Er schloss den Monster-Deal in diesem «Löwen»-Jahr ab: Carsten Maschmeyer (Bild) investierte – gemeinsam mit Ralf Dümmel – die Rekordsumme von 1,5 Millionen Euro. Was daraus wurde, welche Geschäftsideen dieser Staffel richtig einschlugen und wer einen ganzen Shopping-Kanal lahmlegte: Die Galerie verrät's.
«Wie viel hätten Sie denn gern?», fragte Carsten Maschmeyer freundlich nach, als der Harvard-Absolvent Dr. Markus Dworak seine Nährstoffkombination «Smartsleep» für einen besseren Schlaf präsentierte. Die «Löwen» pitchten sogar gegeneinander, bis Dworak sich für die 1,5 Millionen Euro vom Dreamteam Maschmeyer/Dümmel entschied.
«Wir gehen mit 1,8 Millionen Smartsleeps in den Markt», erklärte Dümmel (rechts, mit Carsten Maschmeyer), der mit dem ersten Test im Verkaufsfernsehen äusserst zufrieden war. In 30 Minuten wurden knapp 10'000 Sets verkauft – Umsatz: 300'000 Euro. Vorher hatte Dworak für die gleiche Menge anderthalb Jahre gebraucht. Jetzt steht die Internationalisierung an.
Apropos Verkaufsfernsehen: Vinh-Nghi Tiet (rechts) und Wolfgang Kleiner brachten mit ihrem patentierten Medizin-Produkt «Aspira Clip», einem «Mini-Inhalator To Go», den Sender QVC in arge Bedrängnis: Die Nachfrage war einfach zu gross.
Laut «Bild» musste das Produkt schneller als geplant aus der Sendung genommen werden. Im Zeitraum von 23.00 Uhr bis 0.30 Uhr wurden 100'000 Exemplare verkauft. Auch hinter «Aspira Clip» stehen wieder die «Aussen-Löwen» Dümmel/Maschmeyer. Sie versorgten die Gründer mit einer Finanzspritze von 600'000 Euro Cash plus 400'000 Euro Working Capital.
Nach seinem Besuch in der «Höhle der Löwen» war Friseurmeister und Friseurtrainer Frank Brormann fertig mit der Welt: «Oh, Gott! Das ist ja der Horror! Nicht noch mehr! Nicht noch mehr!» Was den guten Mann so aus der Fassung brachte: Eine Million Euro plus Working Capital gab es vom Team Williams/Thelen für sein innovatives Schneideinstrument «Calligraphy Cut».
«Wir haben eine faire Chance, dass das Unternehmen deutlich über 100 Millionen Euro wert wird», erklärte Frank Thelen, denn der Grosskonzern L'Oréal habe das Potenzial des Produktes erkannt. So könne Brormann auf einen Schlag hunderte Salons für seinen «Calligraphy Cut» hinzugewinnen.
Mit «YFood» vergrösserte Frank Thelen in dieser Staffel seine Food-Familie. Benjamin Kremer (rechts) und Noel Bollmann haben ein Getränk entwickelt, das eine komplette Mahlzeit gesund und schnell ersetzen soll – als Alternative zu Fast Food.
Laut «Bild» haben die Jungs ihren monatlichen Umsatz mittlerweile fast verfünfzigfacht (von 15'000 auf 700'000 Euro). Die Two-Men-Show ist auf ein 20-köpfiges Team angewachsen. Im nächsten Jahr soll die Expansion in die USA anstehen, was laut Thelen (links) für zehn Millionen Euro Umsatz sorgen soll.
Nahezu ekstatische Zustände lösten Diana Hildenbrand und Constantin Feistkorn aus Berlin im Studio aus. «Spooning Cookie Dough» heisst ihre Keksteig-Kreation ohne Ei, ohne Backpulver und mit einem speziellen Mehl, die beim Schlemmen nicht zu Bauchschmerzen führen soll.
38 Prozent am Unternehmen riss sich das «Löwen»-Duo Wöhrl/Dümmel für 210'000 Euro unter den Nagel. «Wir wurden völlig überrannt», erklärte der Handelsmogul, der «Spooning Cookie Dough» in 2'000 Filialen positionierte. «300'000 Pakete im Handel waren sofort ausverkauft. Danach 500'000.» Der Handelsumsatz von drei Tagen betrug 1,5 Millionen Euro.
