Der Deutsche Felix Zwayer pfeift am Mittwoch den zweiten EM-Halbfinal zwischen England und der Niederlande. Eine heikle Aufgabe für den Unparteiischen angesichts der Vorgeschichte mit Jude Bellingham.
Der Vorfall, der Zwayer in dessen viertem Einsatz an diesem Turnier begleiten wird, liegt zweieinhalb Jahre zurück und schlug damals hohe Wellen. In Dortmund, wo am Mittwochabend auch der zweite Halbfinal stattfindet, kritisierte der damalige BVB-Jungstar Bellingham den Schiedsrichter Zwayer nach dem Spitzenspiel der Bundesliga gegen Bayern München (2:3) heftig. Dabei fielen vom Engländer die Worte: «Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das grösste Spiel in Deutschland.»
Der durch zwei strittige Penaltyentscheide verärgerte Bellingham sprach mit seiner Aussage die Verwicklung von Zwayer in den Manipulationsskandal um Robert Hoyzer vor 20 Jahren an. Das Verfahren gegen Zwayer wurde wegen geringfügiger Schuld gegen eine Geldstrafe eingestellt.
Bellinghams Worte lösten in Deutschland grosse Diskussionen aus. Zwayer erklärte später, er habe in den Tagen nach dem Spiel Morddrohungen erhalten. Der damals 18-jährige englische Mittelfeldspieler wurde vom DFB-Sportgericht zu einer Strafe von 40'000 Euro verurteilt.
sda