22 Sonntags-FragenAnet Corti: «Hätte ich einen Hund, würde er mich an die Leine nehmen»
Von Bruno Bötschi
27.3.2022
Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten? Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Heute stellen wir unsere Fragen Komödiantin Anet Corti.
Von Bruno Bötschi
27.03.2022, 10:03
27.03.2022, 11:18
Bruno Bötschi
Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen sieben Tagen war.
Die Komödiantin und Kabarettistin macht mit ihrem Programm «Echt?» aktuell im Theater am Hechtplatz in Zürich Halt.
1. Anet Corti, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?
Auftreten.
2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?
Als meine intelligent plant «Britta» doch noch über die Bühne flitzte. Kurz vor der Vorstellung überhitzte und explodierte sie. Anscheinend habe ich sie an das falsche Ladekabel gehängt!? Mein Techniker konnte es richten.
3. Wenn Sie Macht hätten, zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?
Befehlen ist grundsätzlich ein problematisches Konzept. Ich bin schlecht darin. Hätte ich einen Hund, würde er mich an die Leine nehmen und «Sitz!» befehlen. Ich würde ihm jedoch nicht gehorchen.
4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?
Raketen-Glace? Einkaufszettel werden überbewertet. Ich lass mich gern im Laden zum Kauf verführen.
5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?
Ich liebe die Schuhe von Chie Mihara. Schlecht für mein Konto. Doch meine Grossmutter mahnte uns immer: «Bei den Schuhen solltet ihr nicht sparen.» Das nehme ich ernst.
6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.
Zum Beispiel mit dem japanischen Maler Yoshitomo Nara. Gern hätte ich ein Bild von ihm an der Wand. Oder mit dem Ehepaar Charles und Ray Eames. Ihre Arbeit fasziniert mich: Design, Filme und vor allem das Eames House: ein Traum. Momentan würde ich gern mit Anne Weber zu Abend essen. Ich habe soeben mit grosser Begeisterung ihr Buch «Annette, ein Heldinnenepos» gelesen.
7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?
Ganz klar: Sean Connery. Er hatte die zarteste Haut. Familien-Wanderferien im Engadin, 1982: Connery drehte im Rosegtal gerade den Film «Am Rande des Abgrunds». In einer Drehpause setzte ich mich neben ihn und berührte seinen Arm. Meine Hand habe ich für lange Zeit nicht mehr gewaschen. Ja, ich war noch jung, sehr jung.
17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?
Ein Solex. Wir haben es im Wald gefunden, durften es behalten und mein Vater leerte den Rasenmäher Tank für die erste Fahrt. Heute fahre ich auch gern mit dem Hoverboard. Macht echt Spass.
18. Locarno oder Lugano?
Locarno. Habe fünf Jahre im Centovalli gelebt. Die Scuola Teatro Dimitri befindet sich im kleinen Dörfchen Verscio. Locarno bedeutete für uns Grossstadt-Feeling.
19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?
An Roman.
20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?
Nichtstun.
21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?
Bötschi besucht Mummenschanz: «Die Schweizer haben uns zuerst nicht verstanden»
Sie sind Weltstars, aber kaum einer kennt ihre Gesichter. Die Schweizer Mimentruppe Mummenschanz tourt seit 50 Jahren um die Welt. Ein Atelierbesuch bei Gründungsmitglied Floriana Frassetto.