CoronaDas Beispiel Jena: Wie sinnvoll ist die Maskenpflicht?
tafu
23.4.2020
Während in der Schweiz noch über den Nutzen einer Maskenpflicht diskutiert wird, hat die deutsche Stadt Jena längst die Verhüllung von Mund und Nase angeordnet. Ist die Ausbreitung des Coronavirus verhindert worden?
Wenn ab dem 27. April die Coifferusalons und Gartencenter wieder öffnen dürfen, wird es eines in der Schweiz wohl nicht geben: eine Maskenpflicht. Nach wie vor sieht der Bundesrat von einer verpflichtenden Regelung ab, denn, so die Begründung, eine Hygienemaske schütze vor allem andere Menschen und nicht die tragende Person. Die Maske käme daher nur ergänzend zu den ohnehin schon geltenden Hygiene- und Distanzregeln infrage (mehr dazu lesen Sie hier).
Anders sieht das in Deutschland aus. Auch wenn von der Regierung zunächst keine allgemeine Maskenpflicht verordnet worden war, haben sich die einzelnen Bundesländer nach und nach zu einer verpflichtenden Massnahme entschlossen. Bürger müssen nun ab dem 27. April im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen einen entsprechenden Schutz tragen.
Vorreiter Jena
In einer deutschen Stadt gibt es diese Pflicht allerdings schon länger: Im thüringischen Jena gilt bereits seit dem 6. April eine Mundschutzpflicht. Im öffentlichen Nahverkehr sowie in Geschäften müssen die Menschen ihren Mund und ihre Nase verhüllen, auch am Arbeitsplatz, wenn der Mindestabstand – in Deutschland liegt er bei 1,5 Metern – nicht eingehalten werden kann. Ob mit OP-Maske, selbstgenähtem Mundschutz, einem Tuch oder Schal geschützt wird, bleibt dabei den Bürgern überlassen.
Doch hat der Alleingang der Grossstadt Erfolg? Ein Blick auf die Neuinfektionen zeigt: Die Massnahmen wirken. Seit mehreren Tagen werden praktisch keine neuen Fälle gemeldet, die Zahl stagnierte bei 155 positiv getesteten Personen, davon 134 Genesene und drei Todesfälle. Erst am Donnerstag ist eine einzige Neuinfektion aufgetreten – es handele sich um eine Person, die ausserhalb Jenas arbeite, aber in der Stadt wohne, berichtet JenaTV.
Aber sind wirklich nur die Masken verantwortlich für die geringe Neuinfektionsrate? Nicht ganz: Die Mund-Nasen-Bedeckung ist eine Massnahme von vielen. Man setzt in Jena auf die sogenannte Bündelstrategie, also verschiedene Vorsichts- und Präventionsmassnahmen – sowie Information.
«Von Anfang an kommunizierten wir sehr klar», erklärt Jenas Pressesprecher Kristian Philler im Gespräch mit Web.de. «Die Stadt kümmert sich um Mund-Nasen-Bedeckungen für Seniorenheime, Pflegeberufe und Menschen in Not. Für alle Bürgerinnen und Bürger Mund-Nasen-Bedeckungen zu stellen, ist nicht möglich.»
Auch Jenas Bürgermeister Christian Gerlitz sieht gerade die Kommunikation mit der Bevölkerung als wichtigen Bestandteil der Strategie, wie er im Gespräch mit BR24 erklärt. «Sie sehen hier kaum ein Grossplakat oder eine Laterne, an der es keine Informationen über die Corona-Pandemie gibt.» Kommuniziert werde täglich auf allen Kanälen.
Man sehnt sich nach Normalität
Für Länder, die nun ebenfalls mit einer Maskenpflicht nachziehen, hat Gerlitz einen konkreten Tipp: «Keine Sorge zu haben davor, dass es zu sehr einschränken oder nicht funktionieren würde.» In Jena habe man bis heute keine Busse wegen einer nicht vorhandenen Maske verhängen müssen. Die Menschen sehnen sich nach Normalität – und wenn eine Mund-Nasen-Bedeckung helfen kann, mit Lockerungen ein Stück weit zurückzukehren zum gewohnten Alltag, seien sie auch zum Tragen bereit.
Für das frühe Einführen der Maskenpflicht habe man allerdings auch viel Kritik einstecken müssen. Das müsse man einfach aushalten, erklärt Pressesprecher Philler gegenüber Web.de. Nun wird allerdings doch deutschlandweit nachgezogen. Der Schritt zu Verpflichtung sei nur deshalb nicht unternommen worden, weil nicht sichergestellt habe werden können, dass die Menschen genug Masken hätten, erklärte Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche im Gespräch mit JenaTV.
«Rückfall ist das Schlimmste»
Die Fallzahlen in Jena geben dem Vorgehen der Stadt recht. Man müsse allerdings noch vorsichtig sein, «eine 1:1-Kausalität herzustellen». Doch dass man so lange keine Neuinfektion zu verzeichnen gehabt habe, habe «sicher auch damit zu tun, dass wir die Mund-Nasen-Schutzpflicht eingeführt haben». Das dürfe nun aber keinesfalls dazu führen, unvorsichtig zu werden.
Kontaktbeschränkungen müssen nach wie vor respektiert, Reisen und Besuche sollen unterlassen werden. «Es wäre ein Jammer, wenn wir jetzt durch ein zu schnelles Unvorsichtigwerden die Erfolge, die wir heute sehen, wieder infrage stellen würden. Wie bei jeder Krankheit gilt: Der Rückfall ist das Schlimmste.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
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Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
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Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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