Plage Wespen: Darum sind die Insekten in diesem Sommer besonders lästig

dpa/bb

24.7.2018

Wespen und Hornissen haben in diesem Jahr sehr von Wärme und Trockenheit profitiert.
Wespen und Hornissen haben in diesem Jahr sehr von Wärme und Trockenheit profitiert.
Source: Keystone

Beim Essen im Freien geht es jetzt wieder los: Wespen stürzen sich auf Konfitüregläser, Fleisch und Orangensäfte. In diesem Jahr könnte es besonders lästig werden.

Kaffee- und Grillfreunde können sich schon einmal darauf einstellen: Wespen und Hornissen haben in diesem Jahr sehr von Wärme und Trockenheit profitiert. «Es ist ein super Wespenjahr», sagte Biologin Gabi Müller, Leiterin der Schädlingsprävention und -beratung der Stadt Zürich.

Die sogenannte Schafskälte im Juni, die in früheren Jahren oft einen Rückschlag für die Populationen bedeutete, sei diesmal kein Problem gewesen. Auch Überflutungen seien in den meisten Regionen ausgeblieben.

Die Nester sind unter diesen Bedingungen gross und stark geworden, so dass viele Tiere erfolgreich durchgekommen sind. Dadurch häuften sich bei Gabi Müller etwa seit Mitte Juni die Anfragen von Privatleuten, die wegen Nestern in Hausnähe Rat suchen – über 270 Anrufer hätten sich allein in Zürich gemeldet.

Doppelt so viele Anrufe

Letztes Jahr waren es bis im Juli nur 104 Anrufe. 2018 ist bezüglich Wespen und Hornissen vergleichbar mit dem Spitzenjahr 2015 (268 Anrufe bis Mitte Jahr), das ebenfalls sehr heiss war.

Wespen bauen manchmal unter Dächern oder an Rollladenkästen Nester. Aus Naturschutzgründen sollten Nester aber nicht ohne weiteres entfernt werden – es braucht einen vernünftigen Grund für die Beseitigung. Aber wer nur Angst vor Wespen habe, könne sich zum Beispiel mit Gaze vor den Fenstern schützen. Experten sind auch in der Lage, Nester umzusiedeln.

«Eine besonders wirksame Methode um Zwischenfälle mit Wespen während dem Essen zu vermeiden ist es, das Insekt mit zerstäubtem Wasser zu besprühen», so Gabi Müller, «dafür benötigt man lediglich eine Sprühflasche.» Bei Kontakt mit Wespen genügt es, ein paar Sprühstösse auf die Insekten abzugeben. Die Wespe denkt, es finge an zu regnen und wird zurück in ihr Nest flüchten.

Richtiges Verhalten bei einem Wespennest am Haus

Wespen sind nicht nur da, um Menschen den Kuchen oder das Steak streitig zu machen. Sie haben ihre Aufgaben in der Natur, zum Beispiel als natürliche Schädlingsbekämpfer. Wespen seien zudem auch Nahrung für andere Insekten wie Hornissen. Panik ist also nicht angebracht.

Unter den vielen Wespenarten werden nur die Deutsche Wespe und Gemeine Wespe dem Menschen lästig. Wenn man Wespen-Nester am Haus findet, sollte man Fliegengitter und –netze an Fenstern und Türen anbringen, raten Fachleute. Ausserdem sollte man die Einflugschneisen zum Nest zügig durchkreuzen – das sei auch ungefährlich. Erst längeres Verstellen der Flugschneisen schaffe Unruhe und steigere die Abwehrbereitschaft der Tiere.

Aggressiver reagieren die Tiere auch, wenn nach ihnen geschlagen wird. Aber auch Angstschweiss könne Angriffe auslösen, so der Nabu. Die beste Strategie lautet daher: Wer sich genervt fühlt, sollte sich ein paar Schritte entfernen und sich den Tieren entziehen.

Stiche sind schmerzhaft, gefährlich werden sie in der Regel aber nur Allergikern oder wenn die Wespe in Mund oder Rachen sticht. Im Vergleich zu anderen schwarz-gelben Insekten kann man Wespen an ihrer schmalen Taille erkennen.

Häufige Fragen zu Wespen werden unter diesem Link beantwortet.

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