Wieder im Container «Ein Gänsehautmoment» – So lief Zlatkos «Promi Big Brother»-Comeback

tsch

10.8.2019

Zlatko ist zurück bei «Big Brother» – diesmal als Promi. Schon zu Beginn machte der mittlerweile 43-Jährige klar, dass er das Rampenlicht nicht vermisst hat. Andere Mitbewohner waren da schon sendungsbewusster: Der neuen Frau Wollersheim fiel eine Brust aus dem Bikini. Und Joey Heindle bekam Aufklärungsunterricht.

Es musste 23:15 Uhr werden, bis endlich der Mann aus der Versenkung auftauchte, auf den alle gewartet hatten. «Habt ihr?», fragte Zlatko Trpkovski misstrauisch. Zlatko, besser bekannt als «The Brain». Oder als ein Teil von Jürgen (Milski) & «Sladdi». Grosser Bruder, du bist immer da. Vor 19 Jahren wurde der Automechatroniker zur Kultfigur der ersten Staffel von «Big Brother».

«Ein Gänsehautmoment! Der verlorene Sohn kehrt zurück. Er kommt als Legende und macht sich unsterblich», hatte Moderatorin Marlene Lufen Zlatkos unerwartetes Container-Comeback übertrieben angekündigt. Den mittlerweile 43-Jährigen liessen die Lobhudeleien jedoch kalt: «Ich bin genau so unerfahren wie damals», sagte er emotionslos. Eigentlich könne er auch «nix besser als früher».

Während er sprach, musste man mehrmals hin schauen: War er das wirklich? So ganz ohne Haare, mit grauem Kinnbart und «Joker»-T-Shirt erkannte man ihn kaum. Zlatko erzählte etwas von einem zweiten der drei Lebensabschnitte, den er begehen wolle, «danach beginnt das Sterben». Nicht nur die Moderatoren guckten verwirrt. Aber er sei gerade Single und offen für alles, bog er in seichtere Gewässer ab. Mal sehen, was da kommen möge – auch im «Haus», das ja dieses Mal bloss ein schnöder Zeltplatz ist.

Joey fürchtet die Killerspirale

Auf dem tummelen sich bereits seit Mittwoch neun so genannte Prominente. Wie gross deren Bekanntheitsgrad war und wie weit sich dieser Begriff dehnen lässt, zeigte sich schnell: «Und was machst du so?» und «Woher kennt man dich jetzt?», fragten sich die Bewohner untereinander. Niemand erkannte niemanden. Der Einfachheit halber wurden gefühlt alle als «Deutschlands bekannteste XY» bezeichnet. YouTuber Chris drückte es so aus: «Erfolg ist für mich eine Definitionsfrage.»

Immerhin schon mal eine Dschungelkrone erkämpft hat Ex-«DSDS»-Teilnehmer Joey Heindle. Der 26-Jährige stolperte wie gewohnt von einem verbalen Fettnäpfchen ins andere: «Mein Puls ist auf 180 Grad!», «Was ist ein Booty? Ich kenne nur Buddah», «Bist Du ein Infolenzer?» und «Jetzt reden sie noch alle nett, aber in einer Woche liegen hier Köpfe auf dem Rasen!» Grossartig auch der Dialog zwischen ihm und Ex-«Germanys next Topmodel»-Teilnehmerin Theresia. Die erklärte dem völlig verblüfften Joey, dass sie mit einer Kupferspirale verhüte. «Das ist eine Killerspirale, die tötet Spermien», so der Sänger aufgewühlt.

Zlatko, Jürgen und Co: Das wurde aus den «Big Brother»-Stars

Liebesgeflüster auf Sächsisch

Dass im Zeltlager mit Janine Pink und Tobi Wegener zwei Reality-TV-Sternchen verkehren, die es ja mal miteinander versuchen könnten – darin waren sich die Container-Insassen auffällig schnell einig: «Da wird was passieren», munkelte Eva Benetatou, ihrerseits durch die knallharte «Bachelor»-Schule gegangen. Janine schien nicht abgeneigt: «Der Tobi ist schon ein Schnuckelchen», schwärmte sie über den durchtrainierten «Love-Island»-Womanizer. Und irgendwann wurde vom ersten «Big Brother»-Baby gesprochen ...

Janine klang dabei so, als würde Daniela Katzenberger sächseln. Frei von der Leber weg erzählte sie am Lagerfeuer von einem Ex, bei dem sie einen «Anal-Plaque» fand. «Anal-was?», fragte die 65-jährige Seherin Lilo von Kiesenwetter verdutzt. «Ein Anal-Plug, den steckst du dir hinten in den Popo», erklärte Theresia und überwand damit die erste Generationskluft spielerisch.

Aus der Zeit gefallen

Dass er seit ein paar Jahrzehnten nichts Neues mehr dazu gelernt hat, diesen unguten Eindruck machte Privatdetektiv Jürgen Trovato. Alles, worüber er sich ärgerte, bezeichnete der 57-Jährige als «schwul» – sehr zum Unmut von YouTuber Chris. «Wenn du schwul mit was Negativem verbindest, ist das nicht okay. Du solltest ein anderes Attribut nehmen», redete er Tacheles mit ihm. Trovato wand sich: «Dat ist 'ne Redensart von mir. Dat ist halt nicht abwertig (sic!) gegen diese Leute, die schwul sind.» Chris liess ihm die billige Ausrede nicht durchgehen: «Die Gay Community wird dich nicht mögen dafür.» Und womit? Mit Recht.

Umzug in den Luxusbereich

Trotz seiner diskriminierenden Sprüche landete Jürgen Trovato am Ende der ersten Folge da, wo es sich auch schon Zlatko und Joey gemütlich gemacht hatten: im Luxusbereich. Den hatte SAT.1 überraschend doch noch aus dem Hut gezaubert: Betten statt Isomatten, gut gefüllte Kühlschränke statt rationiertem Essen aus dem Discounter: Glamping statt Camping – All-you-can-eat, Champagner und Jacuzzi inklusive.

Einer freute sich am meisten über den Umzug: «So lieb von euch, danke liebe Zuschauer», jubelte der Joey, während die anderen sich in luftiger Höhe auf einen Schwebebalken begeben mussten, um 11 Euro zu erspielen. Dann entdeckte er das Essensangebot: «Ey, boah – wie krass, Radieschen!» In den nächsten 14 Tagen wird sich zeigen, ob der Grundgute weiterhin so viel Grund zur Freude hat. Am 23. August ist Finale.

«Promi Big Brother» lief am Freitag, 9. August, um 20.15 Uhr auf SAT.1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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