Faktencheck Das Coronavirus verträgt keine Hitze – wahr oder doch nicht?

dpa

24.3.2020

Mit steigenden Temperaturen sinkt die Grippegefahr, heisst es. Gilt dies auch für das neuartige Coronavirus?
Mit steigenden Temperaturen sinkt die Grippegefahr, heisst es. Gilt dies auch für das neuartige Coronavirus?
Bild: Getty Images

Mit dem Coronavirus verbreiten sich auch viele Falschinformationen. Von einer «Infodemie» spricht die WHO. Eine Behauptung lautet: Das Virus verträgt keine Hitze. Was ist dran?

Seit Beginn der Corona-Krise werden immer wieder Kettenbriefe mit möglichen Hausmittelchen über soziale Netzwerke und Messengerdienste geteilt. In einem weit verbreiteten Text wird etwa behauptet, dass das Coronavirus «bei einer Temperatur von 26 bis 27 Grad stirbt».

Behauptung: Das Coronavirus besitze nur eine geringe Wärmeresistenz und halte deshalb Temperaturen ab 26 Grad nicht stand.

Bewertung: Coronaviren halten deutlich höhere Temperaturen aus.

Fakten: Die Körperkerntemperatur liegt bei fast allen Menschen bei
mehr als 35 Grad Celsius. Würde Sars-CoV-2 tatsächlich bei weniger
als 30 Grad Celsius sterben, wäre der Erreger im menschlichen Körper
gar nicht lebensfähig.



Die Weltgesundheitsorganisation WHO stellt zudem klar: Das
Coronavirus kann sich auch in warmen Ländern mit hoher
Luftfeuchtigkeit ausbreiten. Forscher untersuchen derzeit, wie sehr
höhere Aussentemperaturen die Verbreitung des Coronavirus zumindest eindämmen könnten. Selbst aus Ländern mit derzeit höheren Temperaturen als 27 Grad – etwa Malaysia – wurden allerdings viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet.

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