Alles Liebe, Hugh Laurie! Der britische Schauspieler und Musiker feierte am 10. Juni seinen 60. Geburtstag.
«Dr. House» zählte einst zu den erfolgreichsten TV-Serien der Welt – und hat ihn zu einem der bestbezahlten Schauspieler gemacht.
Der nächste Preis wartet schon: Hugh Laurie wird am 22. August beim Edinburgh TV Festival mit einem Award ausgezeichnet.
Bekannt wurde er durch die Serie «Dr. House», die von 2004 bis 2012 produziert wurde. Er schlüpfte 177 Folgen lang in die Rolle des zynischen, drogensüchtigen, aber genialen Dr. House.
Das Herz von Hugh Laurie gehört der Schauspielerei – und der Musik! 2011 veröffentlichte er sein erstes Album «Let Them Talk».
Hugh Laurie spielt auf seinen Alben traditionellen New-Orleans-Blues.
«Dr. House» endete 2012, Hugh Laurie wurde aber keineswegs arbeitslos.
2016 spielte Hugh Laurie (links) in der Thriller-Serie «The Night Manager» neben Tom Hiddleston, Elizabeth Debicki, Olivia Coleman und Tom Hollander (v.li.)
In den sechs Folgen von «The Night Manager» duellierte sich der Waffenhändler Richard Onslow Roper (Hugh Laurie, rechts) mit dem Briten Jonathan Pine (Tom Hiddleston).
Mit Stephen Fry (re.) begann Hugh Laurie seine Karriere. Sie traten 1987 bis 1995 in der Comedy-Show «A Bit of Fry & Laurie» auf. Bis heute zählt Fry zu Lauries besten Freunden.
Aktuell spielt Hugh Laurie (li.) in «Catch-22» die Rolle des Major de Coverley. Die Mini-Serie von und mit George Clooney basiert auf einen Antikriegsroman von Joseph Heller von 1961.
Hugh Laurie spielte in der Serie «Chance» (2016 bis 2017) wieder einen Arzt – diesmal einen Neuropsychologen. Der Krimi-Thriller wurde aber nach zwei Staffeln wieder abgesetzt.
Privat ist Hugh Laurie seit 30 Jahren mit Jo Green verheiratet und hat drei Kinder.
Hugh Laurie zum 60.: Geliebter Misanthrop
Alles Liebe, Hugh Laurie! Der britische Schauspieler und Musiker feierte am 10. Juni seinen 60. Geburtstag.
«Dr. House» zählte einst zu den erfolgreichsten TV-Serien der Welt – und hat ihn zu einem der bestbezahlten Schauspieler gemacht.
Der nächste Preis wartet schon: Hugh Laurie wird am 22. August beim Edinburgh TV Festival mit einem Award ausgezeichnet.
Bekannt wurde er durch die Serie «Dr. House», die von 2004 bis 2012 produziert wurde. Er schlüpfte 177 Folgen lang in die Rolle des zynischen, drogensüchtigen, aber genialen Dr. House.
Das Herz von Hugh Laurie gehört der Schauspielerei – und der Musik! 2011 veröffentlichte er sein erstes Album «Let Them Talk».
Hugh Laurie spielt auf seinen Alben traditionellen New-Orleans-Blues.
«Dr. House» endete 2012, Hugh Laurie wurde aber keineswegs arbeitslos.
2016 spielte Hugh Laurie (links) in der Thriller-Serie «The Night Manager» neben Tom Hiddleston, Elizabeth Debicki, Olivia Coleman und Tom Hollander (v.li.)
In den sechs Folgen von «The Night Manager» duellierte sich der Waffenhändler Richard Onslow Roper (Hugh Laurie, rechts) mit dem Briten Jonathan Pine (Tom Hiddleston).
Mit Stephen Fry (re.) begann Hugh Laurie seine Karriere. Sie traten 1987 bis 1995 in der Comedy-Show «A Bit of Fry & Laurie» auf. Bis heute zählt Fry zu Lauries besten Freunden.
