Endlich wieder ShoppenLadenbesitzer Neusius: «Für uns war das eine Vollkatastrophe»
Von Bruno Bötschi
12.5.2020
Endlich, die Läden in der Schweiz sind seit gestern wieder offen. Werden Geschäfte nun von Kundinnen und Kunden überrannt? Ein Ladenbesitzer erzählt.
Herr Neusius, der erste Verkaufstag nach den Lockerungen der Lockdown-Massnahmen ist vorbei. Sie betreiben in Zürich ein Geschäft für faire und nachhaltige Mode. Wie ist es gelaufen?
Bis jetzt ist noch nicht so viel gelaufen. Und die Leute, die da waren, waren ziemlich verhalten.
Wie waren die Reaktionen der Kundinnen und Kunden im Laden?
Es ist Unsicherheit spürbar, aber gleichzeitig auch viel Freude darüber, dass man jetzt wieder shoppen gehen darf.
Welche Massnahmen mussten Sie in Ihrem Geschäft wegen des Coronavirus' ergreifen?
Wir mussten die Anzahl der Menschen, die sich gleichzeitig im Laden befinden dürfen, auf fünf begrenzen. Pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche darf maximal eine Kundin oder ein Kunde im Laden stehen. Alle Menschen, die in den Laden kommen, müssen zudem ihre Hände desinfizieren. Wer will, kann zusätzlich eine Maske anziehen. Ich selber trage, während ich die Kundschaft berate, immer eine Maske – ausser, wenn ich an der Kasse hinter der neu aufgebauten Plexiglasscheibe stehe. Die allerwichtigste Regel ist jedoch, dass alle Kundinnen und Kunden die «Zwei-Meter-Regel» beachten. Damit das einfacher geht, haben wir auf dem Boden Markierungen angebracht.
Was hat sich sonst noch verändert?
Die Kundinnen und Kunden können nach wie vor Kleider bei uns anprobieren – mit zwei kleinen Unterschieden: Wir bringen die Kleider zur Umkleidekabine. Und nach dem Anprobieren werden alle Kleidungsstücke, die die Kundschaft nicht gekauft hat, von uns sorgfältig mit Dampf abgesteamt.
Ehrlich gesagt, für unseren Laden war das eine Vollkatastrophe. Als Anbieter von nachhaltiger Mode, kreiert vor allem von Jungdesignerinnen und -designern, leben wir stark vom direkten Verkauf. Die Kleider, die wir anbieten, gibt es nur in kleinen, selektierten Auflagen. Aber statt den Kopf in den Sand zu stecken, haben wir uns schon kurz nach dem Lockdown entschlossen, einen Onlineshop aufzubauen.
Hat das gut funktioniert?
Der Onlineshop sorgte dafür, dass wir in den letzten Wochen doch ein bisschen Umsatz machen konnten. Aber die Zahlen, die wir sonst im Frühjahr erreichen, liegen natürlich in weiter Ferne. Die Monate März bis Mai sind bei uns, nebst der Adventszeit, eigentlich die Hauptverkaufssaison.
Haben Sie für Ihre Mitarbeitenden Kurzarbeit eingegeben?
Ja. Zudem haben wir das Angebot vom Bund angenommen, also einen zinslosen Kredit über fünf Jahre beantragt – und ihn auch bekommen. Ohne diese Hilfeleistung hätten wir nicht überleben können.
Wie sieht es mit den Mietkosten für das Ladenlokal aus?
Heute Morgen habe ich deswegen gerade nochmals mit unserem Vermieter korrespondiert. Gestundet ist der Mietzins auf jeden Fall. Ob es vielleicht eine Reduktion geben wird, steht nach wie vor zur Diskussion. Der Fall liegt zurzeit bei der Geschäftsleitung unseres Vermieters.
Woran hat es Ihnen im Homeoffice gefehlt?
Mir haben vor allem der direkte Kontakt mit den Menschen gefehlt und die vielen schönen Momente mit der Kundschaft. Das sind auch die Gründe, warum es unseren Laden gibt und wir bisher keinen Onlineshop hatten.
Eine Frage, die mich sehr nervös macht. Troztdem lasse ich mich nicht unterkriegen. Wir schauen jetzt einmal, wie es anläuft und ob wir allenfalls unsere Öffnungszeiten anpassen müssen. Ich bin jedoch guter Hoffnung, dass es in den nächsten Tagen langsam anziehen wird und immer mehr Kundinnen und Kunden kommen werden.
Wird die Corona-Pandemie unsere Gesellschaft verändern?
Ich weiss es nicht, aber ich hoffe darauf. Und es wäre schön, wenn wir Menschen vor allem das Gute aus dieser Krise ziehen könnten.
Geht es etwas konkreter bitte?
Die Krise könnte uns lehren, dass wir eigentlich auf ganz viele Dinge verzichten und trotzdem ein schönes Leben führen können. Ich hoffe, dass bei vielen Menschen ein Umdenken stattfindet und sie künftig ein nachhaltigeres und konsumbewussteres Leben führen werden.
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
Bild: iStock
Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
Bild: iStock
Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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