«Bestatter»-AbschiedMike Müller: «Ich war froh, endlich die Krawatte lockern zu können»
Cilgia Grass
4.1.2019
Es ist der Anfang vom Ende: Am Dienstag, 8. Januar, startet die siebte und letzte Staffel von «Der Bestatter». Die Stars über den Abschied, was sie vermissen werden und weshalb es für die Serie nie zu spät ist.
Liebes «Bestatter»-Team. Warum sollte jemand, der noch nie eine Folge der Serie gesehen hat, bei der letzten Staffel noch einsteigen?
Mike Müller: Das ist beim «Bestatter» ein bisschen wie bei der «Tagesschau», man kann locker unterwegs einsteigen. Bei uns gibt es bloss weniger Tote und dickere Schauspieler.
Barbara Terpoorten: Weil wir sieben Jahre lang geübt haben und es nun endlich können!
Reto Stalder: Weil die Hauptfiguren wieder mit neuen brandgefährlichen Situationen konfrontiert werden.
Suly Röthlisberger: Es ist nie zu spät.
Wie fühlen Sie sich angesichts des Abschieds?
Mike Müller: Ich war froh, die Kravatte endlich lockern zu können.
Barbara Terpoorten: Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, aber man ist dafür wieder frei und offen für neue Projekte.
Reto Stalder: Es gab viel Schönes, aber jetzt ist Zeit für anderes Schönes.
Suly Röthlisberger: Offen für Neues.
Was werden Sie am meisten vermissen?
Mike Müller: Wenn man sieben Jahre bestens zusammengearbeitet hat, vermisst man Crew und Cast. Freundschaften sind entstanden, und die werden so schnell nicht wieder verschwinden.
Barbara Terpoorten: Meine lieben Kolleginnen und Kollegen hinter und vor der Kamera.
Reto Stalder: Das tolle Team hinter und vor der Kamera.
Suly Röthlisberger: Alles.
Welches ist Ihr liebster «Bestatter»-Moment?
Mike Müller: Das war jeder Morgen der insgesamt 436 Drehtage, wenn ich auf unsere gutgelaunte Truppe gestossen bin. Welch Privileg!
Barbara Terpoorten: Alle Bettszenen mit Luc Conrad. Wenn man diese Szenen denn Bettszenen nennen kann.
Reto Stalder: Fabio fällt in der fünften Staffel in ein Bild und entdeckt eine Mumie. Diesen Fall lösen Erika und Fabio gemeinsam – zum ersten Mal überhaupt.
Suly Röthlisberger: Mit Fabio im Schrebergarten.
In welcher Situation haben Sie am meisten gelacht?
Mike Müller: Immer dann, wenn mich Barbara Terpoorten mit einem dummen Spruch auf Walliserdeutsch aufmunterte.
Barbara Terpoorten: Bei den Bettszenen mit Luc Conrad beziehungsweise Mike Müller.
Reto Stalder: Die anderen haben gelacht, wenn ich Autofahren musste.
Suly Röthlisberger: Als die Mariachis da waren.
Bei welcher Gelegenheit haben Sie Blut geschwitzt?
Mike Müller: Als ich im Leichenwagen mit sechzig Sachen über einen Bahnübergang schanzte.
Barbara Terpoorten: Beim Boxkampf. Ich hab trainiert wie eine Verrückte! Es hat aber auch grossen Spass gemacht.
Reto Stalder: Als ich einen ganzen Morgen im Greifensee verbringen musste und vor lauter Zittern kaum mehr sprechen konnte.
Suly Röthlisberger: Beim Motorradfahren.
Wann haben Sie am meisten Geduld gebraucht?
Mike Müller: Oh, das hat es oft gebraucht! Ich habe einem Regisseur mal gesagt: «Jetzt gibt es keinen Winkel mehr, aus dem Du eine Aufnahme machen kannst, wir haben alles durch.»
Barbara Terpoorten: Als ich ungefähr drei Wochen lang gefesselt war und allein nichts machen konnte.
Reto Stalder: Am Steuer des sommerlich heissen Leichenwagens im Feierabendverkehr.
Suly Röthlisberger: Wegen wetterbedingten Umstellungen musste ich einmal über sieben Stunden warten.
Welche Fanreaktion hat Sie am meisten gefreut?
Mike Müller: «Sie sind aber schlanker als im Fernsehen.»
Barbara Terpoorten: Es gab viele erfreuliche Reaktionen. Aber besonders gerührt hat mich ein wunderbarer Brief von einer jungen Frau.
Reto Stalder: Ein Paket mit Gipsherzen, die mit Totenköpfen verziert waren.
Suly Röthlisberger: «Sie sind herzerwärmend für die Schweiz.»
Jetzt haben Sie endlich wieder Zeit zum …
Mike Müller: … Fernsehen natürlich.
Barbara Terpoorten: ... Staffel sieben schauen!
Reto Stalder: ... an die Sonne gehen, ohne Angst haben zu müssen, braun zu werden.
Suly Röthlisberger: Weiss ich noch nicht.
Ihr nächstes Projekt ist …
Mike Müller: Ab dem 20. März bin ich zusammen mit Viktor Giacobbo im Circus Knie unterwegs.
Barbara Terpoorten: Ich habe einige Vorstellungen von unserer Walliser Operette «Chez Roswitha», und dann inszeniere ich «Der Besuch der alten Dame».
Reto Stalder: Ich spiele im Theaterstück «Willkommen» im Theater am Hechtplatz in Zürich mit. Premiere ist am 19. Januar.
Suly Röthlisberger: Sag ich noch nicht.
Die neue Staffel von «Der Bestatter» läuft ab 8. Januar jeweils dienstags um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
«Der Bestatter» in Zahlen
Während der sieben Staffeln vertilgten die Mitwirkenden insgesamt 36'960 Sandwiches (7 x 66 Drehtage = 462 Drehtage x durchschnittlich 80 Sandwiches).
1'850 Kostüme wurden total benötigt.
Die Erlebnisse von Luc Conrad & Co. verbrauchten 36,96 Terrabite an Kameradaten.
4'580 Mitarbeiter und Komparsen waren im Einsatz.
Die Lohnkosten beliefen sich unter dem Strich auf rund 7,5 Millionen Franken.
Auch in der letzten Staffel von «Der Bestatter» bekommt Luc Conrad (Mike Müller) nichts geschenkt.
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Kommissarin Giovanoli (Babrara Terpoorten) und ihre rechte Hand Reto Doerig (Samuel Streiff) geraten wieder in gefährliche Situationen.
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Gestorben wird bei «Der Bestatter» natürlich weiterhin.
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Was ist geschehen? Reto Doerig (Samuel Streiff, l.), Luc Conrad (Mike Müller, Mitte) und Gerichtsmediziner Alois Semmelweis (Martin Ostermeier) rätseln mal wieder, diesmal im Stall.
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Er untersucht sonst nur die Toten. Doch für diese Securitas-Mitarbeiterin macht Dr. Alois Semmelweis (Martin Ostermeier) eine Ausnahme.
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Luc Conrad (Mike Müller, l.) und sein Compagnon Fabio Testi (Reto Stalder) haben einen Auftrag auf der Aarauer Pferderennbahn.
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Fabio (Reto Stalder) und Erika (Suly Röthlisberger) bei einer Abdankung.
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Reto Doerig (Samuel Streiff) muss auch diesmal wieder zur Waffe greifen.
Bild: SRF/Sava Hlavacek
Findet Fabio (Reto Stalder) doch noch die grosse Liebe? An Florence (Anja Martina Schärer) findet er jedenfalls Gefallen.
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