Aktuell spielt Hugh Laurie (li.) in «Catch-22» die Rolle des Major de Coverley. Die Mini-Serie von und mit George Clooney basiert auf einen Antikriegsroman von Joseph Heller von 1961.
Hugh Laurie spielte in der Serie «Chance» (2016 bis 2017) wieder einen Arzt – diesmal einen Neuropsychologen. Der Krimi-Thriller wurde aber nach zwei Staffeln wieder abgesetzt.
Privat ist Hugh Laurie seit 30 Jahren mit Jo Green verheiratet und hat drei Kinder.
Der Mann, der «Dr. House» war – und noch viel mehr: Hugh Laurie, bekennender Pessimist und Tausendsassa, vollendet das 60. Lebensjahr. Über einen, der nicht ohne «Stein im Schuh» kann.
Zynisch, übellaunig, drogensüchtig – und leider genial: Von 2004 bis 2012 verkörperte Hugh Laurie den unfreundlichen Arzt aus «Dr. House», der seinen Patienten auf unkonventionellen Wegen zur Besserung verhalf, obwohl er Menschen abgrundtief hasste. Auch sieben Jahre nach dem Ende der Serie verbindet man Laurie immer noch mit dem berühmten Misanthropen, den die Menschen liebten. Am 11. Juni vollendet der Brite seinen 60. Geburtstag – und blickt auf eine Karriere zurück, die weit mehr zu bieten hatte als die Paraderolle des exzentrischen Wundermediziners. Beim Edinburgh TV Festival hat die Jury das erkannt, dort wird Hugh Laurie am 22. August mit einem Award für herausragende Leistungen ausgezeichnet.
«Ich wäre schon begeistert gewesen, eine Auszeichnung zu erhalten, nur weil ich so lange dabei geblieben bin – aber das ist überwältigend», äusserte sich der Schauspieler herrlich selbstironisch zu der Ehre, die ihm da zuteilwird. Es ist natürlich pures Understatement.
Der trockene Briten-Humor
Angefangen hat für Laurie alles in den 80-ern mit der satirischen BBC-Serie «Blackadder» (1986 bis 1989) mit Rowan Atkinson in der Hauptrolle und der erfolgreichen Sketch-Show «A Bit of Fry & Laurie» (1987 bis 1995) an der Seite von Stephen Fry. Fortan war der Charakterkopf in einschlägigen TV-Serien wie «Friends» zu sehen. Als gelbes Zeichentrickmännchen wurde er sogar von den Machern der «Simpsons» mit einem Gastauftritt geadelt. Und auch im Kino hatte man stets gute Chancen, Hugh Laurie zumindest in einer wirkungsvollen Nebenrolle zu begegnen: in «Peter's Friends» (1992) etwa, «Stuart Little» (1999) oder «Street Kings» (2008).
Abseits der Filmindustrie hat der Brite, der seit 1989 mit Jo Green verheiratet ist und mit ihr drei Kinder hat (Rebecca Augusta, William Albert und Charles Archibald), ebenfalls Karriere gemacht: Er spielt Klavier und Keyboard und veröffentlichte 2011 und 2013 die Blues-Alben «Let Them Talk» und «Didn't It Rain», die beide erfolgreich in den Charts vertreten waren. Damit wollte er «zeigen, dass ich ein weisser Mittelklasse-Engländer bin, der ganz öffentlich in die Musik und den Mythos des amerikanischen Südens einbricht», so Laurie damals. Daneben schrieb er Drehbücher und veröffentlichte 1996 den Roman «The Gun Seller», in dem es um einen Waffenhändler geht.
Auf Weltall-Kreuzfahrt mit Dr. House
20 Jahre später ging es dann wieder um einen Waffenhändler: 2016 spielte Laurie in Susanne Biers Spionageserie «The Night Manager» einen solchen ruchlosen Geschäftemacher. Einen Kerl, gegen den sich sein Dr. Gregory House noch wie ein herzensguter Waisenknabe ausnahm. «Es war nie mein Plan, so lange Dramaserien zu machen», sagt Laurie damals. «Wenn ich es mir recht überlege: Ich habe überhaupt keinen Plan, was meine Karriere betrifft. Ich bin da eher wie ein Ball beim Flipper.» Der Flipperautomat hat ihn allerdings schon wieder ins Seriengewerbe geschossen: Aktuell ist Laurie in der von George Clooney gedrehten und produzierten Weltkriegssatire «Catch-22» zu sehen, die auf der Video-on-Demand-Plattform Hulu verfügbar ist.