Ralf Dümmel schloss auch mit der sympathischen Deutsch-Thailänderin Kanokporn Holtsch, Spitzname «Pook» (mit Ehemann), einen Deal ab. Die 37-jährige Berlinerin will schmackhafte Kokos-Chips gross und bekannt machen. Und ist damit auf dem besten Weg.
Die gebackenen Kokosnusschips werden mittlerweile an drei Produktionsstandorten hergestellt. In zwei Wochen gingen 1,2 Millionen Tüten in den Handel. Die nächsten 650'000 Packungen sind in Produktion. Jetzt wollen «Pook» und Ralf Dümmel (hinten) auch andere Produkte aus Thailand angehen.
Matthias Herrnbröck, Bernd Müller und Frank Eckert wollen ihre Erfindung zur einfachen Fugen-Reinigung in alle Haushalte und Werkzeugkoffer bringen. Wer war da wohl der richtige Mann? Keine Frage – und so setzte sich Dümmel (zweiter von links) mit seinem Angebot (100'000 Euro für 20 Prozent) auch gegen Dagmar Wöhrl durch.
Beim Teleshopping wurden an einem Tag 35'000 «Fugentorpedos» verkauft – Umsatz: 700'000 Euro. Vorher hatten die Handwerker insgesamt nur 15'000 Stück an den Mann oder die Frau gebracht. Ihr Kommentar: «Wir arbeiten jetzt halbtags – also zwölf Stunden von 24!»
Den grössten Krach in dieser Staffel gab es wegen ihnen: Jérôme Glozbach de Cabarrus und Tim Ley aus Köln hatten «Goleygo» im Gepäck, eine sensationelle Hundeleinentechnik mit innovativem Magnetverschluss. Hinter dem Rücken der anderen «Löwen», die sich noch berieten, machten Ralf Dümmel (zweiter von rechts) und Frank Thelen (links) den Deal perfekt!
Die Wogen haben sich mittlerweile wieder geglättet. Und bei der ersten Zusammenarbeit zwischen Thelen und Dümmel wird schon fleissig weitergetüftelt: Thelen hat Helme, Rettungswesten und den Segel-Bereich im Auge. 150'000 Hundeleinen wurden produziert und an den Handel – 10'000 Filialen – ausgeliefert.
«Die Höhle der Löwen»: Diese Deals der neuen Staffel schlugen ein
Er schloss den Monster-Deal in diesem «Löwen»-Jahr ab: Carsten Maschmeyer (Bild) investierte – gemeinsam mit Ralf Dümmel – die Rekordsumme von 1,5 Millionen Euro. Was daraus wurde, welche Geschäftsideen dieser Staffel richtig einschlugen und wer einen ganzen Shopping-Kanal lahmlegte: Die Galerie verrät's.
«Wie viel hätten Sie denn gern?», fragte Carsten Maschmeyer freundlich nach, als der Harvard-Absolvent Dr. Markus Dworak seine Nährstoffkombination «Smartsleep» für einen besseren Schlaf präsentierte. Die «Löwen» pitchten sogar gegeneinander, bis Dworak sich für die 1,5 Millionen Euro vom Dreamteam Maschmeyer/Dümmel entschied.
«Wir gehen mit 1,8 Millionen Smartsleeps in den Markt», erklärte Dümmel (rechts, mit Carsten Maschmeyer), der mit dem ersten Test im Verkaufsfernsehen äusserst zufrieden war. In 30 Minuten wurden knapp 10'000 Sets verkauft – Umsatz: 300'000 Euro. Vorher hatte Dworak für die gleiche Menge anderthalb Jahre gebraucht. Jetzt steht die Internationalisierung an.
Apropos Verkaufsfernsehen: Vinh-Nghi Tiet (rechts) und Wolfgang Kleiner brachten mit ihrem patentierten Medizin-Produkt «Aspira Clip», einem «Mini-Inhalator To Go», den Sender QVC in arge Bedrängnis: Die Nachfrage war einfach zu gross.
Laut «Bild» musste das Produkt schneller als geplant aus der Sendung genommen werden. Im Zeitraum von 23.00 Uhr bis 0.30 Uhr wurden 100'000 Exemplare verkauft. Auch hinter «Aspira Clip» stehen wieder die «Aussen-Löwen» Dümmel/Maschmeyer. Sie versorgten die Gründer mit einer Finanzspritze von 600'000 Euro Cash plus 400'000 Euro Working Capital.
