Interview mit Rebecca Mir Rebecca Mir: «Das warme Bett zu verlassen, kann so hart sein»

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12.12.2018

Von der Model-Anwärterin bei «Germany's Next Topmodel» zur «taff»-Moderatorin: Rebecca Mir hat eine steile Karriere hinter sich. Nun legt sie mit einer neuen Tanzshow nach.

Im Jahr 2011 musste Rebecca Mir noch den Satz: «Ich habe heute leider kein Foto für dich» fürchten. Sie nahm an der sechsten Staffel «Germany's next Topmodel» teil und wurde so einem breiten Publikum bekannt. Doch während es um die Staffelsiegerin Jana Beller schnell ruhig wurde, blieb die gebürtige Aachenerin als Moderatorin im Fernsehen präsent und ist nun regelmässig bei «taff» zu sehen.

2012 nahm sie bei «Let's Dance» teil und belegte erneut den zweiten Platz. Doch auch dieses Mal ging sie als eigentliche Gewinnerin hervor: Sie lernte ihren späteren Ehemann Massimo Sinató kennen.

Nun wieder ein grosser Schritt in ihrer Karriere: Zum ersten Mal darf Rebecca Mir als Hauptmoderatorin durch eine Primetimeshow führen. Zusammen mit Thore Schölermann präsentiert die 26-Jährige ab Donnerstag, 13. Dezember, 20.15 Uhr, die neue ProSieben-Show «Masters of Dance». Im Interview verrät die Moderatorin, warum so eine Sendung gefehlt hat und wie sie mit Beleidigungen im Netz umgeht.

Was erwartet die Zuschauer bei «Masters of Dance»?

Die Talente, die vortanzen, müssen mindestens einen der Masters von sich überzeugen. Es werden die unterschiedlichsten Tanzrichtungen in einem Format präsentiert: Von Contemporary über Standard Latein bis hin zu Hip-Hop wird man alles sehen. Nachdem vorgetanzt wurde, können die Masters entscheiden, ob sie den Tänzer in ihrem Team haben wollen. Besonders die Battles bergen eine grosse Spannung, denn es folgen direkt die Reaktionen. Gleichzeitig können ab der dritten Show auch die Zuschauer im Studio Einfluss nehmen und abstimmen.

Welcher Tanz hat Sie persönlich besonders fasziniert?

Hip-Hop-Gruppentänze haben etwas unglaublich Animierendes, Mitreissendes. Immer wenn ich Gruppen so perfekt synchron tanzen sehe, beeindruckt mich das. Ich hätte gern mitgetanzt, aber ich kann das natürlich nicht.

Sie haben Ihr Tanz-Talent bereits bei «Let's Dance» unter Beweis gestellt.

Ja, aber ich tanze mit meinem Mann Massimo am liebsten Latein-Tänze wie Salsa, Samba und Tango. Beim Hip-Hop schaue ich nur zu.

Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für das Tanzen entdeckt?

Ich habe schon mit drei oder vier Jahren auf den Tischen rumgetanzt und fand Musik richtig gut. (lacht) Dann habe ich ein paar Kinderkurse besucht, aber das war nie von Dauer. Schliesslich kam «Let's Dance».

Mit «Masters of Dance» kommt eine weitere Casting-Show ins Fernsehen. Gibt es davon nicht schon genug?

Nein. Die Casting-Shows sind insgesamt alle recht unterschiedlich, und «Masters of Dance» ist etwas komplett Neues im deutschen Fernsehen. Wir legen den Fokus uneingeschränkt auf das Tanzen, das gibt es bisher nicht. Die Show ist unglaublich unterhaltsam und vielfältig. Ich denke, dass die Zuschauer zu Hause Spass daran haben, und sie können natürlich auf Social Media mitreden, wer am besten tanzt.

Sie sind auch sehr aktiv auf den Sozialen Medien ...

Ja. Es gibt viele, die ihre Kanäle managen lassen. Ich pflege Instagram und Co. selbst und entscheide, was ich damit mache. Ich werde auch vor «Masters of Dance» live gehen und Fragen beantworten. Manchmal ist es Arbeit, weil man die Kanäle regelmässig pflegen muss. Gerade wenn ich Urlaub habe, passiert es schon mal, dass ich ein, zwei Tage offline bin. Aber im Beruf macht es mir sehr viel Spass, meinen Followern ein bisschen «behind the scenes» zu zeigen und meinen Alltag zu teilen.