Kein Wunder, dass bei derartigem Drehstress anderes auf der Strecke bleibt. Da steht zum Beispiel noch sein zweiter Roman aus, den der Brite schon vor einigen Jahren begonnen hat. Ausserdem hat der amerikanische Sender HBO eine weitere Serie bestellt: In der Space Comedy «Avenue 5» soll Hugh Laurie die Hauptrolle übernehmen: den Kapitän auf einem Touristenraumschiff. Auf Weltall-Kreuzfahrt mit Dr. House – das könnte was werden.
Apropos: «Ich liebte Dr. House, er bot mir das Beste aus beiden Welten: Drama und Komödie», wusste Laurie im Interview um die Besonderheit seiner Lebensrolle. Und auch privat schien er dem genialen Stinkstiefel nicht unähnlich gewesen zu sein. In einem Interview mit «GQ» erzählte er vor vielen Jahren, dass er auch im wahren Leben ein Pessimist sei. «Ich kämpfe gegen jeden Komfort in meinem Leben. Wenn ich keinen Stein in meinem Schuh habe, tue ich einen rein.» Eigenartige Erfolgsstrategie.
Das sind die grössten Serien-Fieslinge aller Zeiten
Das sind die grössten Serien-Fieslinge aller Zeiten
Am 23. Mai wird sie 86 Jahre alt - die Rolle ihres Lebens spielte sie in den 80er-Jahren im «Denver-Clan»: Millionen Zuschauer weltweit liebten es, Joan Collins (r.) in ihrer Rolle als Alexis Colby aus tiefstem Herzen zu hassen. Sie ist nicht der einzige Serienstar, der trotz oder gerade wegen gemeinster Fiesheiten zum Publikumsliebling wurde. In der Galerie geht's zu den 20 grössten Biestern, Schurken und Intriganten aller Zeiten.
Platz 20: Professor Moriarty aus «Sherlock»: Was braucht ein genialer Verbrechensaufklärer wie Sherlock Holmes, um wahrhaft zu glänzen? Richtig, einen Gegenspieler auf Augenhöhe. In der preisgekürten BBC-Serie «Sherlock» übernimmt Andrew Scott den Job: Er spielt das kriminelle Genie Professor Moriarty, der in Sir Arthur Conan Doyles Romanvorlage als «Napoleon des Verbrechens» geadelt wird. Ein echter Superschurke, dem keinerlei Skrupel im Wege steht.
Platz 19: Pablo Escobar aus «Narcos»: Er war skrupellos, brutal und stinkreich: Mit Pablo Escobar, dem mächtigsten Drogenbaron der 80er-Jahre, legte sich niemand freiwillig an. Ausser man war der Überzeugung, man selbst habe noch mehr Haare auf der Brust als der Mann, der Morde ebenso emotionslos in Auftrag gab, wie er Schmiergelder verteilte oder Kaffee bestellte. Wagner Moura verkörperte diese berüchtigte Figur der Zeitgeschichte in der hochwertigen Netflix-Serie «Narcos» zwei Staffeln lang preisverdächtig.
Platz 18: Victoria Grayson aus «Revenge»: Die US-Serie «Revenge», der Titel verrät es, erzählt eine Rachegeschichte. Eine junge Heldin kehrt nach Hause in die Hamptons zurück und will Vergeltung an denen üben, die Schuld am Tod des Vaters tragen. In ihrem Fokus: die schöne Matriarchin Victoria Grayson. Madeleine Stowe spielte das intrigante Pracht- und Machtweib preisverdächtig böse - 2012 war sie deshalb für den Golden Globe nominiert.