Nach seinem Besuch in der «Höhle der Löwen» war Friseurmeister und Friseurtrainer Frank Brormann fertig mit der Welt: «Oh, Gott! Das ist ja der Horror! Nicht noch mehr! Nicht noch mehr!» Was den guten Mann so aus der Fassung brachte: Eine Million Euro plus Working Capital gab es vom Team Williams/Thelen für sein innovatives Schneideinstrument «Calligraphy Cut».
«Wir haben eine faire Chance, dass das Unternehmen deutlich über 100 Millionen Euro wert wird», erklärte Frank Thelen, denn der Grosskonzern L'Oréal habe das Potenzial des Produktes erkannt. So könne Brormann auf einen Schlag hunderte Salons für seinen «Calligraphy Cut» hinzugewinnen.
Mit «YFood» vergrösserte Frank Thelen in dieser Staffel seine Food-Familie. Benjamin Kremer (rechts) und Noel Bollmann haben ein Getränk entwickelt, das eine komplette Mahlzeit gesund und schnell ersetzen soll – als Alternative zu Fast Food.
Laut «Bild» haben die Jungs ihren monatlichen Umsatz mittlerweile fast verfünfzigfacht (von 15'000 auf 700'000 Euro). Die Two-Men-Show ist auf ein 20-köpfiges Team angewachsen. Im nächsten Jahr soll die Expansion in die USA anstehen, was laut Thelen (links) für zehn Millionen Euro Umsatz sorgen soll.
Nahezu ekstatische Zustände lösten Diana Hildenbrand und Constantin Feistkorn aus Berlin im Studio aus. «Spooning Cookie Dough» heisst ihre Keksteig-Kreation ohne Ei, ohne Backpulver und mit einem speziellen Mehl, die beim Schlemmen nicht zu Bauchschmerzen führen soll.
38 Prozent am Unternehmen riss sich das «Löwen»-Duo Wöhrl/Dümmel für 210'000 Euro unter den Nagel. «Wir wurden völlig überrannt», erklärte der Handelsmogul, der «Spooning Cookie Dough» in 2'000 Filialen positionierte. «300'000 Pakete im Handel waren sofort ausverkauft. Danach 500'000.» Der Handelsumsatz von drei Tagen betrug 1,5 Millionen Euro.
Ralf Dümmel schloss auch mit der sympathischen Deutsch-Thailänderin Kanokporn Holtsch, Spitzname «Pook» (mit Ehemann), einen Deal ab. Die 37-jährige Berlinerin will schmackhafte Kokos-Chips gross und bekannt machen. Und ist damit auf dem besten Weg.
Die gebackenen Kokosnusschips werden mittlerweile an drei Produktionsstandorten hergestellt. In zwei Wochen gingen 1,2 Millionen Tüten in den Handel. Die nächsten 650'000 Packungen sind in Produktion. Jetzt wollen «Pook» und Ralf Dümmel (hinten) auch andere Produkte aus Thailand angehen.
Matthias Herrnbröck, Bernd Müller und Frank Eckert wollen ihre Erfindung zur einfachen Fugen-Reinigung in alle Haushalte und Werkzeugkoffer bringen. Wer war da wohl der richtige Mann? Keine Frage – und so setzte sich Dümmel (zweiter von links) mit seinem Angebot (100'000 Euro für 20 Prozent) auch gegen Dagmar Wöhrl durch.
Beim Teleshopping wurden an einem Tag 35'000 «Fugentorpedos» verkauft – Umsatz: 700'000 Euro. Vorher hatten die Handwerker insgesamt nur 15'000 Stück an den Mann oder die Frau gebracht. Ihr Kommentar: «Wir arbeiten jetzt halbtags – also zwölf Stunden von 24!»
Den grössten Krach in dieser Staffel gab es wegen ihnen: Jérôme Glozbach de Cabarrus und Tim Ley aus Köln hatten «Goleygo» im Gepäck, eine sensationelle Hundeleinentechnik mit innovativem Magnetverschluss. Hinter dem Rücken der anderen «Löwen», die sich noch berieten, machten Ralf Dümmel (zweiter von rechts) und Frank Thelen (links) den Deal perfekt!
