Wochenend-Rezept Traditionsgebäck zur Fasnachtszeit – Basler «Faschtewäie» 

Kerstin Degen

23.2.2019

Ein bisschen Geduld braucht es zur Herstellung der traditionellen «Faschtewäie», dafür schmeckts nach getaner Arbeit umso besser.
Ein bisschen Geduld braucht es zur Herstellung der traditionellen «Faschtewäie», dafür schmeckts nach getaner Arbeit umso besser.
Bild: zVg

Die Basler «Faschtewäie» gibt es ausschliesslich ab der zweiten Januarwoche bis kurz vor Ostern, und das auch nicht in der ganzen Schweiz. Schade, denn das buttrige Hefegebäck schmeckt eigentlich viel zu gut, um den Rest des Jahres in der Versenkung zu verschwinden.

Erste Rezepte des Traditionsgebäcks tauchten bereits im 18. Jahrhundert in der Stadt Basel auf. Gleichzeitig geht aus Protokollen der Brotbeckenzunft hervor, dass die Weissbäcker bereits vor Weihnachten entscheiden mussten, ob sie ab Januar Fastenwähen oder Ankenwecken backen wollten – beides auf einmal war nicht erlaubt. Denn Weissmehl und Butter waren nicht nur teure, sondern zeitweise auch rare Zutaten. 

Aufgrund der vorherrschenden Getreide- und Butterpreise legten die Zunftvorgesetzten Grösse und Stückpreis fest und begrenzten die Angebotsdauer auf die Zeit vom Dreikönigstag bis Ostersonntag, die bis heute Gültigkeit hat.

Dieses Rezept aus einem alten Zeitungsartikel wird seit Jahren in unserer Familie herumgereicht, immer mal wieder leicht verändert und von einer treuen Anhängerschaft genussvoll verzehrt.

Die Zutaten für ca. 30 Stück:

Für den Hebel (Vorteig):

  • 250 ml Milch
  • 30 g Hefe
  • 350 g Weissmehl (od. Dinkelmehl, je nach Vorliebe)

Für den Teig:

  • 600 g Hebel
  • 250 ml Milch
  • 10 g Malz (Pulver)
  • 20 g Salz
  • 300 g Butter
  • 500 g Weissmehl (od. Dinkelmehl, je nach Vorliebe)

Für die Glasur:

  • 2 Eier
  • 1 Eigelb
  • Kümmel
  • Meersalz

Die Zubereitung:

Schritt 1: Den Hebel kühl ansetzen und ca. 1,5 Stunden gären lassen.

Schritt 2: Salz und Malz in der kalten Milch auflösen. Mit Mehl und Hebel zu einem glatten Teig verarbeiten. Die Butter zuletzt zugeben, anschliessend ca. 50 Minuten im Kühlschrank gären lassen.

Schritt 3: Je ca. 60 g Teig zu einem rautenförmigen, flachen Stück formen und zehn Minuten zugedeckt ruhen lassen.

Schritt 4: Mit einem Hölzchen oder Messer vier Schlitze in die flachgedrückten (ca. 1 cm) Teigstücke einschneiden.

Schritt 5: Eier und Eigelb zu einer Eierstreiche vermischen und die Teigstücke damit bepinseln, mit Kümmel und Meersalz bestreuen.

Schritt 6: Teigstücke aufs Blech setzen und dabei zu einem Rhombus auseinanderziehen, so dass in der Mitte das traditionelle Kreuz entsteht.

Schritt 7: Bei 230 °C ca. sieben Minuten backen. Die Fastenwähen sollten nicht zu knusprig sein.

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