Virus soll mutiert sein Dänemark tötet aus Corona-Sorge Millionen Nerze

dpa/tpfi

5.11.2020

Nerze in Käfigen auf einem Bauernhof in Nordjütland.
Nerze in Käfigen auf einem Bauernhof in Nordjütland.
Bild: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix/AP/dpa

Auf dänischen Nerzfarmen ist das Coronavirus auf Tiere übergesprungen, mutiert - und könnte so eine neue Gefahr darstellen, gegen die ein Impfstoff nicht hilft. Das Land greift nun drastisch durch.

Aus Sorge vor den Folgen für kommende Impfstoffe gegen das Coronavirus werden in Dänemark alle Nerze getötet. Das gab Ministerpräsidentin Mette Frederiksen auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt.

Dabei geht es um Millionen von Tieren. Das Fell der Nerze ist unter anderem für Pelzmäntel beliebt. Das Virus sei unter Nerzen mutiert und wurde auf den Menschen übertragen, sagte die Regierungschefin. Das Problem daran sei, dass diese Mutation dafür sorgen könnte, dass ein künftiger Impftoff nicht seine erhoffte Wirkung entfalte.

Angst vor Mutationen

Bei zwölf Menschen im Norden Jütlands sei bereits eine mutierte Version des Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt worden, sagte Frederiksen. Zugleich warnte sie davor, dass die Mutation sich nicht nur auf weitere Teile Dänemarks, sondern auch im Rest der Welt ausbreiten könnte. Die Nerzzüchter werden entschädigt, wie Lebensmittelminister Mogens Jensen sagte.

Dänemark ist der weltweit grösste Produzent von Nerzfellen. Im Land gibt es derzeit 1139 Zuchtfarmen und etwa 15 bis 17 Millionen Nerze. Nach Angaben der dänischen Behörden sind bereits auf mehr als 200 Farmen Corona-Fälle festgestellt worden. Auf 67 Farmen wurde der Pelztierbestand bereits getötet. Die Niederlande hatten nach ähnlichen Ausbrüchen von Corona bei Nerzen Anfang Juni beschlossen, alle Pelztiere auf den betroffenen Farmen zu töten.

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