Die Wogen haben sich mittlerweile wieder geglättet. Und bei der ersten Zusammenarbeit zwischen Thelen und Dümmel wird schon fleissig weitergetüftelt: Thelen hat Helme, Rettungswesten und den Segel-Bereich im Auge. 150'000 Hundeleinen wurden produziert und an den Handel – 10'000 Filialen – ausgeliefert.
Wer wurde Millionär? Diese Gründer starteten nach der «Höhle der Löwen» richtig durch.
Darf es noch etwas mehr sein? Einmal 1,5 Millionen, dreimal eine Million ... Geizig waren die TV-Investoren in diesem Jahr nun wirklich nicht. Die fünfte Staffel der «Höhle der Löwen» geht nun zu Ende (Finale: Dienstag, 20. November, 20.15 Uhr, bei Vox), und es verwundert nicht, dass für 2019 Verstärkung angekündigt wurde. Nils Glagau, Geschäftsführer des Nahrungsergänzungsmittel-Produzenten Orthomol, stösst als siebter Juror zur Show dazu. Damit die «Löwen» auch immer schön flüssig bleiben.
Welche Ideen der diesjährigen «Höhle der Löwen»-Staffel besonders einschlugen, erfahren Sie in der Bildergalerie.
Das Finale von «Die Höhle der Löwen» läuft am Dienstag, 20. November, um 20.15 Uhr bei Vox. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
«Höhle der Löwen»: Schweizer Deal scheitert nach der Show
Deal für Schweizer Müll-Experte scheitert nach der Show
Wortspiel-König Maschmeyer in der Form seines Lebens! Liegt es etwa an den freudigen Nachrichten aus dem heimischen – nun ja – Stall? Auch bei Thelens zu Hause gibt es tierischen Nachwuchs. Warum das drei Gründerinnen beinahe den Deal verhagelte – das und alle Highlights dokumentiert unsere Galerie.
Reichlich Kohle für ihre Kohle wünschten sich Aaron Armah (36, rechts) und Jakob Hemmers (36) aus Augsburg. Die beiden bieten mit «NERO» die weltweit erste und einzige Grillkohle mit Bio-Zertifizierug aus heimischen Wäldern an. Carsten Maschmeyer war nicht interessiert, wünschte aber, «dass Sie, auch wenn Sie Kohle verkaufen, Gas geben».
Trauriger Anlass für die Geschäftsidee der Augsburger: «Jedes Jahr werden in Südamerika und Afrika Hunderttausende Tonnen Tropenholz abgeholzt und irrsinnigerweise einmal um die Welt transportiert, um dann bei uns im Grill auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden», erklärte Aaron Armah (rechts).
Dagmar Wöhrl war nicht überzeugt: «Ist das nicht ein Widerspruch, was Sie hier machen? Wenn man umweltbewusst sein will, dann kauft man sich keine Kohle.» Kommentar von Wortakrobat Maschmeyer: «In der ‹Höhle der Löwen› wird man auch gegrillt!» Kein Deal!
Für die Tonne war auch der Auftritt von Alex Baechler (32) aus Plaffeien in der Schweiz – zumindest fast. Da er sich seit jeher über volle Mülleimer ärgerte, entwickelte der Maschinenbauingenieur «prezit», einen Abfalleimer mit Komprimierfunktion. Damit kann ein Abfallsack zwei- bis dreimal mehr mit Abfall gefüllt werden als normalerweise.
Das ist besonders praktisch für die Schweizer, denn die haben gebührenpflichtige Abfallsäcke. Die «Löwen» waren allerdings wenig begeistert: «Ich wage die Aussage, dass deine Erfindung sehr viele Probleme hat. Das scheint mir ein echter Rohrkrepierer zu sein!», lautete das harte Urteil von Frank Thelen.
Einer jedoch hielt sich verdächtig zurück. Dann verkündete Ralf Dümmel: «Es ist selten, dass ich allen Löwen widerspreche, aber in dem Fall tu ich's mal.» Sein Angebot: 125'000 Euro für 30 statt der gewünschten 25 Prozent am Unternehmen. Ernüchternd: Hinter den Kulissen scheiterte der Deal mit dem Schweizer. «Wir konnten schlecht abschätzen, wie der deutsche Markt das Produkt aufnimmt», sagte Baechler der «Gründerszene». «Das Abfallsystem funktioniert in der Schweiz grundlegend anders.»
