Überfällige Qualitätsoffensive oder «linker Firlefanz»? Die jüngsten Pläne des SRF werden heiss diskutiert: Der Sender will Frauen mehr Redezeit einräumen.
Damit, dass sein Vorstoss nicht auf uneingeschränkte Akzeptanz stossen würde, hatte Tristan Brenn vermutlich gerechnet. Umso ausführlicher legt der SRF-TV-Chefredaktor in seinem Editorial im senderinternen Newsletter dar, warum das Programm der Sender weiblicher werden muss.
«Mehr Frauen in den Medien ist nicht eine Frage der Gleichberechtigung, sondern der journalistischen Qualität», erklärt er in dem Schreiben, in dem ein neues Senderziel angekündigt wird. Frauen sollen im Programm zukünftig genauso häufig vertreten sein wie Männer.
Als Vorbild nennt Brenn die «50:50»-Initiative der BBC, über die BBC-Worldwide-Moderator Ros Atkins vor wenigen Wochen in Athen referierte. «Was Atkins zu erzählen hatte, war verblüffend», erinnert sich der SRF-Mann. «Als er vor eineinhalb Jahren seine Idee lancierte, kamen in nur gerade 27 Prozent aller Sendungen der BBC mindestens die Hälfte aller Wortmeldungen von Frauen.»
Mehr Frauen in den Medien ist nicht eine Frage der Gleichberechtigung, sondern der journalistischen Qualität. Kann die BBC für uns ein Vorbild sein? Mein Editorial im internen Newsletter von #SRFpic.twitter.com/1HXc8KRN7d
Im SRF-Programm sieht es derzeit kaum besser aus: Bei einer ersten internen Analyse musste Brenn feststellen, «dass der Männeranteil je nach Sendung zwischen 60 und 94 Prozent beträgt. Es gibt also Handlungsbedarf.»
Die BBC setzte damals an, ihr Frauenproblem mit einer freiwilligen 50:50-Quote zu lösen. «Redaktionen, die nicht überzeugt waren vom Projekt, wurden nicht dazu gezwungen, mitzumachen. Dass heute dennoch fast 500 Teams innerhalb der BBC Teil der 50:50-Initiative sind, hat mit den frühen guten Resultaten zu tun. Der Erfolg der Pioniere war ansteckend.» Mittlerweile hätten 74 Prozent der BBC-Sendungen eine ausgeglichene Geschlechterverteilung.
SVP schimpft über SRF-Pläne
Davon, dass die überhaupt erstrebenswert ist, ist nicht jeder überzeugt: «Dieses Weibergelaver ist zum Kotzen!», kommentiert bei Twitter ein Herr aus Villmergen Brenns Vorstoss, «Anstelle von Qualität also Quote», schimpft ein Twitterer aus Thurgau.
Claudio Zanetti nennt den 50:50-Plan in «20 Minuten» «linken Firlefanz»: «Genauso gut könnte man verlangen, dass Blondinen und Brünette, Junge und Alte angemessen repräsentiert sind.» Man solle sich auf Inhalte konzentrieren und den kompetentesten Experten befragen, egal ob das nun Mann oder Frau sei, verlangt der Politiker, der für die SVP im Nationalrat sitzt – die Partei mit einem der niedrigsten Frauenanteile überhaupt.
Männliche Experten, männliche Sichtweisen
Nur scheint die «kompetenteste Experten»-Lösung in der Praxis bisher nicht so gut zu funktionieren: «Die wirkliche Expertin einer Studie ist die, die sie verfasst hat. Nicht der CEO oder Amtsvorsteher, für den sie arbeitet», stellt Brenn fest. Oft wird dann aber doch eben jenem – männlichen – CEO der Vorzug gegeben.
«Wer immer nur Männer befragt, weil diese in der Mehrheit an der Spitze von Unternehmen oder Regierungen stehen, verengt den öffentlichen Diskurs und lässt Perspektiven, Meinungen und Expertisen verarmen», argumentiert Brenn. Darum gehe bei der Initiative «nicht nur um Gleichberechtigung und noch weniger darum, Frauen einen Gefallen zu tun», sondern vor allem um die journalistische Qualität.
Kein einfaches Unterfangen
Wie bei der BBC basiere das Projekt auf Freiwilligkeit und befinde sich noch in den Kinderschuhen, erklärt SRF-Sprecher Andrea Di Meo in «20 Minuten». Dass man sich am Leutschenbach anstrengen muss, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, ist man sich bewusst: «Es entspricht der Realität, dass es oft schwierig ist, weibliche Gäste oder Expertinnen für Sendungen zu gewinnen», räumt Di Meo ein. Doch man sei überzeugt, dass ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis innerhalb der SRF-Sendungen die Qualität steigern wird.
#teamsrgssr. Hier bewegt sich was in Sachen Frauenförderung und Gleichstellung. Mit einer engagieren Führungscrew haben wir in Teams aus allen Landesteilen am Freitag Massnahmen diskutiert. Es war grossartig. Danke @SRF Merci @rts, grazie @rsi Grazia fitg @rtr#idéefemmespic.twitter.com/UboC9N2xKv
«10vor10»-Moderatorin Susanne Wille begrüsst die Massnahme des SRF jedenfalls: «Hier bewegt sich was in Sachen Frauenförderung und Gleichstellung», freut sie sich via Twitter.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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