Platz 17: Tyrell Wellick aus «Mr. Robot»: Dass die Amazon-Serie «Mr. Robot» über einen genialen Hacker 2015 auf so positive Resonanz stiess, lag auch an ihm: Der schwedische Schauspieler Martin Wallström spielt verstörend maliziös den schillernden Schurken Tyrell Wellick, einen grossen Tech-Denker, der sich dafür entschieden hat, seine Seele dem Teufel zu verkaufen. Seine Welt ist die des ungezügelten Konsums, der Konzerne und kapitalistischen Heilsversprechen. Ein dunkler Nihilist, der an bedrohlich kalte Bösewichte der Marke «American Psycho», «Matrix» oder die grauen Männer aus «Momo» erinnert.
Platz 16: Raymond «Red» Reddington aus «The Blacklist»: Ein landesweit gesuchter Schwerverbrecher und Ex-Militär spaziert ungerührt in die Empfangshalle der FBI-Zentrale und bietet gegen Immunität seine Hilfe an. So verwirrend beginnt die amerikanische Crime-Serie «The Blacklist». Über die Motive des genialen Schurken Raymond «Red» Reddington herrscht immer noch keine klärende Gewissheit. Nur honorig sind sie sicher nicht. «Red ist ein schlechter Kerl», stellt James Spader zu seiner in den Staaten überaus populären Figur im Interview fest: «Machen Sie sich da bloss keine Illusionen! Auch wenn er nett zu älteren Damen ist.»
Platz 15: Clarissa von Anstetten aus «Verbotene Liebe»: Sieben Jahre lang verkörperte Isa Jank bei «Verbotene Liebe» das deutsche Serienbiest par excellence, bevor sie die ARD-Soap 2001 verliess. Mit grosser Leidenschaft gab sie den Geschichten immer wieder Zunder, intrigierte und manipulierte in der Düsseldorfer High Society. 2011 kehrte die Schauspielerin zur Soap und zur Rolle der Gift-Gräfin Clarissa von Anstetten zurück. Man hatte sie vermisst. «Biester haben eben den grössten Unterhaltungswert», stellte Isa Jank treffend fest. Ganz ähnlich äusserte sich ihr männliches Pendant ...
Platz 14: Hans-Joachim «Jo» Gerner aus «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»: Was Clarissa von Anstetten bei «Verbotene Liebe» war, ist immer noch Professor Dr. Dr. Hans-Joachim «Jo» Gerner bei «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» (RTL): der Soap-Fiesling der Nation. Wolfgang Bahro spielt den intriganten Rechtsanwalt, der austeilen, aber auch einstecken kann (siehe Foto), diabolisch gern: «Ich werde ja nicht umsonst manchmal auch der J.R. des deutschen Fernsehens genannt. Ich finde das sehr positiv. Die Bösewichte sind immer die reizvolleren Rollen.» Was für die deutschen Soap-Fiesling gilt, gilt für die US-Vorbilder allemal. Doch zu denen später mehr ...
Platz 13: Der Raucher aus «Akte X»: Rauchen ist schädlich! So manchem schwärzt das Nikotin nicht nur die Lunge ein, sondern offenbar auch die Seele. In der Mystery-Kultserie «Akte X» ist der «Cigarette Smoking Man» (William B. Davis) jedenfalls der finsterste aller Charaktere: ein Chef-Verschwörer und Lobbyist des Todes. Sogar mit den Morden an JFK und Martin Luther King soll er zu tun gehabt haben. Obwohl «Der Raucher» auch als «Der Krebskandidat» einschlägig ist, ist er nicht gestorben, sondern war beim Seriencomeback 2016 wieder mit dabei. Auch wenn er damals aussah, als wäre Robinson Crusoe auf einer Vulkaninsel gestrandet.
Platz 12: Bob aus «Twin Peaks»: Das schauerlichste Gesicht der US-Kultserie «Twin Peaks» gehört keinem gelernten Schauspieler: Fank Silva arbeitete als Requisiteur für die Produktion, als sein Antlitz in einer Szene durch eine Unachtsamkeit in einem Spiegel zu sehen war. Ein gespenstischer Moment, der Regisseur David Lynch spontan dazu bewog, Silva die Rolle des Bob zu geben: So heisst der böse Geist, der die Einwohner von Twin Peaks befällt und sie verleitet, Schreckliches zu tun.
