Erst im Februar im Amazonas entdeckt Grösste Schlange der Welt ist plötzlich tot

Vanessa Büchel

29.3.2024

Im Februar haben Forscher die grösste lebende Schlange entdeckt und sie aufgrund ihres Genoms einer neuen Unterart zugeordnet. Einen Monat später ist sie tot aufgefunden worden.
Im Februar haben Forscher die grösste lebende Schlange entdeckt und sie aufgrund ihres Genoms einer neuen Unterart zugeordnet. Einen Monat später ist sie tot aufgefunden worden.
Bild: IMAGO/Jam Press

Im Februar entdeckten Forscher im Amazonasgebiet die wohl grösste Schlange der Welt. Nun wurde die seltene Nördliche Grüne Anakonda tot aufgefunden. Die Todesursache ist unklar, die Polizei ermittelt.

V. Büchel

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  • Erst kürzlich entdeckten 15 Wissenschaftler aus neun verschiedenen Ländern im Amazonasgebiet in Brasilien die grösste Schlangenart der Welt.
  • Das Exemplar der Nördlichen Grünen Anakonda war rund sieben Meter lang und über 200 Kilo schwer. 
  • Nun ist die seltene Riesenschlange tot.
  • Die Todesursache ist noch unklar, die Polizei ermittelt, ob das Tier geschossen wurde.

Ihre Entdeckung war etwas ganz Besonderes: Im Februar fanden Forscher die wohl grösste Schlange der Welt im Norden des Amazonasgebiets. Dabei handelte es sich um eine fast sieben Meter lange und über 200 Kilogramm schwere Grüne Anakonda. Weil sich die DNA dieses seltenen Exemplars aber deutlich vom Erbgut der Grünen Anakonda unterschied, wurde sie kurzerhand als Nördliche Grüne Anakonda bezeichnet – und bekam den Namen Ana Julia.

Doch jetzt ist Ana Julia tot. Ihr Ableben kommt überraschend und ist laut dem niederländischen Biologen und Moderator Freek Vonk, der im Februar bei der Entdeckung der neuen Anakonda-Art dabei war, «ein sehr trauriger und tragischer Verlust».

Wie Vonk auf Instagram in einem Post schreibt, in dem er das Prachtexemplar würdigt, könnte sie womöglich erschossen worden sein. Es liefen aktuell polizeiliche Ermittlungen. Die neuesten Nachrichten aus Brasilien würden zeigen, dass die Behörden bisher jedoch keine Beweise dafür gefunden haben. «Die Todesursache wird derzeit unter Berücksichtigung aller möglichen Optionen noch untersucht», schreibt der Biologe als Update. 

Es könne also durchaus auch möglich sein, dass die aussergewöhnliche Schlange eines natürlichen Todes gestorben sei. Unter Bildern, die das tote Tier zeigen, schrieb er kurz zuvor aber: «Soweit wir wissen, war sie super gesund und noch in der Blüte ihres Lebens.»

Vonk wird Ana Julia nie vergessen

Ana Julia galt als neu entdeckte Art. Denn zuvor war nur eine einzige Anakonda-Art im Amazonasgebiet bekannt gewesen. Die Nördliche Grüne Anakonda kommt im nördlichen Südamerika vor, unter anderem in Ländern wie Venezuela, Surinam und Französisch-Guyana.

Um Forschungen anstellen zu können, nahmen die Wissenschaftler damals 78 Proben. Dies von diversen wilden Schlangen – lebendig und tot. So konnten Vergleiche zwischen dem Erbgut angestellt werden. 

Es zeigte sich, dass sich das Genom der Nördlichen Grüne Anakonda von der Grünen Anakonda zu 5,5 Prozent unterscheidet und das, obwohl sie rein optisch «fast identisch» seien, wie Vonk damals auf Instagram mitteilte. Das sei ein grosser Unterschied, denn das Erbgut von Mensch und Schimpanse variiere nur um zwei Prozent.

Das Team, das die Riesenschlange entdeckte, bestand laut Vonk insgesamt aus 15 Wissenschaftlern aus 9 Ländern – die Entdeckung feierten sie als grossen Erfolg.

Auf das Hoch folgt nun das Tief. «Ich werde nie vergessen, wie besonders es war, Zeit mit ihr am Flussgrund zu verbringen», schwärmt Vonk in seiner Hommage. Der Biologe schwamm zusammen mit dem Tier im Wasser.


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