Corona-Pandemie 20 Neuinfektionen in der Schweiz — Tessin kritisiert Lockerungen 

Agenturen/red.

28.5.2020

Der Tessinger Regierungsrat hat die weitreichenden Lockerungen des Bundesrats kritisiert. Laut dem Bundesamt für Statistik könnten dieses Jahr hierzulande bis zu 3'000 Menschen an Covid-19  sterben. Unterdessen meldet das BAG 20 Neuinfektionen in der Schweiz. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 20 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Am Mittwoch und Dienstag waren 15 neue Fälle gemeldet worden.

Insgesamt gab es 30'796 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mitteilte. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 mit 1655 (Vortag: 1649) an. Das entspreche 19 Todesfällen pro 100'000 Einwohner.

Tessin kritisiert Lockerungen

Der Tessiner Regierungsrat hat am Donnerstagvormittag Kritik am Bundesrat geübt. Die erlaubten spontanen Versammlungen von bis zu 30 Personen erschwerten das Contact Tracing, monierte Gesundheitsvorsteher Raffaele De Rosa unter anderem.

Der Bundesrat habe nun das Tempo bei den Lockerungen erhöht, aber nicht alle Entscheide seien «kohärent», sagte Regierungspräsident Norman Gobbi zu Beginn der Medienkonferenz. Mit den aktuellen Zahlen zur Pandemie im Tessin zeigte sich Gobbi aber zufrieden. «Endlich ist da ein Sonnenstrahl am Himmel.» Seit mehreren Tagen gebe es kaum neu gemeldete Neuansteckungen und Todesfälle.

Nachdem die Tessinerinnen und Tessiner in der akuten Phase der Krise ihr Vertrauen gegenüber den Behörden gezeigt und die Massnahmen vorbildlich befolgt hätten, sei es nun an den Behörden, der Bevölkerung ein gutes Gefühl zu geben. Es gelte jetzt, verantwortungsvoll zu handeln. Im Tessin bleibe deshalb bis zum 30. Juni der Notstand verhängt.

Bis zu 3'000 Covid-19-Todesfälle in der Schweiz möglich

Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) gehen Fachpersonen derzeit davon aus, dass in der Schweiz zwischen 2'000 und 3'000 Menschen an den Folgen des Coronavirus sterben werden. Bei rund 60'000 jährlichen Todesfällen in der Schweiz würden die 3'000 Todesfälle einer Zunahme von 5 Prozent entsprechen.

Die Annahme sei jedoch zu relativieren, schreibt das BFS in der Veröffentlichung der Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung. Einige der Personen, die infolge des Virus sterben – insbesondere ältere Menschen – würden möglicherweise im Jahr 2020 aus einem anderen Grund sterben. Diese vorübergehende Erhöhung der Zahl der Todesfälle dürfte daher die Bevölkerungsentwicklung nicht sehr stark beeinflussen.

Weitreichende Lockerungen in Frankreich

Frankreich hat weitreichende Corona-Lockerungen beschlossen - darunter die Öffnung von Restaurants und Cafés im ganzen Land. Auch für Urlauber gibt es gute Nachrichten: Touristenunterkünfte wie Ferienhäuser oder Campingplätze können ab dem 2. Juni fast im ganzen Land wieder öffnen. «Wir sind dort, wo wir Ende Mai sein wollten. Wir sind sogar ein bisschen besser, als wir gehofft hatten», sagte der Regierungschef Édouard Philippe mit Blick auf den Kampf gegen das Virus.

Ebenfalls Anfang kommender Woche sollen auch die Bewegungseinschränkungen innerhalb Frankreichs wegfallen. Ab dem 2. Juni sollen Reisen mit mehr als 100 Kilometer Entfernung vom Wohnort nicht mehr nur mit triftigem Grund möglich sein. Diese Massnahme habe sich als sehr nützlich erwiesen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sei aber nicht mehr gerechtfertigt, erklärte Philippe.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Frankreich hebt die 100 Kilometer-Regel auf — Schweizerinnen und Schweizer können somit wieder ans Meer.
  • In der Schweiz und Liechtenstein gibt es laut BAG 30'796 laborbestätigte Covid-19-Fälle. Das sind 20 mehr als am Vortag.
  • Der Tessiner Regierungsrat übt Kritik am Bundesrat für dessen weitreichende Lockerungsschritte.
  • Die Schweiz wird sich nicht so rasch von der Wirtschaftskrise erholen, sagt KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm. Als Gründe nennt er die schlechte Konsumentenstimmung im Land sowie die Probleme beim Export in Länder, die sich nicht so schnell aufrappeln.
  • Die vom Bund und den beiden ETH entwickelte Swiss-Covid-App wird einem Härtetest unterzogen.
  • Die Kinderarmut könnte als eine Folge der Corona-Krise dramatisch zunehmen, warnt das Kinderhilfswerk Unicef.
  • Am Mittwoch hatte der Bundesrat weitreichende Lockerungen der Corona-Massnahmen für den 6. Juni bekannt gegeben.

21.50 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker am Donnerstag

21.23 Uhr: Estland öffnet zum 1. Juni seine Grenzen für EU-Bürger

Estland öffnet zum 1. Juni seine Grenzen für Bürger aus EU-Staaten, Länder des Schengenraums, Grossbritannien und Nordirland. Auf Beschluss der Regierung in Tallinn entfällt dabei die Quarantänepflicht für Einreisende aus Ländern mit einer niedrigen Coronavirus-Infektionsrate. Dies teilte Regierungschef Jüri Ratas auf Facebook mit. Die Grenze liegt demnach bei 15 Fällen pro 100'000 Einwohner in den letzten 14 Tagen. Wer aus europäischen Ländern mit einer höheren Infektionsrate in den Baltenstaat einreist, muss sich weiterhin für zwei Wochen in häusliche Isolation begeben.

Nach Angaben von Aussenminister Urmas Reinsalu können demnach ab Juni gegenwärtig Bürger aus 16 Schengen-Staaten ohne Quarantäne nach Estland kommen. Die Liste mit den Ländern werde einmal pro Woche überprüft, sagte er dem estnischen Rundfunk.

Estland steht im internationalen Vergleich in der Coronakrise durchaus gut da. Die Regierung in Tallinn hatte früh mit strikten Massnahmen auf die Ausbreitung des Coronavirus reagiert. Der Ostseestaat mit 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 1851 bestätigte Infektionen und 66 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus.

21.04 Uhr: UN-Chef ruft zur Hilfe für Entwicklungsländer auf

UN-Generalsekretär António Guterres hat zur finanziellen Unterstützung von Entwicklungsländern in der Corona-Krise aufgerufen. «Die Pandemie hat unsere Zerbrechlichkeit demonstriert», sagte Guterres bei einer virtuellen UN-Konferenz zur Finanzierung von Entwicklungsmassnahmen in der Coronavirus-Pandemie. «Wir befinden uns in einer nie da gewesenen menschlichen Krise, wegen eines mikroskopischen Virus. Wir müssen mit Einigkeit und Solidarität reagieren und ein Schlüsselaspekt unserer Solidarität ist finanzielle Unterstützung.»



An der gemeinsam mit den Premierministern von Kanada und Jamaika, Justin Trudeau und Andrew Holness, organisierten virtuellen Konferenz nahmen rund 50 Staats- und Regierungschefs teil, auch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. «Wie die globale Wirtschaft mit diesem Sturm umgeht, geht uns alle an», sagte Trudeau. «Unser Erfolg — sowohl zu Hause als auch zusammen als internationale Gemeinschaft — hängt davon ab.»

20.45 Uhr: Indonesischer Minister nennt Giraffenbaby «Corona»

Zu Ehren seiner Geburt während der globalen Pandemie wurde ein Giraffenbaby in Bali vom indonesischen Umweltminister Corona genannt. Besucher müssen sich noch gedulden, um das Giraffenkalb sehen zu können — der Safari-Park ist für die Öffentlichkeit noch geschlossen.

Was die Giraffenmutter Sophie von der Namensgebung hält, ist nicht bekannt.

