Politik Atomreaktor in Belgien schaltet sich wegen kaputter Pumpe ab

SDA

20.1.2025 - 13:20

ARCHIV - Das Atomkraftwerk Tihange am Ufer des Flusses Maas. Foto: Eric Lalmand/belga/dpa/Archivbild
ARCHIV - Das Atomkraftwerk Tihange am Ufer des Flusses Maas. Foto: Eric Lalmand/belga/dpa/Archivbild
Keystone

In Belgiens Atomkraftwerk Tihange unweit der deutschen Grenze ist ein Reaktor ausgefallen. Der Meiler, der planmässig im Oktober für immer vom Netz gehen soll, habe sich automatisch abgeschaltet, berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Betreiber Engie. Grund für die Panne sei eine defekte Umwälzpumpe.

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Es bestehe keine Gefahr für Mensch und Umwelt, auch die Versorgungssicherheit sei gewährleistet, hiess es weiter. Die Pumpe befinde sich im nicht-nuklearen Teil des Meilers. Warum sie ausgefallen sei, werde nun untersucht. Das Kraftwerk liegt etwa 60 Kilometer von Aachen in Nordrhein-Westfalen entfernt.

Belgische Atomkraftwerke sorgen in Deutschland für Diskussionen

Belgien verfügt über zwei Kernkraftwerke mit insgesamt sieben Reaktoren – zwei wurden bereits vom Netz genommen. Im Sommer 2023 war die Laufzeit für zwei Reaktoren in den Kraftwerken Doel nahe der Stadt Antwerpen und Tihange um zehn Jahre verlängert worden, um die Versorgungssicherheit zu stärken. Ursprünglich hätten sie 2025 abgeschaltet werden sollen.

In Deutschland sorgen die belgischen Atommeiler aus den 1970er und 80er Jahren immer wieder für Diskussionen. So wurden bei Reaktoren im Nachbarland mehrfach Mängel festgestellt, etwa marode Betonteile. Unter anderem die Stadt Aachen und die deutsche Regierung forderten deswegen in der Vergangenheit wiederholt, die AKW stillzulegen.