Sie haben Daten von rund 2800 Erwachsenen ausgewertet, deren Zahngesundheit über einen Zeitraum von 11 Jahren beobachtet worden war. Nutzer elektrischer Zahnbürsten verloren im Beobachtungszeitraum im Schnitt 0,4 Zähne weniger als Menschen, die mit einer mechanischen Zahnbürste putzten, heisst es in der
Studie von Vinay Pitchika und seinem Team. Elektrisches Putzen sei mit weniger sogenannten Zahnfleischtaschen und mit weniger Verlust am Zahnhalteapparat verbunden, hiess es.
In einem gesunden Mund sitzt das Zahnfleisch fest um jeden Zahn. Bei der Parodontitis ist das Zahnfleisch durch bakteriellen Zahnbelag entzündet. Erreicht die Entzündung den Kieferknochen, baut sich dieser ab – unbehandelt ist letztendlich Zahnausfall die Folge.
Positive Effekte elektrischer Zahnbürsten
Auffällig war den Forschern zufolge, dass Nutzer von elektrischen Zahnbürsten in der Tendenz jünger sowie besser gebildet waren und mehr Wert auf Zahngesundheit legten. Selbst wenn man diese Faktoren rausrechnete, zeigten sich die positiven Effekte elektrischer Zahnbürsten, wie die Forscher schreiben. Sie betonen aber auch: Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass indirekte Einflüsse eine Rolle spielten.
Einen Zusammenhang zwischen der Verwendung elektrischer Zahnbürsten und Karies fanden die Forscher nicht. «Es ist davon auszugehen, dass Fluorid in Zahnputzcremes eine wichtigere Rolle bei der Vorbeugung von Karies oder der Verringerung der Kariesprogression spielt», sagte der Greifswalder Forscher Pitchika.
Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, liest aus der Studie heraus, «dass elektrische Zahnbürsten einen relevanten positiven Einfluss bei der Prävention der Entstehung beziehungsweise des Fortschreitens einer beginnenden Parodontalerkrankung besitzen».
Auf die richtige Technik kommt es an
Generell könne man mit manuellen Zahnbürsten bei optimaler Handhabung vergleichbare Ergebnisse erzielen wie mit elektrischen Geräten, sagt Oesterreich. Allerdings habe eben nicht jeder Anwender die perfekte Technik. «Die elektrische Zahnbürste macht es automatisch richtig.» Bei der Vorbeugung der Parodontitis besitze die elektrische Zahnbürste nach neuesten Studien Vorteile.
Lange Zeit hätten normale Zahnbürsten als genauso effektiv gegolten wie elektrische, sagt Oesterreich. Allerdings hätten in letzten Jahren zahlreiche Studien Hinweise darauf geliefert, dass elektrische Bürsten bei gleicher regelmässiger Anwendung eine effektivere Mundhygiene durchführen.
Der Zahnmediziner Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke kommt zu einem ähnlichen Schluss: «Es hat sich gezeigt, dass sie besser reinigen als Handzahnbürsten.» Mit diesen könne man das gleiche Ergebnis erreichen, wenn man länger putze. «Das machen die meisten nicht, deshalb ist im täglichen Leben elektrisch besser», sagte er.
Er empfehle, bereits bei zweijährigen Kindern elektrisch nachzubürsten. Vierjährige könnten sich selbst elektrisch die Zähne putzen. Aussagen, man könnte sich das Zahnfleisch elektrisch «wegputzen», wies Zimmer als nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Behauptung zurück. Elektrisches Putzen sei eher schonender.
Drei Regeln fürs richtige Zähneputzen
Ob elektrisch oder mechanisch: Ordentliches Zähneputzen braucht die richtige Technik und etwas Geduld.
Die wichtigsten Tipps für alle, die selber schrubben oder elektrisch schrubben lassen, nennt Prof. Dietmar Oesterreich:
Oft genug: Zweimal täglich heisst es Zähneputzen, das sollte jedermann klar sein. Reguläre Bürsten erreichen aber nur etwa 70 Prozent der Zahnoberfläche, das gilt auch für elektrische Exemplare. Einmal täglich sind daher die Zwischenräume dran, mit Zahnseide oder einer speziellen Interdental-Bürste.
Lang genug: Jedes Gebiss ist etwas anders, Faustregeln sind deshalb mit Vorsicht zu geniessen. Aber in weniger als drei Minuten ist gutes Zähneputzen in der Regel nicht zu schaffen, sagt Oesterreich.
Mit System: Aussenfläche, Innenfläche, Kaufläche – all das ist zu putzen, und zwar am besten bei jedem Zahn einzeln. Idealerweise geht man dabei immer in der gleichen Reihenfolge vor, also zum Beispiel von links oben nach rechts unten.
Weisse Zähne gelten seit jeher als Sinnbild von Gesundheit und Vitalität.
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Doch es gibt Lebensmittel, die unsere Zähne verfärben. Zum Beispiel Aceto Balsamico: Die dunkle Farbe, der hohe Zuckergehalt und die Säure sind keine gute Mischung für weisse Zähne.
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Bei Soja-Sauce ist es ebenfalls die dunkle Farbe, die zu Verfärbungen führt.
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Mundspülung: Antibakterielle Stoffe wie Chlorhexidin oder Zinnfluorid können zu dunklen Rändern auf den Zähnen führen.
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Fruchtsäfte enthalten viel Fruchtsäure. Der hohe Säuregehalt greift den Zahnschmelz an. Der Fruchtzucker schadet den Zähnen zusätzlich.
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Viel Farbe und teilweise auch ganz schön viel Säure: Beeren verfärben die Zähne dank ihrer starken Pigmentierung.
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Auch Randen enthalten sehr starke Farbpigmente - das weiss jeder, der schon mal selber welche gekocht hat.
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Cola: Kohlensäure greift die Zähen durch den hohen Säuregehalt an. Der dunkle Farbstoff und der viele Zucker tun ihr übriges.
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Gewürze wie Kurkuma haben stark färbende Eigenschaften. Deshalb können auch Gewürzmischungen wie Curry die Zähne verfärben.
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Die in Tabak enthaltenen Stoffe Nikotin und Teer können ebenfalls zu Verfärbungen führen.
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Tee - namentlich Schwarztee - kann zu Ablagerungen auf den Zähnen führen. Allerdings enthält er auch Tannine und Fluroid, was der Zahngesundheit äusserst zuträglich ist.
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Auch Kaffe verfärbt durch die dunkle Farbe die Zähne mit der Zeit. Genau wie beim Tee handelt es sich aber um ein rein kosmetisches Problem.
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Tannine sind auch im Rotwein enthalten. Und auch der kann den Zähnen farblich zusetzen. Am besten nach dem Genuss gleich den Mund mit Wasser spülen. Mit dem Zähneputzen wartet man hingegen besser eine Weile.
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