20.34 Uhr: Türkei lockert viele Restriktionen ab 1. Juni

Die türkische Regierung will ab 1. Juni ihre Corona-Restriktionen erheblich lockern. Für bisher nach aussen abgeschottete Grossstädte wie Istanbul gibt es wieder Reisefreiheit, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan. Cafés und Restaurants sowie Schwimmbäder, Sportstudios oder auch Kindergärten dürfen demnach wieder öffnen. Auch Strände, Parks und Museen sind dann wieder zugänglich. Freiluft-Konzerte sind bis Mitternacht erlaubt.

Einige Restriktionen bleiben jedoch. Senioren ab 65 Jahren dürfen weiter bis auf festgelegte Stunden in der Woche nicht vor die Tür. Das Ausgehverbot für Unter-20-Jährige wurde leicht verändert und gilt nun noch für Menschen unter 18. Shisha-Lokale und andere «Vergnügungsorte» bleiben geschlossen. Erdogan betonte, dass jeder weiterhin auf die Abstandsregeln achten und eine Maske tragen müsse.

Das Gesundheitsministerium in Ankara meldete, dass sich bisher rund 161'000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hätten. Rund 4500 Menschen seien gestorben.

20.19 Uhr: Stadt Uster öffnet Parkplätze und Grillstellen am Greifensee

Wie die Stadt Uster mitteilt, öffnen zum 30. Mai wieder öffentliche Parkplätze am Greifensee sowie alle übrigen gesperrten Plätze und Grillstellen in Niederuster. 

Die Stadt hatte Parkplätze am Greifensee sowie alle anderen öffentlichen Anlagen präventiv gesperrt, zur «Durchsetzung des bisherigen Versammlungsverbots von mehr als fünf Personen», wie es in der Mitteilung heisst.

Wie in der vom Bundesrat beschlossenen Lockerung  bleiben Versammlungen mit mehr als 30 Personen weiterhin untersagt. 

19.58 Uhr: Johnson zu schwach für Schlussstrich unter Berater-Affäre

Der britische Oppositionsführer Keir Starmer hat Kritik an Premierminister Boris Johnson wegen dessen Umgang mit der Affäre um seinen Chefberater bekräftigt. «Boris Johnson hätte einen Strich unter die Dominic-Cummings-Saga ziehen sollen, aber er war zu schwach, um zu agieren, sagte der Labour-Chef am Donnerstag der BBC. An Johnsons Stelle hätte er den Wahlkampfstrategen längst entlassen, so Starmer.

Cummings steht seit einer Woche im Fokus der Medien, weil er Ende März trotz Ausgangsbeschränkungen von London ins rund 430 Kilometer entfernte Durham zu seinen Eltern reiste. Rücktrittsforderungen, die auch von Dutzenden Abgeordneten der konservativen Regierungspartei kamen, wies er bei einer Pressekonferenz am Montag im Regierungssitz Downing Street zurück. Cummings besteht darauf, im Rahmen der Regeln gehandelt zu haben. Er behauptet, keine andere Möglichkeit gehabt zu haben, die Betreuung seines vier Jahre alten Sohns sicherzustellen, weil sowohl er als auch seine Frau mit einer Coronavirus-Infektion rechnen mussten. Johnson stellt sich bislang hinter seinen Berater.



Die Polizei in der Grafschaft Durham teilte mit, Cummings habe zwar nicht mit der Reise nach Durham die Lockdown-Regeln verletzt, aber womöglich mit einer weiteren Fahrt. Cummings war am Ostersonntag nach überstandener Covid-19-Erkrankung von Durham ins rund etwa 40 Kilometer entfernte Dorf Barnard Castle gefahren. Angeblich wollte er testen, ob er für die Rückreise nach London fit genug war und ob sich sein durch die Erkrankung eingeschränktes Sehvermögen wieder ausreichend verbessert hat. Ein Anwohner hatte ihn dort gesehen und angezeigt. Mit Konsequenzen habe Cummings nicht zu rechnen, teilte die Polizei mit.

19.41 Uhr: Chris Rock und Rosie Perez werben für Masken

Der Gouverneur des besonders heftig von der Coronavirus-Pandemie betroffenen US-Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, hat sich in der Corona-Krise Unterstützung von Comedian Chris Rock (55) und Schauspielerin Rosie Perez (55) geholt. Die beiden Stars forderten am Donnerstag gemeinsam mit Cuomo in dessen täglicher Pressekonferenz die rund 19 Millionen Menschen in dem Bundesstaat dazu auf, Masken zu tragen, Abstand zu halten und sich testen zu lassen. «Alle müssen mitmachen», sagte Perez. «Vergesst eure Arroganz. Vergesst euer Ego.» Auch er selbst habe sich testen lassen, ergänzte Rock.

Gouverneur Cuomo kündigte an, eine Verordnung zu unterschreiben, nach der Ladenbesitzer Menschen ohne Maske den Zutritt verwehren können. Die Zahl der Neuinfektionen pro Tag sank unterdessen auf 163, sagte Cuomo. 74 Menschen starben am Mittwoch nach einer Infektion mit dem Virus. Insgesamt haben sich bislang rund 370'000 Menschen angesteckt, knapp 30'000 sind gestorben.



19.28 Uhr: London hebt weitere Kontaktbeschränkungen auf

Die Kontaktbeschränkungen in England werden weiter gelockert. Das teilte der britische Premierminister Boris Johnson mit. Demnach sollen von kommender Woche an wieder Treffen von bis zu sechs Personen in privaten Gärten möglich sein, solange der Mindestabstand von zwei Metern eingehalten wird. Bislang waren nur Treffen von zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten in Parks und anderen öffentlichen Räumen möglich. Auch Läden mit Verkaufsfläche im Freien sollen wieder öffnen dürfen. Zudem werden auch teilweise die Schulen wieder für eine grössere Zahl von Kindern geöffnet.



Johnson hatte fünf Bedingungen für weitere Lockerungen genannt. Dazu gehören unter anderem sinkende Zahlen bei Infektionen und bei Todesfällen. Alle Bedingungen seien nun erfüllt, sagte der konservative Regierungschef. «Ich will und werde die Erfolge, die wir gemeinsam erzielt haben, nicht wegwerfen, deshalb sind die Änderungen, die wir vornehmen, beschränkt und vorsichtig», so Johnson. Er hatte Ende März strenge Massnahmen zur Eindämmung des Virus erlassen, unter anderem sind alle Geschäfte ausser Lebensmittelläden und Apotheken seitdem geschlossen. Eine erste Runde an Lockerungen hatte es bereits Anfang Mai gegeben. Dabei wurde unter anderem Garten-Centern erlaubt, wieder aufzumachen.

Grossbritannien hat offiziellen Statistiken zufolge die höchste Zahl an Todesfällen in Europa. Bis Mittwoch starben dort etwa 37'800 Menschen, nachdem sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland entscheiden selbst über ihre Massnahmen zur Eindämmung der Epidemie.

19.22 Uhr: Spanien: Sánchez' Juniorpartner fordert «Reichensteuer» gegen Corona

Zur Finanzierung des Kampfes gegen das Coronavirus im besonders schwer betroffenen Spanien will der Juniorpartner der Regierung in erster Linie die vermögenden Bürger zur Kasse bitten. Der Chef des linken Bündnisses Unidas Podemos (UP), Pablo Iglesias, forderte am Donnerstag im Ausschuss für Wiederaufbau die Einführung einer «Reichensteuer».

«Diejenigen, die mehr haben, müssen aushelfen, damit die öffentlichen Dienste und die Rechte aller wiederhergestellt werden können», sagte der Vize des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez. Die konservative Vorgängerregierung habe das Gesundheitssystem und den gesamten Sozialbereich kaputtgespart.

Mit der Besteuerung grosser Vermögen könnte man nach den UP-Plänen zusätzliche Einnahmen von rund elf Milliarden Euro (rund 11,75 Milliunen Franken) erzielen. Das wäre knapp ein Prozent des spanischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) beziehungsweise mehr als das Doppelte dessen, was der spanische Staat 2019 für Gesundheit ausgab. Sánchez gab zur Forderung seines Stellvertreters vorerst keine Stellungnahme ab.

