Bergbauer Armin Capaul kämpft für die Würde der Kuh.
Er steckt hinter der «Hornkuh-Initiative»: Bergbauer Armin Capaul.
Armin Capaul wirbt für ein «Ja» zur «Hornkuh-Initiative».
Ein seltener Anblick: Nur noch rund zehn Prozent der Schweizer Kühe haben Hörner.
«Die Würde der Kuh»: Die Bilder zur Arte-Doku
Bergbauer Armin Capaul kämpft für die Würde der Kuh.
Er steckt hinter der «Hornkuh-Initiative»: Bergbauer Armin Capaul.
Armin Capaul wirbt für ein «Ja» zur «Hornkuh-Initiative».
Ein seltener Anblick: Nur noch rund zehn Prozent der Schweizer Kühe haben Hörner.
Bevor Ende November das Stimmvolk entscheidet, klärt Arte auf: Was steckt hinter der «Hornkuh-Initiative»?
Es ist ein zunächst unscheinbarer Satz: Der Staat, so soll es nach dem Willen von Bergbauer Armin Capaul bald in der Verfassung heissen, sorgt «insbesondere dafür, dass Halterinnen und Halter von Kühen, Zuchtstieren, Ziegen und Zuchtziegenböcken finanziell unterstützt werden, solange die ausgewachsenen Tiere Hörner tragen.» Für die betroffenen Tiere, so glaubt Capaul, geht es dabei vor allem um eines: um Würde.
In der eidgenössischen Volksinitiative «Für die Würde der landwirtschaftlichen Nutztiere (Hornkuh-Initiative)» darf das Stimmvolk am 25. November über eben jenen Satz entscheiden. Worum es dabei geht und wer dieser Bergbauer ist, der sich so für das Vieh einsetzt, beleuchtet die Arte-Dokumentation «Die Würde der Kuh» aus der Vorabendreihe «RE:».
Nach vier Jahren kommt's zur Abstimmung
Seit 2014 sammelte Capaul Unterschriften für seine Initiative; zwei Jahre später hatten rund 120'000 Schweizerinnen und Schweizer sein Anliegen unterstützt. «Was er sich in den Kopf gesetzt, das zieht er auch durch», sagt seine Frau über ihn. Sowohl Ständerat als auch Nationalrat empfahlen allerdings bereits die Ablehnung. Der Entscheid für oder gegen Hörner sei Sache der Betriebe und nicht des Staates, glaubt Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann.
Capaul ficht das nicht an. Er glaubt, das Ausbrennen der Hörner von Kälbern sei unnötig und «ein schmerzhafter, massiver Eingriff», wie es vonseiten der Initiative heisst. «20 Prozent der enthornten Kälber leiden unter Langzeitschmerzen, wie eine Untersuchung der Universität Bern ergab», so die Initiatoren weiter. «Kühe und Ziegen tragen ihre Hörner mit Stolz und Achtsamkeit. Sie klären zum Beispiel die Rangordnung auf Distanz, indem sie einander ihre Hörner vorzeigen.»
Ob das Schweizer Stimmvolk dieser Argumentation folgt, ist noch offen. Eines hätte Bauer Capaul aber auf jeden Fall erreicht: ein Nachdenken über das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
Die Doku «Die Würde der Kuh» läuft am Freitag, 5. Oktober, um 19.40 Uhr auf Arte. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Milch ist, was die Kuh frisst
Milch ist, was die Kuh frisst
Wie wird eine Kuh gehalten, was frisst sie? Alternative Tiermedizin setzt ganzheitliches Denken voraus.
Pionierleistung: Der Plantahof in Landquart reagierte als eine der ersten Landwirtschaftsschulen auf die Nachfrage nach alternativer Veterinärmedizin.
In den Kursen von Tierhomöopath Jürg Tschümperlin lernen junge Bauern alte Hausmittel kennen: Fichtenzweige im Stall gegen Husten, Fencheltee gegen Durchfall.
Erwin Vincenz ist Tierhomöopath in Ilanz: Den Bauern seines Tals bietet er seit 25 Jahren alternative Behandlungsmethoden an.
Rund 60 Prozent der Bündner Bauernhöfe produzieren Bio – und müssen deshalb die Komplementärmedizin berücksichtigen. Damit hat Graubünden eine der höchsten Bio-Quoten der Schweiz.
Nicht immer gibt es Alternativen zur Schulmedizin: Bei Entzündungen von Lunge, Hirnhaut oder Euter ist Antibiotika die einzige Lösung.
Kuh Tuba leidet an einer zentralnervösen Störung, verursacht durch eine Infektion. Deshalb erhält Tuba des Bündner Biobauers Martin Zinsli eine schulmedizinische Behandlung.
Die Nachbehandlung erfolgt homöopathisch: Veterinär Vincenz spritzt Tufa in Wasser aufgelöstes Sulfur, um Giftstoffe auszuleiten.
Zuhause bei Erwin Vincenz: Der Tierarzt führt Pflanzenversuche durch, um die Wirkung von Heilmitteln zu untersuchen.
Tierhomöopathen können die Wirkung ihrer Mittel oft nicht erklären.
Hier eine Ringelblumensalbe, welche unter anderem auf entzündete Euter aufgetragen wird.
Kritiker entgegnen, nach einer Weile setze ohnehin der Selbstheilungsmechanismus der Tiere ein.
Tierhomöopath Jürg Tschümperlin vom Plantahof aber ist überzeugt: Würde alternative Tiermedizin nicht wirken, würden die Bauern nicht dabei bleiben.
Zurück zur Startseite