Gesundheit Balance-Training lindert laut Schweizer Studie Altersbeschwerden

ceel, sda

22.1.2025 - 10:38

Mit gezielten Übungen kann laut einer neuen Studie gegen eine altersbedingte Fehlfunktion im Hirn gekämpft werden. (Archivbild)
Mit gezielten Übungen kann laut einer neuen Studie gegen eine altersbedingte Fehlfunktion im Hirn gekämpft werden. (Archivbild)
Keystone

Gleichgewichtstraining kann gegen Altersbeschwerden helfen. In einer neuen Studie zeigten Forschende der Universität Freiburg, dass eine im Alter auftretende neurologische Funktionsstörung durch gezielte Übungen bekämpft werden kann.

Keystone-SDA, ceel, sda

Typische Altersbeschwerden wie eine schlechtere Schlafqualität, eine verminderte motorische Kontrolle oder kognitive Störungen sind unter anderem auf eine Fehlfunktion der Gamma-Aminobuttersäure im Gehirn zurückzuführen, wie die Universität Freiburg (Unifr) in einer Mitteilung vom Mittwoch erklärte.

Die Gamma-Aminobuttersäure ist ein sogenannter Neurotransmitter. Ihre Aufgabe ist es, die Aktivität von Neuronen zu bremsen, um übermässige Erregungen im Gehirn zu verhindern. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Hemmung aber ab.

In ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift «The Journal of Physiology» veröffentlicht wurde, zeigten die Forschenden nun erstmals, dass Gleichgewichtstraining dieser altersbedingten Abnahme der Hemmung entgegenwirkt.

Anspruchsvolle Übungen

Für die Studie wurden 40 Seniorinnen und Senioren im Alter von 66 bis 81 Jahren in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe führte über einen Zeitraum von sechs Monaten zweimal wöchentlich ein Gleichgewichtstraining durch, während die Kontrollgruppe keine spezifischen Übungen absolvierte. Das Training umfasste anspruchsvolle Gleichgewichtsübungen wie das Gehen auf instabilem Untergrund, die Benutzung einer Gleichgewichtsplatte oder das Balancieren auf einer Slackline.

Nach einem halben Jahr zeigte die trainierte Gruppe im Vergleich zur untrainierten Gruppe eine Verbesserung der Hemmungsfunktion des Neurotransmitters um 16,5 Prozent und eine Steigerung der Gleichgewichtsfähigkeit um 15 Prozent.

In einem weiteren Schritt wollen Studienleiter Yves-Alain Kuhn und seine Kollegen nun untersuchen, ob sich diese Verbesserung auch positiv auf die Schlafqualität und die Schmerzkontrolle auswirkt.