Profit aus Pandemie Netflix «verbrennt» zum ersten Mal seit Jahren kein Geld

Fabian Tschamper

22.4.2020

Der Streamingdienst ist ein klarer Gewinner der globalen Pandemie. Mehr als doppelt so viele Menschen, wie von Netflix angenommen, haben ein Abo gelöst – doch damit kommen auch warnende Worte.

Eigentlich rechnete Netflix grob mit sieben Millionen neuen Abonnenten fürs erste Quartal 2020 – eine Schätzung, die man vor der weltweiten Corona-Krise abgegeben hat. Was dadurch aber zu erwarten war, ist die Nutzung fast aller Medien und insbesondere auch der Streamingdienste, die global nach oben schnellt.

Dies spiegelt sich in den Zahlen von Netflix wider: Statt sieben Millionen Neuzugängen verzeichnet der Streaming-Gigant 15,8 Millionen zusätzliche zahlende Abonnenten binnen drei Monaten – absoluter Rekord.

Am 31. März zählte Netflix 183 Millionen Abos weltweit – satte 22,8 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.



Trotzdem bricht man beim Streamer angesichts des starken Wachstums nicht in unbändigem Jubel aus, sondern findet mahnende Worte. Natürlich hoffe man, dass der Kampf gegen das Virus so schnell voranschreite, dass die Ausgangsbeschränkungen bald wieder fallen. Mit einer Aufhebung würden dann die Nutzungszeit und der Abonnenten-Wachstum wieder zurückgehen. Allerdings habe man ja den «zukünftigen Wachstum» jetzt schon auf einen Schlag bekommen. Plus stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Menschen nach der Krise vom Fernsehen erst mal die Schnauze voll haben.

Der König der Tiger mit Abstand Nummer eins

Einen weiteren Rekord hat die jüngste virale Sensation aufgestellt: Der «Tiger King» wurde seit seiner Veröffentlichung am 20. März von 64 Millionen Haushalten weltweit angeschaut. Auf Platz zwei der meistgesehenen Serien auf Netflix steht momentan «Love Is Blind» mit knapp 30 Millionen. Bei den Filmen sitzt der Actionfilm «Spenser Confidential» mit Mark Wahlberg auf dem Thron. Der Bostoner Prügelknabe sammelte 85 Millionen Zuschauer.

Aber auch die Konkurrenz schläft nicht: Warner plant seinen «HBO Max» Streamingdienst für den 27. Mai und Universals «Peacock» wird ab 15. Juli am Start sein – beide Releasedaten gelten für die USA. Disney+ hat indes einen erfolgreichen Start hingelegt und verzeichnet fünf Monate nach dem US-Start weltweit bereits 50 Millionen zahlende Abonnenten.

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