April, April Sind Sie darauf reingefallen? Das war unser Aprilscherz

tjb

1.4.2019

Klimastreiks und die Debatte um eine Steuer auf Flugtickets gehen auch an den Fluggesellschaften und ihren Allianzen nicht spurlos vorüber. Der angebliche Klima-Zuschlag ist indes ein Aprilscherz.
Klimastreiks und die Debatte um eine Steuer auf Flugtickets gehen auch an den Fluggesellschaften und ihren Allianzen nicht spurlos vorüber. Der angebliche Klima-Zuschlag ist indes ein Aprilscherz.
Bild: Keystone

Ein Klima-Zuschlag für Vielflieger – die Meldung ist bei den Leserinnen und Lesern von «Bluewin.ch» heute morgen auf grosses Interesse gestossen. Schliesslich überrascht es, dass Fluggesellschaften ihre besten Kunden zum Klimaschutz verdonnern. Der Blick auf den Kalender dürfte aber viele schon bei der Lektüre misstrauisch gemacht haben. Und tatsächlich stimmt die Meldung nicht: Sie ist unser Beitrag zum 1. April.

Folgend können Sie unseren Aprilscherz noch einmal nachlesen:

Die Star Alliance, zu der auch die Swiss gehört, will beim Thema Klimaschutz im Flugverkehr eine Vorreiterrolle übernehmen. Darum wird die CO2-Kompensation für ihre Fluggäste bald zur Pflicht – jedenfalls für Vielflieger.

Ab dem 1. Mai kompensiert Miles and More, das Flugmeilenprogramm der Swiss, für die Vielflieger unter den eigenen Meilensammlern den CO2-Ausstoss. Wer den Frequent-Traveller-Status oder höher innehat, zahlt ab dann bei der Buchung einen Zuschlag von 10 Franken pro Flug auf der Kurzstrecke und 50 Franken für Mittel- und Langstrecken.

«Miles and More geht hier mit einem guten Beispiel voran. Denn auch wir sind uns bewusst, dass die Fliegerei pro Kopf gerechnet den grössten Beitrag am CO2-Ausstoss hat», heisst es in einer Medienmitteilung des Vielflieger-Programms.

Miles and More setzte bei jenen an, die am meisten umherfliegen. Eine Abwanderung von Passagieren fürchtet die Allianz nicht: Vielflieger räumten dem Faktor Preis nicht die oberste Priorität ein, ohnehin handle es sich um ein Kundensegment, das über die nötigen Mittel verfüge.

Vielflieger in die Verantwortung nehmen

Klimastreiks und die Debatte um eine Steuer auf Flugtickets gehen also auch an den Fluggesellschaften und ihren Allianzen nicht spurlos vorüber. Die Star Alliance, zu der die Swiss gehört und die das Vielflieger-Programm Miles and More betreibt, versucht nun den Befreiungsschlag und verlangt von ihren Vielfliegern einen Beitrag für den Klimaschutz.

Der neue Zuschlag wird bei Miles and More für die Vielflieger zur Pflicht. Wollen sie weiter Meilen sammeln und so von Vorteilen profitieren, müssen sie vom kommenden Monat an auch die entsprechenden Zuschläge für die CO2-Kompensation zahlen.



«Wer weiterhin in unseren Lounges entspannen oder mehr Gepäck mitführen will, muss seinen CO2-Ausstoss kompensieren. Das ist unser Beitrag zum Klimaschutz», führt die Medienstelle von Miles and More aus. Man sei überzeugt, dass die Vielflieger bereit seien mitzumachen, schliesslich böte man ihnen exklusive Vorteile. Für Gelegenheitsflieger ist die Kompensation dagegen weiterhin freiwillig.

Obwohl nur ein Teil der Swiss-Passagiere künftig den Klima-Zuschlag zahlen müssen, werden Zehntausende von Schweizerinnen und Schweizern betroffen sein. Denn das Land steht in Europa bezüglich zurückgelegter Flugmeilen pro Person und Jahr an der Spitze. Entsprechend liegt die Zahl derer, die über bei Miles an More als Vielflieger registriert sind, bei rund 120'000.

Schweizer Stiftung kompensiert

Für den Ausgleich der Treibhausgase arbeitet Miles and More damit mit einem Schweizer Partner zusammen, mit MyClimate. Die Schweizer Stiftung wird sich darum kümmern, dass das eingesammelte Geld auch tatsächlich zur Verbesserung des Klimas eingesetzt wird.

Miles and More kommt damit der Schweizer Politik zuvor: Zwar ist eine Abgabe auf Flugtickets in den eidgenössischen Räten unlängst gescheitert. Kurz darauf haben bürgerliche Kräfte aber ihre Meinung geändert – wohl nicht zuletzt darum, weil im Herbst ein neues Parlament gewählt wird.

So hat FDP-Parteichefin Petra Gössi angekündigt, dass ihre Partei bei einer Abgabe auf Flugtickets entgegen früheren Voten dabei sein werde – sie löste damit einiges Befremden unter Parteikollegen aus. Auch bei der CVP findet die Idee, Flugbillette aus Klimaschutz-Überlegungen zu verteuern, neuerdings mehr Anklang als auch schon.

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