«Darf ich bitten?» Tränen und nackte Haut: Susanne Kunz triumphiert im Finale von «Darf ich bitten?»

von Lukas Rüttimann

1.4.2018

Die ganz grosse Samstagabend-Unterhaltung war «Darf ich bitten?» selten. Im Finale jedoch legte die SRF-Tanzshow eine gehörige Schippe drauf.

Über die Mängel der Promi-Tanzshow vor allem im Vergleich zur internationalen Konkurrenz haben wir uns an dieser Stelle vor Wochenfrist ausführlich ausgelassen.

Zu brav wirkt die SRF-Variante von «Strictly Come Dancing» über weite Strecken; zudem fehlt es der Jury an Charisma, der Moderation an Ironie.

Allerdings: Die prominenten Tänzerinnen und Tänzer müssen sich hinter ihren ausländischen Kollegen keineswegs verstecken. Was Susanne Kunz, Michel Birri, Linda Fäh und Lucas Fischer und ihre Partner gestern wieder an Tanzeinlagen aufs Parkett in der Bodenseearena in Kreuzlingen gelegt haben, kann sich wahrlich sehen lassen.

Man darf es so sagen: Bei der Finalshow legten die vier Tanzpaare tüchtig einen drauf – in Sachen Performance, in Sachen Sexyness und nicht zuletzt in Sachen Gefühl.

Tränen der Rührung

Vor allem die letzte Runde, in der die Promis selbst bestimmen durften, zu welchem Song sie welchen Tanz vorführen, geriet zu einer hochemotionalen Angelegenheit.

Schlagersängerin und Ex-Miss Schweiz Linda Fäh etwa brachte vor lauter Rührung keinen Ton mehr heraus – so sehr hatte sie das schwere Thema ihrer Aufführung zu Herbert Grönemeyers «Flugzeuge im Bauch» mitgenommen. Am Ende konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten, genauso wenig wie ihre beiden Tanzpartner.

Auch Susanne Kunz wirkte nach ihrer Contemporary-Tanznummer zu «Papaoutai» von Stromae sichtlich aufgewühlt. Zum einen, weil sie für ihre Leistung von der Jury einmal mehr abgefeiert worden war – zum anderen aber auch, weil ihr wohl in diesem Moment das Ende einer erstaunlichen Reise erst so richtig bewusst wurde.

Nachdem die SRF-Frau bei Staffel eins noch verletzt hatte Forfait erklären müssen, avancierte sie dieses Jahr mit einer Reihe von Auftritten, die ihr wohl nur die wenigsten zugetraut hätten, zur grossen Überraschung – und zum Publikumsliebling.

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Viel nackte Haut

Ähnliches gilt für Michel Birri. Der Hitparaden-Moderator machte im Finale sein Versprechen wahr und begeisterte nicht nur Juror Rolf Knie mit seinem durchtrainierten nackten Oberkörper.

Überhaupt hielt man sich für einmal wenig zurück in Sachen Sex: Neben Birri zeigten auch Ex-Kunstturner Fischer und Ex-Miss Fäh viel nackte Haut. Auch Moderatorin Sandra Studer sorgte mit ihrem toll geschnittenen Abendkleid für einen Hauch Erotik.

Gepunktet haben die Tänzer damit aber nur bedingt. Fäh, Fischer und Birri landeten am Ende auf den Plätzen zwei, drei und vier. Der Sieg dagegen ging an Susanne Kunz – und damit an jene Frau, die am wenigsten auf eine makellose Erscheinung, dafür umso mehr auf Leidenschaft, Humor, Ausstrahlung und Originalität setzte.

Was auch immer man an «Darf ich bitten?» kritisiert haben mag – das gestrige Finale und seine verdiente Siegerin haben für so manches entschädigt.

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