Penthouse plötzlich viel grösser30 Jahre altes Dokument belastet Trump in Betrugsprozess
dpa
10.10.2023 - 19:46
1994 gab der Ex-Präsident die Grösse seines New Yorker Penthouses noch korrekt an. In späteren Finanzaufstellungen war es plötzlich fast drei Mal so gross. Sein früherer Finanzchef behauptet, die Diskrepanz sei schlicht nicht aufgefallen.
10.10.2023, 19:46
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Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Grösse seines New Yorker Penthouses in Finanzberichten möglicherweise wissentlich übertrieben.
1994 gab der Ex-Präsident die Grösse seines New Yorker Penthouses noch korrekt an.
Später gab er das Penthouse als fast drei Mal so gross aus.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Grösse seines New Yorker Penthouses in Finanzberichten möglicherweise wissentlich übertrieben. Im Betrugsprozess gegen den 77-Jährigen wurde am Dienstag ein Dokument als Beweis vorgelegt, das er 1994 unterzeichnet hatte und in dem die wahre Grösse der Immobilie angegeben war. Später gab er das Penthouse als fast drei Mal so gross aus.
Trump wird in dem Zivilverfahren vorgeworfen, Vermögenswerte in Finanzdokumenten falsch angegeben zu haben, um so bessere Konditionen bei Banken und Versicherungen zu erhalten. Eingeleitet wurde das Verfahren aufgrund einer Klage der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James, die Trump und seinem Unternehmen Trump Organization Betrug vorwirft.
Falschangaben für bessere Kredite
Am Dienstag sagte der frühere Finanzchef von Trumps Firma, Allen Weisselberg, zu den Vorwürfen aus. Das dabei vorgelegte Beweisstück war ein E-Mail-Anhang, in dem die Immobilie mit etwa 1000 Quadratmetern ausgewiesen war, statt mit rund 2800, wie in späteren Dokumenten, die Trump einreichte, um Geschäfte abzuschliessen und sich Kredite zu sichern.
Weisselberg erklärte, er erinnere sich daran, die E-Mail angesehen zu haben, aber nicht den Anhang, weil es sich bei den Anhängen um Dokumente handle, die er in den Büros des Unternehmens bereits vorliegen gehabt habe. In jedem Fall habe er der Grösse des Apartments keine besondere Beachtung geschenkt, da dessen Wert nur einen Bruchteil des Vermögens von Trump ausgemacht habe. Er habe niemals auch nur darüber nachgedacht.
Trumps Finanzchef kann sich an nichts mehr erinnern
Von der Diskrepanz habe er erst erfahren, als ihn ein Reporter des «Forbes»-Magazins im Jahr 2016 darauf hingewiesen habe. Zunächst habe er die Erkenntnisse des Mediums bestritten. Ob er jemanden angewiesen habe, die Angelegenheit zu prüfen, wisse er nicht mehr. In einem Jahresabschluss Trumps für 2016, der 2017 erschien, wurde trotz allem die übertriebene Grösse der Immobilie angegeben.
Weisselberg, der als Zeuge der Anklage aussagte, ist auch Angeklagter in dem Verfahren. Er trat in den Zeugenstand, nachdem er kürzlich im Gefängnis sass, weil er Steuern auf geldwerte Vorteile wie eine Wohnung und Luxusautos hinterzogen hatte, die er während seiner Tätigkeit für Trump erhielt. James wirft ihm vor, die Finanzberichte Trumps auf dessen Anweisung hin so manipuliert zu haben, dass sie höhere Vermögenswerte auswiesen. Trump streitet jedes Fehlverhalten ab.