Nach Medienberichten will UP diejenigen zur Kasse bitten, die ein Nettovermögen von mindestens einer Million Euro (rund 1,07 Millionen Franken haben. Geplant seien progressive Steuersätze zwischen 2,0 und 3,5 Prozent, hiess es. Bisher wird den verschiedenen autonomen Regionen in Spanien die Freiheit eingeräumt, die Vermögensteuer weitgehend selbst zu gestalten. In Madrid zahlt man zum Beispiel keine Vermögensteuer.

19.11 Uhr: Touristenunterkünfte öffnen fast in ganz Frankreich ab dem 2. Juni

In weiten Teilen Frankreichs können Touristenunterkünfte wie Campingplätze oder Ferienhäuser für Urlauber bald wieder öffnen. In den als grün eingestuften Gebieten sei das ab dem 2. Juni möglich, kündigte Frankreichs Premier Édouard Philippe an.

Die Farben grün, orange und rot geben unter anderem an, wie stark die Region vom Coronavirus getroffen ist. Nur der Grossraum Paris und die Überseegebiete Französisch-Guyana und Mayotte sind nach der neuen Bewertung der Regierung als orange eingestuft. Dort seien Öffnungen der Unterkünfte ab dem 22. Juni angedacht.

Auch Freizeitaktivitäten sind künftig wieder möglich. In den grünen Bereichen öffnen Strände und Schwimmbäder ab dem 2. Juni wieder. Viele waren bisher bereits mit strengen Regeln für Besucher geöffnet — aber die Entscheidung über eine Öffnung oblag der Präfektur.

Auch Museen und Denkmäler sollen dann wieder öffnen, das Tragen von Masken wird obligatorisch sein. Im ganzen Land dürfen auch die Restaurants wieder öffnen — in Paris allerdings nur die Terrassen. Sommercamps für Kinder sind ab dem 22. Juni wieder möglich.

18.50 Uhr: IS-Terrormiliz sieht im Coronavirus Strafe Gottes für Westen

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sieht im Coronavirus eine Strafe für den Kampf westlicher Staaten gegen gläubige Muslime. «Ihr Kreuzfahrer wurdet von Gottes Hand getroffen (...) nachdem Ihr seine Religion und seine Unterstützer bekämpft habt», sagte IS-Sprecher Abu Hamsa al-Kuraischi in einer am Donnerstag veröffentlichten rund 40-minütigen Audiobotschaft. «Wir sind erfreut, dass Euch Gottes Strafe getroffen hat (...) Wir sehen, wie ihr mit aller Macht Geld ausgebt in dem verzweifelten Versuch, Eure Wirtschaft zu retten, die das Fieber des Virus erschöpft hat.»



Die Echtheit der Audiobotschaft liess sich zunächst nicht bestätigen. Sie wurde aber über die üblichen Kanäle des IS in den sozialen Medien verbreitet. Auch Fachleute gingen davon aus, dass die Stimme von Abu Hamsa al-Kuraischi stammt. Es handle sich um dessen bislang dritte Audio-Botschaft, twitterte Rita Katz, Direktorin der auf Propaganda von Extremisten spezialisierten Site Intelligence Group.

Abu Hamsa kritisierte, dass Moscheen geschlossen wurden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Die «Gelehrten der Götzen» hätten dazu aufgerufen, schwiegen aber gleichzeitig zu «unzüchtigen Versammlungen», etwa von Menschen, die in Clubs tanzten, so «als würde sich das Virus nur in Moscheen ausbreiten».

18.35 Uhr: Niederlande verbieten Transport von Nerzen

Nach mindestens zwei Coronavirus-Übertragungen von Nerzen auf Menschen haben die Niederlande den Transport der Pelztiere im Land vorläufig verboten. Für alle Zuchtfarmen wurde zudem ein Besuchsverbot der Ställe verhängt und extra Hygiene-Vorschriften erlassen, teilte das Landwirtschaftsministerium in Den Haag mit. Mitarbeiter auf Farmen sollten sich bei Corona-Symptomen auch testen lassen.



Mindestens zwei Mitarbeiter von Zuchtbetrieben waren von Nerzen infiziert worden. Dennoch hält das Ministerium vorerst daran fest, dass für die direkte Umgebung keine Gefahr bestehe. In Luft- und Staubproben sei das Virus nicht gefunden worden. Zur Zeit wird untersucht, wie viele Tiere auf den Farmen infiziert sind und ob es dauerhafte Ansteckungsherde gibt. Die Landwirtschaftsministerin schliesst nicht aus, dass bei einem grossen Befall von Farmen auch Tiere getötet würden. Nach einem Gerichtsbeschluss müssen die rund 150 Pelztierfarmen in den Niederlanden spätestens 2024 schliessen.

18.23 Uhr: Sommaruga an Videokonferenz über Entwicklungsfinanzierung

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat auf Einladung der Uno, Kanadas und Jamaikas an einer Videokonferenz zur Entwicklungsfinanzierung teilgenommen. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs nahmen teil, wie das Uvek mitteilte.

Die Konferenz markiere den Start eines längeren Prozesses, in dessen Verlauf die Entwicklungsfinanzierung in Zeiten der Pandemie und darüber hinaus auf globaler Ebene thematisiert werden solle, hiess es in der Mitteilung.



Die Initiatoren wollten verhindern, dass der in mehreren Dekaden erzielte Fortschritt in der globalen Entwicklung durch die Corona-Krise zunichte gemacht werde. Richtschnur sei die Agenda 2030 mit den Zielen der Weltgemeinschaft für eine nachhaltige Entwicklung. Die Konferenz solle eine längerfristige Diskussion über konkrete Finanzierungslösungen und Massnahmen für die Bewältigung der Covid-19-Krise anstossen.

«Wie so oft, sind es die Schwächsten unter uns, die am meisten leiden», liess sich Bundespräsidentin Sommaruga im Communiqué ihres Departements zitieren. «Um die Krise mit Würde hinter uns zu lassen, müssen wir ein Gesellschaftsmodell entwickeln, das nachhaltiger ist, gerechter und besser gerüstet, sich an veränderte Umstände anzupassen.»

18.07 Uhr: Frankreich hebt 100 Kilometer-Regel auf

Frankreich beendet die 100 Kilometer-Sperre ab dem 2. Juni. Diese teilte Premierminister Edouard Philippe auf einer Pressekonferenz mit. Für Schweizerinnen und Schweizer bedeutet dies, dass sie nach der Grenze wieder mehr als 100 Kilometer in Frankreich absolvieren dürfen. Autoreisen ans Meer wären dann also wieder möglich.

Die Corona-Warnstufe ist fast in ganz Frankreich im grünen Bereich. Nur der Grossraum Paris und die Überseegebiete Französisch-Guyana und Mayotte sind noch auf Orange, erklärte Philippe bei der Präsentation weiterer Corona-Lockerungen. Die Einteilung in Farben gibt etwa an, wie schwer die Regionen vom Virus betroffen sind und wie die Situation der Intensivbetten dort ist. Mit Beginn der ersten Lockerungen am 11. Mai war der gesamte Nordosten des Landes rot.

Ab dem zweiten Juni können Schweizerinnen und Schweizer wieder ans Meer in Frankreich. Die 100 Kilometer-Regel fällt.
Ab dem zweiten Juni können Schweizerinnen und Schweizer wieder ans Meer in Frankreich. Die 100 Kilometer-Regel fällt.
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Frankreich ist mit mehr als 28'000 Toten besonders schwer von der Covid-19-Pandemie betroffen. Prémier Philippe gab in seiner Rede den Fahrplan für die sogenannte zweite Phase der Lockerungen bekannt. Sie beginnt am 2. Juni. Die erste Phase nach rund zwei Monaten strenger Ausgangsbeschränkungen hatte am 11. Mai begonnen.

