Brexit-ChaosHistorisches Urteil – Supreme Court einstimmig gegen Johnson
SDA/tjb/phi
24.9.2019
Das Oberste Gericht Grossbritanniens hat einstimmig geurteilt, dass die Zwangspause, die Boris Johnson dem Parlament auferlegt hat, gegen das Gesetz verstösst. Nun gehen die Sitzungen bereits am Mittwoch weiter.
Das oberste britische Gericht (Supreme Court) hat die von Premierminister Boris Johnson auferlegte Zwangspause des Parlaments für rechtswidrig erklärt und sie mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Nun wird das Unterhaus bereits am Mittwoch wieder zusammentreten. Das hat der scheidende Parlamentspräsident John Bercow kurz nach dem Urteil verlauten lassen.
Für den Regierungschef ist das Urteil eine vernichtende Niederlage. Labour-Chef Jeremy Corbyn forderte Johnson zum Rücktritt auf. Johnson solle vorgezogene Neuwahlen ermöglichen, sagte Corbyn am Dienstag beim Parteitag der Oppositionspartei.
Der Präsident des britischen Unterhauses, John Bercow, begrüsste das Urteil des höchsten Gerichts und forderte eine schnelle Rückkehr der Abgeordneten. Nun müsse das Unterhaus in London unverzüglich zusammenkommen. Er werde mit den Parteichefs schnell darüber beraten, erklärte Bercow.
Einmaliger Fall
Die elf Richter des Supreme Courts haben einstimmig entschieden, dass die Zwangspause einen «extremen Effekt» auf das Parlament haben würtde – es könne so seinem verfassungsmässigen Auftrag nicht nachkommen, führte die Vorsitzende Richterin Lady Brenda Hale bei der Urteilsverkündung aus.
Das Parlament habe aber ein Recht darauf, in der Zeit vor einem wichtigen Ereignis wie dem geplanten EU-Austritt am 31. Oktober eine Stimme zu haben. Es handelt sich laut Hale um einen einmaligen Fall, den es unter diesen Umständen noch nie gegeben habe und «den es wahrscheinlich auch nie wieder geben wird».
Tumultartige Szenen
Begonnen hatte die Zwangspause in der Nacht zum 10. September. Bei der Abschlusszeremonie kam es zu tumultartigen Szenen. Das Parlament sollte erst am 14. Oktober – etwa zwei Wochen vor dem geplanten Brexit – wieder zusammentreten.
Trotz Zwangspause konnte Johnson nicht verhindern, dass die Abgeordneten ein Gesetz verabschiedeten, das den Premierminister zum Beantragen einer weiteren Verlängerung der Brexit-Frist verpflichtet. Sollte bis zum 19. Oktober kein Abkommen ratifiziert sein, müsste Johnson einen entsprechenden Antrag nach Brüssel schicken.
Boris Johnson ist für sein loses Mundwerk bekannt. So sagte er einst: «Die Chancen, dass ich Premier werde, sind in etwa gleich gross wie die, Elvis auf dem Mars zu finden oder dass ich als Olive wiedergeboren werde.»
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«Meine Kuchen-Politik ist pro Kuchen und pro Kuchen essen.»
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«Meine Sprechweise wurde von keiner geringeren Autorität als Arnold Schwarzenegger kritisiert. Es ist ein Tiefpunkt, Freunde, wenn die eigenen rhetorischen Fähigkeiten von einem einsilbigen österreichischen Cyborg schlechtgemacht werden.»
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Über den früheren US-Präsidenten Barack Obama: «Der teils kenianische Präsident hat eine angestammte Abneigung gegen das Britische Empire – das Churchill so feurig verteidigt hatte.»
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«Der kulturelle Einfluss der Chinesen ist faktisch null, und es scheint unwahrscheinlich, dass er zunimmt.»
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Über die frühere US-Aussenministerin Hillary Clinton: «Sie hat die blondgefärbten Haare und Schmolllippen, und ein stahlblaues Starren, wie eine sadistische Krankenschwester in einer Nervenheilanstalt.»
Unter den Gästen bei der privaten Trauerfeier nordwestlich von London waren unter anderem Harry Styles, Zayn Malik und Louis Tomlinson sowie Paynes Familie und weitere Freunde.
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