USAAttentäter von New Orleans war laut Biden IS-Anhänger
SDA
2.1.2025 - 04:45
Der Attentäter von New Orleans ist laut eigenen Aussagen von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu seinem Angriff bewegt worden.
Keystone-SDA
02.01.2025, 04:45
SDA
Das gehe aus Videos hervor, die der Mann nur wenige Stunden vor der Tat ins Internet gestellt habe, sagte US-Präsident Joe Biden unter Berufung auf Ermittlungen der Bundespolizeibehörde FBI. In dem Wagen, mit dem der 42-Jährige namens Shamsud-Din J. den Anschlag verübt hatte, wurde zudem eine Flagge des IS gefunden. In den Aufnahmen, die er in sozialen Netzwerken postete, liess der Täter laut Biden erkennen, dass er getrieben sei «vom Verlangen, zu Töten».
Täter war US-Staatsbürger
Nach Angaben des FBI wurden bei dem Anschlag 15 Menschen getötet und Dutzende verletzt. Biden betonte, dass der Täter nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler im Bundesstaat Texas geboren wurde und US-Staatsbürger war. Er habe «viele Jahre» in der US-Armee gedient und sei danach noch jahrelang als Reservist geführt worden. Der US-Präsident bekräftigte ausserdem Erkenntnisse der Ermittler, dass im Pick-up-Truck, mit dem der Mann am Neujahrsmorgen in die Menschenmenge in New Orleans gerast war, sowie ausserhalb des Fahrzeugs mögliche Sprengsätze gefunden worden seien.
Untersucht wird laut Biden auch, ob die Tat in New Orleans in Zusammenhang mit der Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump International Hotel in Las Vegas steht, bei der wenige Stunden später ein Mensch in dem Fahrzeug ums Leben kam und sieben andere leicht verletzt wurden. Bisher gebe es darauf keine Hinweise, sagte Biden. Er warnte generell davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. Die Ermittler arbeiteten an einem umfassenden Bild und würden es zu gegebener Zeit präsentieren, so Biden weiter.
Auch die Polizei in Las Vegas hat nach eigenen Angaben bislang keine Hinweise auf eine Verbindung zwischen der Explosion vor dem Hotel und dem IS, wie Sheriff Kevin McMahill auf einer Pressekonferenz betonte. Eine Parallele sei aber, dass beide Fahrzeuge über dieselbe Vermittlungs-Webseite angemietet worden seien.
Tat traf Feiernde in beliebtem Ausgehviertel
In New Orleans war am Neujahrsmorgen wenige Stunden nach Mitternacht ein Pick-up-Truck durch die Menge feiernder Passanten im beliebten Ausgehviertel French Quarter gerast. Laut Polizei gab es neben den zahlreichen Todesopfern auch 35 Verletzte – wobei die Zahl der Toten nach Angaben des zuständigen Gerichtsmediziners noch steigen könnte. Der Täter lieferte sich laut den Ermittlern nach der Fahrt einen Schusswechsel mit Polizisten. Zwei von ihnen seien verletzt worden, aber in stabilem Zustand. Der Täter sei bei dem Gefecht ums Leben gekommen.
Am Mittag (Ortszeit) veröffentlichte das FBI dann erste Details zum möglichen Hintergrund des Anschlags. Sie erwähnten die IS-Flagge, die möglichen Sprengsätze und die Ermittlungen zu Verbindungen mit der Terrororganisation, die in den vergangenen Jahren schon mehrere Anschläge mit Fahrzeugen in verschiedenen Ländern für sich reklamiert hat. Es werde derzeit geprüft, ob die Sprengsätze wirklich hätten gezündet werden können, hiess es.
Ob der Täter Komplizen hatte, ist noch unklar. Die Ermittler hatten zwischenzeitlich laut US-Medienberichten ein Überwachungsvideo mit einer verdächtigen Gruppe von vier Menschen geprüft. Es sei zunächst vermutet worden, dass diese Sprengsätze im betroffenen Stadtviertel platziert haben könnten. Kurze Zeit später wurden sie den Berichten zufolge jedoch als Verdächtige ausgeschlossen.
Biden und Scholz drücken Mitgefühl aus
Biden sprach den Betroffenen des Terrors in New Orleans sein Mitgefühl aus. «Ich weiss, dass ich für alle Amerikaner sprechen kann, wenn ich sage, dass nach dieser verabscheuungswürdigen Tat in den frühen Morgenstunden unser Herz bei den Menschen von New Orleans ist», sagte Biden am Abend (Ortszeit) auf seinem Landsitz in Camp David. Er und das ganze Land seien in Gedanken bei den Angehörigen und den Opfern. «Wir sind an Ihrer Seite, während Sie in den kommenden Wochen trauern und während Sie heilen.»
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte bestürzt auf den Anschlag. «Das sind schlimme Nachrichten aus New Orleans, die uns erreichen: Fröhlich feiernde Menschen werden durch sinnlosen Hass aus dem Leben gerissen oder verletzt», schrieb Scholz auf der Plattform X. «Wir trauern mit den Familien und Freunden der Opfer und wünschen allen Verletzten schnelle Genesung.»
Damaskus, 03.01.2025:
Annalena Baerbock auf Syrien-Reise: Rund vier Wochen nach dem Umsturz in Syrien besichtigt die Aussenministerin das berüchtigte Foltergefängnis Saidnaja.
Das Gefängnis gilt als das wohl berüchtigtste Militärgefängnis aus der Zeit des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad. Im Volksmund wird es nur das «Schlachthaus» genannt. Seit 2011 haben Menschenrechtler dort systematische Massenhinrichtungen, Folter und das Verschwinden von Tausenden Gefangenen dokumentiert.
Nach dem Besuch fordert Baerbock internationale Anstrengungen, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen.
03.01.2025
Ungarn verliert Anspruch auf EU-Hilfen in Milliardenhöhe
Ungarn verliert den Anspruch auf EU-Hilfen in Milliardenhöhe. Zur Freigabe des Geldes hätte das Land bis Ende 2024 Reformauflagen umsetzen müssen – dazu gehören unter anderem Änderungen von Gesetzen zur Vermeidung von Interessenkonflikten und Korruptionsbekämpfung. Das ist aber nicht passiert.
01.01.2025
Russland stoppt Gasexport durch Ukraine – Transitabkommen abgelaufen
Russland hat, wie erwartet, die Gaslieferungen nach Europa durch die Ukraine gestoppt. Seit 6 Uhr MEZ fliesse kein Gas mehr, teilte der russische Konzern Gazprom am Mittwoch mit. Der Transitvertrag zwischen Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz war zum Jahreswechsel abgelaufen. Das Abkommen ermöglichte das Durchleiten von Gas aus Russland in Pipelines durch die Ukraine nach Mitteleuropa. Die Ukraine hatte sich mehrfach geweigert, den Vertrag mit Russland zu verlängern. Es sei im nationalen Interesse der Ukraine, erklärte Energieminister Galuschtschenko und betonte man habe den Transit von russischem Gas gestoppt. Die Route über die Ukraine war die älteste Gasroute Russlands nach Europa.
01.01.2025
Syrien-Reise: Baerbock besichtigt Foltergefängnis
Ungarn verliert Anspruch auf EU-Hilfen in Milliardenhöhe
Russland stoppt Gasexport durch Ukraine – Transitabkommen abgelaufen