Marcus Maassen (42, rechts) und Jens Willecke (45) konnte aber auch Ralf Dümmel nicht retten. Die begeisterten Skifahrer haben den Aufsatz «LAZYS» für Skischuhe erfunden, der das Gehen und Stehen erleichtern soll: «Das ist eine absolute Katastrophe, wie jeder weiss», verkündete der Kölner Marcus Maassen.
Zunächst machte sich Dümmel (rechts) an den Praxistest. Da konnte Ex-Skilehrer Georg Kofler (links) nur müde lächeln: «Ein Hamburger Flachland-Tiroler testet Skischuhe!», beschwerte er sich und nahm die Sache selbst in die Hand.
Sein vernichtendes Urteil: «Ich würde das nie und nimmer anziehen, selbst wenn ich es geschenkt bekomme! Das ist das überflüssigste Produkt, das ich bisher bei der ‹Höhle der Löwen› gesehen habe. Das braucht die Welt nicht!» Flachland-Tiroler Dümmel amüsiert: «Georg ist aber hart!»
Ja, als «Bad Cop» eignet sich Dümmel nicht so. Das konnte man auch beim Pitch von Vinh-Nghi Tiet (34, rechts) und Wolfgang Kleiner (56) sehen. Um «die unangenehmen Dinge bei Ihnen rauszuholen», schickte Dümmel lieber Kombi-Angebots-Partner Carsten Maschmeyer vor.
Die Berliner Gründer kamen mit eine Weltneuheit zu den «Löwen»: Dem patentierten Medizin-Produkt «Aspira Clip», einem «Mini-Inhalator To Go». Der wird direkt in die Nase eingeführt und verströmt ätherische Öle.
Skepsis bei Inhalations-Veteranin Judith Williams: «Das hat doch nicht die gleiche Wirkung wie mit Dampf? Unsere ganze Familie besteht ja aus Sprechern, Sängern, Schauspielern. Deshalb ist der HNO unser bester Freund.»
Der Hauptkritikpunkt bei Maschmeyer (rechts), wie so oft, die Bewertung. Die lag mit sechs Millionen Euro allerdings auch jenseits von Gut und Böse! Als Wolfgang Kleiner jedoch erklärte, dass der «Aspira Clip» im Grunde mit allen erdenklichen Wirkstoffen befüllt werden kann – wie eine «Einwegspritze», ging die Tuschelei zwischen den «Aussen-Löwen» Dümmel/Maschmeyer los.
Einsatz «Bad Cop» Maschmeyer: «Es gibt nur ein Angebot!» 30 Prozent (statt zehn) für 600'000 Euro. «30 oder nicht!» Dann nicht. «Wir wollen Ihnen die letzte Brücke bauen!», lenkte «Pontifex» Maschmeyer ein. Mit Erfolg: Für 600'000 Cash plus 400'000 Working Capital gab es 25 Prozent und einen Deal.
Unüberbrückbare Differenzen gab es hingegen bei Frank Thelen und den Machern der App «Calimoto». Und das obwohl der Technik-Freak von den bisherigen Ergebnissen der Gründer Luca Osten (26, rechts), Sebastian Dambeck (27, links) und Hans-Joachim Allenfort (29) überzeugt war.
Das Problem: Die drei haben eine Navigations-App für Motorradfahrer entwickelt, die nicht die kürzeste oder schnellste Route ausgibt, sondern auf das optimale Fahrerlebnis ausgelegt ist. «Ich würde gern investieren», erklärte Thelen (links), «aber ich habe leider fast einen Freund verloren durch einen Unfall».
Schnell weiter zu einem schöneren Thema: Tiere! Tessa Zaune-Figlar (34, Mitte), Valerie Hansen (28, rechts) und Lisa Walther (29) aus München kamen mit Rüde Nelson in «Die Höhle der Löwen». Der litt jahrelang unter einer Futtermittelunverträglichkeit. Erst seitdem er ohne tierisches Eiweiss gefüttert wird, ist Nelson beschwerdefrei.
Seit sieben Jahren wird der 15-Jährige nun vegan ernährt – mit «VEGDOG», dem ersten veganen und getreidefreien Alleinfuttermittel für Hunde. «VEGDOG»? «Das heisst: Der Hund muss weg!», erklärte Scherzkeks Maschmeyer, der von seinem Erlebnis am letzten Wochenende berichtete.