Platz 11: Henry VIII. aus «Die Tudors»: Nur nicht den Kopf verlieren! Das haben sich wohl einst die Untertanen (und Frauen) von Heinrich VIII. gedacht, wenn sie ihrem Herrscher gegenüberstanden. Ähnlichen Schrecken soll am Set der Edel-Historien-Serie «Tudors» Hauptdarsteller Jonathan Rhys Meyers (Szene mit Natalie Dormer) verbreitet haben. Der exzentrische Ire, berüchtigt für Alkoholeskapaden und Zornausbrüche, spielte das Enfant terrible des englischen Königshauses (1491 bis 1547), das sich gern mit dem Hackebeil scheiden liess, vier Staffeln lang herrlich lüstern, machtbesessen und auch ein bisschen verrückt. Ob er nicht froh sei, diese fordernde Rolle nach einem Drehtag ablegen zu können, wurde er mal gefragt. «Ich bin immer Henry! Ich verlasse meine Rolle nie!» Das gibt zu denken.
Platz 10: Bernd Stromberg aus «Stromberg»: Mit Kloschüsselbart, sabberndem Machismo und hochnotpeinlicher Verzweiflung war er lange Jahre der Ekelchef der Nation: Bernd Stromberg, das intrigante Stehaufmännchen aus der fiktiven Capitol-Versicherung. Nicht wenige erkannten in der fabelhaften «Stromberg»-Serie ihren eigenen frustrierenden Büroalltag wieder. «Ich weiss von Leuten, die eine komplette Folge gar nicht durchstehen», sagte Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst einst über die 2012 eingestellte Serie, die ihn berühmt machte: «Weil sie sich zwischen Sprühstuhl und Blitzherpes hin- und hergerissen sagen: 'Ich muss morgen wieder ins Büro, das ertrage ich jetzt nicht mehr.'»
Platz 9: Alfred Tetzlaff aus «Ein Herz und eine Seele»: Es gab in den 70er-Jahren kaum eine grössere Strassenfegerserie als Wolfgang Menges «Ein Herz und eine Seele». Die allermeisten schalteten wegen ihm ein: dem missgünstigen Spiesser Alfred Tetzlaff, der reaktionäre Tiraden gegen «Weiber», «Sozen» und «Emigranten» im Stakkato abfeuerte, als wären es Silvesterraketen. Die kritische, ironische Anlage der Serie ging damals nicht jedem auf. Als «Judenhasser» und «Kanzlerfeind», ja gar als «Sprengbombe von rechts gegen die Regierung» wurde der Schauspieler Heinz Schubert beschimpft. Der «Ekel Alfred»-Darsteller damals: «Dafür bedanke ich mich. Es zeigt, dass ich eine gute Arbeit geleistet habe.»
Platz 8: Dr. Gregory House aus «Dr. House»: Ein Lebensretter, der Menschen nicht mag. Eine eigenartige Idee liegt der Artzserie «Dr. House» (auf DVD erhältlich) zugrunde. Aber eine, die weltweit Millionen Fans in den Bann zog. Hugh Laurie erschuf mit dem genialen Medizin-Misanthropen Gregory House ein Unikum, das TV-Geschichte schrieb. 2012 war nach acht Staffeln Schluss.
Platz 7: «T-Bag» aus «Prison Break»: Es mangelt nicht an zwielichtigen Gestalten in der hochspannenden US-Serie «Prison Break». Was Wunder, spielt doch zumindest die erste und beste Staffel fast ausnahmslos im Knast. Einer aber schlug dem Fass den Boden aus: Als irrer Mörder, Vergewaltiger, Pädophiler und Rassist war der Insasse «T-Bag» der mit Abstand böseste Bube im TV-Gefängnis. Robert Knepper spielte das Monster derart lustvoll und launig, dass er zum Publikumsliebling der etwas spezielleren Sorte avancierte. Der Schauspieler, privat ein liebevoller Familienvater, berichtete einst von Scharen verängstigter Frauen, die bei seinem Anblick in aller Öffentlichkeit zu kreischen begannen.