Rote Regionen gibt es nun auf der neuen Karte nicht mehr. Die Resultate seien gut, sagte Philippe. «Das Virus ist nach wie vor im ganzen Land in unterschiedlichem Ausmass vorhanden. Wir sind dort, wo wir Ende Mai sein wollten. Wir sind sogar ein bisschen besser, als wir gehofft hatten», so der Premier. Die Lockerungen im Grossraum Paris und in Französisch-Guyana sowie Mayotte werden nun etwas langsamer vorangehen, so der Regierungschef. Generell gelte, dass Kontaktsportarten, Nachtclub-Besuche oder grosse öffentliche Versammlungen zunächst nicht wieder aufgenommen werden können.

17.30 Uhr: Städte rechnen mit steigenden Schulden

Die Folgen der Corona-Pandemie dürften ein Loch in die Kassen der Gemeinden und Städte reissen. Das zeigt eine Umfrage, die der Schweizerische Städteverband bei seinen 131 Verbandsmitgliedern durchgeführt hatte.

Demnach rechnen die Gemeinden und Städte mit tieferen Steuereinnahmen durch die Corona-Krise ab 2021 und gehen von tieferen Mieteinnahmen aus. So seien rund 80 Prozent der Städte ihren geschäftlichen Mietern und Mieterinnen in den vergangenen Wochen entgegengekommen, heisst es in einer Mitteilung des Städteverbands.

Ferner gehen die Städte und Gemeinden davon aus, dass sie wohl auch bei den kommunalen Verkehrsbetrieben hohe finanzielle Einbussen in Kauf nehmen müssen. Der Städteverband verlangt deshalb, dass Ortsverkehrsbetriebe vom Bund bezüglich Ausfallentschädigungen gleich wie die Unternehmen des Regional- und Fernverkehrs behandelt werden.

Ausgaben hatten die Gemeinden demnach auch aufgrund anderer Massnahmen zur Unterstützung des Gewerbes und der Selbstständigen. Über 60 Prozent der Städte sprachen Finanzhilfen in unterschiedlichen Formen. Einnahmenausfälle gibt es auch bei der Kinderbetreuung durch Kitas und Tagesschulen. Zahlreiche Gemeinden und Städte unterstützen auch privat geführte Kitas finanziell.

Laut der Umfrage wollten die «Städte grossmehrheitlich auf Steuererhöhungen verzichten und die zu erwartenden finanzielle Einbussen in erster Linie durch eine Erhöhung der Verschuldung kompensieren».

Ein Mitarbeiter der Stadt Bern bringt einen Corona-Hinweis an. Die Schweizer Städte und Gemeinden rechnen laut einer Umfrage mit grossen Lächern in ihren Kassen. (Archiv)
Ein Mitarbeiter der Stadt Bern bringt einen Corona-Hinweis an. Die Schweizer Städte und Gemeinden rechnen laut einer Umfrage mit grossen Lächern in ihren Kassen. (Archiv)
Bild: Keystone

16.55 Uhr: Warnung vor Kürzung der Gesundheitsausgaben 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer Kürzung der Gesundheitsausgaben in Europa während der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise gewarnt.

«Wir haben Sorge, dass die Länder auf diese Krise genauso reagieren werden wie auf die Rezession vor zehn Jahren – indem sie die öffentlichen Gesundheitsausgaben kürzen», sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag. Dies könne lebensgefährliche Auswirkungen haben, sagte er weiter.

Laut WHO sanken die Pro-Kopf-Ausgaben für die Gesundheitsversorgung zwischen 2008 und 2013 in rund der Hälfte der europäischen Länder. Weiterhin stieg demnach in 19 von 28 EU-Ländern der Bedarf an Gesundheitsversorgung, der nicht gedeckt werden konnte. Zudem seien bis zu neun Prozent der Haushalte in die Armut gedrängt worden, weil sie für ihre Gesundheitsversorgung zahlen mussten.

16.37 Uhr: Novartis produziert Coronavirus-Impfstoff

Die zum Novartis-Konzern gehörende US-Gentechnikfirma AveXis wird einen vom amerikanischen Krankenhaus- und Ärztenetzwerk Mass General Brigham entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus für klinische Tests produzieren.

Das Unternehmen werde Technologie, Expertise und Lieferkette kostenlos zur Verfügung stellen, um den genbasierten Impfstoff für die Versuche, die in der zweiten Jahreshälfte beginnen sollen, zu liefern, erklärten die beiden Netzwerkspitäler Massachusetts Eye and Ear und Massachusetts General Hospital am Donnerstag.

Weltweit arbeiten zahlreiche Forscher und Unternehmen mit Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19, den viele Experten für unerlässlich halten, um die Virus-Krise zu überwinden. Viele Experten gehen davon aus, dass es zwölf bis 18 Monate dauern dürfte, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, einige dagegen halten dies bereits Ende des Jahres für möglich.

16.18 Uhr: Lufthansa-Gruppe baut Juni-Flugplan aus

Die Lufthansa steigert ihr Flugangebot mit dem erwarteten Ende vieler Corona-Reisebeschränkungen in Europa im Juni. Die Airlines der Gruppe wollen demnach 2'000 wöchentliche Verbindungen zu mehr als 130 Zielen weltweit an den Start bringen, wie die Lufthansa am Donnerstag mitteilte.

Die Tochtergesellschaften Austrian Airlines, Brussels Airlines und Air Dolomiti hatten den Flugbetrieb wegen der Corona-Pandemie seit März fast völlig eingestellt und nehmen diesen im Juni wieder auf. Insgesamt könnten damit im kommenden Monat rund 15 Prozent der Flüge im Vergleich zum Vorjahr wieder aufgenommen werden, ergänzte ein Lufthansa-Sprecher.

Die Flugpläne der Airlines der Lufthansa Gruppe seien eng aufeinander abgestimmt, hiess es weiter. Die Swiss plane ihr Angebot nach Italien zu erhöhen und werde in der zweiten Monatshälfte ab Zürich wieder Brindisi, Florenz, Neapel, Palermo, Rom und weitere Ziele anfliegen. Ab Genf können Swiss-Reisende unter anderem wieder nach Faro und Nizza fliegen. Auf der Langstrecke werde die Schweizer Airline weiterhin rund zehn Ziele bedienen, hiess es.

Die Schwester-Airline Edelweiss hat nach fast zwei Monaten Zwangspause wegen des Coronavirus den Ferienflugbetrieb wieder gestartet. Bis Ende Juni seien 171 Flüge zu 36 Ferienzielen geplant, hatte Edelweiss am Vortag bekannt gegeben.

16.10 Uhr: EU will keine harten Auflagen für Hilfsfonds

Anders als bei den Rettungsprogrammen in der Finanzkrise will die EU-Kommission bei ihrem massiven Hilfsfonds in der Corona-Krise Empfängerländer nicht auf harte Bedingungen und Auflagen zur Haushaltsführung verpflichten. «Dies ist kein Anpassungsprogramm mit einem anderen Namen», sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni am Donnerstag. «Es ist kein Rettungsinstrument mit angehängten Bedingungen.» Es werde auch «keine Troika» geben, die es überwache.

Die EU-Kommission hatte am Mittwoch einen Wiederaufbauplan von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen, um Europa schnell wieder aus der Rezession wegen der Corona-Krise zu holen. Dabei sollen vor allem stark von der Pandemie betroffene Länder wie Italien und Spanien unterstützt werden, die geringe nationale Haushaltsspielräume haben, um Konjunkturprogramme aufzulegen. Zwei Drittel der Mittel sollen dabei als Zuschüsse fliessen, der Rest als Kredite.

15.58 Uhr: Bundesrat redet mit Kantonen über Kosten

Mehrere Kantone fühlen sich bei der Kostenübernahme von Corona-Tests ungleich behandelt. Sie verlangen eine Finanzierungsstrategie, die auch den Bund und die Versicherer einbezieht. Der Bundesrat will nun klärende Gespräche führen.

Aus seiner Sicht bestehe zwar grundsätzlich kein gesetzgeberischer Handlungsbedarf, schreibt der Bundesrat in seiner Antwort auf eine Motion der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK). Dennoch sei es ihm ein Anliegen, den Dialog mit den Kantonen, aber auch mit den Versicherern und Leistungserbringern weiterzuführen.

