Nachfolge von Daniel Craig Ist eine*r von ihnen der neue James Bond?

Die Wahl eines neuen James Bond rückt näher. Wird es ein lang ersehnter Fan-Wunsch, ein etablierter Star oder doch jemand komplett Neues? blue News hat ein paar Vorschläge.

Bald dürfte Barbara Broccoli von Eon Productions bekannt geben, wer die nächste Bond-Ära auf seinen – oder ihren – Schultern tragen wird. Früher durfte nicht an der äusseren Erscheinung von 007 gerüttelt werden: Schwarzhaarig, charismatisch, adrett, männlich – und ja, auch weiss war der Darsteller immer.

Mit Daniel Craig änderte sich die Tradition. Bond war blond, blauäugig und wohl am muskelbepacktesten.

Erst wurde also schwarzhaarig gestrichen, nun wird auch das Geschlecht von 007 diskutiert. Egal, wer es werden wird, an einer Sache kann nicht gerüttelt – geschüttelt, ha! – werden: Die Figur Bond ist und bleibt britisch. Die darstellende Person wird das also auch bleiben.

Und ja, ich weiss, zum Beispiel Brosnan war Ire, aber beschränken wir uns doch einfach auf die beiden Inseln, okay?

Nach der Veröffentlichung von «No Time To Die» verkündete Eon Productions, dass sie sich ein gutes Jahr Zeit nehmen werden, um einen neuen Bond zu finden. Bis dahin dauert es zwar noch ein bisschen, doch spekulieren dürfen wir doch allemal.

Hier sind ein paar Vorschläge – offensichtliche und weniger offensichtliche. Am Ende des Artikels kannst du auch noch abstimmen, wer deiner Meinung nach der neuste Zugang des MI6 werden soll.

Die Londonerin mit jamaikanischen Wurzeln übernahm – wenn auch nur kurzfristig – die Kennnummer 007 im letzten Film «No Time To Die». Dass sie im Rennen für ein komplett neues Bond-Kapitel ist, liegt auf der Hand.

Eventuell war es aber einfach eine Finte, um anzuecken. Ganz ehrlich interessierte es mich schon, in welche Richtung es mit dieser «Jane Bond» gehen würde.

Einer weiblichen Bond nahm Broccoli indes ziemlich rasch den Wind aus den Segeln. Klipp und klar sagte sie, James Bond würde nie zur Frau werden. Falls dies nach wie vor der Fall ist: Schade eigentlich.

Viele Fans der Bond-Reihe haben sich schon vor dem letzten Auftritt von Daniel Craig für Idris Elba stark gemacht. Seit zehn Jahren machen sie das, um genau zu sein. Der gross gewachsene Schauspieler trieft vor Charisma und sieht im Smoking ziemlich gut aus.

Womöglich wäre damit aber die Magie eines neuen Darstellers weg. Für Elba selbst ist das Gerücht – oder der Fan-Wunsch – längst zum Running Gag geworden. Dagegen spräche auch sein Alter, der Schauspieler wird im September 50.

Broccoli wird sich wohl nach jemand Jüngerem umsehen, da man natürlich auf mehrere Filme mit dem neuen Darsteller hofft.

Tom Hardy gehört auch in die Kategorie «Fan-Liebling», allerdings muss ich gestehen: Irgendwie strahlt der für mich keine Bond-Energie aus. Hardy ist ein hervorragender Schauspieler, aber das Gesicht ist irgendwie zu wenig kantig. Das Charisma ist da, aber der 44-Jährige gehört eher in ruhige, brütende Rollen – oder halt in komplett überspitzte.

Und mir ist sehr bewusst, dass Hardy gerade auch beim weiblichen Publikum äusserst gut ankommt. Vom Alter her ist er wohl auch an der oberen Grenze.

Der «Bridgerton»-Star Regé-Jean Page ist – zumindest meiner Meinung nach – der erste ernstzunehmende Kandidat in dieser Bond-Liste. Der Hype um ihn ist zwar schon ein bisschen abgeflaut, aber er hat das Aussehen, den Charme und das richtige Alter für die Figur.

Und ein schlechter Business-Move wäre es auch nicht für Eon Productions, so könnte sich das 007-Publikum allenfalls mit jenem von Netflix überschneiden, sprich jünger werden. Der 34-jährige Page ist sicherlich eine Überlegung wert.

Und hier das Aber: Für einen jüngeren Schauspieler, der schon relativ gut in der Industrie integriert ist, definiert die Bond-Entscheidung die nächsten paar Jahre. Und damit kommt die unvermeidliche Schubladisierung. Damit hatte schon Craig zu kämpfen.

Ach, der Tommy. Sollte Broccoli nur auf Geld aus sein, wäre Tom Holland die einzig richtige Wahl. Der 25-Jährige schaufelt momentan tonnenweise Kohle in die Taschen von Marvel – generell verwandelt er eigentlich alles, was er berührt, zu Gold.

James Bond würde bei den grössten Franchises wieder ganz vorne mitspielen. Dies gesagt, glaube ich kaum, dass Holland die Rolle annehmen würde, selbst wenn Millionen Dollar damit verbunden wären. Nur selten kann ein Schauspieler das Gesicht von gleich zwei Franchises sein. Nicht jeder ist Harrison Ford.

Und die Zeit fehlt ihm angesichts der Marvel-Maschinerie wohl auch.

Henry Cavill muss nochmals in die Diskussion aufgenommen werden. Wer sich erinnert: Bei der letzten Bond-Entscheidung waren er und Daniel Craig in der Endrunde. Auch Broccoli sah das Potenzial, das Cavill buchstäblich ins Gesicht geschrieben ist. Schau ihn dir nur an. Er ist der Real-Life-Bond, genauso stellt man sich den Agenten vor, oder nicht?

Damals galt Cavill noch als zu jung für die Rolle. Er war 23. Heute sähe das anders aus mit seinen 38 Jahren.

Was dagegen spricht – und das ist ein schwaches Argument –, ist das Katz-und-Maus-Spiel, das normalerweise bei der Bond-Suche stattfindet. Bisher hielten sich die Anwärter immer relativ bedeckt, wenn sie nach einem möglichen Bond-Casting gefragt werden. Cavill machte keinen Hehl daraus: «Würden sie mich fragen, sagte ich Ja», kommentierte er eine solche Frage einst.

Die Karriere von Robert Pattinson lässt sich in etwa drei Stufen aufteilen: Erst der Teenage-Frauenschwarm, dann der gestörte Indie-Movie-Kauz, der offensichtlich dem «Twilight»-Image entfliehen wollte und schliesslich der Blockbuster-Filmstar in «Tenet» und «The Batman».

Stufe-drei-Pattinson gäbe sicherlich einen vorzüglichen Bond ab. Im Anzug sieht der 35-Jährige besser aus als Roger Moore – siehe «Tenet» – und da hier und da das Gerücht die Runde machte, Christopher Nolan sei ein Kandidat für die Regie bei Bond 26, passte auch dies wie die Faust aufs Auge. Nolan ist unter anderem bekannt dafür, mit denselben Schauspielern über mehrere Projekte hinweg zu arbeiten.

Pattinson hat sich aber mit «The Batman» wohl bereits in einen Franchise manövriert, der keine Zeit für einen mehrjährigen 007-Abstecher lässt.

Ausser Acht darf natürlich nicht gelassen werden, dass es ein komplett neuer und wenig bekannter Schauspieler sein könnte. Die alte Fleming-Vorlage verträgt aber so oder so ein bisschen frischen Wind – Daniel Craig hat die Tür dafür geöffnet.