SRF ersetzt Gubser Aus für den Luzerner «Tatort»: Neu wird in Zürich ermittelt

ZVG

5.4.2018

Kommissar Flückiger und seine Kollegin Liz Ritschard ermitteln nur noch in zwei «Tatort»-Fällen. Danach ist Schluss mit dem Sonntagskrimi aus Luzern. Dafür geht es mit einem neuen Team in Zürich weiter.

Stefan Gubser und Delia Mayer werden 2019 zum letzten Mal im Auftrag von SRF als «Tatort»-Kommissare auf Verbrecherjagd gehen. SRF und die beiden Darsteller haben entschieden, nach neun Jahren und 17 Folgen dem «Tatort» in Luzern einen gebührenden Abschluss zu setzen.

Im Herbst 2010 kehrte SRF zurück in den «Tatort»-Verbund und produziert seitdem zwei Folgen pro Jahr aus Luzern. Stefan Gubser löste als Reto Flückiger zuerst am Bodensee und später in Luzern Kriminalfälle, Delia Mayer stiess 2011 in Luzern als Liz Ritschard hinzu. Mit zwei weiteren «Tatort»-Folgen, die im Verlauf des Jahres gedreht und 2019 ausgestrahlt werden, verabschieden sich die beiden Schauspieler von ihrem «Tatort»-Publikum.

Zürich wird zur neuen «Tatort»-Stadt

Ab Januar 2019 verlagert SRF die Produktion mit einem neuen Team nach Zürich. Weitere Informationen zum neuen Konzept erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Ruedi Matter, Direktor SRF: «Delia Mayer und Stefan Gubser haben nicht nur vor der Kamera einen hervorragenden Job gemacht, sondern standen auch neben und hinter der Kamera immer für den ‘Tatort’ ein. Nach neun erfolgreichen Jahren ‘Tatort’ aus Luzern werden wir uns nun von ihnen verabschieden. Ich danke den beiden für ihr Herzblut, ihre Leidenschaft, ihr Können und ihren Teamgeist.»

Urs Fitze, Bereichsleiter Fiktion SRF: «Wir bedanken uns bei all unseren Schauspielern, die mit ihrem Talent den Schweizer ‘Tatort’ so unverwechselbar und erfolgreich gemacht haben. Ein grosser Dank geht aber auch an die Stadt Luzern, die Luzerner Polizei und an Luzern Tourismus, ohne deren Unterstützung unsere Produktionen nicht möglich gewesen wären.»

Das sagen die Darsteller

Stefan Gubser: «Es war eine aufregende, intensive Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich wünsche Zürich und dem neuen Team spannende, ungewöhnliche und überraschende Fälle mit einer Prise Humor und hoffe, sie haben ebenso viel Spass am ‘Tatort‘, wie wir ihn hatten. Danke an alle, mit denen ich in dieser Zeit so gut zusammenarbeiten durfte.»

Delia Mayer: «Nach acht Jahren bin ich der Rolle der Liz Ritschard entwachsen. Ich bedanke mich beim Team und wünsche dem Schweizer ‘Tatort’ einen tollen Neustart mit frischem Wind, Spass und Risikobereitschaft.»

Nichts mit Sparmassnahmen oder der Quote zu tun

Dass der «Tatort» von Luzern nach Zürich verlegt wird, um die Produktionskosten zu senken, weil im Leutschenbach nach No Billag gespart werden muss, verneint SRF-Fiktionschef Urs Fitze gegenüber «Bluewin». «Wir streben in all unseren Formaten Erneuerung an», meint er. «Die Schwierigkeit besteht immer darin, den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel zu finden. Umso wichtiger war es für uns, diesen Zeitpunkt gemeinsam mit Delia Mayer und Stefan Gubser zu bestimmen. Unsere Haltung war, dass wir den Wechsel lieber zu früh, als zu spät angehen. Wir glauben, dass wir unserem Tatort nochmals eine neue Energie geben können in einer neuen Stadt und mit neuen Gesichtern.»

Auch die Quote der Luzerner «Tatort»-Folgen hat nichts mit dem Team-Wechsel zu tun. «Der 'Tatort' ist für SRF eine Erfolgsgeschichte. Mit unseren eigenen Folgen erreichen wir auf SRF 1 regelmässig einen Marktanteil von über 30% und mit den Übernahmen aus Deutschland durchschnittlich 23%», so Fitze. «Im deutschen Fernsehen erzielen unsere Filme zwar keine Rekordquoten, aber das war nicht der Grund für den Wechsel. Die ARD schätzt unser Kommissaren-Team. Ein Fall aus Luzern wurde 2015 von der deutschen Telekom in einer Online Umfrage als beliebtester Tatort des Jahres gewählt.»

Natürlich wollen wir von ihm noch wissen, ob es bereits Kandidaten für das Zürcher «Tatort»-Team gibt. «Die Besetzungsfrage gehen wir erst in den kommenden Monaten an», sagt Fitze. «Es braucht noch viel Entwicklungsarbeit. Wir möchten in Zürich von Anfang an eine stimmige Welt kreieren, in der sich die Figuren bewegen sollen.» Das Konzept mit einem festen Team werde jedoch beibehalten.

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