«Germany's next Topmodel» «GNTM»-Kandidatin ätzt: «Viele Mädels hier sind einfach zu breit»

tsid

8.2.2019

Heidi Klum sucht wieder «Germany's next Topmodel».
Heidi Klum sucht wieder «Germany's next Topmodel».
Getty Images

Wacklige Beine, Tränen und ganz viel «Oh, mein Gott!»: Beim Auftakt der 14. Staffel von «Germany's next Topmodel» ging es hoch her. Ein Transgender-Model überzeugte Heidi Klum auf Anhieb. Eine Mitbewerberin fiel mit Arroganz auf. Und die einzige Schweizer Kandidatin?

Wenn 50 junge Frauen an einer langen Tafel sitzen, die übersät ist mit zuckrigen Donuts, glänzenden Schokokeksen und anderen Kalorienbomben, aber niemand isst. Bis auf eine, die auf den Spitznamen Joy (= Freude, eigentlich heisst sie Jasmin) hört – dann, ja dann ist es wieder Zeit für eine neue Staffel von «Germany's next Topmodel».

Zum 14. Mal sucht Heidi Klum nun nach einer, die ihr nacheifern soll, oder zumindest nach der weiblichen Person, die später irgendwas bei Vox wegmoderieren kann. Und auch der Dschungel braucht immer Nachschub.

Kandidatinnen-Suche lief online

Statt eines grossen Castings hatte sich die Modelmama ihre Top 50 schon vorab im Netz (Insta!) gesucht. Hashtag: GNTM. Hashtag: Ich habe 100'000 Follower. Hashtag: Oh mein Gott!

Auch sonst ist vieles neu: Statt fester Juroren mischt nun in jeder Folge ein Gastjuror mit. Den Anfang machte Lena Gercke, ihres Zeichens erste «GNTM»-Gewinnerin und «die Frau mit den kleinsten Ohren der Welt», wie Heidi Klum nach 14 Jahren und einem Seitenblick überrascht feststellte, als sie gemeinsam mit Lena im roten Cabrio durch Berlin gurkte.

Noch weiter unten, nämlich in einer stillgelegten U-Bahn-Unterführung, wartete ein weiterer alter Bekannter: Designer Michael Michalsky. «Er ist genau so, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt!», staunte eines der Meedels, derweil Michalsky gewohnt nasal den Walk einer Konkurrentin abstrafte. Einmal Richter Gnadenlos, immer Richter Gnadenlos.



Auffällige Kandidatinnen? Check!

Aber zur Hauptsache: den Kandidatinnen. Und man muss es leider vorweg sagen: Viel war von Nayla Joy (20) aus Aesch ZH, der einzigen Schweizer Teilnehmerin, nicht zu sehen. Für sie war der Traum ausgeträumt, bevor er überhaupt richtig anfing. Die Baslerin war gerade mal 2 Sekunden zu sehen, danach war sie raus aus der Sendung.

Dafür wird man viel Freude mit Theresia aus Hamburg haben. Sie ist mit 26 Jahren zwar die Älteste, trug aber das kürzeste Paillettenkleid und zeigte darunter ihre seeehr langen Beine. Ihr Bewerbungsvideo: wie eine Folge aus MTV-«Cribs» – dem Verlobten, der in der Tierfilmbranche tätig ist, sei Dank.

«Das ist mein Zuhause», säuselte Theresia. Die Kamera zoomte auf ein Anwesen, das irgendwo zwischen der Osbourne-Villa und einem «Schöner Wohnen»-Katalog von 2012 angesiedelt war. «Hallo mein Schatz, ich bin zurück!», flötete sie in den leeren Raum. Ein Mann mit grauen Strähnen (der Verlobte) trat in den Flur: «Und?» Theresia, den Mann frontal wie einst bei Bill Haley, anspringend: «Ich habe den Job!» Schön auch, dass Theresia von sich selbst sagt: «Ich liebe es einfach, im Mittelpunkt zu stehen. Ohne dabei arrogant zu sein.»

Jux und Dollerei

Apropos arrogant: Ihr Freund sei «so ein bisschen ein Promi hier in Deutschland», sprach Kandidatin Enisa mit schwedischen Akzent. Es ist YouTuber Simon Desue, der seine Liebste gern mal verarscht, bringt ja Klicks. Doch Enisa drehte den Spiess um. Sie gab schluchzend vor, direkt raus zu sein. Der Blick von Desue, als er merkte, dass er veräppelt, sorry «geprankt», wurde: unbezahlbar. Zweitbeste Szene von Enisa: Als sie noch mal eine Runde weiter kam und Heidi Klum mit echtem Entsetzen fragte: «Warum hast Du kein Foto für mich?!». Heidi: «Weil wir noch gar keine Fotos geschossen haben?!»

«Baby Gaga» und ein Transgender-Model

Merken sollte man sich auch Tatjana (22), nach eigenen Angaben ein «Model mit Transgender-Hintergrund» und herzigem Leipziger Dialekt. Ihre Mutter weinte mehr als Gisele im Dschungelcamp. Die letzte geschlechtsangleichende OP von Tatjana ist noch gar nicht so lange her, und jetzt sass da die Tochter an einer Tafel mit den 50 schönsten Mädchen aus Germany. Da durfte man ehrlich gerührt sein. Überaus unangenehm hingegen wirkte Anastasiya. Sie ist extrem schlank und glaubte daher, Sätze sagen zu müssen wie: «Viele Mädels hier sind einfach zu breit, meine Meinung.»

Meinungsstark, aber im positiven Sinne, zeigte sich Melissa. Eine echte Erscheinung: Helles Gesicht und Augenbrauen, Nasenring und ein «Precious»-Tattoo auf dem Bauch. «Das ist eine Art Unabhängigkeitserklärung», informierte die angehende Studentin Heidi. Sie wolle nichts mehr geben auf die Abwertungen anderer. Sie fände sich selbst gut und schön, also «wertvoll». In die Disco gehe Melissa immer wie Lady Gaga gestylt, als «Baby Gaga», kicherte sie. Beim Walk wackelten ihr dennoch die Knie: «Ich bin so ein bisschen wie Brei», entfuhr es ihr. Vielleicht hätte sie doch noch einen Donut essen sollen? Die verunsicherten Kandidatinnen an der grossen Tafel durften natürlich doch zugreifen – nachdem Heidi Klum es ihnen mit strengem Ton befohlen hatte.

«Germany's next Topmodel» lief am Donnerstag, 7. Februar, um 20.15 Uhr auf ProSieben. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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