamas gefunden und Tunnelschächte freigelegt, die für Terrorzwecke genutzt würden. Israelische Panzer hätten im Norden des Gazastreifens drei Beobachtungsposten der Hamas zerstört und bei Gefechten mit 15 Terroristen mehrere von ihnen getötet, hiess es weiter.

    In der Nacht habe die israelische Armee zudem im südlichen Gazastreifen eine gezielte Razzia durchgeführt, um Gebäude zu räumen und Sprengsätze zu entschärfen. Während des Einsatzes seien die Truppen auf eine Terrorzelle gestossen, die aus einem Tunnelschacht gekommen sei. Die Truppen hätten auf die Terroristen gefeuert und sie getötet, hiess es.

  • 8.03 Uhr

    Israel: Hamas missbraucht Krankenwagen

    Israels Armee hat bei ihrem Vormarsch im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben einen angeblich von der islamistischen Hamas benutzten Krankenwagen angegriffen. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden, teilte das Militär am gestrigen Freitag mit.

    Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium behauptete dagegen, es seien Verwundete zum Grenzübergang transportiert worden, damit diese in Ägypten behandelt werden können. Der Angriff geschah demnach vor dem Eingang des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza. 13 Menschen seien dabei getötet und 26 weitere verletzt worden. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

    Israel wirft der Hamas seit langem vor, ihre Kommandozentren, Waffenlager und Raketenabschussrampen gezielt in zivilen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Schulen zu platzieren oder in Tunneln darunter – damit sie nicht aus der Luft bombardiert werden.

    UN: Zahl der Toten in Gaza erschütternd

    UN: Zahl der Toten in Gaza erschütternd

    Die Zahl der bisher getöteten Menschen im Gazastreifen ist laut dem UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge so erschütternd, dass man nicht mehr von Kollateralschäden sprechen könne.«Es war herzzerreissend. Vor allem forderten die Menschen einen Waffenstillstand. Sie wollen, dass diese Tragödie ein Ende hat. Es war einer der traurigsten Tage in meiner humanitären Arbeit», sagt der Direktor des Hilfswerks Philippe Lazzarini laut aktuellem Lagebericht.

    03.11.2023

    «Wir sind zutiefst schockiert über die Berichte über Angriffe auf Krankenwagen, die Patienten in der Nähe des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza evakuieren, die zu Todesfällen, Verletzungen und Schäden geführt haben», schrieb der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf der Plattform X (vormals Twitter). «Wir wiederholen: Patienten, medizinisches Personal, Einrichtungen und Krankenwagen müssen jederzeit geschützt werden. Immer.» Der WHO-Chef forderte einen sofortigen Waffenstillstand.

  • 8.01 Uhr

    Israel spricht von «Kampfzone»

    Von Israels Armee hiess es indes, bei dem beschossenen Gebiet handele es sich um eine «Kampfzone». Das Schifa-Krankenhaus dient nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum. Man habe Informationen, die belegten, dass die «Vorgehensweise der Hamas darin besteht, Terroristen und Waffen in Krankenwagen zu transportieren», hiess es.

    $Israelische Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Hamas habe rund 30'000 Menschen im Umkreis der Klinik als «menschliche Schutzschilde» konzentriert. Israels Militär hat die Stadt laut Medien umstellt. Es hatte alle Zivilisten mehrfach aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des dicht besiedelten Küstengebiets zu fliehen.

    Israel schickt Tausende Arbeiter zurück nach Gaza

    Israel schickt Tausende Arbeiter zurück nach Gaza

    Tausende Arbeiter aus dem Gazastreifen, die in Israel und dem Westjordanland tätig waren, sind am Freitag zurück nach Gaza geschickt worden. Am Grenzübergang Kerem Schalom, östlich von Rafah, berichteten einige Arbeiter von Schikanen und Inhaftierungen, die sie nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober erlebt hätten.

    04.11.2023

  • 7.59 Uhr

    USA erwarten Intensivierung von Israels Bodenoperation

    Die US-Regierung rechnet einem Medienbericht zufolge in den nächsten Tagen mit einer neuen Phase in Israels Feldzug gegen die Islamisten der Hamas im Gazastreifen.

    Der US-Sender CNN berichtete in der Nacht unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsbeamten in Washington, die Regierung von US-Präsident Joe Biden rechne mit einer Reduzierung der Luftangriffe und einem stärkeren «taktischen Fokus auf die Bodenkampagne». Dabei dürfte es dem zitierten Beamten zufolge darum gehen, das riesige Netz unterirdischer Tunnelkomplexe zu räumen, von denen aus die Hamas operiere.

    Da weiterhin humanitäre Hilfe in den Gazastreifen fliesse, erwarte die US-Regierung in Bezug auf die bisher massiven Luftangriffe der Israelis «eine Verringerung dessen, was wir gesehen haben», heisst es weiter in dem Bericht.

    Seit den grossangelegten Terrorangriffen der im Gazastreifen herrschenden Hamas Anfang Oktober hat Israel eigenen Angaben zufolge mehr als 12'000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Inzwischen rücken dort auch Bodentruppen gegen Hamas-Terroristen und militärische Ziele vor.

  • 7.57 Uhr

    Einsatzpläne der Hamas gefunden

    Nach massiven Luftangriffen im Flüchtlingslager Dschabalia, die nach israelischer Darstellung einem Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober galten, will die israelische Infanterie nach Militärangaben vom gestrigen Freitag Einsatzpläne, Kartenmaterial und Kommunikationsausrüstung der Hamas sowie persönliche Daten von Hamas-Kommandeuren und Terroristen gefunden haben.

    Diese Informationen würden vom israelischen Nachrichtendienst ausgewertet und der Armee für künftige Kämpfe zur Verfügung gestellt, hiess es. 50 Terroristen seien bei dem Einsatz in Dschabalia getötet worden. Unter den Opfern waren nach palästinensischen Schilderungen viele Zivilisten. Israels Armee kann nach eigener Darstellung noch immer nicht sagen, wie viele Zivilisten getötet wurden. Die Angaben beider Seiten sind unabhängig kaum zu überprüfen.

  • 7.54 Uhr

    Israels Armee meldet Abwehr von Terroristen aus Libanon

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Terroristen aus dem Libanon abgewehrt. Wie die Armee in der Nacht zum Samstag auf Telegram bekanntgab, habe eine «Terrorzelle» am Vortag versucht, Panzerabwehrraketen auf das Gebiet des Kibbuz Yiftah im Norden Israels abzuschiessen.

    Ein Panzer der israelischen Armee habe die Terrorzelle getroffen. Zudem habe sich ein Terrorist aus dem Libanon dem Grenzgebiet in der Nähe der Gemeinde Schelomi genähert und sei von einem israelischen Kampfflugzeug getötet worden.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote.

    Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, gilt aber als deutlich einflussreicher und schlagkräftiger. Zudem gilt sie als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.

    Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte Israel am Freitag vor einer militärischen Eskalation gewarnt. «Alle Optionen sind auf dem Tisch», drohte er in seiner ersten Rede seit Beginn des Gaza-Kriegs. Wie es nun weitergehe, hänge vom Verlauf des Kriegs im Gazastreifen sowie von Israels Verhalten gegenüber dem Libanon ab.

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte darauf ebenfalls mit einer Warnung. «Ein solcher Fehler wird sehr kostspielig sein. Sie zahlen einen unvorstellbaren Preis», sagte er.