Daher werde das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) in einem ersten Schritt die Kantone und später auch die übrigen Akteure zu Gesprächen einladen, heisst es weiter. Die Motion der SGK beantragt er aber zur Ablehnung. Diese fordert den Bundesrat auf, die Regeln zur Kostenübernahme zu erlassen, sofern sich die Tarifpartner im Gesundheitswesen nicht auf eine rasche Lösung einigen können.

15.50 Uhr: Stadt Zürich öffnet Anlagen wieder

Die seit dem 20 März gesperrten gesperrten Uferanlagen am Utoquai, die Blatterwiese und der Obere Letten werden im Zuge der vom Bundesrat beschlossenen Lockerungsschrittam am 6. Juni wieder geöffnet, wie die Stadt Zürich mitteilt

Auch dann müssten jedoch die Abstands- und Hygieneregeln des Bundes eingehalten werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Stadtpolizei habe die Aufgabe, die Bestimmungen durchzusetzen. Für den Fall, dass zu viele Personen die Regeln missachteten, würden die Anlagen wieder geschlossen.

Gesperrtes Ufer am Zürichsee. (Archiv)
Gesperrtes Ufer am Zürichsee. (Archiv)
Bild: Keystone

15.26 Uhr: Räte erhalten wieder Unterlagen auf Papier

Die Lockerungen der Corona-Massnahmen haben auch Auswirkungen auf die Organisation der Sommersession der eidgenössischen Räte: Anders als an der ausserordentlichen Session im Mai erhalten die Mitglieder des Parlaments wieder mehr Unterlagen auf Papier.

Das hat die Verwaltungsdelegation, der beide Ratspräsidien angehören, entschieden. In einem am Donnerstag verschickten Brief an die Parlamentarier werden die organisatorischen Änderungen aufgeführt.

Wer ganz digital arbeiten möchte, kann das laut der Verwaltungsdelegation weiterhin tun. In den Kommissionssitzungen würden die Unterlagen für alle wieder in Papierform zur Verfügung stehen.

Die Sommersession findet wiederum in den Hallen der Berner Messe Bernexpo statt. Im Bundeshaus könnten die vom Bund verordneten Abstandsregeln nicht eingehalten werden. Weiterhin sind Besucher und Lobbyisten nicht erwünscht.

15.03 Uhr: Theaterschaffende fordern weitere Unterstützung

t. Theaterschaffende Schweiz, der Berufsverband aller Akteure im professionellen freien Theater, hat am Donnerstag in einem Schreiben Stellung zu den Beschlüssen des Bundesrats vom 27. Mai genommen.

Man begrüsse die Lockerung des Veranstaltungsverbotes grundsätzlich, ist darin etwa zu lesen. Flankierende Unterstützungsmassnahmen seien aber weiterhin nötig – dazu gehören etwa Kurzarbeits- und Ausfallentschädigungen sowie der Corona-Erwerbsersatz.

Im Bezug auf die Vermeidung der Weiterverbreitung des Coronavirus will t. Theaterschaffende Schweiz das Contact-Tracing in seinen Schutzkonzepten unbedingt berücksichtigen. Der Abstand von zwei Metern sei dagegen sowohl in den Proben wie auch in den Vorstellungen ein Problem.

Überhaupt sei es aus organisatorischen oder finanziellen Gründen nicht allen Theatern, Gruppen und Kulturbetrieben möglich, die erforderlichen Schutzmassnahmen einzuhalten, schreibt der Verband weiter. Und wenn, dann würde es sie derart einschränken, dass eine Wiederaufnahme des Betriebs sinnlos sei.

t. Theaterschaffende Schweiz hat einen Brief der Taskforce «Corona Massnahmen Kultur» unterzeichnet. Darin fordern insgesamt 41 Schweizer Kulturverbände den Bundesrat auf, den Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung im Kulturbereich weiterzuführen, auch für Inhaber von Kulturunternehmen oder Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung sowie bei befristeten Arbeitsverträgen.

14.48 Uhr: Hacker testen Swiss-Covid-App

Wie angekündigt wird die vom Bund und den beiden ETH entwickelte Swiss-Covid-App zur besseren Rückverfolgung von Corona-Ansteckungsketten einem Härtetest unterzogen. Ab sofort sollen Hacker und weitere Interessierte die App auf Sicherheitslücken überprüfen.

Der öffentliche Test des Schweizer Proximity-Tracing-Systems soll für Nutzer der Applikation einen maximal möglichen Schutz der Privatsphäre sicherstellen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mitteilte. Daher stehen ab sofort die Quellcodes des Proximity-Tracing-Systems öffentlich zur Verfügung.

Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) nimmt laut dem Bund die entsprechenden Testergebnisse entgegen, bewertet deren Inhalte, priorisiert diese in Anbetracht ihres Schweregrads und veranlasst notwendige Anpassungen. Die Rückmeldungen werden auf der Webseite des NCSC täglich aktualisiert und sind öffentlich einsehbar.

Derzeit befindet sich das App-Projekt in einer Pilotphase. Falls das Parlament die gesetzliche Grundlage für die App in der Sommersession vom Juni genehmigt, soll diese im Anschluss breit lanciert werden.

14.40 Uhr: Clubs von Lockerungsbestimmungen enttäuscht

Die gestern präsentierten Lockerungsschritte sorgen bei der Bar und Clubkommission Zürich für Kritik. Obwohl der Bundesrat prinzipiell beschlossen hat, dass Nachtclubs und Diskotheken ab dem 6. Juni wieder öffnen dürfen, sei damit «keine Lösung für das Nachtleben in Sicht», schreibt die Clubkommission in einer Mitteilung.

Bemängelt wird in dem Schreiben, dass die Auflagen vom Bund gemacht wurden, ohne dass «Kommunikation mit der Branche stattgefunden» habe. Die meisten Clubs und Musik-Bars in der der Stadt Zürich würden auch weiterhin geschlossen bleiben.

«Der Grund dafür ist, dass die geltenden Abstandsregel, vier Quadratmeter pro Person, und die Einschränkung der Öffnungszeiten solch gravierende Einschränkungen sind, dass diese nicht nur Wirtschaftlich, sondern auch inhaltlich nicht umgesetzt werden können!», heisst es in der Mitteilung.

Anfang Mai wird in Zürich der Barbereich einer Brasserie für die Wiedereröffnung vorbereitet. Laut der Bar und Clubkommission Zürich sind die letzten Lockerungsschritte ungenügend. (Symbolbild)
Anfang Mai wird in Zürich der Barbereich einer Brasserie für die Wiedereröffnung vorbereitet. Laut der Bar und Clubkommission Zürich sind die letzten Lockerungsschritte ungenügend. (Symbolbild)
Bild: Keystone

14.35 Uhr:  Arbeitslosigkeit in USA steigt dramatisch

Die Zahl der Arbeitslosen in den USA steigt weiter extrem an. In der Woche bis zum 23. Mai haben mehr als 2,1 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt.

Dies teilte die US-Regierung am Donnerstag mit. Seit der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den USA im März haben nunmehr bereits fast 41 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren. Einen solchen Einbruch am Arbeitsmarkt hat es nie zuvor in der US-Geschichte gegeben.

14.12 Uhr: Coronavirus mit Frauen verglichen

Der indonesische Sicherheitsminister Mohammad Mahfud hat einen Vergleich zwischen dem Coronavirus und Frauen aufgegriffen und dafür harsche Kritik von Frauenorganisationen und Nutzern im Internet erfahren. Seine Bemerkung fiel, als er in einem auf Youtube veröffentlichten Video für die schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen warb, die die indonesische Regierung plant.