«Wir haben Esel-Nachwuchs bekommen», verkündete er. «Wir haben elf Esel und zwei Babys. Sonntags bekommen sie zusätzlich Karotten und Äpfel.» Tja, und als eine Karotte dann runterfiel, fand Labrador Maschmeyer die gar nicht so spannend.
Das konnte Frank Thelen nur bestätigen: «Ich habe jetzt verrückterweise auch einen Hund. Meine Frau hat gewonnen. Ich habe dem alles hingehalten: Paprika, Möhren, Äpfel. Der hat nix davon gegessen.»
Tierschützerin Dagmar Wöhrl (mit Hund) fasste sich aber ein Herz und bot den drei Damen 150'000 Euro für 20 Prozent (statt zehn) am Unternehmen. «Das ist eine Herzensgeschichte. Das mache ich, weil die so toll sind!»
«Höhle der Löwen»: Mitleids-Deal für Berner Paar
«Höhle der Löwen»: Mitleids-Deal für Berner Katzenklo-Firma
Einen Deal aus Mitleid – das gab es in der «Höhle der Löwen» auch noch nicht. Wer hat's erfunden? Die Schweizer! Und noch eine Premiere: Carsten Maschmeyer geht trotz einer völlig überzogenen Bewertung einen Deal ein – aus ganz persönlichen Gründen. Ohne Gebrüll ging's bei dem «Löwen» aber nicht, wie unsere Galerie zeigt.
Ob es an ihren Kindheitserinnerungen lag, dass Judith Williams (Mitte) so weich wurde? «Ich wünsche mir schon lange ein Häschen», gestand sie, als die Schweizer Sandra und Sven Arnold (aus Pohlern BE) mit ihrem «Sanilu Clean», einem Reinigungsmittel gegen Urin- und Kalksteinablagerungen in Kleintierbehausungen, zum Pitch antraten.
«Ich hatte mal einen deutschen Feldhasen. Aber der war plötzlich weg – und dann gab's Hasenbraten!» Ups! Jedenfalls fanden alle «Löwen» die Kaninchen-Züchter total drollig, nur auf einen Deal wollte sich keiner einlassen: «Sie würden mir leidtun, wenn Sie kein Investment bekommen», erklärte Maschmeyer. «Aber Mitleid ist keine Basis für einen Venture Capitalist.»
Auch Williams lehnte dankend ab, versprach aber vollmundig: «Ich bin 100 Prozent sicher, dass Sie hier heute ein Investment bekommen!» Ein neugieriger Blick von ganz rechts. Ralf Dümmel war nämlich als Einziger noch nicht ausgestiegen: «Jetzt müssen wir Judith mal fragen, wen sie meint», liess er verlauten.
Williams entnervt: «Also Ralf, wenn das nicht dein Produkt ist, dann fress ich 'nen Besen!» Streng genommen hätte sie das tun müssen, denn der Handelsmogul stieg aus. «Du hast doch mal in dieses Katzen-Poopoo-Wegmach-Ding investiert. Das ist doch genau das Gleiche.» Offenbar nicht. «Ich kann's nicht glauben», ächzte Williams.
«Wenn er kein Angebot macht, mach ich eins», versprach Williams und schwelgte wieder in tierischen Erinnerungen. Diesmal ging es um Papa Williams' Perserkatzenzucht: «Ich habe so viele Katzenklos saubergemacht in meinem Leben, dass ich nie gedacht hätte, dass ich in ein Säuberungsmittel für Urinstein investiere.» 60'000 Euro gab es für 20 Prozent an «Sanilu Clean».
Ein deutsch-schweizerisches Freundschaftsspiel: Benjamin Bruder (rechts) aus Frankfurt und Patrick Haas aus Zürich haben eine gemeinsame Vision: «Fussball, den populärsten Sport der Welt, durch Technologie auf das nächste Level zu heben.» Dazu haben sie mit «Tracktics» einen Fussball-Tracker samt App entwickelt.
Nach einem Jahr auf dem Markt ist «Tracktics» bereits das meistgenutzte Trackingsystem auf Fussballplätzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch namhafte Kunden wie die Fussballschule von Real Madrid, die Kickers Offenbach oder der Nachwuchs von Eintracht Frankfurt nutzen den Tracker.
