«Hätten ihm nicht folgen dürfen» Einstige Vertraute Nikki Haley bricht mit Trump

SDA

12.2.2021 - 15:35

Nikki Haley bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Donald Trump 2018 im Weissen Haus. 
Nikki Haley bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Donald Trump 2018 im Weissen Haus. 
Bild: Keystone/EPA

Im Weissen Haus von Donald Trump hatte ihr Wort stets Gewicht. Nun stellt sich die frühere UNO-Botschafterin Nikki Haley öffentlich gegen den Ex-US-Präsidenten. 

Nur wenige prominente Mitglieder der Republikanischen Partei haben öffentlich mit Ex-Präsident Donald Trump gebrochen. Dass nun die frühere UNO-Botschafterin der USA, Nikki Haley, diesen Schritt tut, sorgt daher für einiges Aufsehen.

«Er schlug einen Weg ein, den er nicht hätte gehen sollen – und wir hätten ihm nicht folgen und nicht auf ihn hören dürfen», sagte Haley in einem Interview mit dem Magazin «Politico». «Und wir dürfen nicht zulassen, dass so etwas jemals wieder passiert.»

«Das widert mich an»

Die 49-jährige Haley, die auch Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina war, gilt als mögliche Kandidatin der Republikaner bei der Präsidentenwahl 2024.

Ihre klare Kritik ist bedeutend: Viele Wähler der Republikaner stehen nach wie vor zu Trump. Sein Umfeld drohte bereits republikanischen Kongressabgeordneten und Senatoren, die sich gegen ihn stellen, gegen sie Trump-freundliche Gegenkandidaten aufzustellen.

Haley verurteilte speziell, dass Trump seinen Vizepräsidenten Mike Pence am 6. Januar kritisiert hatte. Seine Anhänger hatten zur selben Zeit im erstürmten Kapitol «Hängt Mike Pence» geruft und nach ihm gesucht. «Das widert mich an.»

Zugleich versuchte Haley, das Verhalten ihres «Freundes» Trump zu erklären: «Wie ich das verstehe, glaubt er aufrichtig, dass ihm Unrecht zugefügt wurde.» Sie verglich Trump mit jemandem, der sage, das Gras wäre blau. «Wenn jemand keine Farben unterscheiden kann und das wirklich glaubt, ist das unverantwortlich?»

Zurück zur Startseite

SDA