«Wir können uns an die Situation anpassen und dennoch auf unsere Gesundheit aufpassen», sagte er. Und fügte dann den nun kritisierten Part hinzu: «Letztens bekam ich ein Meme von meinem Kollegen Luhut Pandjaitan, in dem es heisst: "Corona ist wie Deine Frau. Am Anfang versuchst Du, sie zu kontrollieren, dann wirst Du gewahr, dass dies nicht geht. Danach lernst Du, damit zu leben"», sagte er auf Englisch. Pandjaitan, der Minister für Marine und Investment, wurde auch dafür kritisiert, doch erst Mahfud hatte diesen «Witz» in der Öffentlichkeit ausgesprochen. Als Memes (ausgesprochen mim) werden Bilder und Clips bezeichnet, die im Internet viel verbreitet werden.

«Diese Erklärung spiegelt nicht nur die Inkompetenz der Regierung bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie wider, sondern zeigt auch die sexistische und frauenfeindliche Haltung von Beamten», teilte die indonesische Frauenorganisation Women's Solidarity Society dazu mit. «Witze, die Frauen zu Objekten machen, tragen nur dazu bei, die Kultur der Gewalt gegen Frauen zu normalisieren.»

Video mit den Bemerkungen des indonesischen Sicherheitsminister Mohammad Mahfud.

YouTube

14.02 Uhr: System zur Rückverfolgung in Grossbritannien

Die britische Regierung hat in England ein System zur Rückverfolgung von Coronavirus-Infektionen eingeführt. Gesundheitsminister Matt Hancock appellierte am Donnerstag an die Menschen, die damit verbundenen Regeln einzuhalten. Dies sei eine «Bürgerpflicht», sagte er dem Radiosender BBC.

Bei dem «Test and Trace»-System ermitteln 25'000 Mitarbeiter – unterstützt von weiteren rund 27'000 Mitarbeitern in Kliniken und Testeinrichtungen – die Kontaktpersonen infizierter Menschen. Jeder, der sich möglicherweise angesteckt hat, wird aufgefordert, sich zu isolieren, selbst wenn er keine Symptome aufweist. Geldbussen für Verstöße drohen nicht; Hancock betonte aber, es sei «im Interesse aller», sich daran zu halten.

Die Mitarbeiter sollen nach Regierungsangaben in der Lage sein, pro Tag die Kontaktpersonen von 10'000 Infizierten zu überprüfen. Das System sollte ursprünglich zusammen mit einer von der britischen Gesundheitsbehörde NHS entwickelten Tracking-App an den Start gehen. Diese befindet sich jedoch noch in der Testphase. Die Regierungen in Schottland, Wales und Nordirland verfolgen bei der Eindämmung des Virus eigene Ansätze.

13.50 Uhr: Kritik an Entscheid zum Sexgewerbe

Nach dem gestrigen Bundesrats-Beschluss dürfen Erotikbetriebe ab dem 6. Juni wieder öffnen. Fragwürdig findet diesen Entscheid Matthias Egger, Chef der Task Force Covid-19. 

Egger sagte gegenüber «SRF», dass Distanzhalten und Handhygiene das Fundament im Kampf gegen das Coronavirus seien. Bei einer Party mit 30 Leuten im Garten könne er sich noch gut vorstellen, «dass man die zwei Meter Abstand einhalten kann. Beim Tanzen eines Walzers oder beim Boxen kann man das nicht. Es hat eine Logik, dass dies weiterhin verboten bleibt», so Egger. Vor diesem Hintergrund sei allerdings nur schwer nachzuvollziehen, dass gerade Erotikbetriebe nun wieder öffnen dürften.

13.37 Uhr: Keller-Sutter bespricht in Wien Grenzöffnungen

Justizministerin Karin Keller-Sutter hat am Donnerstag in Wien mit dem österreichischen Innenminister Karl Nehammer über die schrittweise Grenzöffnung zwischen den Nachbarländern gesprochen. Am 15. Juni fallen alle Reisebeschränkungen zwischen den beiden Ländern.

Bereits am 16. Mai hatten sich die Schweiz, Österreich, Frankreich und Deutschland auf verschiedene, gezielte Lockerungen bei den Einreisebestimmungen geeinigt, zum Beispiel für unverheiratete Personen, die in einer grenzüberschreitenden Beziehung leben. Auf den Mitte Juni sollen sämtliche Reisebeschränkungen zwischen diesen vier Staaten aufgehoben werden.

Bei den Gesprächen in Wien bestätigten beide Magistraten das gemeinsame Ziel einer baldigen Rückkehr zur Normalität, wie das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement mitteilte.

Weiter besprachen Keller-Sutter und Nehammer die anstehende Reform der europäischen Migrationspolitik sowie den Schutz der Schengen-Aussengrenzen. Es brauche ein krisenfestes Asyl- und Migrationssystem.

12.58 Uhr: Tessiner Regierung bemängelt schnelle Öffnung

Der Tessiner Regierungsrat hat am Donnerstagvormittag Kritik am Bundesrat geübt. Die erlaubten spontanen Versammlungen von bis zu 30 Personen erschwerten das Contact Tracing, monierte Gesundheitsvorsteher Raffaele De Rosa. Der Bundesrat habe nun das Tempo bei den Lockerungen erhöht, aber nicht alle Entscheide seien «linear», sagte Regierungspräsident Norman Gobbi. Die Diskotheken dürften öffnen, Gastrobetriebe müssten jedoch um Mitternacht schliessen.

Mit den aktuellen Zahlen zur Pandemie im Tessin zeigte sich Gobbi aber zufrieden. «Endlich ist da ein Sonnenstrahl am Himmel.» Seit mehreren Tagen gebe es kaum neu gemeldete Neuansteckungen und Todesfälle.

Auch Raffaele De Rosa, Vorsteher des Gesundheitsdepartements, übte Kritik am Bundesrat. «Ich hätte es lieber gesehen, wenn sich Bern für den vorsichtigen Weg entschieden hätte.» Speziell die Erhöhung der erlaubten spontanen Menschenansammlungen von fünf auf 30 Personen sei ein grosser Sprung. Das Contact Tracing werde dadurch erschwert.

De Rosa betonte, dass das Tessin eine andere Erfahrung gemacht habe als die Deutsch- und die Westschweiz. «Wir haben am eigenen Leib erfahren, wie lange es dauern kann, bis die Situation sich wieder entspannt.» Doch die Landesregierung treibe nun eine «beschleunigte Öffnung» voran. Das Tessiner Gesundheitssystem sei jederzeit bereit, falls die Neuansteckungen wieder zunehmen sollten, sagte De Rosa. Sieben Plätze auf der Intensivstation sowie 20 Plätze auf der normalen Abteilung seien ständig für Covid-19-Patienten reserviert.

Markt vor dem Bundeshaus in Bern Anfang der Woche.  Mit weiteren Öffnungsschritten bewegt sich die Schweiz Richtung Normalit
Markt vor dem Bundeshaus in Bern Anfang der Woche.  Mit weiteren Öffnungsschritten bewegt sich die Schweiz Richtung Normalit

12.23 Uhr: Austrian Airlines nimmt Betrieb bald wieder auf

Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) nimmt am 15. Juni ihren Flugbetrieb nach einer fast 90-tägigen Corona-Pause wieder auf. «Die ersten Flieger starten unter anderem nach London, Paris und Brüssel», teilte das Unternehmen am Donnerstag in Wien mit. Im Lauf der ersten beiden Neustart-Wochen sollen 37 Destinationen angeflogen werden. Das Angebot beschränkt sich aber auf rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schon für Juli sind auch Langstreckenflüge wieder angedacht.

Die Passagiere sind an Bord künftig verpflichtet, einen Mundschutz zu tragen. Menschen, die nicht im gleichen Haushalt leben, sollen sich möglichst weiträumig im Flugzeug verteilen. «Allerdings wird bei entsprechender Auslastung kein Gast abgewiesen, um den Nachbarsitz freizuhalten», hiess es in der Mitteilung.

Die AUA hat ihren Linienflugbetrieb am 19. März eingestellt und seitdem nur mehr Sonderflüge absolviert. Die Airline hat in Österreich inzwischen Staatshilfen beantragt, über die noch verhandelt wird. Die österreichische Regierung machte zuletzt deutlich, dass für sie vor allem der Weiterbetrieb der AUA und des Drehkreuzes am Flughafen Wien wichtig seien. Mit den Mitarbeitern konnte sich das Unternehmen zuletzt auf ein millionenschweres Sparpaket einigen. Die Angestellten verzichten dabei auf bis zu 15 Prozent ihres Gehalts.