Davon liess sich Frank Thelen allerdings nicht beeinflussen, denn die Sportfreunde wollten eine Million Euro von den «Löwen» – für gerade einmal acht Prozent ihrer Firmenanteile. «11,5 Millionen Euro? Das ist nicht über zehn Millionen wert», motzte Thelen.
Und auch Maschmeyer hatte einiges zu bemängeln: «Sie messen keine Passquoten, nichts! Ich krieg ja nicht Geld pro Kilometer, sondern pro Tor. Die Ballspiel-Elemente wären für mich viel interessanter.»
Georg Kofler (Bild) ging dann jedoch zum Überraschungs-Angriff über: «Ich kann's ja mal versuchen», kündigte er an und bot die gewünschte Million, allerdings für 35 Prozent statt acht. «Da müssen wir nicht beraten», erwiderte Bruder. «Das können wir auf keinen Fall annehmen!»
Nicht weniger emotional diskutiert wurde, als Dr. Frank Steinmetz und Christoph Hohl (links) den «Löwen» ihren Windelsensor «CURALUNA» vorstellten. Gute Idee, schlecht umgesetzt, «unverschämte» Bewertung. Perfekte Zutaten für eine Riesen-Ohrfeige.
Der Sensor misst den Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur einer Windel und übermittelt die Informationen per Bluetooth an das Smartphone. «Kein Mensch soll auch nur eine Minute länger als unbedingt notwendig in seinen eigenen Ausscheidungen liegen», erklärten die Gründer.
Leider ging der Praxis-Test daneben. «Ich finde es brutal sinnvoll. Aber die Umsetzung finde ich sehr, sehr schlecht», erklärte Frank Thelen. «Und ihr sagt, eure Firma ist sechs Millionen wert», entrüstete sich Georg Kofler (rechts, mit Maschmeyer). «Diese Bewertung finde ich derart abenteuerlich, dass ich mich ärgere - und daher bin ich raus.»
«Ich habe eigentlich keine Lust, mit Ihnen zu reden», verkündete Milliardär Maschmeyer. «Entweder sind Sie völlig gedankenlos oder gierig, an der Grenze der Unverschämtheit. Meine Mutter, die ich sehr geliebt habe, war zuletzt sehr lange bettlägerig. Deshalb mach ich etwas, obwohl ich sauer auf Sie bin, wie Sie hier auftreten.»
Maschmeyers Angebot: 50'000 Euro. «Reines Risikogeld.» Wird ein Patent erteilt und verläuft der Test in Pflegeheimen gut, stockt er auf 600'000 Euro auf – allerdings für 25,1 statt nur zehn Prozent am Unternehmen. «Damit wir uns nicht streiten. Denn Sie sind Sturköpfe. Das bin ich auch.»
Und dann gibt es noch die Fälle, wo sich alle «Löwen» schockverlieben und doch kein Deal zustandekommt. So auch bei Estländerin Anne-Liis Theisen und ihrem Familien-Start-up «ÖselBirch». Das mit ihren Geschwistern in Estland gegründete Unternehmen verkauft gesunde Getränke aus Birkensaft.
Das Hauptproblem: Die Birken können nur zwei Wochen im Jahr «angebohrt» werden. «Sie müssen auf Vorrat zapfen», fasste Dagmar Wöhrl zusammen. Maschmeyer hatte noch andere Sorgen: «Sie sind eine Bilderbuchgründerin. Mit Ihnen wäre ich warm geworden. Ich werde aber kein Birkenfreund. Ich bin starker Allergiker.»
Dann ein Pitch zum Runterkommen: Hypnosetherapeut Frank Bendix (mit Hund Barney) möchte mit seiner Erfindung «RelaxoPet» auch Haustiere in Tiefenentspannung bringen. Hochfrequente Klangwellen helfen dem Tier, sich in allen stressigen Situationen schnell zu beruhigen.
Die Sensation: In fünf Monaten hat Frank Bendix bereits 22'000 Stück verkauft und damit eine Million Euro Umsatz gemacht. Da wollten sowohl Dagmar (zweite von rechts) als auch Ralf (rechts) einsteigen. Obwohl er mehr Prozente verlangte, entschied sich der Hypnosetherapeut für Ralf Dümmel.
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