Die Gewalt gegen die muslimische Rohingya-Minderheit in Myanmar ist nach US-Ermittlungen vom Militär planmässig und koordiniert verübt worden. Dies geht aus einem Bericht des US-Aussenministeriums hervor, den die Nachrichtenagentur Reuters am Montag einsehen konnte.
"Die Untersuchung zeigt, dass die jüngsten Gewaltakte im nördlichen Staat Rakhine extrem, umfangreich und weit verbreitet waren", heisst es in dem Bericht. Das Vorgehen habe darauf abgezielt, die Bevölkerung zu terrorisieren und zu vertreiben.
"Umfang und Ausmass der Militäroperation lassen darauf schliessen, dass sie sorgfältig geplant und koordiniert war", heisst es in dem Bericht, der nach den Worten von Regierungsvertretern die Grundlage für weitere Sanktionen bilden könnte. Er bewertet die Gewaltkampagne aber nicht als Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Grundlage des Berichts waren mehr als tausend Interviews mit Frauen und Männern der Rohingyas in Flüchtlingslagern im benachbarten Bangladesch. Dorthin waren rund 700'000 von ihnen geflohen.
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, kündigte an, dass die US-Hilfe für die Rohingyas in Mayanmar und Bangladesch auf 389 Millionen Dollar fast verdoppelt werde. Sie erneuerte zudem die Forderung an die Regierung Myanmars, mehr zu tun, um die Verantwortlichen für die Vertreibungen zu bestrafen und die Gewalt gegen Rohingyas zu beenden. Ausserdem müsse der Zugang für Journalisten und für humanitäre Hilfe gewährleistet sein.
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