Kolumne am Mittag «Er strippte für mich am Pool» – Exklusives aus dem Tagebuch von Madonna

Von Bruno Bötschi

9.9.2020

Madonna: «Ich habe keine Freunde mehr. Ich bin ein bisschen depressiv.»
Madonna: «Ich habe keine Freunde mehr. Ich bin ein bisschen depressiv.»
Bild: VG

Wer Dramatisches erlebt hat, zieht sich oft zurück. Psychiater setzen auf die verblüffende Wirkung des Tagebuchschreibens. Auch Popsängerin Madonna vertraut sich regelmässig ihrem Tagebuch an.

Exklusiv auf «Bluewin»: Auszüge aus dem fiktiven Tagebuch 2020 von Popsängerin Madonna.

1. Januar: Mein Psychiater meint, ich solle Tagebuch führen. Schreiben reinige die Seele und helfe mir, mein Leben besser in den Griff zu bekommen. Okay, dann will ich es mal versuchen. Amen!

2. Januar: Seit ich in Lissabon lebe, mein Sohn David Banda spielt hier Fussball, werden meine seelischen Belastungen immer grösser. Ich dachte, dass es ein wunderbares Abenteuer wird, aber ich gehe nur zur Schule und zu Fussballspielen. Ich habe keine Freunde mehr. Ich bin ein bisschen depressiv.

12. Januar: Schreiben tut gut, eine Auszeit noch besser. Die letzten Tage weilte ich auf den Malediven. Das Baa Atoll ist umgeben von weissen Sandstränden und einem Resort-Riff. Dazu kommen 2'000 hauseigene Kokosnussbäume, deren Früchte für Erfrischung sorgen. Natürlich waren alle meine Kinder dabei und mein Lieblingsmann Ahlamalik Williams auch. Ach, liebes Tagebuch, das verrate ich nur dir: Er strippte für mich am Pool.

5. Februar: Ich weiss aus sicherer Quelle, dass die Queen Prinz Harry und seine Meghan unbedingt aus England weghaben will. Momoll, abgeschoben! Was ist das nur für ein herzloses Grosi? Und das mit einem gerade mal einjährigen Kind! Habe heute Meghan angerufen und ihr gesagt, dass ich ihr und Harry gerne meine Wohnung in Central Park West vermiete. Sie hat einen unglaublich schönen Balkon mit dem allerbesten Blick über Manhattan.

7. Februar: Bahnert? Michael? Wer nochmals? Unglaublich, was dieser Schreiberling für einen Mist schreibt in diesem Schweizer Käselandblatt «Weltwoche». Behauptet der doch allen Ernstes, ich sähe nicht mehr aus wie Madonna, oder nur noch ein bisschen. Um mein Selbstbild aufrechtzuerhalten, würde ich im ganz grossen Donatella-Versace-Stil mich mit Botox vollspritzen. Ahnungsloser Bubikopf, es ist Hyaluronsäure!

23. März: Die Coronapandemie macht beim Menschen keine Unterschiede, und es ist egal, ob jemand reich und berühmt ist – oder nicht. Es ist auch egal, wie schlau oder wie alt du bist und welche tollen Storys du erzählen kannst. Das Coronavirus behandelt alle gleich, was das Schreckliche und zugleich auch das Grossartige ist.



20. April: Ich habe letzte Nacht nicht eine einzige Minute geschlafen. Ich habe nicht funktioniert. Meine Schmerzen waren auf Stufe 10. Und wenn das der Fall ist, will und muss ich raus aus meinem Körper. Der brennende Speer bohrt sich in meinen Kern und gleitet mein Bein runter.

21. April: Mein Coronaclip von gestern hat bei Fans und Freunden für Verwirrung gesorgt. Irgendeine Ex-Mitarbeiterin soll behauptet haben, sie habe mich vergöttert und tue es immer noch. Aber jetzt sei sie enttäuscht. Ich würde mich verkaufen, um Aufmerksamkeit zu kriegen. Gott, was lässt diese Frau für einen Mist raus, nur um ein klitzekleines Stück Aufmerksamkeit zu erhaschen. Bitch!

27. April: Heute war der allerschönste Tag in meinem Leben. Ahlamalik, nochmals alles, alles, alles Gute zum Geburtstag. Du bist zurzeit mein Lieblingsmensch. Ich kann mir keine bessere Person vorstellen, mit der ich in Quarantäne sein will!

13. Mai: Ich bin die Popgöttin. Heute posierte ich in Reizwäsche und gab freien Blick auf meine Weiblichkeit. Ich gewährte auch einen Blick auf meinen wohlgeformten Hintern. «Tun Sie, was Sie glücklich macht», sagt mein Psychiater. Ach, heute war ich total glücklich.

11. Juli: Oh Gott, dieser schreckliche Trumpel! Demnächst erscheint das Enthüllungsbuch von Mary L. Trump, der Nichte von US-Präsidenten Trump. Was für ein schrecklicher Mensch er ist. Er hat mich einst «die hässlichste und fetteste Pennerin» genannt. Ich sage nichts zu so göttinnenlästernden Worten. Nur der Herr allein sieht den Zorn in meinem Herzen.

30. Juli: Was sind das für blöde Trumpel, die Verantwortlichen von Instagram. Ein von mir geteiltes Video ist entfernt worden, weil es «falsche Behauptungen über Heilungs- und Präventionsmethoden für Covid-19 aufgestellt hat». Mir fehlen die Worte.

4. August: Sean Penn, mein Ex-Mann, hat zum dritten Mal geheiratet. Irgendeine australische Schauspielerin soll er sich diesmal geangelt haben. Gott, das arme Mädchen.

16. August: Habe meinen Geburtstag marihuanarauchend in Jamaika verbracht. Mit 62 beginnt das Leben erst, darum habe ich gefeiert, als gäb es kein Morgen mehr. Ich föhnte mir mein Haar lässig, zog meinen Bauch ein und machte auf heisse Braut. Namaste!

Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

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