Platz 6: Mr. Burns aus «Die Simpsons»: Die Fratze des Kapitalismus hat Überbiss und eine ungesunde Gesichtsfarbe. Die «Gelbsucht» ist allerdings nichts Besonderes im Kosmos der Zeichentrickhelden aus Springfield. Charles Montgomery Burns hingegen schon: Der geizige, gierige Milliardär mit seinen diversen körperlichen Gebrechen ist das missgünstige, skrupellose Epizentrum bei den «Simpsons». Anders ausgedrückt: Er ist unverzichtbar.
Platz 5: König Joffrey aus «Game of Thrones»: Unter all den grobschlächtigen Kerlen, die im Fantasy-Hit «Game of Thrones» ihr Unwesen treiben, nimmt er sich aus wie ein Schulbub. Aber nur äusserlich. Wahre Bosheit kommt eben von innen. «Es gibt Szenen, in denen ich ohne jeglichen Grund die boshaftesten Dinge tue», gab der Schauspieler Jack Gleeson über seine zutiefst maliziöse Figur, König Joffrey (Jack Gleeson), dereinst zu Protokoll. Das ist treffend beobachtet.
Platz 4: Alexis Colby aus «Der Denver-Clan»: Man nannte sie «das Biest». Fraglos ein Ehrentitel, den sich Joan Collins als rachsüchtige, stutenbissige Intrigantin vom Dienst in acht Jahren «Der Denver-Clan» redlich verdient hat. Der vollständige Name der grotesk auftoupierten Antiheldin ist fast so lang wie die Liste ihrer Schandtaten: Alexis Morell Carrington Colby Dexter Rowan. Den Biest-Stempel lässt Joan Collins privat indes nicht gelten: «Ich glaube, ich bin loyal, ehrlich, und ich toleriere keine Idioten!»
Platz 3: Frank Underwood aus «House of Cards»: In fünf Staffeln «House of Cards» brillierte Kevin Spacey in der Hauptrolle des skrupellosen Politikers und späteren Präsidenten Frank Underwood. Nach den Enthüllungen im letzten Herbst, als acht Mitarbeiter der Serie ihm sexuelle Übergriffe vorwarfen, und dem folgenden Rauswurf durch Netflix stellt man sich inzwischen unwillkürlich die Frage: Wie viel von den Fiesheiten war von Spacey gespielt?
Platz 2: Walter White aus «Breaking Bad»: Bryan Cranston brachte die unheimliche Faszination von «Breaking Bad» auf den Punkt. In einem Interview zum Ende der Serie antwortete der Hauptdarsteller auf die Frage, ob er persönlich an das Böse glaube: «Es existiert - neben dem Guten, und es steckt in jedem von uns.» Seine Figur, der Chemielehrer Walter White, ist also einer von uns. Ein unscheinbarer Biedermann, der nach einer Krebserkrankung zum skrupellosen Drogenkönig wird. Vermutlich die unglaublichste Wandlung, die je ein Serienheld vollzogen hat.
Platz 1: J.R. Ewing aus «Dallas»: Er gehörte zu den bekanntesten Schauspielern der Erde. Und es war eine einzige Rolle, die ihn weltweit zum Star werden liess. Die des Schurken. Larry Hagman war J.R. Ewing, unumstrittener Star der TV-Serie «Dallas». 1978 war sie erstmals auf Sendung, 378 Folgen wurden ausgestrahlt und sorgten dafür, dass die TV-Zuschauer überall auf der Erde ein einziges grosses Feindbild hatten. «Er war kein schlechter Mensch», erinnerte sich der 2012 verstorbene Larry Hagman einmal an die Rolle seines Lebens. «Er war ein Ölmann.» Wir küren J.R. Ewing trotzdem zum grössten Serien-Fiesling aller Zeiten.
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