22 Sonntags-Fragen Anet Corti: «Hätte ich einen Hund, würde er mich an die Leine nehmen»

Von Bruno Bötschi

27.3.2022

«Ich mache jeden Sonntag einen Triathlon. Echt? Nein! Mein sonntägliches Ritual: Hoffen, dass es noch Gipfeli beim Beck gibt»: Anet Corti.
«Ich mache jeden Sonntag einen Triathlon. Echt? Nein! Mein sonntägliches Ritual: Hoffen, dass es noch Gipfeli beim Beck gibt»: Anet Corti.
Bild: Markus Bertschi

Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten? Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Heute stellen wir unsere Fragen Komödiantin Anet Corti.

Von Bruno Bötschi

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen sieben Tagen war.

Heutiger Gast ist Anet Corti.

Die Komödiantin und Kabarettistin macht mit ihrem Programm «Echt?» aktuell im Theater am Hechtplatz in Zürich Halt.

1. Anet Corti, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Auftreten.

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Als meine intelligent plant «Britta» doch noch über die Bühne flitzte. Kurz vor der Vorstellung überhitzte und explodierte sie. Anscheinend habe ich sie an das falsche Ladekabel gehängt!? Mein Techniker konnte es richten.

3. Wenn Sie Macht hätten, zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Befehlen ist grundsätzlich ein problematisches Konzept. Ich bin schlecht darin. Hätte ich einen Hund, würde er mich an die Leine nehmen und «Sitz!» befehlen. Ich würde ihm jedoch nicht gehorchen.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Raketen-Glace? Einkaufszettel werden überbewertet. Ich lass mich gern im Laden zum Kauf verführen.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Ich liebe die Schuhe von Chie Mihara. Schlecht für mein Konto. Doch meine Grossmutter mahnte uns immer: «Bei den Schuhen solltet ihr nicht sparen.» Das nehme ich ernst.



6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Zum Beispiel mit dem japanischen Maler Yoshitomo Nara. Gern hätte ich ein Bild von ihm an der Wand. Oder mit dem Ehepaar Charles und Ray Eames. Ihre Arbeit fasziniert mich: Design, Filme und vor allem das Eames House: ein Traum. Momentan würde ich gern mit Anne Weber zu Abend essen. Ich habe soeben mit grosser Begeisterung ihr Buch «Annette, ein Heldinnenepos» gelesen.

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Ganz klar: Sean Connery. Er hatte die zarteste Haut. Familien-Wanderferien im Engadin, 1982: Connery drehte im Rosegtal gerade den Film «Am Rande des Abgrunds». In einer Drehpause setzte ich mich neben ihn und berührte seinen Arm. Meine Hand habe ich für lange Zeit nicht mehr gewaschen. Ja, ich war noch jung, sehr jung.

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

Auf Arte, die Serie mit Wolodymyr Selenskyj, «Diener des Volkes». Sie hilft mir, mit dieser momentan irren Situation irgendwie umzugehen.

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Sophie Hunger mit ihrem Album «Halluzinationen». Das Konzert war schlichtweg halluzinierend.

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

Sobald die Musik von Stromae ertönt.

Komödiantin Anet Corti wurde einst als Assistentin von Beat Schlatter in der «Bingo Show» bekannt. Aktuell ist sie mit ihrem Programm «Echt?» auf Tournee.
Komödiantin Anet Corti wurde einst als Assistentin von Beat Schlatter in der «Bingo Show» bekannt. Aktuell ist sie mit ihrem Programm «Echt?» auf Tournee.
Bild: Markus Bertschi

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

... sobald die Kirchenorgel ertönt. Dann stehe ich sehr schnell auf!

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Nein. Ich schlafe ja auch nicht in der Badewanne.

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Tagtäglich. Unsere Wohnung befindet sich in einem Gotteshaus. Wand an Wand mit der Orgel, die uns den Sonntagmorgen «versüsst».

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Meinen Toaster Franz.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Ich mache jeden Sonntag einen Triathlon. Echt? Nein! Mein sonntägliches Ritual: Hoffen, dass es noch Gipfeli beim Beck gibt.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Was für eine Frage. Risotto vom Ristorante Centovalli, Ponte Brolla.



17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Ein Solex. Wir haben es im Wald gefunden, durften es behalten und mein Vater leerte den Rasenmäher Tank für die erste Fahrt. Heute fahre ich auch gern mit dem Hoverboard. Macht echt Spass.

18. Locarno oder Lugano?

Locarno. Habe fünf Jahre im Centovalli gelebt. Die Scuola Teatro Dimitri befindet sich im kleinen Dörfchen Verscio. Locarno bedeutete für uns Grossstadt-Feeling.

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

An Roman.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Nichtstun.

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Dass ich Fräulein Da Capo bin.

22. Ihr Lieblingswitz?

Vielleicht diesen da: Was macht Bill Gates, nachdem er gefurzt hat? Er öffnet Windows.

Anet Corti füllte den Fragebogen schriftlich aus.


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