Lena Meyer-Landrut hat erst kürzlich dargelegt, wie viele Beschimpfungen sie im Netz hinnehmen muss. Passiert Ihnen das auch?

Mobbing und Beleidigungen sind leider sehr häufig im Netz, man darf es sich nur nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Ich empfinde es als Gemeinheit, dass es Menschen gibt, die zu Hause vor ihrem Computer sitzen und andere beleidigen, die sie gar nicht kennen. Das zeigt einfach nur, wie schwach diese Personen selbst sind. Ich musste erst lernen, mit solchen Kommentaren umzugehen. Am Anfang meiner Karriere hat es mich immer getroffen, wenn ich einen Negativkommentar las, ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren soll. Inzwischen weiss ich, dass Kritik ein gewisses Niveau haben muss, um mich voranzubringen.

Ihre Karriere hat bei «Germany's next Topmodel» als Kandidatin begonnen, heute sind Sie ProSieben-Moderatorin.

Ich hatte Zeit, alles zu erlernen und hineinzuwachsen. Sowohl das Modeln als auch das Moderieren machen mir unglaublich Spass. Ich darf für «taff» vor der Kamera stehen, die letzten Wochen war ich mit Elton für «Alle gegen Einen» unterwegs, und nun wieder ein grosser Schritt: Meine erste Hauptmoderation zur Primetime. Die Zeit von «Masters of Dance» war so aufregend, ich habe nachts kein Auge zu gekriegt.

Mussten Sie sich als Moderatorin erst einmal besonders beweisen, weil Sie aus einer Casting-Show kamen?

Nein. Als ich das erste Mal etwas vor der Kamera moderieren sollte, hat man mir einfach ein Mikrofon in die Hand gedrückt und mich machen lassen. Da habe ich gemerkt, dass es mir nicht schwerfällt. Natürlich hat man am Anfang Probleme und muss viel lernen, aber das ist ganz normal und bei jedem so.

Welche Qualitäten braucht man denn, um sich in einem solchen Job durchzusetzen?

In der Branche sind Ehrgeiz und Durchhaltevermögen nötig. Und man muss seinen Job lieben, sonst funktioniert es nicht. Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit, weil ich meinen Traum lebe.

Gibt es keine Tage, an denen man gar nicht vor der Kamera stehen möchte?

Klar, solche Tage gibt es, obwohl dann eher das morgendliche Aufstehen das Problem ist. In der Früh das warme Bett zu verlassen, kann so hart sein. Wenn ich dann bei der Arbeit angekommen bin, verfliegen die schlechten Gefühle, weil ich weiss, es geht wieder los.

Wie viel Stress und Druck muss man während einer Casting-Show verkraften können?

Was man dort erlebt, ist positiver Stress. Man hat ein Ziel vor Augen, möchte seinen Traum verwirklichen, und dafür kämpft man. Ich kann es Leuten nur empfehlen, bei einer Casting-Show mitzumachen und sich dort zu beweisen.

Jetzt, da Sie selbst prominent sind, können andere Stars Sie überhaupt noch aus der Ruhe bringen?

Prominente sind auch nur Menschen wie du und ich. Das muss man sich immer wieder sagen, und das merkt man schnell, wenn man mit ihnen redet. Trotzdem hat man manchmal kleine Fan-Momente. Ich war zum Beispiel neulich auf einer Party im Versace-Store in Berlin. Donatella Versace war auch dort, und ich durfte mit ihr über den roten Teppich laufen. Da war ich mächtig aufgeregt, weil es eine riesige Ehre war. Eine solche Mode-Ikone zu treffen, hat sich toll angefühlt.

Nun steht Weihnachten vor der Tür: Erlaubt man sich als Model auch mal Süsses oder ist das für Sie Tabu?

Ja. Ich esse sehr gerne, und zwar das, worauf ich Lust habe. Damit ich mir das leisten kann, mache ich aber auch sehr viel Sport. Ich tanze mit meinem Mann und bin mindestens dreimal die Woche im Fitnessstudio anzutreffen.

«Masters of Dance» läuft ab dem 13. Dezember jeweils donnerstags um 20.15 Uhr auf  ProSieben. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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