TV-Tipp Um zu überleben, griffen sie zum Äussersten

tsch

2.10.2018

16 Menschen überlebten nach einem Flugzeugabsturz in den Anden 1972, weil sie das Fleisch der Toten assen.
16 Menschen überlebten nach einem Flugzeugabsturz in den Anden 1972, weil sie das Fleisch der Toten assen.
Source: SRF / ZDF

Bis heute verstörend: Nach dem Absturz einer uruguayischen Rugbymannschaft über den Anden überleben 16 Sportler, weil sie sich vom Fleisch ihrer toten Kollegen ernähren. Eine Doku rollt die Ereignisse neu auf.

Es ist eine Geschichte, die einem Gruselthriller entsprungen scheint: Anfang der 70er-Jahre will eine Rugbymannschaft aus Uruguay zu einem Freundschaftsspiel nach Chile fliegen. Doch der Trip endet in einem Desaster. Über den Anden stürzt das Flugzeug ab, 16 der Sportler überleben das Unglück. Doch für sie besteht wenig Hoffnung, da die Lebensmittelvorräte knapp werden und das unwegsame Gelände die Suchaktionen stark behindert. Der einzige Ausweg: Die Überlebenden müssen das Fleisch ihrer toten Kameraden essen. Nur so gelang es ihnen, in der klirrenden Kälte des von Schnee und Eis bedeckten Hochgebirges am Leben zu bleiben. Die Reihe «Kriminalfälle, die Geschichte machten» rollt die Ereignisse und die Berichterstattung darüber unter dem Titel «Der Anden-Crash» mit Interviews und Archivaufnahmen neu auf.

72 Tage bei bis zu minus 40 Grad

Kannibalismus gilt völlig zu Recht als eines der grössten Tabus der Menschheit. Was aber, wenn der Verzehr von Menschenfleisch andere Leben rettet? Diese moralische Grundfrage ist es, die bis heute die Menschen beschäftigt, wenn sie die Geschichte des «Anden-Crashs» erzählen. Jene Männer, die 1972 zum Äussersten griffen, um Hunger, Kälte und dem sicheren Tod zu entgehen, sind bis heute von den Ereignissen geprägt.

Für viele der jungen Reisenden war es der erste Flug überhaupt. Neben der Mannschaft «Old Christian's Club» waren auch viele Freunde und Bekannte an Bord. In 4000 Metern Höhe kollidierte die Maschine mit einem Berg. Zwölf Passagiere waren sofort tot, fünf starben noch in der Nacht. 16 weitere überlebten - bei extremen Temperaturen von bis zu minus 40 Grad, 72 Tage lang. Als sie gerettet wurden, warf das «Wunder der Anden» sofort viele Fragen auf: Wie konnten sie unter diesen Extrembedingungen überleben?

Auf Basis von damaligen Medienberichten und Interviews mit den Betroffenen zeigt die Doku, wie nach und nach die Wahrheit publik wurde – und wie die Öffentlichkeit auf die unglaubliche Geschichte reagierte.

«Kriminalfälle, die Geschichte machten» läuft am Dienstag, 2. Oktober, um 23.25 Uhr auf SRF zwei. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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