12.13 Uhr: 20 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 20 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Am Mittwoch und Dienstag waren 15 neue Fälle gemeldet worden.

Insgesamt gab es 30'796 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mitteilte. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstagmittag 1'919, zwei mehr als am Tag zuvor. Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 mit 1'655 (Vortag: 1'649) an. Das entspreche 19 Todesfällen pro 100'000 Einwohner. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Mittwochmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG.

12.06 Uhr: Südkorea nimmt Teil der Lockerungen zurück

Aufgrund einer Reihe neuer Corona-Infektionsherde hat Südkorea einen Teil seiner Lockerungen wieder zurückgenommen. In der besonders betroffenen Hauptstadtregion Seoul würden Museen, Parks und Kunstgalerien ab Freitag für zwei Wochen wieder geschlossen; die Einwohner seien erneut aufgerufen, auf Restaurant- oder Barbesuche zu verzichten und grössere Menschenansammlungen zu meiden, teilte Gesundheitsminister Park Neung Hoo am Donnerstag mit. Dagegen werde am Zeitplan für die schrittweise Öffnung der Schulen festgehalten.

Südkorea war zu Beginn der Coronavirus-Pandemie das am zweitstärksten betroffene Land nach China. Durch strikte Abstandsregeln, umfangreiches Testen und das Nachverfolgen von Kontakten konnte der Ausbruch aber unter Kontrolle gebracht werden - die Zahl der Neuinfektionen ging deutlich zurück.

Die neuen Infektionsfälle, darunter in einem Lager für den Internethandel, drohen jedoch den Erfolg wieder zunichte zu machen. Die Behörden meldeten am Donnerstag 79 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, so viele wie seit Anfang April nicht mehr. Die Zahl der Gesamtinfektionen stieg damit auf 11'344.

In den beiden kommenden Wochen entscheide es sich, ob es gelingen werde, eine erneute Ausbreitung des Virus in der Metropolregion Seoul zu verhindern, mahnte Park. Sollte die Zahl der Neuinfektionen an mindestens sieben aufeinanderfolgenden Tagen bei mehr als 50 liegen, «werden wir zu den strikten Abstands-Massnahmen zurückkehren». In der Region lebt rund die Hälfte der südkoreanischen Bevölkerung.

11.25 Uhr: ÖV kehrt zum Normalbetrieb zurück

Ab dem 8. Juni wird der öffentliche Verkehr in der Schweiz wieder weitgehend im Normalbetrieb funktionieren, wie die SBB mitteilen. Vor allem die Angebote, die aus touristischer Sicht interessant sind, werden wieder aufgenommen. Dazu gehören Schiffe, Bergbahnen, aber auch Panoramawagen. Lediglich bei den Zusatzkursen zur Stosszeit und bei Nachtverbindungen werde es noch einzelne Beschränkungen geben, heisst es weiter. 

Auch Speisewagen werden ab übernächstem Montag wieder in Betrieb gehen, dort gilt das Schutzkonzept des Gastgewerbes. Ebenfalls wieder möglich sein werden Gruppenreisen, wie die SBB weiter schreiben, und auch der Gepäcktransport wird dann wieder wie gewohnt angeboten.

Das Schutzkonzept für den öffentlichen Verkehr gilt weiterhin. Vor allem rate man den Reisenden weiterhin dringend, Schutzmasken zu tragen, wenn ein Abstand von zwei Metern nicht möglich ist.

11.05 Uhr: Sterberate steigt

Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) gehen Fachpersonen derzeit davon aus, dass in der Schweiz zwischen 2'000 und 3'000 Menschen an den Folgen des Coronavirus sterben werden. Bei rund 60'000 jährlichen Todesfällen in der Schweiz würden die 3'000 Todesfälle einer Zunahme von 5 Prozent entsprechen.

Die Annahme sei jedoch zu relativieren, schreibt das BFS in der Veröffentlichung der Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung. Einige der Personen, die infolge des Virus sterben – insbesondere ältere Menschen – würden möglicherweise im Jahr 2020 aus einem anderen Grund sterben. Diese vorübergehende Erhöhung der Zahl der Todesfälle dürfte daher die Bevölkerungsentwicklung nicht sehr stark beeinflussen.

10.55 Uhr: Corona-Kredite gibt es nur einmal

Der Bund unterstützt Unternehmen in der Corona-Krise mit Überbrückungskrediten. Solche können nur einmal beantragt werden, die Höhe ist auf zehn Prozent des Jahresumsatzes begrenzt. Dabei soll es bleiben.

Der Bundesrat lehnt eine Motion der Finanzkommission des Ständerats ab, die weitere Kreditbegehren zulassen will. Den meisten Unternehmen sei nicht bewusst gewesen, dass nur ein Gesuch möglich sei, argumentiert sie. Vorsichtige unter ihnen hätten nur einen Teil des möglichen Betrags in Anspruch genommen, um sich nicht unnötig zu verschulden.

Dem Bundesrat lägen keine Hinweise vor, dass eine grössere Anzahl von Unternehmen ein zweites Kreditbegehren stellen möchten, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme zur Motion.

10.35 Uhr: Keine freien Mittelsitze bei Swiss

Die Swiss werde die Plätze in ihren Fliegern alle besetzen, sagt Thomas Frick, Chief Operating Officer von Swiss, es sei nicht vorgesehen, beispielsweise Mittelsitze freizulassen. Die Fluggesellschaft rechne damit, dass das Geschäft bis Ende Jahr etwa auf der Hälfte des bisherigen Verkehrs verharre.

10.30 Uhr: «Wir werden wieder Angebote hochfahren»

Bruno Stefani, Stationsleiter von Swissport Zürich sagt, dass man wieder zur Normalität zurückkehren wolle. «Wir werden wieder Angebote hochfahren.»

10.20 Uhr: «Zwischen Passagier und Mitarbeiter gibt es ein Plexiglas»

Es brauche auch die Kooperation der Besucher des Flughafens, sagt Stefan Tschudin, der COO vom Flughafen Zürich. Es sei unabdingbar, dass sich die Leute an die Hygienemassnahmen hielten. Dazu seien auch 200 Desinfektionsmittel-Spender aufgestellt worden, Selecta-Automaten seien mit Material wie Masken ausgerüstet. Tschudin sagt, dass zwischen Passagieren und Flughafen-Mitarbeiterin ein Plexiglas stehe. Wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können, sollen Passagiere eine Maske tragen.

10.12 Uhr: Flughafen Zürich informiert über das Schutzkonzept

Immer mehr Länder bereiten sich darauf vor, die Grenzen wieder zu öffnen. Der Flughafen Zürich informiert zusammen mit der Fluggesellschaft Swiss, der Kantonspolizei Zürich und weiteren Stellen an einer Medienkonferenz, wie die Passagiere mit dem neuen Schutzkonzept umgehen sollen.

9.52 Uhr: Maurer wortkarg

An der Pressekonferenz wird Bundesrat Maurer doch noch zu den Beschlüssen von gestern befragt. Weshalb habe der Bundesrat entschieden, von der «ausserordentlichen Lage» zur «besonderen Lage» zurückzugehen und nicht zum Normalzustand, will eine Journalistin wissen. Maurers knappe Antwort: «Der Bundesrat hat einfach so entschieden.» Dazu muss erwähnt werden: In Medien des Tamedia-Verlags war heute zu lesen, dass Maurer noch weitergehende Lockerungen vorgeschlagen hatte, am Ende aber im Gremium überstimmt wurde.

Zum Schuldenabbau nach der Coronakrise werde sich der Bundesrat Ende des Monats äussern. Man wolle eine möglichst grosse Gesamtschau vornehmen, mit Blick auch auf das Budget 2021.

9.35 Uhr: Bürgermeister von Florenz auf «Betteltour»

Kunststädte in Italien stehen nach Aussagen des Bürgermeisters von Florenz wegen der Corona-Pandemie am Abgrund – und brauchen Hilfe von privaten Geldgebern.

