Fernsehpreise Emmys 2019: Schweizer gehen leer aus und «Game of Thrones» nicht?

SDA/fts

23.9.2019

Die Regisseurin Lisa Brühlmann.
Die Regisseurin Lisa Brühlmann.
Bild: Keystone/Walter Bieri

Die Schweizer Filmemacherin Lisa Brühlmann geht bei der Emmy-Verleihung in Los Angeles leer aus. Den Preis für die beste Drama-Serie erhält die horrende letzte Staffel von «Game of Thrones».

Kein Emmy für Lisa Brühlmann: Die Zürcher Regisseurin hat bei der 71. Verleihung der bedeutendsten Fernseh-Preise der USA in der Nacht auf Montag in Los Angeles keine Auszeichnung bekommen. Brühlmann war für ihre Regiearbeit bei der Spionage-Serie «Killing Eve» nominiert gewesen, konkret für die vierte Folge der zweiten Staffel unter dem Titel «Desperate Times» in der Kategorie «Outstanding Directing for a Drama Series».

Der Preis für die beste Regie in einer Dramaserie ging an Jason Bateman für «Ozark». In der Kategorie hofften auch die Hitserien «Game of Thrones», «The Handmaid's Tale» und «Succession» auf einen Preis.

Den Preis für die beste Drama-Serie heimste die letzte Staffel von «Game of Thrones» ein. Die Fantasy-Serie hat somit ihren eigenen Rekord erneut eingestellt. Die im Mai nach acht Staffeln zu Ende gegangene Serie gewann bei der Gala einen weiteren Preis – bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie für Peter Dinklage – zusätzlich zu den zehn Trophäen, die sie bereits zuvor in Nebenkategorien eingesammelt hatte. Bereits 2015 und 2016 hatte die Serie je zwölf Auszeichnungen bekommen – ein Rekord.

Die gähnenden Erfolge von «GoT»

Aber Rekorde hin oder her: Wen interessiert das noch? «Game of Thrones» bekam von den Fans ein «ungenügend» für die letzte Staffel, sie wollten eine Neuauflage ohne die verantwortlichen Schreiberlinge D.B. Weiss und David Benioff. Der abermalige Erfolg bei den Emmys 2019 ist lachhaft – der einzige absolut gerechtfertigte Emmy ging an den «Tyrion»-Darsteller Peter Dinklage, alle anderen Auszeichnungen gehören zurückgezogen. In der Kategorie der besten Drama-Serie gab es mindestens drei Anwärter, die mit ihren neuesten Staffeln diskussionslos besser waren: «Ozark», «Better Call Saul» und «This is Us».

Die Emmys werden in rund 120 Kategorien von etwa 24'000 Mitgliedern der Television Academy vergeben. Bei der Gala stehen die Hauptkategorien im Mittelpunkt. Zum vierten Mal in der Emmy-Geschichte gab es bei der starbesetzten Gala keinen Moderator.



Zwei Folgen inszeniert

Brühlmann inszenierte insgesamt zwei Folgen für die skurrile britische Spionage-Serie «Killing Eve». Die auf der Villanelle-Romanreihe von Luke Jennings basierende TV-Serie dreht sich um eine psychopathische Auftragskillerin und eine britische Geheimagentin, die beauftragt wird, sie zu jagen.

Brühlmann besuchte die Schauspielschule in Berlin und studierte Film und Regie an der Zürcher Hochschule der Künste. Die 38-Jährige spielte in zahlreichen TV-Produktionen in der Schweiz und in Deutschland mit («Tatort», «Alarm für Cobra 11», «Tag und Nacht»). Nebenbei arbeitete sie als Theaterpädagogin. Die zweifache Mutter lebt in Zürich und arbeitet im internationalen Serien-Geschäft, zuletzt für die Mystery-Serie «Castle Rock» nach den Büchern von Horrorautor Stephen King.

Im letzten Jahr war die Künstlerin beim Schweizer Filmpreis für ihr Coming-of-Age Drama «Blue My Mind» mit dem Preis für den besten Spielfilm ausgezeichnet worden.

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