Politik Belarus macht Tichanowskaja Prozess

SDA

17.1.2023 - 17:13

ARCHIV - Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin von Belarus, während eines Treffens mit der belarussischen Diaspora an der South Bank University. Foto: David Parry/PA Wire/dpa
ARCHIV - Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin von Belarus, während eines Treffens mit der belarussischen Diaspora an der South Bank University. Foto: David Parry/PA Wire/dpa
Keystone

In der Ex-Sowjetrepublik Belarus hat gegen die ins Exil geflohene Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja in Abwesenheit ein Prozess wegen Hochverrats begonnen.

Tichanowskaja und vier weiteren, ebenfalls geflohenen Angeklagten werde Verschwörung mit dem Ziel der verfassungswidrigen Machtergreifung sowie die Bildung einer extremistischen Gruppierung vorgeworfen, berichtete die staatliche belarussische Nachrichtenagentur Belta zum Prozessauftakt am Dienstag.

Tichanowskaja forderte 2020 den autoritären Langzeitmachthaber Alexander Lukaschenko bei den Präsidentenwahlen heraus und gilt bei vielen Wahlbeobachtern als wahre Siegerin der Abstimmung. Nachdem der heute 68-Jährige sich zum Sieger erklären liess, kam es in Belarus zu beispiellosen Demonstrationen, die Lukaschenko brutal niederschlagen liess. Tichanowskaja, die die Proteste mit anführte, wurde gezwungen, nach Litauen ins Exil zu gehen. Dort hat sie im Sommer eine Exilregierung gegründet.

Tichanowskaja selbst bezeichnete das Verfahren als eine «Farce». Sie sei noch immer nicht über die genauen Vorwürfe gegen sie informiert worden, schrieb sie in ihrem Telegram-Kanal.

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