«Wenn auf der einen Seite die Kommunen in einer totalen Krise sind, dann stehen die Kunststädte vor dem Kollaps», sagte Dario Nardella der Zeitung «Corriere della Sera» vom Donnerstag. Allein der Einbruch des Tourismus koste Florenz Abermillionen Euro. «49 Millionen weniger durch entgangene Übernachtungsabgaben, 18 Millionen für Touristenbustickets und 15 Millionen von Einnahmen der städtischen Museen.»

Nardella rief Mäzene um Spenden auf, «weil von der Regierung bisher noch kein Euro gekommen ist». Er plane deshalb eine weltweite Tour, auf der er um Gelder werben will. Angefangen in China, danach folgen New York, Los Angeles, Japan, Hongkong, Taiwan, Indien und London, Berlin und Paris.

9.15 Uhr: Pressekonferenz mit Ueli Maurer

Nun hat die Pressekonferenz mit Bundesrat Ueli Maurer begonnen: Thema ist die Cybersicherheit, aber gut denkbar, dass der Finanzminister auch noch zu den Coronamassnahmen befragt wird.

Die Bundesverwaltung erhält 20 zusätzliche Stellen zur Stärkung der Cybersicherheit. Eingerichtet werden sollen sie in den dafür zuständigen Ämtern. Das hat der Bundesrat am Mittwoch entschieden.



8.45 Uhr: Easyjet streicht jede dritte Stelle

Die britische Billigairline Easyjet will wegen der Corona-Krise bis zu 30 Prozent ihrer Arbeitsplätze streichen. Auch die Flugzeugflotte soll zunächst schrumpfen statt zu wachsen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Luton bei London mitteilte.

Das Management begründete die Kürzungen mit dem Einbruch des Flugverkehrs infolge der Coronavirus-Pandemie und der Erwartung, dass die Nachfrage nach Flugtickets nicht vor dem Jahr 2023 wieder auf das Niveau von 2019 klettert.

8.30 Uhr: Pressekonferenz mit Sommaruga

In Bern hat eine Pressekonferenz mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga begonnen. Offiziell geht es um zwei Personalien: Bernard Maissen wird neuer Direktor des Bundesamts für Kommunikation (Bakom). Katrin Schneeberger wird neue Direktorin des Bundesamts für Umwelt (Bafu). Falls sich etwas zu den Lockerungsschritten ergeben sollte, werden wir hier im Ticker berichten.

Um 9.15 Uhr folgt eine Pressekonferenz mit Bundesrat Ueli Maurer. Auch diese werden wir im Blick behalten.

8.04 Uhr: Datenschützer gibt grünes Licht für Restaurant-Regelung

Die am Mittwoch verkündeten weitgehenden Lockerungen bringen auch Neuerungen in der Gastronomie: Neu dürfen auch Gruppen von mehr als vier Personen an einem Tisch zusammensitzen, mindestens eine Person muss dann aber ihre Kontaktdaten hinterlegen. Der Eidgenössische Datenschützer Adrian Lobsiger ist mit dieser Regelung einverstanden, wie Lobsiger gegenüber SRF sagte.

Die Regelung sei gesetz- und verhältnismässig. Beides sei bei der ursprünglichen Idee des Bundesrates, die Daten aller Gäste zu erfassen, nicht der Fall gewesen. Dies hatte der Bundesrat vor der ursprünglichen Wiedereröffnung per 11. Mai geplant, dann aber auf Freiwilligkeit gesetzt.



7.05 Uhr: Bund musste Pflichtlager nicht anrühren

War es zu Beginn der Corona-Krise aus Angst vor Engpässen in der Lebensmittelversorgung noch zu Hamsterkäufen gekommen, so zeigt sich nun ein anderes Bild. Es sei nicht einmal notwendig gewesen, auf die Pflichtlager des Bundes zurückzugreifen, sagte Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps».

Das gesamte System – Landwirte, Importe, Verpackungsbetriebe – habe den Schock erfolgreich überstanden. Da die Schweiz bei mehreren Produkten von Importen abhängig sei, sei es notwendig gewesen, mit allen in- und ausländischen Akteuren des Sektors zusammenzuarbeiten.



4.30 Uhr: Mehr Gegenwind für EU-Aufbauplan

Der deutsche Bund der Steuerzahler hat den Plan der EU-Kommission für ein europäisches Konjunkturprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro scharf kritisiert. «In letzter Konsequenz haben wir eine Vorstufe von gemeinschaftlichen Schulden», sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel dem Portal t-online.de. Er sprach von einer Vernebelung der Tatsachen und einem Weichklopfen von Steuergeldern. Besser wäre zunächst eine «knallharte Bedarfsanalyse» der EU-Staaten, ehe Geld aus Brüssel fliesst.

Auch die Idee einer neuen Digitalsteuer lehnt Holznagel ab. «Der Glaube, dass grosse Digitalkonzerne wie Google oder Amazon die Kosten für eine solche Steuer nicht in Form von Preisen an die Verbraucher weiterreichen, ist naiv», sagte er. «Die Steuererhöhung wird uns voll treffen.» Zudem stehe der EU kein Recht zur Steuererhebung zu.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte ihren Vorschlag für ein Wiederaufbauprogramm nach der Corona-Krise am Mittwoch präsentiert. So sollen 500 Milliarden Euro als nicht rückzahlbare Zuwendungen und weitere 250 Milliarden Euro als Kredite an Krisenstaaten fliessen. Finanziert werden soll das Programm über Schulden, die die EU-Kommission mithilfe von Garantien der EU-Staaten aufnehmen und dann zwischen 2028 und 2058 über den EU-Haushalt zurückzahlen will. Helfen sollen neue eigene Einnahmen für die EU aus Steuern und Abgaben, etwa eine Digitalsteuer oder eine Plastikabgabe.

2.29 Uhr: Casinos in Las Vegas bald wieder offen

Im US-Staat Nevada mit dem Glücksspielparadies Las Vegas sollen nach wochenlangen Corona-Schliessungen die Casinos und Hotels wieder öffnen. Der Gouverneur von Nevada, Steve Sisolak, gab den 4. Juni als Termin bekannt. Nach Mitteilung der Behörden am Mittwoch müssen die Casino-Betreiber Hygieneauflagen und Abstandsregeln befolgen und den Gästen Schutzmasken anbieten.



2.05 Uhr: 86 Millionen Kinder mehr in Armut wegen Corona

In Folge der Corona-Pandemie könnten Hilfsorganisationen zufolge weltweit 86 Millionen Kinder bis zum Jahresende in Armut abrutschen. Das sei ein Anstieg um 15 Prozent, ergab eine gemeinsame Analyse des Kinderhilfswerks Unicef und der Hilfsorganisation Save the Children. «Die Covid-19-Pandemie hat eine beispiellose wirtschaftliche und soziale Krise ausgelöst, die vielen Familien weltweit ihre Lebensgrundlage raubt», sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Die Hilfsorganisationen appellieren an die Regierungen, soziale Sicherungssysteme und Programme rasch und umfassend auszuweiten, um die Auswirkungen von Covid-19 auf Kinder abzumildern und Familien vor Armut zu schützen.

«Wenn wir jetzt schnell und entschlossen handeln, können wir die durch die Pandemie entstandene Gefahr für die ärmsten Länder und die am meisten benachteiligten Kinder verhindern und lindern», sagte Inger Ashing, Chefin von Save the Children International. Die Armut durch die Corona-Krise werde Kinder besonders hart treffen. «Kinder, die Hunger und Mangelernährung erleiden, und sei der Zeitraum noch so kurz, können dauerhafte Schäden davontragen.»

Die Not mache sich auf verschiedene Art und Weise bemerkbar. Zum einen seien Familien aufgrund des plötzlichen Einkommensverlustes stark eingeschränkt und könnten sich etwa kaum noch die nötigsten Nahrungsmittel und sauberes Wasser leisten. Gleichzeitig könnten benötigte soziale Dienste aufgrund fehlender Steuereinnahmen eingeschränkt werden.

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